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Persönliche Empfehlungen und Mund-zu-Mund-Kommunikation sind zentral in der Informationsbeschaffung und im Entscheidungsprozess für den Besuch einer Kultureinrichtung. Immer mehr öffentlich getragene Theater möchten diese Ressource ihres bestehenden Publikums effektiver nutzen und rufen Projekte ins Leben, bei denen begeisterte und engagierte Theatergänger*innen in ihrem sozialen Umfeld Interesse, Vertrauen und Lust für Theater aufbauen sollen. Angesichts eines schrumpfenden, alternden und überwiegend homogenen Publikums von Theatern erhoffen sie sich damit bisherige Nichtbesucher*innen zu gewinnen, strukturelle Zugangsbarrieren abzubauen und konstruktives Feedback zum Theater von den Teilnehmenden zu erhalten. Johannes Maria Gerlitz geht der Frage nach, inwiefern die Theaterbetriebe dieses Audience Development-Instrument der sogenannten Theatermittler*innen in der Praxis wirklich strategisch einsetzen und ob es ihnen damit gelingt, Besucher*innen zu gewinnen und zu binden. Mit der Evaluationsmethode des CIPP-Modells zeigt er die Rahmenbedingungen, strategischen Herangehensweisen, Durchführungspraktiken und Wirkungen bei vier projektdurchführenden Theatern auf, die er in der Spielzeit 2020/21 begleitet hat. Zudem ermittelt er erforderliche Kompetenzen der Mittler*innen sowie Gelingensbedingungen der kommunikativen Interaktion zwischen Mittler*innen und anvisierten neuen Besucher*innen.
Führungskräfte der obersten Leitungsebene stellen in Museen entscheidende Weichen für den Erfolg ihrer Organisation. Die Gewinnung einer geeigneten Führungskraft hat daher eine hohe strategische Relevanz. Gleichzeitig ist das Thema aufgrund des sich anbahnenden „Museum Leadership Gap“ (Baldwin/Ackerson, 2006: 349) von besonderer Aktualität für Museen in Deutschland. Ungeachtet dieser Relevanz und Aktualität fehlt es in der Museumsmanagementforschung bislang an eingehenden empirischen Erkenntnissen zur Führungskräftegewinnung. Die vorliegende Arbeit verfolgt daher zwei übergeordnete Forschungsziele. Erstens wird ein umfassender Überblick über den Status quo der Führungskräftegewinnung in deutschen Museen gewonnen – sowohl aus Perspektive der Museumsorganisationen als arbeitgebende Instanzen als auch aus Perspektive der Bewerber*innen auf die Führungspositionen. Zweitens werden in der Gegenüberstellung dieser beiden Perspektiven erste empirische Erkenntnisse dazu abgeleitet, welche Vorgehensweisen und Strategien für die Gewinnung geeigneter Museumsführungskräfte zielführend sind. Hierfür wurden drei empirische Studien konzipiert und durchgeführt, die den Kern dieser publikationsorientierten Arbeit darstellen.
Zur Erreichung der zwei übergeordneten Forschungsziele bindet die Arbeit diese drei Studien in einen gemeinsamen kontextuellen Rahmen ein, führt die einzelnen Erkenntnisse themenbezogen zusammen und diskutiert diese. Ausgehend von diesen studienübergreifenden Überlegungen werden abschließend Implikationen zur erfolgreichen Gewinnung von Museumsführungskräften für die Museumsmanagementpraxis sowie weiterführende Forschungsvorhaben abgeleitet.
