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Forschungsarbeiten zeigen, dass negative gruppenbasierte Einstellungen zu diskriminierendem Verhalten und zu sozialen Distanzen führen können, die unter anderem systematisch mit Ungleichheiten im Zugang zu Bildung und in Bildungsprozessen verbunden sein können. Das zentrale Anliegen dieser Arbeit ist es daher, die schulischen Möglichkeiten zu überprüfen, um eine Lernumgebung zu schaffen, in der Fähigkeiten und Fertigkeiten optimal entwickelt werden können. Dazu werden im ersten Manuskript Forschungsergebnisse zu Bildungsbenachteiligungen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zusammengefasst und Theorien der Einstellungsänderung sowie Evaluationsbefunde von einstellungsfokussierten Interventionen vorgestellt. Um die Effekte von Interventionsstudien zu quantifizieren, wurde auf der Grundlage expliziter Kriterien eine Metaanalyse von Interventionen durchgeführt, die in den letzten zwei Dekaden mit dem Ziel einer Einstellungsänderung bei Schülerinnen und Schülern in Schulen durchgeführt wurden (zweites Manuskript). Die Ergebnisse zeigen, dass in der Schule durch gut konzipierte und theoretisch fundierte Programme eine Einstellungsänderung bewirkt werden kann. Auf der Grundlage dieser Befunde wurde eine Intervention mit Erstklässlern entwickelt, in der die metaanalytisch nachgewiesenen günstigen Bedingungen umgesetzt und überprüft wurden (drittes Manuskript).
Die Arbeit beschäftigt sich mit Chancen und Risiken der sozialen online Netzwerke für Kinder und Jugendliche. Die Risiken können durch einen kompetenten Umgang stark minimiert werden. In der Arbeit wird ein Projekt entwickelt und erprobt, mit dem man den kompetenten Umgang mit Facebook verbessern und die Medienkritik der Schüler ausbilden kann. Dieses Projekt wurde auf der Grundlage eines Fragebogens erstellt und in einer Sonderberufsschule durchgeführt. Es soll als ein möglicher Weg zur Kompetenzentwicklung gesehen werden. Soziale online Netzwerke wie Facebook spielen eine Rolle bei der Identitätsfindung und -bildung. Während der Pubertät beschäftigen sich die Jugendlichen hauptsächlich mit ihren Peers. In Facebook haben sie die Möglichkeit sich dauernd auszutauschen und auch Vorlieben und Ablehnungen auszudrücken und deutlich zu machen. Die Möglichkeiten zur Selbstperformance über die Profilerstellung helfen den Jugendlichen sich über ihre Identität bewusst zu werden. Facebook sorgt dafür, dass Freundschaft einen neuen Stellenwert bekommt. Freundschaft ist eine Art Kapital. Sie ermöglicht es an wichtige Informationen zu gelangen, die das Leben vereinfachen. Aber Facebook & Co. haben auch ihre Schattenseiten. Die Zahlen des Cyber-Mobbings steigen jedes Jahr weiter an. Es werden unschöne und diffamierende Bilder von Mobbing-Opfern in Facebook veröffentlicht. Oder Beleidigungen werden verbreitet. Eine weitere Gefahr kann hinter dem Computer eines Chatpartners lauern. Immer mehr Triebtäter nutzen Fake-Profile um sich an Kinder oder Jugendliche im Internet heranzumachen. In Facebook wird ein falsches Profil erstellt mit einem ansprechenden Profilfoto, das die Opfer zu einem Treffen locken soll.
