@phdthesis{Till2015, author = {Christoph Till}, title = {Entwicklung der Vorstellungen von Grundsch{\"u}lerinnen und Grundsch{\"u}lern zu Risiko und Entscheidungen unter Unsicherheit}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:lg1-opus4-709}, pages = {131}, year = {2015}, abstract = {„Sollte ich mich impfen lassen?“, „Wie sollte ich mein Geld anlegen?“, „Wie wichtig sind Vorsorgeuntersuchungen?“ Kompetenzen, Risiken einzusch{\"a}tzen und auf Basis von Daten Entscheidungen unter Unsicherheit zu treffen, spielen heutzutage eine bedeutende Rolle. Befunde aus der kognitionspsychologischen Forschung belegen, dass statistische Informationen {\"u}ber Chancen und Risiken in der Medizin, der Umwelt oder Finanzwelt meistens nicht richtig interpretiert werden (Gigerenzer, 2013; Spiegelhalter, Pearson \& Short, 2011). Dies liegt oft am Darstellungsformat dieser Informationen: Bei der Kommunikation von Risiken sollten statt Wahrscheinlichkeiten oder Prozents{\"a}tzen vermehrt intuitiv greifbare H{\"a}ufigkeitsformate (nat{\"u}rliche H{\"a}ufigkeiten) und ikonische Darstellungen (in Form von Piktogrammen) eingesetzt werden (Brase, 2008; Gigerenzer \& Hoffrage, 1995; Schapira, Nattinger \& McHorney,2001). In der vorliegenden Arbeit zeige ich auf, wie sich diese Darstellungsformate auch f{\"u}r die Grundschulstochastik eignen, um mit Kindern „Risiko und Entscheidungen unter Unsicherheit“ zu modellieren. Durch den zus{\"a}tzlichen Einsatz enaktiver Informationsformate in Form bunter Steckw{\"u}rfel ist es f{\"u}r sie ohne den Bruchzahl- und Prozentbegriff m{\"o}glich, elementare, qualitative und quantitative Wahrscheinlichkeitsaussagen in risikobehafteten Situationen zu treffen. In einer Interventionsstudie wurden Belege daf{\"u}r gefunden, dass sich diese ersten elementaren Kompetenzen zu Risiko nachhaltig f{\"o}rdern lassen. Zur Intervention in Form einer vierst{\"u}ndigen Unterrichtseinheit geh{\"o}rten: Vergleichen von Verh{\"a}ltnissen und elementaren Wahrscheinlichkeiten, Abw{\"a}gen von Handlungsoptionen anhand von Zufallsexperimenten und die Auseinandersetzung mit sich ver{\"a}ndernden Wahrscheinlichkeiten durch neue Information sowie die Auseinandersetzung mit Risikoreduktionen. Verglichen wurden die Testleistungen der Sch{\"u}lerinnen und Sch{\"u}ler aus den Treatmentklassen mit den Testleistungen der Sch{\"u}lerinnen und Sch{\"u}ler aus Kontrollklassen. Es zeigte sich Vorwissen bez{\"u}glich der gef{\"o}rderten Inhalte in Form von mathematischen Intuitionen (Fischbein, Pampu \& Minzat, 1970a) und ein signifikanter, nachhaltiger Lernzuwachs durch die Intervention. Die F{\"o}rderung verschiedener elementarer Kompetenzen und Konzepte zum Themenbereich „Risiko und Entscheidungen unter Unsicherheit“ anhand geeigneter Repr{\"a}sentationen kann daher als erfolgreich bezeichnet werden.}, language = {de} }