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Mit der Bereitstellung eines Rasters zur Differenzierung individueller Lern- und Arbeitstätigkeiten wird der Praxis der beruflichen Ersteingliederung ein Analyseinstrument an die Hand gegeben. Den theoretischen Hintergrund für das Forschungsprojekt liefern tätigkeitstheoretische Zugänge. Mit dem gewählten Forschungsdesign wird eine Analyse des individuellen Tätigkeitssystems möglich, das Störungen erklären und die Verhältnisse zwischen Subjekt und Gemeinschaft beschreiben kann. Der gewählte Ansatz kann mit einem subjektwissenschaftlichen Interesse das Tätigkeitssystem hinsichtlich Störungen und Probleme analysieren. Dies stellt jedoch nicht den Abschluss, sondern den Beginn von Forschung dar. Die Anbieter von Unterstützungsleistung der beruflichen Rehabilitation sind Teil der kollektiven Tätigkeit, deren System erst analysiert werden müsste.
Vor dem Hintergrund der Reform des Hebammengesetzes und dem damit verbundenen Systemwechsel der beruflichen Qualifikation von Hebammen von einer fachschulischen zu einer akademischen Ausbildung wird untersucht, was zur Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten, beruflichen Handlungskompetenz im praxisintegrierenden dualen Studium beitragen kann. Im Blick sind dabei vor allem die Steuerung und Gestaltung des berufspraktischen Studiums. Dementsprechend zielt die Forschungsfrage darauf, herauszuarbeiten wie sich das Studium so konzipieren und gestalten lässt, dass eine Verzahnung zwischen hochschulischem und berufspraktischem Studium gelingt und die Akteur*innen aus Hochschule und Praxiseinrichtungen wirkungsvoll zusammenarbeiten.
Zur Beantwortung dieser Frage werden zunächst theoretische Bezüge des Bildungsmanagements bestimmt und der Regelkreis des Bildungsprozess- managements als Werkzeug zur Steuerung und Gestaltung von Bildungsprozessen herangezogen. Es folgt eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem dualen Studium. Darin wird zum einen das künftige Studienformat genauer geklärt, zum anderen werden mit Blick auf die Forschungsfrage Studienergebnisse und Empfehlungen im Bereich akademischer dualer Erstausbildungen dargestellt und unter berufsspezifischer Perspektive näher beleuchtet. Anschließend werden die für die Fragestellung der Arbeit relevanten gesetzlichen Grundlagen zur Berufsqualifikation von Hebammen unter Bezugnahme auf die gewonnenen Erkenntnisse dargestellt und bewertet.
Dabei werden die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verzahnung herausgearbeitet und die Faktoren zu einer zielorientierten Kooperation, einer effektiven Koordinierung und wirkungsvollen Zusammenarbeit bestimmt. Es sind insbesondere der Einbezug der Beteiligten und entsprechend partizipative Verfahren in der Konzeption und Gestaltung,die entscheidend zur Qualität und Passung von Studienangeboten sowie zu einer verbesserten Zusammenarbeit beitragen. Deutlich wird auch, wie sich Transferlernen und die Entwicklung von Transferkompetenz im dualen Studium gezielt fördern lassen. Hierfür spielt die Gestaltung von Bildungsprozessmanagement unter Gesichtspunkten eines ganzheitlichen Transfermanagements eine zentrale Rolle.
Seit Inkrafttreten des SGB II „Grundsicherung für Arbeitssuchende“ im Jahre 2005 stellen Arbeitsgelegenheiten (ugs.: Ein-Euro-/ Ein-Euro-Fünfzig-Jobs) ein in der Praxis zunehmend angewandtes Instrument der beruflichen Eingliederung dar. Wie sich diese arbeitsmarktpolitische Maßnahme für Menschen in benachteiligten Lebenslagen subjektiv auswirkt und welchen Nutzen diese Personen daraus ziehen, wird anhand einer qualitativen Untersuchung aus dem Jahr 2009 (Methode: Grounded Theory; Ego-zentrierte Netzwerkanalyse) an einer Einrichtung zur Arbeits- und Berufsförderung eines großen sozialen Trägers dargestellt. Im Fokus der Befragungen standen drei junge Erwachsene, die eine Arbeitsgelegenheit zu diesem Zeitpunkt absolvierten. Eine Einordnung dieser Maßnahme innerhalb der Benachteiligtenförderung ist deshalb neben Analyse und Auswertung der Forschungsdaten wichtiger Bestandteil dieser Arbeit. © J. Reiser 2010