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Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine quantitative und qualitative Untersuchung des bilingualen deutsch-englischen Sachfachunterrichts (Geographie) unter den Auswirkungen des Einsatzes von Medien. Dazu werden die Einflüsse von digitalen Medien in Form von Interaktiven Whiteboards und analogen Medien in Form von Tageslichtprojektoren auf die unterrichtliche Interaktion verglichen. Im Mittelunkt des Erkenntnisinteresses stehen die Menge und die Qualität der mündlichen Äußerungen der Schülerinnen und Schüler unter dem Einfluss von Medien sowie die Menge, Qualität und Art der Verwendung der eingesetzten Medien und entsprechenden Materialien.
Die Grundlage für die Datenerhebung besteht aus der Videographie von zwei Unterrichtseinheiten aus jeweils acht Unterrichtsstunden an Realschulen in Baden-Württemberg als einer nicht-gymnasialen Schulform im Fach Geographie. Die Datenerhebung wurde mit Hilfe von in der explorativ-interpretativen Forschung und sozialen Forschung häufig verwendeten Forschungsinstrumenten durchgeführt: mit der Videographie, der teilnehmenden Beobachtung (Feldnotizen) und zusätzlich dem Verfahren der Triangulation.
Zum Abschluss werden aus den Erkenntnissen der vorliegenden Arbeit Implikationen für die Schul- und Unterrichtspraxis abgeleitet sowie Forschungsperspektiven zum bilingualen Sachfachunterricht mit digitalen Medien eröffnet.
Die Interdisziplinäre Frühförderung sieht sich insbesondere seit der Jahrtausendwende mit
diversen Veränderungen konfrontiert. Aus diesem Grunde ist eine explorativ angelegte Studie zu dem Stand, den neueren Entwicklungen und den Zukunftsaussichten in diesem Arbeitsfeld durchgeführt worden, deren Kern eine Fragebogenerhebung darstellt.
Dabei sind die Einschätzungen der Fachkräfte in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein zu Themen wie Arbeitsbelastungen, positive und negative Wirkfaktoren, „Essentials“ der Arbeit oder auch Anerkennung auf breiter Basis ermittelt worden.
Zudem beinhaltet diese Arbeit einen ausführlichen theoretischen Teil. Thematisiert werden darin u. a. rechtliche wie politische Hintergründe, die Terminologie oder auch Ziele und Arbeitsprinzipien. Eine aktualisierte Kategorisierung der Teilsysteme der Interdisziplinären Frühförderung erfolgt ebenfalls.
Auch wenn der Datensatz nicht ganz aktuell ist, sind viele ermittelte Erkenntnisse dieser bisher größten deutschsprachigen Studie in diesem Arbeitsfeld (Stand: 2017) auch in der heutigen Diskussion relevant.
This paper tries to answer the question whether the promising Content and Language Integrated Learning (CLIL) teaching method also has positive effects on the pragmatic competences of CLIL students compared to their peers in mainstream English as a Foreign Language (EFL) classrooms. To avoid deviances caused by other factors external to the teaching method, only students who have a similar language background were selected for the study by means of a questionnaire. Data on the articulations of requests, thanks, complaints, apologies, invitations, refusals and advice was collected during videotaped English role plays and role enactments. After the role plays/role enactments, students were interviewed about their performance and were given German Discourse Completion Tests (DCTs) to allow a comparison between respective articulations in their L1 and L2. Furthermore, teachers were questioned about the speech acts they used in CLIL and EFL classes and their judgements about the students’ possible activities.
