Die Auseinandersetzung angehender (Sonder-)Pädagog(inn)en mit medial repräsentierten Bildern von Behinderung
- In der Arbeit wird ein abgeschlossenes Forschungsprojekt dargestellt, das sich mit der Frage beschäftigt, wie sich Pädagogen mit visuellen Repräsentationen von Behinderung auseinandersetzten. Innerhalb der aktuellen Gesellschaftsentwicklung hat der Umgang mit der Pluralität des menschlichen Lebens eine elementare Bedeutung. Eine Schlüsselrolle für die gesellschaftliche Entwicklung unter diesem Gesichtspunkt kommt Pädagoginnen und Pädagogen zu, die die heranwachsende Generation auf ihrem Weg, ein aktives Mitglied dieser Gesellschaft zu werden, begleiten. Die mentalen Bilder von Lehrer*innen prägen nicht nur ihr eigenes Handeln, sondern haben auch einen bedeutsamen Einfluss auf ihre pädagogische Arbeit. Da im fachwissenschaftlichen Diskurs noch keine Publikationen vorliegen, die sich mit dieser Fragestellung beschäftigen, stellt das dargestellte Forschungsprojekt einen ersten explorativen Zugang zu diesem Themenfeld dar. Die methodologischen Annahmen der dokumentarischen Methode ermöglichten einen Zugang zu den impliziten Wissensbeständen und den mentalen Repräsentationen im Kontext Behinderung von angehenden Pädagoginnen und Pädagogen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Methodisch umgesetzt wurde das Forschungsvorhaben mit Hilfe von Gruppendiskussionen, die durch Bildimpulse initiiert wurden. Insgesamt wurden drei Gruppendiskussionen ausgewertet und dokumentarisch interpretiert. Dies ermöglichte die Bestimmung von zwei Spannungsfeldern hinsichtlich der Rezeption der Bildimpulse, innerhalb derer sich die untersuchten Gruppen unterschiedlich positionierten. Zum einen wurde, in Anschluss an Jürgen Link (2013) ein Spannungsfeld zwischen einer protonormalistischen und einer flexibel-normalistischen Rezeptionsstrategie der, auf den Bildimpulsen dargestellten Behinderungen herausgearbeitet. Zum anderen zeigte sich ein Spannungsfeld zwischen einem ikonologischem und einen (vor-)ikonographischen Rezeptionsmodus (in Anlehnung an Panofsky). Zudem ergaben sich Hinweise darauf, dass diese variierenden Rezeptionsstrategien in Zusammenhang mit einer allgemein- oder sonderpädagogischen Ausbildung stehen könnten.
Author: | Andreas Dertinger |
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URN: | urn:nbn:de:bsz:lg1-opus4-5781 |
Referee: | Ulrike Hormel, Ulf Kieschke |
Advisor: | Ulrike Hormel |
Document Type: | Master's Thesis |
Language: | German |
Publishing Institution: | Pädagogische Hochschule Ludwigsburg |
Granting Institution: | Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fakultät für Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften |
Date of final exam: | 2017/05/31 |
Release Date: | 2018/06/18 |
Year of Completion: | 2017 |
Tag: | Dokumentarische Methode, Bildrezeption, Inkonographie, Normalität und Abweichung, Dokumentarische Interpretation , Sonderpädagogik , Bildbetrachtung , Normalität |
GND Keyword: | Normalität; Qualitative Methode; Rezeption; Sonderpädagogik; Wahrnehmung |
Page Number: | 202 |
Faculties: | Fakultät für Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften |
Licence (German): | ![]() |