@phdthesis{Harres2014, author = {Katharina Harres}, title = {Beziehungsgeflecht Kulturbetrieb. Verkn{\"u}pfungen zwischen den drei Sektoren des Kulturbereichs}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:lg1-opus-30386}, year = {2014}, abstract = {Gem{\"a}{\"s} des „Drei-Sektoren-Modells“ l{\"a}sst sich der Kulturbereich in den {\"o}ffentlichen, den gemeinn{\"u}tzigen und den privatwirtschaftlichen Sektor der sogenannten „Kulturwirtschaft“ unterteilen. Die Grenzen zwischen diesen drei Feldern werden jedoch zunehmend durchl{\"a}ssiger. Die Verflechtungen beziehen sich dabei sowohl auf komplement{\"a}re Beziehungen, als auch auf Konkurrenzverh{\"a}ltnisse zwischen Kulturinstitutionen. So sind Kulturschaffende oftmals gleichzeitig f{\"u}r {\"o}ffentliche, privatwirtschaftliche und intermedi{\"a}re Kulturorganisationen t{\"a}tig, {\"o}ffentliche Kulturbetriebe treten als Auftraggeber und Dienstleister f{\"u}r private Kulturunternehmen auf, es werden Kooperationen zwischen {\"o}ffentlichen und privaten Kulturanbietern eingegangen und Institutionen der verschiedenen Kultursektoren konkurrieren auf dem Kulturmarkt um dieselben Kulturnutzer. Diese exemplarische Beschreibung verdeutlicht, dass eine strikte Trennung der Aufgabenbereiche {\"o}ffentlicher, gemeinn{\"u}tziger und privatwirtschaftlicher Kulturakteure immer weniger m{\"o}glich ist. Auch die Kulturpolitik muss dieser Entwicklung Rechnung tragen. Nachdem sich die Kulturpolitik in Deutschland seit Jahrzehnten nahezu ausschlie{\"s}lich mit dem {\"o}ffentlich getragenen und teilweise auch mit dem gemeinn{\"u}tzigen Kulturbetrieb besch{\"a}ftigt hat, kommt einer zeitgem{\"a}{\"s}en Kulturpolitik die Aufgabe zu, Kultur st{\"a}rker als Gemeinschaftsaufgabe der verschiedenen Akteursgruppen zu begreifen. Dabei muss die kulturelle Produktion in allen Kultursektoren – und somit auch in der Kulturwirtschaft – betrachtet werden und es gilt, die Interdependenzen zwischen den drei Bereichen in strategische Entscheidungen einzubeziehen. Auf diese Weise kann sich die Kulturpolitik auf dem gesamten Feld kultureller Aktivit{\"a}ten positionieren und Verkn{\"u}pfungen anregen, die einen Mehrwert versprechen. Die Entwicklung und Implementierung sektoren{\"u}bergreifender Ans{\"a}tze setzt detaillierte Kenntnisse {\"u}ber das intersektorale Beziehungsgeflecht in der kulturbetrieblichen Praxis voraus. Diese Vernetzungen sind jedoch bislang noch wenig systematisch untersucht und nicht ausreichend empirisch belegt. Besonders hinsichtlich der Verflechtungen auf der Mikroebene zwischen den einzelnen Kultureinrichtungen besteht ein erhebliches Wissensdefizit. Daher betrachtet das Forschungsprojekt diese interorganisationalen Vernetzungen genauer, indem die Beziehungen zwischen privatwirtschaftlichen Kulturunternehmen, {\"o}ffentlichen Kulturinstitutionen und gemeinn{\"u}tzigen Kultureinrichtungen in den Sparten Musik, Darstellende Kunst und Bildende Kunst anhand einer qualitativen Studie beleuchtet werden. Auf diese Weise wird das „Beziehungsgeflecht Kulturbetrieb“ erstmals in seiner Mikrostruktur beschrieben und analysiert. Daraus werden im Sinne einer anwendungsorientierten Forschung anschlie{\"s}end Handlungsimpulse f{\"u}r die kulturbetriebliche und kulturpolitische Praxis abgeleitet.}, language = {de} }