Wie schätzen Studienanfängerinnen und -anfänger, die Wirtschaftswissenschaften, Biologie, Lehramt, Ingenieurswissenschaften usw. studieren, also mindestens einen Leistungsnachweis in Mathematik erbringen müssen, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse im Mathematik ein? Erwarten Sie Schwierigkeiten im Bereich Mathematik in ihrem Studium? Die hier vorliegende Arbeit befasst sich mit der Selbsteinschätzung der Studierenden und möglicher Ursachen für diese Einschätzung. Die mathematische Studierfähigkeit kann sowohl als Teil einer allgemeinen Studierfähigkeit wie auch als der Oberbegriff der Kenntnisse und Fähigkeiten, Haltungen und Einstellungen, die für ein erfolgreiches Bewältigen der mathematischen Anforderungen im Studium notwendig sind, gesehen werden. Sie hängt eng mit der Vorstellung von (mathematischer) Allgemeinbildung wie z.B. bei Heymann und mit den Vorstellungen von mathematischen Kompetenzen, die in verschiedenen Bildungsstandards formuliert werden, zusammen. Da die Befragung innerhalb der ersten beiden Wochen des Semesters bei Erstsemestern durchgeführt wurde, liegen die Gründe für diese Einschätzungen auch im Mathematikunterricht der gymnasialen Oberstufe. Obwohl die Noten im Abitur (und in Mathematik) nicht schlecht sind – sie liegen vollkommen im Landesdurchschnitt – vertrauen die Befragten ihren von der Schule mitgebrachten Kenntnissen und Fähigkeiten im Bereich Mathematik nicht sehr. Die Selbsteinschätzung des hypothetischen Konstrukts „mathematische Studierfähigkeit“ wurde mit Hilfe eines 169 Items umfassenden, explorativen Fragebogens bei einem Rücklauf von 1044 ausgewerteten Fragebögen untersucht. Es stellte sich heraus, dass die Befragten selbst sich einen Mathematikunterricht mit mehr Projektarbeit, Alltagsmathematik, Arbeiten an komplexen Problemen und an konkreten Anwendungen wünschen. Einen noch größeren Bedarf im Schulunterricht sehen die Befragten allerdings im Umgang mit Computersoftware und sogar dem Erstellen einfacher Computerprogramme. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen weiterhin, dass ca. ein Drittel der Studierenden Schwierigkeiten im Bereich Mathematik in ihrem Studium erwarten. Dies wird durch die Einschätzungen von Hochschullehrenden voll bestätigt. Die Studierenden selbst schätzen nur ihre prozessorientierten Fähigkeiten schlecht ein. Die handwerklichen Fertigkeiten werden von ihnen - zumindest in den ersten beiden Wochen nach Studienbeginn - als gut eingeschätzt. Dieser Einschätzung widersprechen sowohl die Hochschullehrenden als auch die Ergebnisse von TIMSS III. Es zeigt sich eine klare Diskrepanz zwischen den Selbsteinschätzungen der Fähigkeiten und Kenntnissen und der Einschätzung der Wichtigkeit dieser Fähigkeiten und Kenntnisse. Die - gut eingeschätzten - handwerklichen Fähigkeiten werden als weniger wichtig eingestuft als die prozessorientierten Fähigkeiten. Also scheint den Studienanfängerinnen und -anfängern bewusst zu sein, dass mathematische Kompetenzen langfristig wichtiger sind als „Rezeptwissen“ und dies obwohl die Befragten meist keinen Mathematikunterricht erlebten, bei dem viel Wert auf diese Kompetenzen gelegt wurde. Die Berechnung von verschiedenen Strukturmodellen nach der LISREL-Methode lassen vermuten, dass die mathematische Studierfähigkeit in erste Linie von der Selbsteinschätzung der Fähigkeiten und Kenntnisse abhängt, aber auch vom Geschlecht und der Einschätzung des erlebten Mathematikunterrichts. Der derzeitige Ansatz zu Änderungen im Bildungssystem weg von Mathematik als Produkt und hin zu mehr Prozess- und Anwendungsorientierung - unterstützt durch den sinnvollen Einsatz von Informationstechnologie - stellt eine sehr gute Möglichkeit dar, sowohl den Wünschen der Studienanfängerinnen und -anfänger als auch den Forderungen nach einer verstärkten Vermittlung mathematischer Kompetenzen entgegenzukommen. Prozessorientierte Fähigkeiten oder mathematische Kompetenzen können Schülerinnen und Schüler nur entwickeln, wenn die Lehrenden dies in allen Unterrichtsbereichen (Planung, Vorbereitung, Umsetzung, Bewertung,...) im Blick bewahren. Dabei kann durch den Prozess der Festlegung und Umsetzung von Bildungsstandards ein gangbarer Weg aufgezeigt werden, diese Änderungen im Bildungssystem mittelfristig zu erreichen. Anhand von drei verschiedenen Szenarien: Projektarbeit im Mathematikunterricht (WebQuests),Selbstlernumgebungen zu Mathematik und einem „Freiarbeits“-Vorkurs werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie ein Mathematikunterricht aussehen kann, der die Förderung von mathematischen Prozessfähigkeiten zum Ziel hat.
