@phdthesis{Glasenapp2010, author = {Jan Glasenapp}, title = {Deinstitutionalisieren im Spannungsfeld von Sicherheit und Freiheit. Eine explorative Untersuchung zu den differenzierten Auswirkungen eines Deinstitutionalisierungsprozesses in der Behindertenhilfe auf die Menschen, die in der Institution leben und arbeiten.}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:lg1-opus-30071}, year = {2010}, abstract = {Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen eines Projektes des Deinstitutionalisierens in der Behindertenhilfe auf die Menschen, die in der Institution leben und arbeiten. Hierzu wird das Deinstitutionalisieren theoretisch in das Spannungsfeld von Sicherheit und Freiheit eingebettet. Dieses wird mit einem Bild der Systemtheorie illustriert und mit anderen Spannungsfeldern in benachbarten Diskursen verglichen. Unter diesem Fokus werden wesentliche Diskurse um Menschen, die in einer Institution leben und arbeiten, analysiert und synthetisch zusammen gef{\"u}hrt. Es sind dies einerseits die Diskurse um Normalisierung, Lebensqualit{\"a}t, Selbstbestimmung und Empowerment, andererseits um humane und pers{\"o}nlichkeitsf{\"o}rderliche Arbeit, Arbeitszufriedenheit sowie Arbeitsgestaltung. Als m{\"o}gliche Antwort auf die sich daraus ergebenden Ver{\"a}nderungen in der Behindertenhilfe wird das Deinstitutionalisieren mit seinen historischen und internationalen Entwicklungen beschrieben. Die Erkenntnisse werden auf eine eigene empirische Untersuchung eines Projektes des Deinstitutionalisierens {\"u}bertragen. Hierzu wurden 51 Menschen mit geistiger Behinderung und 13 Professionelle vor Beginn des Projektes und ein Jahr danach mit Hilfe einer Testbatterie zu differenzierten Ergebnisindikatoren befragt. Die beteiligten Personen befanden sich dabei in zwei untersuchten Treatmentgruppen (Deinstitutionalisieren durch a) Umzug in eine gemeinwe-senintegrierte Wohnung vs. b) Ver{\"a}nderung der Wohnsituation innerhalb der Institution) und zwei Kontrollgruppen. Als wesentliches Ergebnis konnte festgehalten werden, dass Deinstitutionalisieren in dem untersuchten Projekt zu positiven Ver{\"a}nderungen in unterschiedlichen Aspekten von Le-bensqualit{\"a}t der beteiligten behinderten Menschen f{\"u}hrte, aber auch gesundheitliche Risiken in sich barg. Entsprechend ergab sich f{\"u}r die Professionellen eine Zunahme an differenzierten Aspekten pers{\"o}nlichkeitsf{\"o}rderlicher Arbeit bei gleichzeitiger Zunahme an Regulationsanforderungen. Insgesamt werden die Ergebnisse dahingehend interpretiert, dass bei ausreichender Sicherheit aller Beteiligten durch das Deinstitutionalisieren R{\"a}ume so gestaltet werden k{\"o}nnen, dass sich mehr M{\"o}glichkeiten zur Nutzung von mit Freiheit einhergehenden Potentialen ergeben. Hierzu werden abschlie{\"s}end m{\"o}gliche Fallen, aber auch Wege zum Umgang mit dem Spannungsfeld von Sicherheit und Freiheit diskutiert.}, language = {de} }