@techreport{RueschenpoehlerMarkic, type = {Working Paper}, author = {Lilith R{\"u}schenp{\"o}hler and Silvija Markic}, title = {Erwerb von naturwissenschaftlichem Kapital von Sekundarsch{\"u}lern im Bereich Chemie.}, number = {Chemiedidaktik Forschung und Praxis 2020, 21 , S. 220-236}, institution = {Royal Society of Chemistry}, doi = {10.1039/C9RP00127A}, abstract = {Untersuchungen haben gezeigt, dass das wissenschaftliche Kapital der Sch{\"u}ler einen gro{\"s}en Einfluss auf ihre wissenschaftlichen Bestrebungen und ihre Entwicklung einer wissenschaftlichen Identit{\"a}t hat. In dieser Studie wenden wir den Begriff des Wissenschaftskapitals auf den Chemieunterricht an, um zu untersuchen, wie Sch{\"u}ler das Wissenschaftskapital im Bereich Chemie nutzen. Wir definieren Chemiekapital als die Ressourcen einer Person, die ihr oder ihm helfen, auf dem Gebiet der Chemie erfolgreich zu sein ( z, Eltern kennen Chemieinhalte, gemeinsame Aktivit{\"a}ten zu Hause mit Chemie, …). Wir haben 48 Sch{\"u}lerinnen und Sch{\"u}ler in Deutschland befragt und eine thematische Analyse durchgef{\"u}hrt. Es verr{\"a}t folgendes. (i) Chemiekapital in der h{\"a}uslichen Umgebung ist ungleich verteilt. Sch{\"u}lerinnen und Sch{\"u}ler, die keine Familienmitglieder haben, die sich dem Mainstream-Konzept der Chemie anschlie{\"s}en k{\"o}nnen, konzentrieren sich tendenziell auf Schulen mit den niedrigsten Zugangsvoraussetzungen ( Hauptschulen, Sekundarstufe I). Chemiekapital wird also tendenziell reproduziert. (ii) In den meisten F{\"a}llen wird das Chemiekapital der Familie zum individuellen Chemiekapital der Sch{\"u}ler. Dies zeigt sich in einer Vielzahl von Verbindungen zwischen dem Chemiekapital der Familien und dem individuellen Chemiekapital der Sch{\"u}ler. (iii) Die deutschen Schulstrukturen neigen dazu, die bestehenden Ungleichheiten zu versch{\"a}rfen: Dies f{\"u}hrt dazu, dass den Sch{\"u}lern der Hauptschulen qualifizierte Chemielehrer vorenthalten werden. (iv) In einigen Ausnahmef{\"a}llen erwerben Studierende Chemiekapital unabh{\"a}ngig von ihrem Familienkapital. Sie tun dies entweder, indem sie chemiebezogenen YouTube-Kan{\"a}len folgen oder indem sie eine Chemieidentit{\"a}t als Teil einer allgemeinen Lerneridentit{\"a}t entwickeln. Um die bestehenden Ungleichheiten abzubauen, bedarf es dringender VorkehrungenHauptschulen in Deutschland mit qualifiziertem Lehrpersonal f{\"u}r Chemie. Wenn diese Voraussetzung erf{\"u}llt ist, k{\"o}nnten Unterrichtsans{\"a}tze, die sich auf Identit{\"a}tsbildung konzentrieren und Sch{\"u}ler und ihre Eltern in einen Dialog {\"u}ber Chemie einbeziehen, m{\"o}glicherweise fruchtbar sein.}, language = {de} }