Bei der Jungenarbeit handelt es sich um einen Zweig der Pädagogik, der in den letzten Jahrzehnten immer mehr ins Blickfeld gerückt ist. Durch gesellschaftliche Entwicklungen und Umbrüche stellen sich neue Herausforderungen für Jungen in ihrer individuellen Entwicklung. In der Pädagogik wurden diverse theoretische Positionierungen bezüglich eines anzustrebenden und zu vermittelnden Bildes von Männlichkeit entwickelt und dementsprechend dazu ganz unterschiedliche Konzepte zur Förderung von Jungen entwickelt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Grundlagen, die unterschiedliche Ansätze von Männlichkeit für Jungenarbeit bedeuten, zu untersuchen und mit einem von mir begleiteten Projekt, der „Männerakademie“ in Pforzheim, in Verbindung zu setzen. Auf der Grundlage theoretischer Überlegungen zu Männlichkeitsbildern und Jungenarbeit werde ich anhand dieses Beispiels untersuchen, wie die zugrunde liegenden Vorstellungen über Männlichkeit die Konzeption und Ausgestaltung eines solchen Projekts der Jungenarbeit beeinflussen. In vielen Bereichen der Pädagogik spielt die Arbeit mit Jungen eine zentrale Rolle. So ist beispielsweise in der Sonderpädagogik der Förderschwerpunkt emotionale und soziale Förderung (Erziehungshilfe) ein stark von Jungen dominiertes Arbeitsfeld. Aber auch eine Vielzahl von Sportangeboten sowie der Bereich der Erlebnispädagogik sind traditionell von Jungen stark frequentierte Arbeitsbereiche. Dennoch sind die Überlegungen, was nun die Arbeit speziell mit Jungen ausmacht, noch recht jung. Im Zuge der Anstrengungen für die Gleichberechtigung von Mann und Frau stand sowohl in den theoretischen Fundierungen als auch in der konkreten Ausgestaltung die Förderung von Mädchen lange Zeit stärker im Mittelpunkt pädagogischer Überlegungen. Erst im Anschluss daran wurde damit begonnen, konkret die praktischen Erfahrungen der pädagogischen Arbeit mit Jungen zu hinterfragen und auszuarbeiten, was konstituierende Elemente für die Jungenarbeit sein könnten. In diesem ersten Teil der Arbeit werden unterschiedlichen Grundhaltungen vorgestellt und diskutiert. Dabei wird gefragt, was Männlichkeit ausmacht (Teil A). Daran schließt sich die Frage an, wie sich diese Überzeugungen in der konkreten Gestaltung von Bildungsangeboten der Jungenarbeit auswirken (Teil B) kann.
TIMSS, PISA und die Einführung der Bildungsstandards erfordern eine Weiterentwicklung der Unterrichtskultur. In der vorliegenden Arbeit werden aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Einstellungen und Reaktionen von Mathematiklehrerinnen und -lehrern analysiert und ausgewertet. Ausgehend von der Frage, was einen guten Mathematikunterricht kennzeichnet, wird gezeigt, wie wichtig die emotionale Haltung der Lehrkraft gegenüber dem Fach Mathematik ist. Diese persönliche Einstellung prägt mit das Mathematikbild der Schülerinnen und Schüler. Aus der Perspektive der aktiven Lehrerin stellt die Autorin in diesem Zusammenhang ein Modell vor, in dem Schülerinnen und Schülern genügend Raum gegeben wird, sich eine eigene Vorstellung von Mathematik zu bilden. Die Analyse der Heftaufschriebe zeigt, dass Mädchen und Jungen einen unterschiedlichen Zugang zur Mathematik haben. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Einordnung der mathematischen Themen in die eigene Lebenswelt, wodurch eine emotionale Nähe zum Fach aufgebaut wird. Dies bildet die Grundlage für einen angstfreien Umgang mit dem Fach Mathematik und bietet insbesondere Mädchen die Gelegenheit, ein positives Selbstbild zu entwickeln.
„Der Frühling ist die schönste Zeit, was kann wohl schöner sein?“... Komplexe Beeinträchtigungen in der Schule. So lautet der Titel dieser Arbeit. Doch was verbirgt sich dahinter? In den letzten Jahren habe ich einen Einblick in den Schulalltag an Schulen für Geistigbehinderte bekommen. Dabei ist mir immer wieder aufgefallen, dass Schüler mit Komplexen Beeinträchtigungen zwar im Unterricht dabei sind, aber nicht aktiv und auf ihrem Lernniveau bei der Vermittlung von Bildungsinhalten einbezogen werden. Dadurch kam bei mir immer mehr die Frage auf, ob es überhaupt möglich ist Schülern mit Komplexen Beeinträchtigungen Bildungsinhalte zu vermitteln? Wenn ja, wie müsste dann ein Unterricht für diese Schülergruppe aussehen? Diese Fragen ließen mich nicht mehr los und so entstand meine Arbeit. Anhand des Frühlingsgedichts „Der Frühling ist die schönste Zeit, was kann wohl schöner sein?