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Entwicklung der Vorstellungen von Grundschülerinnen und Grundschülern zu Risiko und Entscheidungen unter Unsicherheit

  • „Sollte ich mich impfen lassen?“, „Wie sollte ich mein Geld anlegen?“, „Wie wichtig sind Vorsorgeuntersuchungen?“ Kompetenzen, Risiken einzuschätzen und auf Basis von Daten Entscheidungen unter Unsicherheit zu treffen, spielen heutzutage eine bedeutende Rolle. Befunde aus der kognitionspsychologischen Forschung belegen, dass statistische Informationen über Chancen und Risiken in der Medizin, der Umwelt oder Finanzwelt meistens nicht richtig interpretiert werden (Gigerenzer, 2013; Spiegelhalter, Pearson & Short, 2011). Dies liegt oft am Darstellungsformat dieser Informationen: Bei der Kommunikation von Risiken sollten statt Wahrscheinlichkeiten oder Prozentsätzen vermehrt intuitiv greifbare Häufigkeitsformate (natürliche Häufigkeiten) und ikonische Darstellungen (in Form von Piktogrammen) eingesetzt werden (Brase, 2008; Gigerenzer & Hoffrage, 1995; Schapira, Nattinger & McHorney,2001). In der vorliegenden Arbeit zeige ich auf, wie sich diese Darstellungsformate auch für die Grundschulstochastik eignen, um mit Kindern „Risiko und Entscheidungen unter Unsicherheit“ zu modellieren. Durch den zusätzlichen Einsatz enaktiver Informationsformate in Form bunter Steckwürfel ist es für sie ohne den Bruchzahl- und Prozentbegriff möglich, elementare, qualitative und quantitative Wahrscheinlichkeitsaussagen in risikobehafteten Situationen zu treffen. In einer Interventionsstudie wurden Belege dafür gefunden, dass sich diese ersten elementaren Kompetenzen zu Risiko nachhaltig fördern lassen. Zur Intervention in Form einer vierstündigen Unterrichtseinheit gehörten: Vergleichen von Verhältnissen und elementaren Wahrscheinlichkeiten, Abwägen von Handlungsoptionen anhand von Zufallsexperimenten und die Auseinandersetzung mit sich verändernden Wahrscheinlichkeiten durch neue Information sowie die Auseinandersetzung mit Risikoreduktionen. Verglichen wurden die Testleistungen der Schülerinnen und Schüler aus den Treatmentklassen mit den Testleistungen der Schülerinnen und Schüler aus Kontrollklassen. Es zeigte sich Vorwissen bezüglich der geförderten Inhalte in Form von mathematischen Intuitionen (Fischbein, Pampu & Minzat, 1970a) und ein signifikanter, nachhaltiger Lernzuwachs durch die Intervention. Die Förderung verschiedener elementarer Kompetenzen und Konzepte zum Themenbereich „Risiko und Entscheidungen unter Unsicherheit“ anhand geeigneter Repräsentationen kann daher als erfolgreich bezeichnet werden.
  • “Should I get vaccinated?”, “How should I invest my money?”, “How important are medical checkups?” Nowadays being able to assess risks and to make data-based decisions under uncertainty are essential for everyday life. Evidence from cognitive psychological research shows that statistical information about risks is often not understood or misinterpreted. This concerns above all medical, environmental or financial domains (Gigerenzer, 2013; Spiegelhalter et al., 2011). This is often due to the representation format of the information: probabilities in terms of percentages are often hard to grasp; information is much better processed if the information is communicated by means of frequency formats such as natural frequencies and iconic representations such as icon arrays (Brase, 2008; Gigerenzer & Hoffrage, 1995; Schapira et al., 2001). In the present work I will show that these representation formats are well-suited for primary school stochastics for modeling risk and decisions under uncertainty. By using hands-on materials in form of colored tinker cubes, children do first qualitative and quantitative risk-related judgments without even knowing about percentages or fractions. I did an intervention study in order to gather empirical evidence for the usefulness of this learning approach. The intervention happened in form of a four-hour unit and included the following aspects: comparing ratios and probabilities,weighing of options based on random experiments, conditional proportions and Bayesian reasoning as well as dealing with risks reduction. Test performances of treatment and control groups were compared before, directly after and three month after the intervention. It turned out that children had prior knowledge of the funded content even before the intervention in the form of mathematical intuitions (Fischbein et al., 1970a). Students successfully built on these intuitions through the intervention, as was clear from their test performances which increased significantly.

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frontdoor_oas
Metadaten
Author:Christoph Till
URN:urn:nbn:de:bsz:lg1-opus4-709
Referee:Laura Martignon, Wolfgang Gaissmaier
Advisor:Laura Martignon, Wolfgang Gaissmaier, Hans-Christoph Nürk
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Publishing Institution:Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Granting Institution:Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fakultät für Kultur- und Naturwissenschaften
Date of final exam:2015/06/09
Release Date:2015/08/11
Year of Completion:2015
Tag:Primarstufe; Risiko; Stochastik; Unsicherheit; Wahrscheinlichkeit
GND Keyword:Grundschule; Risiko; Unsicherheit/Entscheidung; Vorstellung; Wahrscheinlichkeitsverteilung
Page Number:131
Faculties:Fakultät für Kultur- und Naturwissenschaften
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