@techreport{Jung, type = {Working Paper}, author = {Bettina Jung}, title = {Der Einfluss von St{\"o}rungen im sprachlichen Bedeutungserwerb auf die Entwicklung mathematischer Konzepte}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:rt2-opus-544}, abstract = {Die Ursachen f{\"u}r Schwierigkeiten beim Rechnen sind vielf{\"a}ltig. Da die Verarbeitung von Zahlen und Operationen auch sprachliche Anteile beinhaltet, liegt es nahe, dass auch St{\"o}rungen in der Sprachverarbeitung Rechenschwierigkeiten bedingen k{\"o}nnen. In dieser Arbeit soll die Frage er{\"o}rtert werden, inwieweit sich St{\"o}rungen im Spracherwerb auf die Entwicklung mathematischer Konzepte bzw. auf die Rechenf{\"a}higkeiten auswirken k{\"o}nnen und wie die spezifischen Schwierigkeiten spracherwerbsgest{\"o}rter Kinder beim Z{\"a}hlen und Rechnen aussehen. Daraus sollen m{\"o}gliche F{\"o}rderziele abgeleitet werden. In der Literatur, zum Beispiel Nolte (2000) und Donczik (2001), wurden bisher vor allem die Auswirkungen von auditiven Wahrnehmungsst{\"o}rungen auf Rechenfertigkeiten beschrieben. In dieser Arbeit geht es speziell um die Frage, wie sich St{\"o}rungen im Bedeutungserwerb auf die arithmetischen F{\"a}higkeiten auswirken. Schon der Begriff „Zahlbegriffserwerb“ macht deutlich, dass es sich beim Erwerb des Verst{\"a}ndnisses f{\"u}r Zahlen um einen begriffsbildenden Prozess handelt. Die Zahl „7“ ist ebenso ein Begriff wie Auto oder Hund. Die Zahl tr{\"a}gt Bedeutung und vernetzt sich dadurch zu anderen Zahlen, indem sie Gr{\"o}{\"s}e oder Teil einer Menge sein kann. Sprache dient zur Erkenntnisgewinnung. Damit h{\"a}ngen die kommunikative und kognitive Funktion von Sprache eng miteinander zusammen (vgl. Schmitman, 2007, S.79). Von Aster (2005) schreibt, dass es Naturv{\"o}lker gibt, die gr{\"o}{\"s}ere Mengen nicht feststellen und auch keine Operationen durchf{\"u}hren k{\"o}nnen, weil nur die Zahlw{\"o}rter eins bis f{\"u}nf existieren. Dies zeigt, wie eng sprachliche Vorg{\"a}nge mit kognitiven Verst{\"a}ndnissen bzw. Erkenntnissen zusammenh{\"a}ngen und dass Sprache Denken beeinflusst. Zahlensprachen sind Grundlage f{\"u}r den Umgang mit gr{\"o}{\"s}eren Zahlen und f{\"u}r das Erlernen h{\"o}herer Mathematik (vgl. von Aster 2005, S.20). Diese verschiedenen Analogien zwischen sprachlichem und mathematischem Bedeutungserwerb m{\"o}chte ich nutzen, um die m{\"o}glichen Auswirkungen einer semantischen St{\"o}rung auf den Zahlbegriffserwerb zu beschreiben. Aber auch in Bezug auf auditive Wahrnehmungsst{\"o}rungen sollen Rechenschwierigkeiten erkl{\"a}rt werden. Hier lautet mein Ansatz, dass St{\"o}rungen im Bereich des Aufnehmens bzw. Verstehens von Sprache letztlich auch zu Einschr{\"a}nkungen im sprachlichen Bedeutungserwerb f{\"u}hren. Insofern wird meine Argumentation auch auf auditive Wahrnehmungsst{\"o}rungen und ihre Auswirkungen auf den mathematischen Bedeutungserwerb anzuwenden sein.}, language = {de} }