@phdthesis{Husen2009, author = {Claudia Husen}, title = {F{\"o}rderdiagnostische Beobachtungen zu F{\"a}higkeiten und Schwierigkeiten beim weiterf{\"u}hrenden Schreibenlernen und -lehren in Grund- und Sonderschulen}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:lg1-opus-30048}, year = {2009}, abstract = {„Beim Textschreiben find ich keine W{\"o}rter mehr...“, so bringt Ercan, ein Sch{\"u}ler mit semantischen Schwierigkeiten aus einer dritten Grundschulklasse, seine Schreib-probleme auf den Punkt. Schreiben ist eine komplexe F{\"a}higkeit, die sich aus unterschiedlichsten Teilkompetenzen und –prozessen zusammensetzt. Entsprechend vielschichtig k{\"o}nnen Schreibf{\"a}higkeiten und –schwierigkeiten sein. In der Schule schreiben Kinder heute vom ersten Schuljahr an eigene Texte, ohne dass Graphemkenntnisse, Schreibschrift und Rechtschreibung zuvor gesichert sein m{\"u}ssen. Im Anschluss an den Anfangsunterricht, meist in den Klassen drei und vier, werden grundlegende Schreibf{\"a}higkeiten wie das alphabetische Schreiben oder eine angemessene Erz{\"a}hlreihenfolge immer mehr vorausgesetzt. Einzelne Teilbereiche des Schreibens m{\"u}ssen von Kindern automatisiert, bei der Textproduktion eingesetzt und koordiniert werden. Nicht alle Kinder dieser Altersstufe verf{\"u}gen allerdings in ausreichendem Umfang {\"u}ber solche F{\"a}higkeiten und k{\"o}nnen dies leisten, eine Tat-sache, die weder in den g{\"a}ngigen Lehrwerken noch in der aktuellen Schreibfor-schung angemessen ber{\"u}cksichtigt wird. Zum weiterf{\"u}hrenden Schreiben in Textzu-sammenh{\"a}ngen nach dem Anfangsunterricht gibt es nur wenige Forschungsarbeiten, obwohl gerade dieses im Hinblick auf schriftsprachliche Anforderungen des Alltags besonders bedeutsam ist. Schwierigkeiten in diesem Bereich haben f{\"u}r die Betroffenen eine gro{\"s}e Tragweite im Hinblick auf ihre schulische und berufliche Laufbahn. Dennoch gibt es derzeit keine diagnostischen Materialien, die es erm{\"o}glichen, Schreibf{\"a}higkeiten und –schwierigkeiten detailliert, f{\"o}rderorientiert und im Lern-Lehrzusammenhang zu erfassen. An den genannten Forschungsdefiziten setzt meine Arbeit an. Um Schreibf{\"a}higkeiten und –schwierigkeiten Lernender einsch{\"a}tzen zu k{\"o}nnen, sind Kenntnisse {\"u}ber Schreibprozess, Schreibentwicklung in Lern- Lehrzusammenh{\"a}ngen, Texttheorie und m{\"o}gliche Probleme notwendig. Diese Bereiche werden in meiner Arbeit thematisiert. Im Mittelpunkt meiner eigenen Untersuchung stehen die Fragen, in welchen Teilbereichen beim Schreibenlernen und –lehren beim weiterf{\"u}hren-den Schreiben Schwierigkeiten auftreten k{\"o}nnen, wie sich diese in Texten von Lernenden zeigen und welche M{\"o}glichkeiten Lehrende haben, F{\"a}higkeiten und Schwierigkeiten im Lern-Lehrprozess zu erfassen, um Ans{\"a}tze f{\"u}r eine gezielte Schreibf{\"o}rderung abzuleiten. Einen Orientierungsrahmen f{\"u}r die Beantwortung dieser Fragen bietet das aus einer der wenigen Arbeiten, die sich mit Schreibschwierigkeiten be-sch{\"a}ftigen, entwickelte „Drei-S{\"a}ulen-Modell“ der Schreibkompetenz. Unter Beach-tung texttheoretischer Grundlagen, des Schreibprozesses, der Schreibentwicklung in Lern-Lehr- Zusammenh{\"a}ngen und m{\"o}glicher Schreibschwierigkeiten werden Krite-rien entwickelt, nach denen Texte auf F{\"a}higkeiten und Schwierigkeiten ihrer Verfas-ser/innen hin ausgewertet werden k{\"o}nnen. An ausgew{\"a}hlten Beispielen werden die F{\"a}higkeiten und Schwierigkeiten verdeut-licht. Diese Querschnittuntersuchung bildet die Grundlage f{\"u}r die Erarbeitung eigener f{\"o}rderdiagnostischer Materialien, die neben dem Schreibenlernen auch die Seite der Lehrenden ber{\"u}cksichtigen. Das Verfahren hat grundlegende Teilbereiche des Schreibens, deren Entwicklung in Lern- Lehrsituationen und Zusammenh{\"a}nge zwi-schen ihnen im Blick. Erprobt werden die diagnostischen Kriterien und die erarbeite-ten Diagnosematerialien anschlie{\"s}end in einer L{\"a}ngsschnittuntersuchung, in der die Lernentwicklung zweier Sch{\"u}ler ausf{\"u}hrlich dargestellt wird. Es schlie{\"s}en sich {\"U}berlegungen zur F{\"o}rderung einzelner Teilbereiche des Schreibens an. Diese werden an einem konkreten Beispiel verdeutlicht. Den Abschluss der Arbeit bildet eine Zusam-menfassung der Ergebnisse, aus der Konsequenzen f{\"u}r Schule und Schreibdidaktik abgeleitet werden. Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen des Forschungs- und Nachwuchskollegs (FuN-Kolleg) \"Lehr- und Lernprozesse bei der Ausbildung und Entwicklung der Lese- und Schreibf{\"a}higkeit in der Primarstufe\" der P{\"a}dagogischen Hochschulen Ludwigs-burg und Schw{\"a}bisch Gm{\"u}nd geschrieben. Die zugrunde liegenden Daten wurden im FuN-Teilkolleg „Pr{\"a}vention von Analphabetismus in der Primarstufe“ (PH Lud-wigsburg, Fakult{\"a}t f{\"u}r Sonderp{\"a}dagogik in Reutlingen) erhoben und ausgewertet. Hier waren Klassen aus Grund- und Sonderschulen (Schule f{\"u}r Sprachbehinderte, F{\"o}rderschule) beteiligt. Die Lernentwicklung von etwa 100 Sch{\"u}lern/innen konnte von der Einschulung bis Ende Klasse vier verfolgt werden.}, language = {de} }