@phdthesis{Ketter2014, author = {Verena Ketter}, title = {Jugendarbeit im Kontext von Web 2.0 – eine medienp{\"a}dagogische Praxisforschungsstudie}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:lg1-opus4-571}, pages = {430}, year = {2014}, abstract = {Das Web 2.0 und dessen Dienste wie Weblogs, Wikis, Podcasts, Social Bookmarks, soziale Netzwerke, Foto- und Videoplattformen pr{\"a}gten zu Beginn des Dissertationsprojekts vor allem den Diskurs in der Computer- und Wirtschaftsbranche. Nur vereinzelt waren diese technologischen Entwicklungen auch in der Medienp{\"a}dagogik verbreitet. Im Rahmen der vorliegenden Praxisforschungsstudie wurde daher das Potenzial des Web 2.0 ergr{\"u}ndet, um aus den Erkenntnissen Handlungsans{\"a}tze f{\"u}r die aktive Medienarbeit mit Jugendlichen zu entwickeln. Da sich die Studie an Ans{\"a}tzen der medienp{\"a}dagogischen Praxisforschung orientierte, fanden in Wiesbaden im Handlungsfeld der Jugendarbeit f{\"u}nf medienp{\"a}dagogische Projekte statt: ‚medien-street-art‘, ‚WI4YOU‘, ‚Das Event‘, ‚Ich, das Leben \& die Liebe‘ sowie ‚Web 2.0 Guides‘. Die 41 Teilnehmer\_innen setzten sich in vielf{\"a}ltigen, p{\"a}dagogischen Arrangements mit dem Web 2.0 auseinander und erstellten mediale Eigenproduktionen wie z.B. Online-Landkarten oder Online-Bilderclips. Der Triangulation entsprechend wurden verschiedene Forschungsinstrumente angewandt. Die Produktionsprozesse und Interaktionen unter den 12- bis 15-J{\"a}hrigen sowie zwischen Jugendlichen und professionell Handelnden wurden mit teilnehmender Beobachtung dokumentiert. Um Einblicke in subjektive Erfahrungen, Sicht- und Handlungsweisen der Teilnehmer\_innen und der sozialen Fachkr{\"a}fte zu erhalten, wurden elf Einzel- und Gruppengespr{\"a}che gef{\"u}hrt. Zugleich dienten diese Gespr{\"a}che der Validierung erster Hinweise zur Beantwortung der Forschungsfragen. Doch erst aus der reflexiv-analytischen Auswertung der teilnehmenden Beobachtungsprotokolle, der Einzel- und Gruppengespr{\"a}che sowie der medialen Eigenproduktionen lie{\"s}en sich Erkenntnisse f{\"u}r die Medienp{\"a}dagogik mit dem Web 2.0 in der Jugendarbeit herleiten. So wurden im Rahmen der Praxisforschungsprojekte ‚medien-street-art‘ und ‚WI4YOU‘ sozialraumorientierte Handlungsans{\"a}tze mit Jugendlichen fortgeschrieben und die mobile Jugendmedienbildung herausgearbeitet. Ausgestattet mit mobiler Medientechnologie suchten soziale Fachkr{\"a}fte Jugendliche an Aufenthaltsorten und Treffpunkten im Stadtteil auf und gaben ihnen Impulse, sich mit dem eigenen Selbst und dem Sozialraum auseinanderzusetzen. Als Audiodatei oder Bilderclip stellten die Jugendlichen ihre Auseinandersetzungen auf eine Online-Landkarte. Dieses Verfahren schlie{\"s}t nicht nur an die ‚Nadelmethode‘ und die ‚subjektiven Landkarten‘, sondern auch an die partizipative Forschungsstrategie des ‚Community Mapping‘ an. Neben der Identit{\"a}tsarbeit mit Medien, die als digitale Selbstnarration bezeichnet wird, zeigte ‚Das Event‘ M{\"o}glichkeiten der mediengest{\"u}tzten Beteiligung in Jugendzentren auf. {\"U}ber das Internet organisierten weibliche Heranwachsende aus f{\"u}nf Jugendeinrichtungen eigenst{\"a}ndig eine Veranstaltung. Mithilfe eines Content-Management-Systems artikulierten sie ihre Interessen und stimmten {\"u}ber Vorschl{\"a}ge f{\"u}r das Veranstaltungsprogramm sowie f{\"u}r Essen und Getr{\"a}nke ab. Im Mittelpunkt des Praxisforschungsprojektes ‚Ich, das Leben \& die Liebe‘ stand die digitale Selbstnarration, die mithilfe der Produktion und Online-Ver{\"o}ffentlichung von Selbstdarstellungsfotos, Online-Bilderclips, Sprachaufzeichnungen, Liedern sowie Kurzgedichten erfolgte. Die Erkenntnisse aus diesem Forschungsprojekt wiesen auf die Potenziale des Web 2.0 f{\"u}r die sozialr{\"a}umlichen Verfahren der ‚Autofotografie‘ und der aktiven Medienarbeit mit Video hin. Aufschluss {\"u}ber Peer Involvement in der medienp{\"a}dagogischen Praxis gab das Peer-Education-Projekt ‚Web 2.0 Guides‘, das als entscheidende Qualit{\"a}t des medienp{\"a}dagogischen Peer-Education-Ansatzes die Pers{\"o}nlichkeitsentwicklung herausstellte. Abgesehen von Handlungsans{\"a}tzen f{\"u}r die Medienp{\"a}dagogik mit dem Web 2.0 in der Jugendarbeit lassen sich aus dem Dissertationsprojekt auch Schlussfolgerungen f{\"u}r zuk{\"u}nftige medienp{\"a}dagogische Praxis- und Forschungsprojekte ableiten.}, language = {de} }