@phdthesis{Schmid2011, author = {Michaela Verena Schmid}, title = {Spannungsfelder in der Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule f{\"u}r Geistigbehinderte : Zur Rolle von Eltern, Lehrern und Sch{\"u}lern beim {\"U}bergang ins nachschulische Leben – eine explorative Studie}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:lg1-opus-30237}, year = {2011}, abstract = {In dieser Arbeit wird die Lebenswelt des Jugendlichen mit geistiger Behinderung innerhalb seiner unterschiedlichen Systeme bzw. Lebensbereiche theoretisch sowie empirisch (quantitativ und qualitativ) beleuchtet als auch sein {\"U}bergang in das Erwachsenleben auf Spannungsfelder hin untersucht. Es zeigt sich, dass in der aktuellen Forschung insbesondere von Hochschulen der berufliche {\"U}bergang des Jugendlichen mit geistiger Behinderung nach wie vor einen hohen Stellenwert hat. Schulen f{\"u}r Geistigbehinderte in Baden-W{\"u}rttemberg verfolgen im Gegensatz dazu in ihren Schulkonzeptionen eher den integralen Ansatz auch nicht zuletzt aufgrund des BILDUNGSPLANS SCHULE F{\"U}R GEISTIGBEHINDERTE 2009. Dieser beinhaltet eine Vorbereitung auf alle Aspekte des nachschulischen Lebens. Die Rolle des Jugendlichen selbst sowie die Zusammenarbeit mit den Eltern finden in diesem Zusammenhang jedoch weniger Ber{\"u}cksichtigung. WEYMEYER 1999, WESTLING/FOX 2000 und zuletzt K{\"U}CHLER 2006 benannten Konzepte f{\"u}r die Zusammenarbeit mit Eltern im {\"U}bergangsprozess, bezogen den Jugendlichen aber nicht aktiv ein. Einzig WEYMEYER 1999 schrieb den Sch{\"u}lern eine gewisse aktive Verantwortung f{\"u}r ihre Zukunft zu. Die Untersuchung von Spannungsfeldern erwies sich als ertragreich, nicht nur wie zun{\"a}chst vermutet ausschlie{\"s}lich auf der Ebene des Mesosystems Elternhaus – Schule, sondern vor allem auch in den jeweiligen Mikrosystemen des Jugendlichen (Lebensbereich Elternhaus bzw. Lebensbereich Schule). Dar{\"u}ber hinaus zeigen sich insbesondere bei den Eltern innerpers{\"o}nliche Konflikte, was wiederum weit reichende Folgen f{\"u}r den Jugendlichen mit geistiger Behinderung mit sich bringt. Zu kl{\"a}ren gilt es nun innerhalb der Arbeit, wie mit diesen Spannungsfeldern umzugehen ist, welche Methoden, Umgangsformen und Strategien n{\"o}tig sind, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern unter Einbezug und im ausdr{\"u}cklichen Sinne des Jugendlichen mit geistiger Behinderung zu erreichen. Denn Spannungsfelder k{\"o}nnen auch positiv und produktiv sein, da eine Tatsache nicht einfach akzeptiert und „abgenickt“ wird, sondern der eher schwierige Weg der Konsensbildung dazu betr{\"a}gt, dass die optimale L{\"o}sung gefunden werden kann. Das Forschungsdesign ist so angelegt, dass im Rahmen der Ergebnisdarstellung Spannungsfelder beschrieben werden k{\"o}nnen. Dabei wird ein exploratives Vorgehen angewendet, da es noch keine Grundlagenforschung zu dem Thema gibt. Aus sechs Schulen f{\"u}r Geistigbehinderte ergab sich eine Stichprobe von 40 Sch{\"u}lerinnen und Sch{\"u}lern, 22 Elternpaaren und 16 Lehrerinnen und Lehrern. Die Forschungsinstrumente und Forschungsmethoden bestanden bei den Sch{\"u}lern aus einem halbstrukturierten Mandala und einem geschlossenen Fragebogen. {\"U}ber beides wurde mit den Sch{\"u}lern anschlie{\"s}end ein Gespr{\"a}ch gef{\"u}hrt. Mit den Eltern und Lehrern wurde ein problemzentriertes Interview nach WITZEL 1982 gef{\"u}hrt und Frageb{\"o}gen ausgegeben. In der hier vorliegenden Arbeit wird eine m{\"o}gliche Methode von DOOSE 1999 weiterentwickelt, um sich konstruktiv mit der Zukunft des Jugendlichen mit geistiger Behinderung auseinanderzusetzen: das Mandala. Im Mittelpunkt stehen dabei die Sch{\"u}ler mit geistiger Behinderung, welche sich Gedanken machen sollen, wie sie sich ihre pers{\"o}nliche Zukunft, also beruflich und privat, nach der Schule vorstellen. Gleichzeitig sollen sie bewerten, wie realistisch sie die Wahrscheinlichkeit einsch{\"a}tzen, dass sich die momentanen Vorstellungen ihrer Zukunft umsetzen lassen. Dies gelang allen Sch{\"u}lern und sie hatten dar{\"u}ber hinaus gro{\"s}e Freude, sich damit auseinanderzusetzen. Es schien, als w{\"a}re ihnen der Ernst der Lage bewusst. Ebenso wollten sie wohl die Chance nutzen, sich zu {\"a}u{\"s}ern, wie sie {\"u}ber ihre Zukunft denken. Dass Eltern und Lehrer oft ganz andere Vorstellungen haben, zeigt sich in den beiden Fallstudien. Interessant dabei ist aber, dass sich die beiden jungen Frauen auf lange Sicht durchgesetzt haben und heute so wohnen und arbeiten, wie sie es sich schon vor Jahren vorgestellt hatten, obwohl die M{\"u}tter und teilweise die Lehrer ganz andere Vorstellungen hatten. Parallel zur Sch{\"u}leruntersuchung mit der Methode des Mandalas fanden Interviews mit Lehrern und Eltern statt. Dass der {\"U}bergang in ein nachschulisches Leben f{\"u}r die Eltern von hoher Bedeutung ist und viele Probleme und Fragen mit sich bringt, zeigt die Gespr{\"a}chsdauer der einzelnen Interviews, die einen Umfang von bis zu vier Stunden hatten. Die Interviews der Lehrer gingen k{\"u}rzer. Meist konnten sie nur eine Schulstunde entbehren. Die angesprochenen Themen lie{\"s}en sich in f{\"u}nf Kategorien zusammenfassen und kamen sowohl induktiv, wie auch deduktiv zustande: „Grundlagen der Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule f{\"u}r Geistigbehinderte“; „Behinderung/Verarbeitung/Abl{\"o}sung“; „Zukunftsvorstellungen des Jugendlichen“; „Sch{\"u}lerzentrierten Planung“; „Lernfelder/Unterricht/Berufsschulstufenkonzeption“. Die einzelnen Ergebnisse zu den Kategorien werden in der Arbeit ausf{\"u}hrlich dargestellt.}, language = {de} }