“ von Annette von Droste-Hülshoff, gleichzeitig Teil meines Titels, möchte ich in der Praxis versuchen, den Bildungsinhalt „Frühling“ einem Mädchen mit Rett-Syndrom zu vermitteln und daraus Rückschlüsse für mich ziehen, ob und wie es möglich sein kann, Bildungsinhalte bei Schülern mit Komplexen Beeinträchtigungen zu unterrichten. Doch zunächst möchte ich mich in den theoretischen Überlegungen mit dem Begriff Komplexe Beeinträchtigungen und der Begründung für die Vermittlung von Bildungsinhalten bei Menschen mit Komplexen Beeinträchtigungen auseinandersetzen. Im zweiten Kapitel beschäftige ich mich mit dem Rett-Syndrom, da ich meinen Praxisteil mit einer Schülerin mit Rett-Syndrom durchführen werde. Das Wissen über das Syndrom und dessen Besonderheiten soll bei der Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit helfen, gezielt auf die Bedürfnisse der Schülerin eingehen zu können. Bevor der Praxisteil folgt, möchte ich zunächst die beiden Schülerinnen vorstellen, mit denen ich meine Unterrichtseinheit durchführen werde: Lisa , die Schülerin mit Rett-Syndrom, ihre Mitschülerin Caroline sowie deren Klasse. In einem weiteren Schritt wird die Themenfindung für die Unterrichtseinheit, die Begründung des Themas sowie eine Sachanalyse folgen. Wie bereits erwähnt, wird das Thema der Unterrichtseinheit „Frühling“ sein, in Verbindung mit dem Frühlingsgedicht. Diese Unterrichtseinheit, die sich über vier Stunden erstreckt, werde ich im Praxisteil mit der Planung, Durchführung und der Reflexion näher erläutern. In einer Gesamtreflexion möchte ich mich zu meiner eingangs gestellten Frage gezielt äußern, ob es möglich ist, Schülern mit Komplexen Beeinträchtigungen Bildungsinhalte zu vermitteln. Des Weiteren möchte ich noch im Bezug zur Theorie und Praxis Voraussetzungen, die bei der Vermittlung von Bildungsinhalten bei Schülern mit Komplexen Beeinträchtigungen gegeben sein müssen und Herausforderungen für die Lehrperson und die Schüler, aufzeigen.
Klettern an der Förderschule - Auswirkungen auf das Selbstkonzept von Schülerinnen und Schülern
(2012)
Die theoretischen Auseinandersetzung mit der titelgebenden Fragestellung wird durch eine empirische Untersuchungen ergänzt. Im Zeitraum November/Dezember 2011 führte die Autorin ein Bildungsangebot zum Klettern an einer Förderschule durch. Dabei wurden u.a. auch die beteiligten Schüler befragt. In Kapitel fünf folgt die Darstellung dieser empirischen Untersuchung. Zunächst werden Design, Fragestellung und Rahmenbedingungen der Untersuchung beschrieben. Nach der Darstellung der Projekt-Durchführung und der Übersicht und Begründung der angewandten Untersuchungsmethoden erfolgt die ab-schließende Darstellung und Interpretation der Ergebnisse. Schließlich werden in Kapitel sechs als Fazit alle Ergebnisse zusammengefasst.
The effect of direct instruction and web quest on learning outcome in computer science education.
(2018)
Answers to the questions of which instructional methods are suitable for school and should be applied in teaching individual subjects and also how instructional methods support the act of learning represent challenges to general education and education in individual subjects. This study focuses on the empirical examination of learning outcome with respect to two instructional methods: direct instruction and web quest. An SPF-2 × 2•2 design is used to control instructional method, time and class context. Learning outcome on QR code is assessed with reference to multiple-choice test items. The empirical findings show that learning with direct instruction performs better than web quest.
cpm.4.CSE/IRT (compact process model for Competence Science Education based on IRT models) is a process model for competence measurement based on IRT models. It allows the efficient development of measuring instruments for computer science education. Cpm.4.CSE/IRT consists of four sub processes: B1 determine items, B2 test items, B3 analyze items according to Rasch model, and B4 interpret items by criteria. Cpm.4.CSE/IRT is modeled in IDEF0, a process modeling language that is standardized and widely used. It is implemented in R, an open-source software optimized for statistical calculations and graphics that allows users to interact using the web application framework Shiny. Through coordinated processes, cpm.4.CSE/IRT ensures the quality and comparability of test instruments in competence measurement. Cpm.4.CSE/IRT is demonstrated using an example from the competence area of Modeling.