Das Dissertationsprojekt widmet sich einem bislang wenig erforschten Gebiet im Kulturmanagement: Den Formen und dem Management von Zusammenarbeit im öffentlichen Theaterbetrieb. Konkret wurden die Auslöser, Ziele, Wirkungsfähigkeiten, Managementaspekte sowie die internen und externen Herausforderungen von horizontalen Kooperationen und Fusionen zwischen öffentlichen Theatern beleuchtet. Abgeleitet von den aktuellen Problemfeldern und Reformdiskussionen im öffentlichen Theatersektor wurden alle Formen der Zusammenarbeit dahingehend überprüft, welchen Beitrag sie zur Lösung bzw. Linderung der gegenwärtigen Problemlagen leisten können. Dabei wurde ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der Kooperationen und Fusionen gleichermaßen erfasst und betrachtet, aber an notwendigen Stellen – aufgrund der inhaltlichen Unterschiede und Integrationstiefen – für die einzelnen Formen eine differenzierte Betrachtung vorlegt. Im Mittelpunkt der empirischen Untersuchung standen Zusammenschlüsse, die sich durch einen starken Formalisierungsgrad auszeichneten und dadurch besonders geeignet waren, sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte einer Zusammenarbeit abzubilden. Mit diesem Ansatz konnten, neben einer theoretischen und begrifflichen Fundierung, vor allem Erfolgsfaktoren für das Management von Kooperationen und Fusionen zwischen öffentlichen Theatern erarbeitet werden. Der Anspruch an die Forschungsarbeit war analog zur Ausgangsituation eine interdisziplinäre und differenzierte Analyse. Diese wurde durch qualitative und quantitative Forschungsmethoden erarbeitet. Dazu zählte eine eingehende Analyse von veröffentlichten sowie unveröffentlichten Quellen, die Durchführung von zehn narrativen und fünfzehn leitfadengestützten Interviews mit Akteuren aus dem öffentlichen Theaterbereich und dessen Umfeld sowie die Durchführung von acht Fallstudien und einer Fragebogenerhebung in der Spielzeit 2006/2007 unter allen öffentlichen Theatern in Deutschland (Netto-Rücklauf: 50,05 %). Die Doktorarbeit wurde von Prof. Dr. Armin Klein (Institut für Kulturmanagement, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg) und Prof. Dr. Bernd Günter (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Marketing, Universität Düsseldorf) betreut. Die vorliegende Dissertation erscheint zusätzlich in einer überarbeiteten und leicht gekürzten Fassung in der Reihe »Kulturmanagement und Kulturwissenschaften« von Prof. Dr. Armin Klein im Wiesbadener VS Verlag (ISBN: 978-3-531-17646-8).
Welche Formen, Methoden und Strukturen gibt es, um die Kunst von Menschen mit geistiger Behinderung in die Öffentlichkeit zu bringen und worin liegen Chancen und Grenzen dieser Techniken? Der erste Teil des Titels beschreibt die beiden zentralen Themenbereiche, mit denen sich die Arbeit auseinandersetzt, nämlich Öffentlichkeitsarbeit und Kunst von Menschen mit geistiger Behinderung. Der zweite Teil des Titels macht die Vorgehensweise sichtbar. Hamburger und Bremer Kunst- und Theaterprojekte für Menschen mit Behinderung werden vorgestellt und kritisch reflektiert. Interviews, Literaturübersicht, eigene Erfahrungen der Autorin liegen der Arbeit zugrunde.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Beschreibung eines seltenen Phänomens im Bereich der Arbeits- und Berufsgestaltung für Menschen mit Behinderungen: des Konzeptes der künstlerischen Arbeitsplätze. Hier geht es darum, Menschen mit Behinderungen eine Möglichkeit zu bieten, jenseits der „klassischen“ Arbeitsplätze in den Produktionsbereichen der Werkstätten für behinderte Menschen zu arbeiten. Als Beispiel für solche Maßnahmen der Arbeitsgestaltung wird die Betriebsstätte Station 17 aus Hamburg vorgestellt, die solche Künstlerarbeitesplätze im musikalischen Bereich anbietet.
Die Arbeit untersucht das Verhältnis von Gegenwartkunst und Kunstmuseum. Im Laufe des 20. Jahrhundert entzieht sich die Kunst mit der Erweiterung des Kunstbegriffs immer mehr der Musealisierbarkeit. Kann das moderne Museum dieser neuen Herausforderung durch die Kunst begegnen oder wird das Museum im 20. Jahrhundert unmöglich?