TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Harres, Katharina T1 - Beziehungsgeflecht Kulturbetrieb. Verknüpfungen zwischen den drei Sektoren des Kulturbereichs N2 - Gemäß des „Drei-Sektoren-Modells“ lässt sich der Kulturbereich in den öffentlichen, den gemeinnützigen und den privatwirtschaftlichen Sektor der sogenannten „Kulturwirtschaft“ unterteilen. Die Grenzen zwischen diesen drei Feldern werden jedoch zunehmend durchlässiger. Die Verflechtungen beziehen sich dabei sowohl auf komplementäre Beziehungen, als auch auf Konkurrenzverhältnisse zwischen Kulturinstitutionen. So sind Kulturschaffende oftmals gleichzeitig für öffentliche, privatwirtschaftliche und intermediäre Kulturorganisationen tätig, öffentliche Kulturbetriebe treten als Auftraggeber und Dienstleister für private Kulturunternehmen auf, es werden Kooperationen zwischen öffentlichen und privaten Kulturanbietern eingegangen und Institutionen der verschiedenen Kultursektoren konkurrieren auf dem Kulturmarkt um dieselben Kulturnutzer. Diese exemplarische Beschreibung verdeutlicht, dass eine strikte Trennung der Aufgabenbereiche öffentlicher, gemeinnütziger und privatwirtschaftlicher Kulturakteure immer weniger möglich ist. Auch die Kulturpolitik muss dieser Entwicklung Rechnung tragen. Nachdem sich die Kulturpolitik in Deutschland seit Jahrzehnten nahezu ausschließlich mit dem öffentlich getragenen und teilweise auch mit dem gemeinnützigen Kulturbetrieb beschäftigt hat, kommt einer zeitgemäßen Kulturpolitik die Aufgabe zu, Kultur stärker als Gemeinschaftsaufgabe der verschiedenen Akteursgruppen zu begreifen. Dabei muss die kulturelle Produktion in allen Kultursektoren – und somit auch in der Kulturwirtschaft – betrachtet werden und es gilt, die Interdependenzen zwischen den drei Bereichen in strategische Entscheidungen einzubeziehen. Auf diese Weise kann sich die Kulturpolitik auf dem gesamten Feld kultureller Aktivitäten positionieren und Verknüpfungen anregen, die einen Mehrwert versprechen. Die Entwicklung und Implementierung sektorenübergreifender Ansätze setzt detaillierte Kenntnisse über das intersektorale Beziehungsgeflecht in der kulturbetrieblichen Praxis voraus. Diese Vernetzungen sind jedoch bislang noch wenig systematisch untersucht und nicht ausreichend empirisch belegt. Besonders hinsichtlich der Verflechtungen auf der Mikroebene zwischen den einzelnen Kultureinrichtungen besteht ein erhebliches Wissensdefizit. Daher betrachtet das Forschungsprojekt diese interorganisationalen Vernetzungen genauer, indem die Beziehungen zwischen privatwirtschaftlichen Kulturunternehmen, öffentlichen Kulturinstitutionen und gemeinnützigen Kultureinrichtungen in den Sparten Musik, Darstellende Kunst und Bildende Kunst anhand einer qualitativen Studie beleuchtet werden. Auf diese Weise wird das „Beziehungsgeflecht Kulturbetrieb“ erstmals in seiner Mikrostruktur beschrieben und analysiert. Daraus werden im Sinne einer anwendungsorientierten Forschung anschließend Handlungsimpulse für die kulturbetriebliche und kulturpolitische Praxis abgeleitet. N2 - According to the 3 sector modell, the cultural sector can be divided into the public, the non-profit and the commercial sector – the so-called cultural industries. The borderlines between these three cultural sub-sectors are becoming increasingly permeable. A strict differentiation of the tasks and responsibilities of public, non-profit and commercial players is hardly possible. Therefore, the mission of an up to date cultural policy is to understand culture as a common task of different groups of players, to consider the cultural production in all cultural sectors and to include the cultural industries in strategic decisions. However, the development of an adequate approach requires detailed knowledge about the interdependences in the cultural sector on an organisational level. The dissertation bridges this research gap by focusing on the interdependences between cultural organisations in the three different cultural sectors. Within the scope of the research project, an interorganisational analysis between micro enterprises of the music industry, the art market and the performing arts and public and non-profit cultural institutions was carried out. The thesis concludes with perspectives for a successful intersectoral collaboration between cultural institutions of the three different sectors and recommendations for cultural policy support measures fostering the relations between public and private players in the arts. KW - Kulturbetrieb KW - Kulturwirtschaft KW - Netzwerk KW - Interdependenzen KW - Kultursektoren KW - cultural sector KW - cultural industry KW - network KW - interdependences KW - cultural industries Y2 - 2013 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:lg1-opus-30386 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:lg1-opus-30386 ER -