Förderung schriftsprachlicher Fähigkeiten am Beispiel eines 9-jährigen Jungen mit Down-Syndrom
(2014)
Schriftkundige Menschen entwickeln aufgrund ihrer Schriftsozialisation eine bestimmte Vorstellung von Lesen und Schreiben, die sie als selbstverständlich ansehen. Kinder, die gerade die Schriftsprache erwerben, bilden sich ihre eigenen kindlichen Theorien, die auf ihren Erfahrungen mit Schrift basieren und nach ihrem Wissensstand durchaus sinnvoll sind. Daher ist es wichtig, bei der Vermittlung von Lesen und Schreiben nicht von seinem eigenen schriftgeprägten Hintergrund her zu denken, sondern die Sicht der Lerner einzunehmen, um sie bestmöglich unterstützen zu können. Das Zitat eines Kindes zeigt, dass eine Graphemabfolge für Lerner zu Beginn des Schriftspracherwerbs für einen bestimmten Begriff steht, aber noch nicht die Lautfolge abbildet. Konzepte von Schrift müssen durch eigene Erfahrungen erst allmählich entwickelt und entdeckt werden. Die vorliegende Arbeit versucht demzufolge die Sicht der Kinder, und besonders der Kinder mit Down-Syndrom, einzunehmen und ausgehend von dieser Sichtweise den frühen Schriftspracherwerb zu beleuchten. Besondere Beachtung kommt der Förderung zu. Schwerpunkt der Arbeit ist die Frage: Wie kann ein Kind mit Down-Syndrom zu Beginn des Schriftspracherwerbs gewinnbringende Förderung erfahren? Dabei sollen theoretische Aspekte und praktische Erkenntnisse unterstützend eingesetzt werden. Die Fragestellung ergab sich durch hochschulinterne Lehrangebote des Förderschwerpunktes Sprache und Kommunikation sowie durch ein Praktikum an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung.
Das Spektrum von Aussprachestörungen reicht von nicht hörbaren Störungen, die im Alltag oftmals nicht ohne weiteres erkannt werden, bis hin zu hörbaren Störungen, die meist deutlicher wahrzunehmen sind. Hörbare Sprachstörungen können in den Bereichen Aussprache, Grammatik, Semantik und Pragmatik auftreten. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, wie sich Aussprachestörungen bei Kai und Leon äußern, die beide die zweite Klasse einer Sprachheilschule besuchen. Beide haben vorwiegend phonologische Störungen, was dazu führt, dass sie in ihrer alltäglichen Kommunikation stark eingeschränkt sind. Immer wieder kommt es zu Verständigungsproblemen, weil sich die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes manchmal unverstanden fühlen, oder die Kommunikationspartner die kindlichen Äußerungen nicht nachvollziehen können. Der fortschreitende Erwerb der Schriftsprache hat Einfluss auf die Aussprache. Es wird festgestellt, dass Kinder mit Aussprachestörungen einerseits behindernden Bedingungen beim Schriftspracherwerb begegnen können, etwa dann, wenn sie sich beim Verschriften an ihrer eigenen mündlichen Sprache orientieren. Andererseits kann die Schriftsprache positiven Einfluss auf die Aussprache haben und dabei helfen, Aussprachestörungen zu überwinden. Für die Förderung von Aussprachestörungen ist daher der Einsatz von Schrift sinnvoll. Im ersten Teil der Arbeit wird der theoretische Hintergrund zu Aussprachestörungen dargestellt. Einleitend wird ein Blick auf den Wandel des Verständnisses von Aussprachestörungen geworfen, dann wird der ungestörte Erwerb der Aussprache dargestellt und anschließend werden Diagnose- und Therapiemöglichkeiten aufgezeigt. Im zweiten Teil liegt das Augenmerk auf dem Schriftspracherwerb. Es wird erläutert, inwiefern Kinder beim Erwerb der Schriftsprache sprachanalytisch tätig sind, welche Möglichkeiten der Lernbeobachtung es gibt und wie schriftsprachliche Fähigkeiten gefördert werden können. Im dritten Teil der Arbeit wird der Zusammenhang zwischen Aussprachestörungen und Schriftspracherwerb erläutert. Anschließend erfolgt in Teil Vier die Vorstellung der beiden Jungen und es wird aufgezeigt, wie die Förderung verlaufen ist. Basis hierfür sind die in den vorherigen Kapiteln dargestellten Erkenntnisse.
