@phdthesis{Gans2003, author = {Michael Gans}, title = {Die poetische Werkstatt Rose Ausl{\"a}nders in einer Medialen Textwerkstatt Deutsch}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:93-opus-15218}, year = {2003}, abstract = {Der literarische Nachlass der deutsch-j{\"u}dischen Dichterin Rose Ausl{\"a}nder, genauer: vorliegende Fassungen von Gedichten, die ihren lyrischen Gestaltungsprozess belegen und nachvollziehbar machen, legten das Bild von einer poetischen Werkstatt nahe. Die Mediale Textwerkstatt Deutsch ist Metapher f{\"u}r ein Handlungsmodell computerunterst{\"u}tzter Lehr-Lern-Arrangements als (fach-)didaktischem Konzept f{\"u}r den Literaturunterricht. F{\"u}r den Fachbereich Deutsch wird der Gegenstand ›Text‹ mithilfe von ›Medien‹ anhand eines ›Werkstatt‹-Ansatzes didaktisch modelliert. Handwerklichkeit steht, sowohl in Bezug auf dichterisches Handeln beim Schreiben und dar{\"u}ber reflektieren, als auch in Bezug auf unterrichtliches Handeln als methodisches und mediales Prinzip, im Mittelpunkt des Interesses und war Ausgangspunkt des (vorl{\"a}ufig) abgeschlossenen Forschungsprojekts. Die Besch{\"a}ftigung mit Fassungen eines Textes - auch mit ›unfertigem‹ Material aus einer ›poetischen Werkstatt‹ - kann f{\"u}r Lernende ergiebiger sein, als die Auseinandersetzung mit der ›Endfassung‹ bzw. ihren ›Lesarten‹. Der Gegenstand war gefunden, nun ging es um seine didaktisch-methodische Aufbereitung. Die Materialf{\"u}lle, die unterschiedlichen Prim{\"a}r- und Kontexte, Film-, Bild-, Ton-dokumente, Textfassungen etc. f{\"u}hrten schnell zu der Vermutung, dass eine multimediale, d.h. computerunterst{\"u}tzte Lernumgebung ein ad{\"a}quates Medium daf{\"u}r sein k{\"o}nnte. Es geht um eine fachdidaktische Auseinandersetzung mit den technischen M{\"o}glichkeiten, um ein {\"U}berpr{\"u}fen bestehender und die Erg{\"a}nzung neuer bzw. modifizierter (anders zu gewichtender) Forderungen an ein mediales Arrangement. Lehren und Lernen muss auch mithilfe des Computers zielf{\"u}hrend bleiben. Faszination f{\"u}r technische M{\"o}glichkeiten legitimiert noch keinen Medieneinsatz. Operationale Willk{\"u}r nach dem Motto: ›Alles ist m{\"o}glich also macht mal alles m{\"o}gliche!‹ darf es (auch weiterhin) nicht geben. Lehren und Lernen muss (weiterhin) als wechselseitiger (interaktiver) Prozess begriffen werden. Dieser Prozess vollzieht sich in sichtbaren/ unsichtbaren Handlungen. Es geht auch mit dem Computer um einen ganzheitlichen, sch{\"u}leraktiven Unterricht. Ein Arrangement soll die Wege zum Ziel (die ›Interaktion‹) unterst{\"u}tzen. Das Angebot muss trotz der F{\"u}lle didaktisch legitimiert sein und jeweils zielf{\"u}hrend ›Elementares‹ und ›Fundamentales‹ (Klafki), also transferier-bare Lerneffekte erm{\"o}glichen. Die zielf{\"u}hrende Integration der Neuen Medien in den Lehr-Lernprozess erfordert eine st{\"a}ndige Pr{\"u}fung von Gegenst{\"a}nden, Themen und Methoden im Deutschunterricht. Wo haben die konventionellen Bestand? Wo sind die ›Neuen Medien‹ besser/ schlechter? Wo lohnt sich der Aufwand einer digitalen Erg{\"a}nzung? Welche neuen unterrichtlichen M{\"o}glichkeiten ergeben sich durch Lehr-Lernsoftware? Neue Medien als ›Werkzeuge‹ f{\"u}r die Vermittlung bestimmter Inhalte anhand literarischer Gegenst{\"a}nde k{\"o}nnen durch technische Entwicklungen bisherige Themenstellungen und Arbeitsformen erg{\"a}nzen. Da die Fachdidaktik nicht aus sich selbst heraus auf die Neuen Medien in allen Belangen qualifiziert reagieren und gestalterisch eingreifen kann, ist sie auf Zuarbeit aus anderen Disziplinen angewiesen. Wichtige Impulse f{\"u}r die fachdidaktische Konzeption einer Medialen Textwerkstatt kamen von der gestaltungsorientierten Mediendidaktik nach KERRES (2001). Die Anwendung der fachdidaktischen Konzeption einer Medialen Textwerkstatt bezeichnen wir als ›Didactic Design Process‹ (DDP). Gemeint ist damit die didaktische Perspektive der formalen Gestaltung und funktionalen Strukturierung eines computerunterst{\"u}tzten Lehr-Lern-Arrangements in einer prozesshaften Modellierung. Es zeigte sich bereits zu Beginn und w{\"a}hrend des DDP, dass die Software-Entwicklung bislang keine geeignete Methode f{\"u}r unseren Gegenstand und das anvisierte Produkt beschrieben hat. Als zentrales Instrument f{\"u}r den DDP erwies sich das Didaktische Drehbuch, das aus der Notations-, Kommunikations- und Konstruktionsproblematik heraus entwickelt und zum Didactic Storyboard (DSB) weiterentwickelt wurde. Im DSB sollte ein Lehr-Lern-Arrangement beschrieben bzw. ›modelliert‹ werden, mit dem (zielorientiert) Lernhandlungen an Materialien erm{\"o}glicht und durch Lehrhandlungen unterst{\"u}tzt werden. Perspektive: Der DDP wird bis zur Implementierung eines LLA fortgesetzt. Erst dann k{\"o}nnen Produkte einer Evaluation in der Praxis unterzogen werden. Dabei wird immanent im DDP das Instrumentarium angewendet, evaluiert und den jeweiligen Gegebenheiten angepasst. Wesentlich f{\"u}r uns ist das DSB, das modifiziert und als Tool implementiert wird (Die Evaluation des Instrumentariums geschieht bereits im Rahmen von Examens- und Magisterarbeiten), damit es in verschiedenen Anwendungsf{\"a}llen (an unterschiedlichen Gegenst{\"a}nden im Fach Deutsch und in anderen F{\"a}chern/ Disziplinen) erprobt werden kann. Die implementierten Lehr-Lern-Arrangements m{\"u}ssen in der Praxis evaluiert werden, damit (in Kooperation mit potenten Partnern) eine Produktreife erzielt wird. Auf mittlere Sicht gesehen werden Einfl{\"u}sse der medialen Entwicklung auf den Deutschunterricht {\"u}berpr{\"u}ft werden m{\"u}ssen. Dazu ist es zum jetzigen Zeitpunkt in Bezug auf digitale Lehr-Lern-Arrangements aber noch zu fr{\"u}h (l{\"a}ngerer Forschungsatem notwendig)}, language = {de} }