@techreport{Schmalenbach, type = {Working Paper}, author = {Christine Schmalenbach}, title = {Sch{\"u}ler mit Verhaltensauff{\"a}lligkeiten und Lernschwierigkeiten in einer Dorfschule in Mexiko}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:rt2-opus-850}, abstract = {Die Frage, welche Kinder und Jugendliche einen F{\"o}rderbedarf in diesen Bereichen (Lernf{\"o}rderung, sozial-emotionale F{\"o}rderung) haben, wie sie als f{\"o}rderbed{\"u}rftig erkannt und ihren Bed{\"u}rfnissen entsprechend am Besten gef{\"o}rdert werden k{\"o}nnen, ist also in Deutschland noch nicht endg{\"u}ltig gekl{\"a}rt. Auf Grund der hier aufgezeigten Schwierigkeiten k{\"o}nnen berechtigte Zweifel entstehen, ob diese Frage sich {\"u}berhaupt endg{\"u}ltig kl{\"a}ren l{\"a}sst. Neben den hier genannten Schwierigkeiten begegnen L{\"a}nder der so genannten Dritten Welt noch zus{\"a}tzlichen Herausforderungen, wenn es um Kinder mit diesem F{\"o}rderbedarf geht. In diesen L{\"a}ndern „stehen im Mittelpunkt die Schaffung und Sicherung elementarer Versorgungsleistungen und die Durchsetzung elementarer Bildungsrechte“. Artiles stellt fest: „Diese L{\"a}nder ringen darum, ein Gleichgewicht zu halten zwischen wirtschaftlichem Wachstum – oder zumindest wirtschaftlicher Stabilit{\"a}t – und sozialen Ausgaben“. Sonderp{\"a}dagogik wird oft als Luxus angesehen, der „gemeinn{\"u}tzigen und philanthropischen Institutionen und Spendern {\"u}berlassen werden sollte“. Dabei sind Sch{\"u}ler mit Lernschwierigkeiten und Verhaltensauff{\"a}lligkeiten im Nachteil. Zum einen wurde Sonderp{\"a}dagogik bisher nicht als ein Element wirtschaftlicher Entwicklung gesehen, zum anderen werden – wenn {\"u}berhaupt – dann viel eher Kinder mit schweren, sichtbaren Behinderungen unterst{\"u}tzt. F{\"u}r diese Kinder ist es schlie{\"s}lich leichter, Spenden zu bekommen, und bei einem Personalmangel sind Pfleger f{\"u}r schwer behinderte Kinder – von deren Erziehung man sich nicht so viel erhofft - leichter zu finden als professionelles Personal f{\"u}r den Umgang mit Kindern mit „leichten Behinderungen“. Kinder mit „leichten Behinderungen“ lassen sich schwerer erfassen, und die Zusammenh{\"a}nge zwischen Armut und diesen Behinderungsformen sind sehr komplex, besonders in „L{\"a}ndern, in denen Ressourcen rar sind und gro{\"s}e Teile der Bev{\"o}lkerung in Armut leben“. Auch sind Sch{\"u}ler aus ethnischen Minderheiten h{\"a}ufig unter den Schulversagern. Artiles, Csapo und de Lorenzo beschreiben h{\"a}ufige Probleme der Regelschulen in Entwicklungsl{\"a}ndern: fehlender Zugang zur Schule f{\"u}r Kinder und Jugendliche, eine geringe Effektivit{\"a}t der Schule, fehlende Ressourcen, Probleme bei der Umsetzung des Curriculums, Materialmangel, wenig Zeit f{\"u}r das tats{\"a}chliche schulische Lernen und ein niedriges Niveau bei der Lehrerausbildung. Folgen dieser Bedingungen sind „niedrige Raten von Schulabschl{\"u}ssen, Grundschulabg{\"a}nger mit einem zu niedrigen Bildungsniveau, erwachsene Arbeitskr{\"a}fte mit einem zu niedrigen Bildungsniveau und eine geringe Zahl an Wissenschaftlern“. Sie fragen: „W{\"a}re es m{\"o}glich, zu identifizieren, wer eine besondere Zuwendung braucht, in Bildungssystemen, wo schulisches Versagen das allgemein {\"u}bliche Leistungsmuster ist?“ und vermuten: „… die meisten Kinder mit leichten Behinderungen […] sind wahrscheinlich unter denen, die nach einer kurzen Zeit die Schule freiwillig abbrechen oder immer wieder Schuljahre wiederholen […] Sch{\"u}ler mit leichten Lern- und Verhaltensproblemen sehen vermutlich nicht viele Gr{\"u}nde, in einem System zu bleiben, das individuellen Unterschieden gegen{\"u}ber blind ist und ihnen nicht die Unterst{\"u}tzung gibt, die sie brauchen\". ... Letztlich br{\"a}uchten diese L{\"a}nder Schulen, in denen auf alle Kinder und ihre Bed{\"u}rfnisse liebevoll eingegangen wird, schreiben die Autoren. ... In dieser Arbeit soll die schulische Situation von Kindern mit Schwierigkeiten in einem mexikanischen Indianerdorf, San Sebasti{\´a}n, dargestellt werden, als Beispiel eines Ortes, an dem es noch nahezu keine sonderp{\"a}dagogischen Angebote gibt. M{\"o}glichst genau sollen die Herausforderungen dargestellt werden, denen die am Bildungs- und Erziehungsprozess Beteiligten im Schulalltag begegnen, aber auch die Chancen, die sich dabei auftun oder auftun k{\"o}nnten. Ziel der Arbeit ist es, eine Grundlage zu schaffen f{\"u}r {\"U}berlegungen, wie unter solchen Bedingungen auf die besonderen Bed{\"u}rfnisse von Sch{\"u}lern eingegangen werden kann.}, language = {de} }