„Menschen mit Behinderung benötigen ständig unsere Hilfe …“ - Eine Äußerung, die man sehr häufig vernehmen kann. Auch Aussagen wie „die tun mir leid“, „die können sich nicht helfen“, „brauchen sehr viel Unterstützung und Hilfe im Alltag“ und „man will helfen“ zu Menschen mit Behinderung sind häufig zu vernehmen. Dabei muss beachtet werden, dass gesellschaftliche Meinungen vielfältig sind und keinesfalls verallgemeinert werden dürfen. Allerdings handelt es sich bei Menschen mit Behinderung um einen Personenkreis, dem in unserer Gesellschaft scheinbar häufig das Attribut ‚hilfsbedürftig‘ zugeordnet wird. Gemeinsam mit alten und kranken Menschen werden Menschen mit Behinderung dabei der schwächsten Gruppe der Gesellschaft zugeteilt. Diese Eingruppierung zu den ‚ganz besonders Hilfsbedürftigen‘ bekommt man im Alltag auf vielfältige Weise zu spüren, sei es durch mitleidige Blicke, die diese Personengruppe häufig erntet, oder aber das Nicht-zutrauen des Umfeldes in die Fähigkeiten des Menschen mit Behinderung. Diese Beobachtungen veranlassten zur Auseinandersetzung mit der vorliegenden Thematik und der Frage, in wieweit Menschen mit geistiger Behinderung auf Hilfe angewiesen sind und in welcher Form und in welchen Bereichen sie selbst helfend tätig werden können. Dazu erfolgt eine Auseinandersetzung mit Begriffen wie Angewiesenheit und Abhängigkeit, außerdem der allseits geforderten Selbstbestimmung. Schließlich erfolgt der Versuch, die zuvor getrennt voneinander thematisierten Begriffe der Angewiesenheit und der Selbstbestimmung mit dem Begriff des Helfens und der Bedeutung für Menschen mit geistiger Behinderung in Verbindung zu bringen. Dabei wird ein zweifaches Spannungsfeld, in dem sich Menschen mit geistiger Behinderung befinden, aufgezeigt werden. Zum einem im Bereich ‚Hilfe erhalten‘, zum anderen beim ‚Hilfe geben‘. Grundlage der Darstellung bilden die theoretischen Hintergründe und die Erfahrungen, die in einer Berufsschulklasse gesammelt wurden. Wie der Titel der vorliegenden Wissenschaftlichen Hausarbeit „Auch ich bin fähig zu helfen!“ bereits ankündigt, soll ein Schwerpunkt der Arbeit vor allem auf dem Selbsttätig-werden, dem Helfen liegen, weshalb im letzten Kapitel Möglichkeiten im schulischen Kontext aufgezeigt und pädagogische Schlussfolgerungen gezogen werden.
Die zentrale Fragestellung der Arbeit lautet: „Über welche Schutz- und Belastungsfaktoren in der schulischen Arbeit verfügen Studierende der Sonderpädagogik am Ende ihrer Ausbildung und welche Impulse für die Gesundheitsvorsorge lassen sich für die Lehrerbildung daraus ableiten?“ Diese Fragestellung wird im Rahmen eines quantitativen Forschungsdesigns beantwortet: Auf der theoretischen Basis des Modells der Salutogenese von Aaron Antonovsky wurden unter Einbezug von Ergebnissen der Resilienzforschung sowie der Ergebnisse zweier aktueller Schulstudien – der Freiburger Schulstudie von Joachim Bauer und der Potsdamer Lehrerstudie von Uwe Schaarschmidt – Fragebögen entwickelt. Diese kamen im Rahmen der sozialwissenschaftlichen Methode der Befragung zum Einsatz. Befragt wurden Studierende der Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg am Studienstandort Reutlingen, welche aktuell ihr letztes Semester absolvierten und also im Anschluss an das laufende Semester ihre Examensprüfungen ablegen sollten. Der Inhalt der Arbeit lässt sich der übergreifenden Thematik der Lehrergesundheit/Burnout/ Gesundheitsförderung zuordnen.
Es ist unbestritten, dass Fähigkeiten im Umgang mit Informatiksystemen immer bedeutender werden. Trotzdem wird immer noch diskutiert, welche Kompetenzen für eine sachgerechte Bedienung von Informatiksystemen notwendig sind und welche entsprechenden Inhalte in der Schule vermittelt werden müssen. Es wird allerdings immer deutlicher, dass nur auf Basis informatischer Inhalte, die die Grundlage jeglicher Art von Informatiksystemen bilden, langfristig anwendbares Wissen aufgebaut werden kann. Wichtig ist, dass sich Schülerinnen und Schüler mit den Konzepten, die sehr abstrakt sein können, möglichst früh auseinander setzen. In einem spiralförmigen Curriculum müssen die Konzepte auf verschiedenen