@phdthesis{Schultebraucks2017, author = {Meinolf Schultebraucks}, title = {Resilienz- und Copingprozesse bei M{\"u}ttern und V{\"a}tern von Kindern mit einer K{\"o}rperbehinderung - Biografische Analysen}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:lg1-opus4-5402}, pages = {300}, year = {2017}, abstract = {Anliegen der Untersuchung war, Wissen {\"u}ber die Lebenssituation von M{\"u}ttern und V{\"a}tern behinderter Kinder zu erlangen. Im Verlauf des Forschungsprozesses kristallisierten sich folgende Forschungsfragen heraus: • Wie nehmen die Autobiografen die konkrete Behinderung ihres Kindes wahr? • Mit welchen Stressoren und Krisen setzen sich die M{\"u}tter und V{\"a}ter auseinander? • Welche Ressourcen k{\"o}nnen sie mobilisieren und welche Schutzfaktoren sind in diesem Zusammenhang wirksam? Au{\"s}erdem sollten die sozialen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen untersucht werden, unter denen die betroffenen Familien leben. Gesamtbild Die Autobiografen machen durch die Mutterschaft bzw. Vaterschaft ihres behinderten Kindes hochintensive Lebenserfahrungen. Ihre potenzierte Mutterschaft bzw. Vaterschaft erleben sie {\"a}hnlich wie andere M{\"u}tter und V{\"a}ter als ihnen aufgetragenes Schicksal, aber auch als Geschenk, jedoch mit einem besonderen Annahmezwang. Das Leben mit ihrem behinderten Kind stellt f{\"u}r sie eine besondere mentale, physische und psychische Herausforderung dar, die das allt{\"a}gliche Handeln der Autobiografen bestimmt. Sowohl bei der Erfahrung des behinderten Kindes als Geschenk als auch beim Erleben der allt{\"a}glichen Herausforderungen der Mutterschaft bzw. Vaterschaft ihres behinderten Kindes handelt es sich um Prozesse, die sich in ihrer Vielfalt und im je aktuellen Mischungsverh{\"a}ltnis immer wieder ver{\"a}ndern und nur geringe statische Anteile aufweisen. Im Gegensatz dazu steht die grunds{\"a}tzlich positive und bejahende Einstellung der Eltern zum Kind, die durchg{\"a}ngig nachweisbar ist. Multiple Belastungen wirken nicht zwangsl{\"a}ufig additiv und verst{\"a}rkend, die Behinderung eines Kindes kann bei Armut die belastende Wirkung finanzieller Enge durch die emotionale St{\"a}rkung der Sinngebung durch die Mutterschaft eines behinderten Kindes abschw{\"a}chen (Frau R); die Lebensbegleitung eines behinderten Sohnes reduziert bei einem Vater mit Migrationshintergrund die Probleme der Integration in Deutschland durch eine gute medizinisch-fachliche und finanziell abgesicherte Versorgung des behinderten Sohnes und daraus entstehende soziale Kontakte zu Professionellen und anderen Eltern. Die Begleitung behinderter Kinder bei zunehmendem Alter der Mutter bedeutet nicht zwangsl{\"a}ufig eine Versch{\"a}rfung der Problematik. Frau S lebt ihre Aktivit{\"a}t auch als {\"a}ltere Mutter weiter, sie f{\"u}hlt sich gefordert und jung. Auch die Intersektionalit{\"a}tsforschung weist darauf hin, dass Belastungen sich nicht grunds{\"a}tzlich summieren. Vielmehr geht es um folgende Forschungsperspektive: „das Zusammenwirken und die Verflechtung verschiedener sozialer Differenzierungskategorien“ (Dederich 2015, S. 138), wie z. B. Behinderung und Armut, Migration und Behinderung, Alter und Behinderung. Diese und andere Wechselbeziehungen, waren Gegenstand meines Forschungsprojekts.}, language = {de} }