In der Arbeit wird eine qualitative Untersuchung des Einsatzes von Ehrenamtlichen in Kulturinstitutionen der Sparten Theater, Symphonieorchester, Museum und Oper in den USA und in Deutschland beschrieben. Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden aufgezeigt und ein Vergleich zwischen den beiden Ländern angestellt.
Die Arbeit befasst sich mit Grundlagen und Rahmenbedingungen des Kunstmarkts und untersucht die Konkurrenz der Distributionssystem „Auktion“ versus „Handel". Nach einer Übersicht über die Geschichte des Kunsthandels werden die organisatorischen, ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen des Marktes aufgezeigt. Der Mittelteil befasst sich mit den einzelnen Bereichen des Marktes sowie den Produkteigenschaften. Im Exkurs werden Einzelfragen wie Raubkunst oder Fälschungen behandelt. Die Distributionsformen werden anhand eines Marktdurchlaufes verglichen: Beschaffungs- und Absatzmarkt für Handel (Galeriehandel, Messen, Direktvermittlung) und Auktionen (Saalauktion, Internetauktion). Das letzte Kapitel schafft eine vergleichende Zusammenfassung, wagt einen Ausblick und beantwortet die Frage der These: Werden die Veränderungen der Rahmenbedingungen und Grundlagen des Kunstmarktes wie auch die Ausweitung der Geschäftstätigkeit von Auktionshäusern den Kunsthandel in die Nischen des Marktes abdrängen?
In der qualitativen Sozialforschung wurden 11 Grundschullehrerinnen über ihr berufliches Scheitern befragt. Auf der theoretischen Annahme des Konstruktivismus wurde davon ausgegangen, dass sich selbstqualifizierende Lernprozesse ergäben könnten. Durchgehend konnte festgestellt werden, dass das Scheitern eine Kompetenzreduktion auf bestimmte anwendbare Lehreraufgaben zur Folge hatte.Die Lehrer behielten im Anschluss an das Scheitern das Belehren der Klasse, das Erziehen als Disziplinieren und das Beurteilen als Selektieren, sowie das Beraten als Informieren bei.Aufgaben die reduziert wurden, waren das Erziehen als Stärken, das Diagnostizieren als Fördern, das Beraten als Dialog und das Innovieren.Kommt man zu der Auffassung, dass bei den Befragten massive Kompetenzdefizite vorlagen, scheiterten die Lehrer in der Situation, weil sie vermutlich mit der Komplexität der Aufgaben überfordert waren. Entsprechend dieser Schlussfolgerungen müssten Lehrer noch intensiver ausgebildet werden. Kommt man stattdessen zu der Auffassung, dass es nicht an den konkreten Defiziten der Befragten gelegen hat, sondern an den systemischen Bedingungen, dann zeigt das Scheitern eine Kompetenzstörung an, was besagen würde, dass das System Schule diverse Vorgehensweisen blockiert und andere funktional stabilisiert. Das würde bedeuten, dass die Schule als System ihren eigenen Selbsterhalt, ihre Autopoiesis, immer wieder herstellt und Handlungen vernachlässigt, die nicht zur Kernaufgabe gehören. Die Lehrer hätten damit durch das Scheitern erlebt, was ihre obligatorischen Kernaufgaben sind, die das System Schule ihnen als zulässig zukommen lässt. Damit hätten sie mitunter auf schmerzliche Weise erfahren, was sie außerhalb aller berechtigten oder unberechtigten Ansprüche und politischen Programme an interaktiven pädagogischen Aufgaben zu kontrollieren, zu steuern und zu leisten im Stande sind. Ein sisyphosartiger Handlungsdruck, gleichsam von der Idee durchdrungen, jedwede gesellschaftlichen Defizite bearbeiten zu müssen und zu wissen, dass dies nie gelingt, entfiele.