Abstraktionsniveaus wiederholt und vertieft werden. Ein kontinuierlicher Lernprozess ist Voraussetzung für das erfolgreiche Erlernen der informatischen Inhalte. Durch die Einbettung in bereits im Lehrplan vorgesehene Unterrichtsfächer bleibt das informatische Wissen nicht abstrakt sondern wird an Kontexte aus dem Schulalltag gebunden. Durch die Integration in verschiedene Unterrichtsfächer kann die Allgemeingültigkeit der Konzepte verdeutlicht werden. Die Berücksichtigung von fächerübergreifenden informatischen Aspekten führt außerdem zu einer stärkeren Hervorhebung der Gemeinsamkeiten der verschiedenen Fächer. In der vorliegenden Arbeit wurde ein Unterrichtskonzept entwickelt, in dem informatische Grundkonzepte bereits in der Klassenstufe 5 der Realschule in den Fächern Mathematik, Englisch, Deutsch und Musik vermittelt werden. Zentrale informatische Inhalte des Konzepts sind Algorithmisierung, Automatisierung, Codierung, Datenstrukturen, Modellierung, Objektorientierung, Modularisierung, Hierarchisierung, Abstraktion, Iteration, Rekursion, Programmablaufpläne, Syntaxdiagramme, UML-Klassendiagramme, Hierarchien, Netzwerke, Grammatik, Syntax, Semantik und Funktionen. Diese wurden vier Stunden pro Woche über ein gesamtes Schuljahr hinweg in den vier beteiligten Fächern und fachübergreifend erarbeitet. In einer fünfwöchigen Projektarbeit erstellten die Schülerinnen und Schüler im fächerübergreifenden Unterricht eine multimediale Rittergeschichte und wendeten dabei die informatischen Grundkonzepte an. Die gesamte Arbeit am Computer erfolgte mit Logo-Systemen. Sie bieten als pädagogische Werkzeuge die Möglichkeit, sowohl informatische Grundkonzepte altersgemäß aufzubereiten, als auch Arbeitsumgebungen zu entwickeln, in denen die teilweise theoretischen Konzepte konstruktiv erarbeitet werden können. Die Eignung des Gesamtkonzepts zur Vermittlung der informatischen Grundkonzepte wurde qualitativ auf Basis von Leitfadeninterviews mit Schülerinnen und Schülern und den drei Lehrerinnen, die den Unterricht beobachteten, ermittelt. Es zeigte sich, dass die Schülerinnen und Schüler trotz der teilweise abstrakten informatischen Inhalte, des gleichzeitigen Lernens von Fachinhalten und von informatischen Grundkonzepten, der Umsetzung von Problemlösungen in Logo und des häufig fachintegrativen und fächerübergreifenden Lernens und Arbeitens nicht überfordert waren. Für sie war der kognitiv sehr anspruchsvolle Unterricht nicht schwieriger als der Fachunterricht und sie wünschten sich nach einem Jahr mehrheitlich eine Fortführung des Unterrichts. Die zusätzliche Vermittlung der informatischen Grundkonzepte hatte auch keinerlei negative Auswirkungen auf den Fachunterricht. Alle Fachinhalte der Klassenstufe 5 konnten vermittelt werden. Teilweise unterstützte die Beschäftigung mit den informatischen Grundkonzepten auch das Erlernen der Fachinhalte. Dies war insbesondere im Themenbereich Grammatik der Fall. Der Lernerfolg bezüglich der informatischen Grundkonzepte wurde mit Hilfe eines selbst entwickelten Leistungstests gemessen, der zu Beginn und am Ende des Schuljahrs eingesetzt wurde. Zur Absicherung der Ergebnisse wurden außerdem Arbeitsblätter, Tests und Programme aus dem Unterricht qualitativ ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass Schülerinnen und Schüler auch ohne formalen Unterricht zu Beginn des Schuljahrs vereinzelt schon informatische Strategien anwenden können. Nach dem Unterricht steigern sie ihre Leistungen signifikant. Die Verbesserung ist bei den Jungen ausgeprägter als bei den Mädchen. Die Ergebnisse im Leistungstest aber vor allem auch die Auswertung der Unterrichtsmaterialien zeigen, dass Kinder mit einem hohen kognitiven Gesamtleistungsniveau und Stärken im zahlengebundenen und formallogischen Denken bessere Ergebnisse erzielen. Das Unterrichtskonzept scheint also mathematisch stärkere Schülerinnen und Schüler besser zu fördern. Zusätzlich zu den informatischen Grundkonzepten und Fachinhalten werden allgemeine Kompetenzen wie das Vorausdenken, das Strukturieren, das Anwenden von Schemata, das genaue Arbeiten und Strategien zur Bewältigung von Frustrationen erworben.
