@techreport{G{\"u}nther2009, type = {Working Paper}, author = {G{\"u}nther, Katrin}, title = {Sexualit{\"a}t und sexuelle Entwicklung (k{\"o}rper-)behinderter Kinder und Jugendlicher - Konsequenzen f{\"u}r die Zusammenarbeit mit Eltern an der Schule f{\"u}r K{\"o}rperbehinderte}, institution = {Fakult{\"a}t f{\"u}r Teilhabewissenschaften}, year = {2009}, abstract = {Es waren Jugendliche und junge Erwachsene mit starken motorischen und kognitiven Beeintr{\"a}chtigungen, die mich im Rahmen meines letzten Praktikums an der Schule f{\"u}r K{\"o}rperbehinderte nachdenklich stimmten und einige Fragen aufwarfen. Wie kann ich einem Menschen gerecht werden, der sich k{\"o}rperlich sichtbar zu einem jungen Mann oder einer jungen Frau entwickelt hat, der vermutlich sehr {\"a}hnliche sexuelle Bed{\"u}rfnisse und Empfindungen hat wie andere Jugendliche auch, dessen kognitive F{\"a}higkeiten aber stark von der k{\"o}rperlichen Entwicklung abweichen? Welche Gef{\"u}hle l{\"o}se ich aus, wenn ich beispielsweise in der k{\"o}rpernahen F{\"o}rderung engen K{\"o}rperkontakt zu Sch{\"u}lern aufbaue? Wie gehen Eltern damit um, dass ihr Kind nun erwachsen wird, trotzdem aber in einem starken Abh{\"a}ngigkeitsverh{\"a}ltnis zu ihnen steht? Spielt f{\"u}r sie die Sexualit{\"a}t ihres Kindes neben all den anderen Faktoren, die die Behinderung mit sich bringt, {\"u}berhaupt eine Rolle? Es sind Fragen, die sich teilweise sicher nicht leicht beantworten lassen und auf die ich wohl auch im Rahmen dieser Arbeit oftmals keine explizite Antwort geben kann. Dennoch waren es Fragen, die mich veranlassten, mich intensiver mit der Thematik "Sexualit{\"a}t und Behinderung" zu befassen. Dies hatte zur Folge, dass ich mich vermehrt mit Lehrern und Eltern {\"u}ber die Sexualit{\"a}t k{\"o}rperlich- und geistig behinderter Menschen unterhielt und immer wieder feststellen musste, dass es ein Thema ist, das nach wie vor gesellschaftlich tabuisiert ist, und sowohl auf Lehrer- als auch auf Elternseite zu Verunsicherung f{\"u}hrt. Wenn davon ausgegangen wird, dass Sexualit{\"a}t untrennbar mit dem menschlichen Geist und K{\"o}rper verbunden ist, so verdeutlicht dies, welche gravierenden Auswirkungen es f{\"u}r einen Menschen mit Behinderung haben muss, wenn ihm seine Sexualit{\"a}t abgesprochen wird oder zu einer behinderten Sexualit{\"a}t degradiert wird. Eltern und Lehrer behinderter Kinder sind nicht frei von gesellschaftlichen Norm- und Wertvorstellungen. Ihre Einstellungen zur Sexualit{\"a}t von Menschen mit Behinderung wirken sich gravierend auf die psychosexuelle Entwicklung der Kinder und Jugendlichen aus und somit auch auf die Einstellung, die der Mensch mit Behinderung zu seiner Sexualit{\"a}t hat. In Anbetracht dessen, dass Kinder und Jugendliche mit einer (K{\"o}rper-)Behinderung sich haupts{\"a}chlich zwischen zwei Lebenswelten, Familie und Schule, bewegen, wird deutlich, dass die Betrachtung der Sexualit{\"a}t eines Menschen mit Behinderung innerhalb eines Systems unzureichend ist. In dieser Arbeit wird es darum gehen, neben grunds{\"a}tzlichen {\"U}berlegungen zur Sexualit{\"a}t und zur sexuellen Entwicklung von Menschen mit (K{\"o}rper-)Behinderung, die Auswirkungen der Lebenswelten und der Erziehung von Schule und Familie darzulegen. Unerl{\"a}sslich f{\"u}r eine Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule ist ein besseres Verst{\"a}ndnis der elterlichen Bed{\"u}rfnisse und Sichtweisen, das mit Hilfe von problemzentrierten Interviews vertieft werden soll.}, subject = {K{\"o}rperbehinderung}, language = {de} }