Bilingualer Sachfachunterricht wird in Deutschland bereits seit 1969 in Form fest etablierter Züge an Gymnasien angeboten. Insbesondere seit dem Jahrtausendwechsel erlebte diese Unterrichtsform einen regelrechten Boom und wurde in den meisten Bundesländern systematisch und flächendeckend ausgebaut (KMK, 2013: 3-5). Parallel zu diesen Entwicklungen entstand, überwiegend im Bereich der Fremdsprachendidaktik, eine rege Forschungstätigkeit, die zu zahlreichen Publikationen führte. Dennoch bedarf es nach wie vor an inhaltlich umfassenden und forschungsmethodisch adäquat durchgeführten Studien zur Wirksamkeit bilingualen Unterrichts (Rumlich, 2014a; Bonnet, 2012; Pérez-Cañado, 2012; Bruton, 2011; Costa & D’Angelo, 2011). Dies stellt das Ziel der vorliegenden Arbeit zu deutsch-englischem bilingualen Geschichtsunterricht dar. Hierfür fand in Anlehnung an Helmkes (2012) Angebots-Nutzungs-Modell eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Fremdsprachen- und Sachfachdidaktik sowie der empirischen Bildungsforschung statt. Mithilfe der Integration bisheriger Erkenntnisse, spezifischer Überlegungen und methodischer Vorgehensweisen der jeweiligen Wissenschaftsdomänen wurden die Effekte dieser Unterrichtsform auf die Entwicklung der Englisch- sowie Geschichtskompetenzen der bilingual unterrichteten Lerner unter Berücksichtigung verschiedenster Schüler- und Klassenmerkmale untersucht sowie die Wirksamkeit spezifischer methodisch-didaktischer Unterrichtsaspekte in Bezug auf die Schülerleistungen bestimmt. Dies erfolgte innerhalb der folgenden empirischen Teilstudien.
Teilstudie I.A untersuchte mögliche Unterschiede in den Lernausgangslagen zwischen 703 bilingual und 1103 einsprachig unterrichteten Achtklässlern zu Beginn des bilingualen Geschichtsunterrichts, die sich aufgrund schulischer Auswahlprozesse im Zusammenhang mit dem Besuch eines bilingualen Zugs ergeben haben könnten (Zydatiß, 2007: 70; Bredenbröker, 2000: 50). Solche unterschiedlichen Voraussetzungen müssen bei längsschnittlichen Untersuchungen zur Wirksamkeit des bilingualen Unterrichts berücksichtigt werden, um dessen Effekte bestmöglich isolieren zu können. Hierfür wurden die Daten der bilingual unterrichteten Lerner mit den Daten von zwei Vergleichsgruppen verglichen: einsprachig unterrichtete Schülerinnen und Schüler aus den Parallelklassen der Bilingualklassen sowie aus Schulen ohne bilinguales Unterrichtsangebot. Die Analysen ergaben Vorteile zugunsten der bilingual Unterrichteten in ihrem sozioökonomischen Status, den verbalen kognitiven Grundfähigkeiten sowie in der Motivation und im Vorwissen in Englisch und in Geschichte. Bezüglich figuraler kognitiver Grundfähigkeiten zeigten sich keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern. Dasselbe traf auf kleinere Unterschiede zwischen den beiden einsprachig unterrichteten Vergleichsgruppen zu.