Häufig werden in der Literatur semantische Störungen auf einen begrenzten Wortschatz reduziert und Auswirkungen auf weitere sprachliche und nichtsprachliche Entwicklungsbereiche vernachlässigt. Diese Sichtweise soll mit dieser Arbeit um einen ganzheitlichen Blick ergänzt werden. Der Erwerb von Bedeutungen ist einer der wichtigsten Bereiche des Spracherwerbs, aber auch der schwierigste und somit der am wenigsten erforschte. Kinder wollen sich mitteilen und ausdrücken. Diese beiden Prinzipien haben oberste Priorität in der Sprachförderung. Kinder, vor allem im Elementarbereich, drücken sich im Spiel aus. Sprachförderung findet daher in für Kinder bedeutsamen Spielhandlungen statt. Auffälligkeiten der Semantik haben neben den Auswirkungen auf die sprachliche Entwicklung auch Konsequenzen für andere Entwicklungsbereiche. Auch das kindliche Spiel kann davon betroffen sein und in seiner Entwicklung verzögert bzw. gefährdet sein. Somit stellt es eine weitere wichtige Komponente der Therapie dar, die es zu berücksichtigen gilt. In dieser Arbeit wurden nicht nur allgemeine theoretische Überlegungen zur Bedeutungs- und Begriffsentwicklung sowie deren Beeinträchtigung und Einfluss auf weitere kindliche Entwicklungsbereiche angestellt, sondern auch Konsequenzen zur Förderung und damit auch Diagnostik semantischer Fähigkeiten dargestellt. Anhand eines Fallbeispiels aus dem Schulkindergarten für Sprachbehinderte wurde eine gezielte Sprachförderung dargestellt, die das Kind mit seinen individuellen Fähigkeiten und Schwierigkeiten in den Mittelpunkt der Therapie rückt.
Im ersten Kapitel der vorliegenden Arbeit sollen allgemeine Aspekte von Musik dargestellt werden. Es handelt sich dabei um die essentiellen, auf die Thematik bezogenen Grundlagen. Eine Darstellung die den Anspruch der Vollständigkeit erhebt, würde den Rahmen dieser Arbeit überschreiten. Ein Schwerpunkt wird auf das aktive Musizieren gelegt, da das Spiel auf der Blockflöte aktives Musizieren darstellt. An dieser Stelle soll jedoch erwähnt werden, dass es sich bei der Trennung der aufgeführten Aspekte um eine künstliche handelt, da diese sich in Wirklichkeit gegenseitig beeinflussen und bedingen. Das zweite Kapitel handelt von Menschen mit geistiger Behinderung. Der Begriff der geistigen Behinderung ist in der Fachwelt nicht eindeutig definiert und nach wie vor umstritten. In der vorliegenden Arbeit wird ein möglicher Erklärungsansatz vorgestellt. Anschließend werden die Aspekte der Musik mit diesem in einen Zusammenhang gebracht und es werden Vermutungen angestellt, welche Rolle das aktive Musizieren im Leben eines Menschen mit geistiger Behinderung ausmachen kann. Um besser verstehen zu können, was die Blockflöte als Instrument ausmacht, werden in Kapitel drei verschiedene Aspekte dieses Instrumentes dargestellt. Nach einem Abriss der Geschichte des Instrumentes werden die Anatomie, äußere und innere Merkmale einzelner Instrumente, sowie Grundlagen der Tonerzeugung beleuchtet. Ausführlicher werden anschließend verschiedene Spieltechniken und die Anforderungen, die das Spiel auf der Blockflöte an den Spieler stellt, erläutert. Im Weiteren werden verschiedene Orte und Möglichkeiten vorgestellt, an denen das Instrument eingesetzt werden kann. Abschließend werden die Inhalte des dritten Kapitels in einen Zusammenhang mit den in Kapitel zwei geäußerten Vermutungen gebracht. Das vierte Kapitel ist der Arbeit in der Praxis gewidmet. Hier werden konkrete Beispiele aus der Arbeit mit der Blockflöte und Menschen mit geistiger Behinderung behandelt. Dabei werden verschiedene „Einsatzorte“ dargestellt. In jedem Unterkapitel wird zunächst Allgemeines zur Institution und den Lehrpersonen angeführt. Anschließend werden persönliche Erfahrungen der befragten Personen wiedergegeben. Alle Institutionen und Personen bleiben aus Gründen des Datenschutzes anonym. Im fünften Kapitel werden die zentralen Aspekte aus Kapitel 4 zusammengestellt. Es wird dargelegt, welchen Stellenwert die Blockflöte allgemein und für Menschen mit geistiger Behinderung im Besonderen einnehmen kann. Anschließend werden Voraussetzungen beschrieben, die eine Rolle dabei spielen können, dass die Blockflöte einen Stellenwert im Leben eines Menschen mit geistiger Behinderung einnimmt, sowie methodische Hinweise gegeben. Diese stellen Perspektiven für den Einsatz der Blockflöte in der musikalischen Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung dar.
Nach einem Überblick über allgemeine Grundlagen der Aphasie werden zunächst die Besonderheiten wie auch das Störungsbild der kindlichen Aphasie umfassend dargestellt. Im Anschluss beschäftigt sich die Arbeit mit den Problemen bei der Wiedereingliederung in die Herkunftsschule, um schließlich über die aktuelle schulische Situation von Kindern mit Aphasie in Deutschland zu berichten. Diese wird im letzten Teil anhand des ausgewählten Fallbeispiels konkretisiert. Neben Gesprächen mit Lenis Mutter und seinen betreuenden Lehrern dienen Berichte aus der Schulakte wie auch eigene Beobachtungen aus meiner Zeit im Blockpraktikum als Bezugsquelle.
