@techreport{Heubach, type = {Working Paper}, author = {Nico Heubach}, title = {Therapeutische Wohngruppe und dann?Untersuchung zur Umsetzung des rehabilitativen Auftrags von Therapeutischen Wohngruppen}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:lg1-opus4-3704}, abstract = {Infolge der Psychiatrieenquete im Jahr 1975 kam es zur Korrektur der Fehlplatzierung von Menschen mit geistiger Behinderung1 in psychiatrischen Krankenh{\"a}usern. Zu diesen Bewohnern k{\"o}nnten auch Menschen mit geistiger Behinderung und sog. Herausforderndem Verhalten (HV) gez{\"a}hlt haben. Aufgrund der N{\"a}he und der oftmals vorhandenen Zusammenh{\"a}nge zu psychischen St{\"o}rungen ist davon auszugehen, dass diese Menschen nach der Psychiatrieenquete in der Behindertenhilfe untergebracht wurden. Doch auch dort war man vermutlich konzeptionell nicht auf diese Klientel vorbereitet. Sowohl in den eingerichteten Intensivgruppen, als auch in „herk{\"o}mmlichen“ Wohngruppen erfuhren die Menschen mit HV aufgrund ihrer Verhaltensweisen starke Ausgrenzung von Gemeinschaft und Gesellschaft. Diese Personen brauchten spezifische und passgenaue Unterst{\"u}tzung, um zur{\"u}ckgebildete Kompetenzen wieder aufzubauen und sich angemessene Verhaltens- und Interaktionsweisen anzueignen. Zu diesem Schluss kam auch eine vom damaligen Sozialministerium Baden-W{\"u}rttembergs zusammengestellte Expertengruppe Anfang der 1990er, die die Wohn- und Lebensbed{\"u}rfnisse durch das Modellprojekt „Therapeutische Wohngruppe“ dieser Zielgruppe kl{\"a}ren sollte. Es ging um die Einsch{\"a}tzung der notwendigen fachlichen Konzepte und Rahmenbedingungen, um dem Personenkreis die Voraussetzungen f{\"u}r ein Leben und Wohnen ohne gesellschaftliche Ausgliederung und damit mit mehr Teilhabe zu. Der Modellversuch wurde zudem im Rahmen einer Evaluationsstudie wissenschaftlich begleitet. Obwohl die an dem Modellversuch teilnehmenden Einrichtungen erfolgreich arbeiteten und ein Drittel der TWG-Bewohner ins Regelwohnen der Eingliederungshilfe reintegrieren konnte, kam es nicht zur geplanten Aufnahme der TWG-Leistungsma{\"s}nahme in den Rahmenvertrag Baden-W{\"u}rttembergs f{\"u}r station{\"a}r betreute Wohnformen. Dennoch bestehen auch heute TWG-Einrichtungen in Baden-W{\"u}rttemberg, von deren Existenz aufgrund ihrer geringen Anzahl je-doch nur sehr wenige Personen, auch aus der Fachwelt, wissen. In dieser Studie wird das Leistungsangebot TWG auf qualitative Weise untersucht. Insbesondere wird darin auch die Perspektive der Klienten zur Sprache. Das Forschungsinteresse besteht darin, wie der konzeptionell-rehabilitative Auftrag der TWG in der Praxis umgesetzt wird. Dazu geh{\"o}ren weitere, vertiefende Fragestellungen: • Welche allgemeinen und spezifischen Ma{\"s}nahmen werden zur Umsetzung des rehabilitativen Auftrags ergriffen? • Wer ist an dieser Umsetzung beteiligt? • Welche Effekte haben die ergriffenen Ma{\"s}nahmen? • Wie gestaltet sich der Prozess der Wiedereingliederung mit allen Beteiligten? • Welche Schwierigkeiten ergeben sich bei diesem Prozess? Aufgrund des rehabilitativen Auftrags spielt die Lebenssituation der Klienten im Anschluss an die TWG eine wichtige Rolle. Es stellt sich somit f{\"u}r die Bewohner, ihr soziales Umfeld, aber auch f{\"u}r die beteiligten Leistungserbringer und Leistungstr{\"a}ger die Frage: „Therapeutische Wohngruppe und dann?“. Daraus ergibt sich f{\"u}r die vorliegende Studie eine weitere Fragestellung, n{\"a}mlich wie gestaltet sich die heutige Lebenssituation ehemaliger TWG-Klienten? Zur Beantwortung dieser Fragen wurden zwei TWGs in Baden-W{\"u}rttemberg untersucht.}, language = {de} }