Teilstudie I.B befasste sich anknüpfend an die Befunde aus Teilstudie I.A mit möglichen Selektionseffekten bilingualer Züge und beantwortete die Frage, ob sich die erwarteten Leistungsvorteile bilingual unterrichteter Schülerinnen und Schüler in Englisch durch deren möglicherweise günstigeren Lernvoraussetzungen erklären lassen (Rumlich, 2013: 184; Bruton, 2011). Hierfür wurden die in Teilstudie I.A analysierten Aspekte sowie weitere Unterschiede zwischen den Schülergruppen bezüglich der Bildungsnähe des Elternhauses berücksichtigt. Die Analyse der Daten der 703 bilingual und 659 einsprachig unterrichteten Lerner aus Schulen mit bilingualem Zug ergab, dass sich die Vorteile der bilingual Unterrichteten in den Englischleistungen deutlich verringerten, was auf Selektionseffekte zu deren Gunsten verweist. Es bestanden aber dennoch weiterhin Vorteile in Höhe von mindestens eineinviertel Schuljahren fort.
Teilstudie II untersuchte auf Basis von verschiedenen Zweitspracherwerbstheorien und kognitionspsychologischen Erkenntnissen (Adesope, Lavin, Thompson & Ungerleider, 2010; Gass & Mackey, 2007; Krashen & Terrell, 2000; Krashen, 1985; Cummins, 1979) die Kompetenzentwicklung von 30 bilingual unterrichteten Klassen (703 Lerner) in Englisch und Geschichte im Verlauf der 8. Klassenstufe und verglich diese mit der Kompetenzentwicklung von 45 einsprachig unterrichteten Schülergruppen (1103 Lerner). Hierbei wurden in Anknüpfung an die Befunde aus den Teilstudien I.A und I.B mögliche Unterschiede zwischen bilingual und einsprachig unterrichteten Klassen berücksichtigt, und zwar in den durchschnittlichen Vorkenntnisständen, klassenbezogenen Lernvoraussetzungen sowie in der Unterrichtsqualität in Englisch und Geschichte und in Lehrermerkmalen. Die Leistungsentwicklung der bilingual unterrichteten Gruppen verlief im Hörverstehen deutlich positiver als bei den einsprachig unterrichteten Klassen. Bilingual Unterrichtete verbesserten diese Englischkompetenz also merklich stärker. Die Entwicklung der allgemeinen englischen Sprachfähigkeit sowie die Aneignung von Sachwissen in Geschichte hingegen verliefen im Verlauf des Schuljahres vergleichbar zwischen den Schülergruppen.
Teilstudie III befasste sich in Anlehnung an Prinzipien und Theorien des Fremdsprachenerwerbs (Gass & Mackey, 2007; Krashen, 1985; Cummins, 1979; Butzkamm, 1973) mit der Wirksamkeit des Einsatzes von Mutter- und Fremdsprache hinsichtlich der Schülerkompetenzen im bilingualen Unterricht. Somit wurde untersucht, wie spezifische methodisch-didaktische Merkmale dieser Unterrichtsform die Leistungsentwicklung der bilingual unterrichteten Klassen bedingten unter gleichzeitiger Kontrolle von sozioökonomischem Status, Motivation und Vorkenntnisstand im Klassendurchschnitt. Die Auswertung der längsschnittlich erhobenen Daten von 30 bilingual unterrichteten achten Klassen (703 Lerner) und deren Lehrkräften ergab, dass ein verstärkter Englischinput durch die Lehrkraft mit günstigen Entwicklungen der Englisch- sowie Geschichtskompetenzen der Schülergruppen einherging. Dasselbe traf auf den planvollen Miteinbezug der Muttersprache, insbesondere bei der Einführung neuer Fachtermini, zu. Ein großer englischer Redeanteil seitens der Schülerinnen und Schüler hingegen ging mit negativeren Leistungsentwicklungen einher.
In der Abschlussdiskussion wurden die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zusammengefasst und deren forschungsmethodisch bedingte Bedeutung aufgezeigt. Anschließend wurden Implikationen für die Schul- und Unterrichtspraxis abgeleitet sowie Forschungsperspektiven für zukünftige Untersuchungen zur Wirksamkeit bilingualen Unterrichts eröffnet.