Durch jüngere gesetzliche Entwicklungen fand im Verlauf der letzten Jahre das Thema „Barrierefreiheit“ zunehmend Beachtung in Politik und Gesellschaft. Durch das im Mai 2002 erlassene Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) müssen Hochschulbibliotheken und andere öffentliche Bildungs- und Kultureinrichtungen auch die Bedürfnisse und Ansprüche von Menschen mit Behinderung auf kulturelle Teilhabe berücksichtigen. Um allen Nutzern von Hochschulbibliotheken den gleichen Zugang zu ermöglichen, können bauliche Maßnahmen und Umgestaltungen vor und innerhalb der Gebäude erheblich dazu beitragen. Im Falle der Hochschulbibliothek der Hochschule Reutlingen ergibt sich hierbei die einmalige Chance, eine barrierefreie Um- bzw. Neugestaltung im Rahmen einer Sanierung der jetzigen Hochschulbibliothek in ein neues Lernzentrum zu begleiten. Das Hauptinteresse dieser Arbeit gilt daher der Problemstellung, wie Menschen mit Behinderung bereits zu Beginn des Entstehungsprozesses als Experten mit einbezogen werden können. Neben der Raumanalyse der Hochschulbibliothek erfolgt ein Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Barriere-Arten und mögliche Lösungsansätze hierfür. Abschließend werden die Gestaltungsmöglichkeiten für ein visuelles Leitsystem in Form von Schildern sowie ein integratives Übersichtsmodell für das Lernzentrum vorgestellt, welche von den Experten entwickelt wurden.
"Everything will be fine." Erfahrungsextremismus und (Un-)Gerechtigkeit in der Fernsehserie Banshee.
(2018)
Der Beitrag macht aus einer stärker medienwissenschaftlich orientierten Perspektive heraus am Beispiel der Serie Banshee die inszenierten Begrifflichkeiten von Erfahrung und von Gerechtigkeit anhand von analytischen Zuspitzungen anschaulich. Der Begriff der Gerechtigkeit ist schon allein in der politischen Theorie mannigfaltig besetzt, der Begriff der Erfahrung setzt stärker auf wahrnehmungspsychologische und philosophische Rahmungen sowie deren filmische Umsetzung. Gleichwohl ergeben sich aus beiden Begriffen handlungsspezifische Überschneidungen, die sich an der Metapher der Grenze und der Grenzüberschreitung orientieren.
Der vorliegende Beitrag fokussiert die Medienproduktion im höheren Lebensalter unter veränderten Bedingungen. Traditionelle Massenmedien zeichnen sich in ihren Produktionsbedingungen für die jeweiligen Akteure durch einen Qualifikationsprozess aus, der nur selten durchbrochen werden kann. Bürgermedien wie Nicht-kommerzielle Radios hingegen bieten Nieschen, die frei sind von externen Vorgaben. Diese Nieschen geben unter anderem Senior/-innen die Möglichkeit, sich im höheren Lebensalter medial zu artikulieren. Der folgende Beitrag zeigt anhand eines konkreten Beispiels den Weg von Radiohöhrer/-innen zu Radioproduzent/-innen. Mit dem Ziel, die spezifischen Möglichkeiten und Probleme zu diskutieren, wird eine Sendung des "Funkreif"-Projekts des Lokalradios Corax aus Halle/Saale analysiert.
Der Beitrag thematisiert die Diskothekenanfänge der DDR vom Ende der 60er Jahre bis 1973. Er zeigt die Schwierigkeiten, Provisorien und zunehmende breite gesellschaftliche Akzeptanz dieser Unterhaltungsform. Mit der steigenden Akzeptanz sahen die kulturpolitische Entscheidungsträger wachsenden Handlungsbedarf, so dass die anfänglich relativ freie Entwicklung in die bestehenden Vorstellungen und Strukturen eingegliedert eingepasst und gelenkt wurde. Das wird im Folgenden anhand der Praxis der Eignungsgespräche, des konstruierten Zusammenhangs von Diskothek und FDJ und institutionellen Auswüchsen deutlich gemacht. Als problematisch stellen sich die örtlichen und technischen Disko-Provisorien dar, da weder die staattliche Unterhaltungstechnik noch die bestehenden Räumlichkeiten mit der Entwicklung Schritt halten konnten. Zur weiteren Veranschaulichung werden in einer kursorischen Rundreise die Anfänge der Diskothek in der DDR in fünf größeren Städten rekonstruiert.