In the last three decades many research studies focused on the topic of multiple representations and their role for learning mathematics. As a result, there is a broad consensus in the scientific community that dealing with multiple representations in the mathematics classroom is a highly relevant matter. However, research addressing the role of the teachers in this context is still scarce. Consequently, this dissertation study raises the question of how much teachers know about and acknowledge this key role of multiple representations for the mathematics classroom. To this end, not only different aspects of teachers' specific professional knowledge and their views were investigated, but also their noticing of changes of representations in instances of student-teacher interaction, which can be seen as a theme-specific noticing. Using a multi-layer model of professional knowledge, this study addresses in particular questions of how such specific aspects of professional knowledge are interrelated and what components of knowledge and views play a role for the teachers' theme-specific noticing.
These research interests were addressed in the scope of three substudies, each of them including two different subsamples (English pre-service teachers/German pre-service teachers, pre-service teachers/in-service teachers, respectively in-service teachers at academic track secondary schools/in-service teachers at secondary schools for lower attaining students), in order to explore the possible roles of cultural background, teaching experience, and school types.
The different aspects of specific professional knowledge and views were assessed by means of a questionnaire instrument. For eliciting the teachers' theme-specific noticing, vignette-based questions were implemented. The data was analyzed mainly by quantitative methods, was however complemented by a qualitative in-depth analysis focusing on how the teachers' theme-specific noticing was informed by different components of their professional knowledge.
The results of this study suggest that the participants did not fully understand the key role of multiple representations for learning mathematics in the sense of their discipline-specific signicance and thus indicate specific needs for teacher education and professional development. Differences between the subsamples of teachers became apparent especially regarding the teachers' more situated professional knowledge and their noticing with respect to dealing with multiple representations. Furthermore, the findings of this study underpin the assumption that within the spectrum between teachers' situated and global professional knowledge and views regarding dealing with multiple representations, different components may be distinguished and suggest that in particular all of these components may play a role for teachers' theme-specific noticing.
Empirische Studien zur Wirksamkeit und Effizienz neu eingeführter kompetenzorientierter Prüfungsformate in der Schule liegen bislang kaum vor. Untersuchungen zu Abschlussprüfungen in der Sekundarstufe fokussieren sich derzeit hauptsächlich auf die Einführung zentraler Abiturprüfungen, die mittlerweile in fast allen deutschen Bundesländern implementiert sind (z.B. Klein, Krüger, Kühn & van Ackeren, 2014; Kühn, 2010; Maag Merki, 2012a; 2012b). Das Forschungsfeld zu mündlichen, kompetenzorientierten Prüfungen in Form von Gruppen- und Präsentationsprüfungen ist hingegen bislang nur spärlich beleuchtet. Die wenigen Befunde verweisen auf Schwierigkeiten bei der Bewertung fächerübergreifender Kompetenzen innerhalb der Prüfungen (Traub, 2004; Schleske, 2005) sowie auf einen vermehrten organisatorischen und zeitlichen Aufwand bei deren Umsetzung für die beteiligten Lehrpersonen (Koch & von Machui, 2006). Fraglich ist, inwieweit die Prüfungsformate ihren intendierten Zielen, einer Förderung und Überprüfung fächerübergreifender Kompetenzen, in der Praxis gerecht werden. An diesem Forschungsdefizit setzt die hier vorliegende Dissertation mit drei Teilstudien an, die jeweils unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen:
Die erste Teilstudie stellt die Evaluation der Fächerübergreifenden Kompetenzprüfung an Realschulen in Baden-Württemberg (FüK) mit einer besonderen Bezugnahme auf die Bedeutung der sozialen Kompetenzen aus Sicht der beteiligten Lehrkräfte (n=350) dar. Die veränderten strukturellen Rahmenbedingungen der neuen Prüfung im Vergleich zu den zuvor praktizierten mündlichen Prüfungen sowie der erweiterte Leistungsbegriff, der eine Beurteilung fächerübergreifender Kompetenzen in der Abschlussprüfung miteinschließt, stellt insbesondere Lehrkräfte vor neue Aufgaben. Zielsetzung der Untersuchung ist es, die Umsetzung der Vorgaben und Rahmenbedingen des Kultusministeriums Baden-Württembergs zur FüK in der Praxis zu prüfen sowie die Schwierigkeiten, die aus Sicht der Lehrenden daraus resultieren, zu analysieren. Bereits aus wissenschaftlicher Sicht ist die Erfassung sozialer und persönlicher Kompetenzen ein anspruchsvolles Unterfangen (Baumert et al., 2001; Erpenbeck & von Rosenstiel, 2003), was durch das Fehlen eines empirisch überprüften theoretischen Gesamtmodells des Kompetenzkonzepts erschwert wird (Grob et al., 2003, S. 311). Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit fächerübergreifende Kompetenzen bei der Leistungsbewertung in kompetenzorientierten Prüfungsformaten in der Schule berücksichtigt werden (können). Bislang hat man wenige Kenntnisse darüber, wie kompetenzorientiertes Prüfen in der Schulpraxis tatsächlich umgesetzt wird, welche Rahmenbedingungen damit verknüpft sind und welche Erfahrungen die Beteiligten bislang gewinnen konnten. Zu diesem Forschungsdefizit möchte die erste Teilstudie des Forschungsprojektes einen Beitrag liefern.
Die zweite Teilstudie nimmt die Einstellung der Lehrpersonen zum Prüfungsformat der FüK in den Fokus. Angenommen wird, dass den Lehrerinnen und Lehrern eine bedeutende Rolle für eine erfolgreiche Realisierung des neuen Prüfungsformats zukommt, denn „Schulentwicklung bedeutet im Kern immer eine Veränderung des Verhaltens und Erlebens der betroffenen Lehrkräfte“ (Schumacher, 2008, S. 279). Die Akzeptanz von Veränderungsprozessen sowie die Bereitschaft der beteiligten Akteure an deren Realisierung mitzuwirken gilt als entscheidender Erfolgsfaktor von Veränderungsprozessen in Organisationen (Niekens & Schumacher, 2010, S. 200). Von welchen Kontextfaktoren die Einstellung der Lehrpersonen zu dem Prüfungsverfahren der FüK abhängt, soll in der zweiten Teilstudie ebenso analysiert werden wie die Fragestellung, inwieweit die organisations- und arbeitsstrukturellen Veränderungen im Hinblick auf die neue Form der Leistungsbewertung mit zusätzlichen Belastungen für die Lehrkräfte verbunden sind.
Die dritte empirische Studie stellt das kooperative Lernsetting der FüK in den Fokus, bei dem die Schülerinnen und Schüler in Vorbereitung auf die Prüfung an einem fächerübergreifenden Thema in Kleingruppen arbeiten und dieses schließlich vor einer Prüfungskommission präsentieren. Inwieweit die sozialen Kompetenzen der Lernenden durch dieses Lernarrangement gefördert werden und leistungsrelevant für das Prüfungsergebnis sind, gilt es zu prüfen. Hintergrund für die Frage nach der Bedeutung sozialer Kompetenzen, ist die Annahme, das Lernen in Gruppen im wechselseitigen Austausch mit anderen geschieht und dass für eine erfolgreiche Teamarbeit die individuellen sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler grundlegend sind. Basierend auf einer konstruktivistisch geprägten Auffassung des Lernens wird der Kooperation der Lernenden für den Aufbau fachlicher Kompetenzen sowie für den Aufbau sozialer Fähigkeiten und Fertigkeiten eine zentrale Rolle zugesprochen. Die dritte Teilstudie zeigt darüber hinaus auf, ob und inwieweit die individuellen sozialen Kompetenzen von Lernenden durch eine gezielte Intervention im Laufe des zehnten Abschlussschuljahres verbessert werden können und inwieweit eine solche Intervention die Effektivität der Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler sowie deren individuellen Leistungserfolg in der Prüfung positiv beeinflussen kann. Hierzu wurde ein Interventionskonzept zur Förderung sozialer Kompetenzen und zur effektiven Gestaltung von Gruppenarbeiten – bezogen auf den Kontext der FüK – entwickelt und in 15 Abschlussklassen der Realschule (n= 347) über ein Schuljahr hinweg realisiert.