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Die vorliegende Arbeit geht der Lebenssituation zweier junger Männer mit sog. geistiger Behinderung im Übergang von der Schule ins Arbeitsleben nach. Die Annäherung an die Übergangssituationen der beiden Jugendlichen erfolgt über den Zugang zu deren Lebensgeschichten. Mittels narrativer Interviews sollen über-gangsbiographisch bedeutsame Aspekte bzw. Optionen beleuchtet werden. Diese qualitativ-kasuistisch orientierte Vorgehensweise, so die Annahme, lässt subjektiv bedeutsame bzw. spezifische Muster sowie mögliche Verlaufspassagen in die Erwachsenenwelt, über den Teilaspekt „Arbeit“ hinaus, erschließen. Neben den Jugendlichen wird jeweils auch eines ihrer Elternteile befragt, um die bio-graphische Perspektive durch den sozialen und familiären Kontext, in welchem die jungen Männer aufwachsen, zu erweitern und damit auch mögliche abweichende oder widersprüchliche Standpunkte zwischen den Generationen sichtbar machen zu können. Diese ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil schildert die theoretischen und methodischen Ausgangspunkte. Die Basis bildet die Darstellung des Zugangs zum Thema bzw. zur Fragestellung und zu meinen Interviewpartnern. Anschließend werden die Aspekte „Selbstbestimmung und Normalisierung“ bei Menschen mit sog. geistiger Behinderung behandelt. Das narrative Interview als Erhebungsverfahren wird im Zusammenhang mit der Durchführung thematisiert. Der zweite Teil der Arbeit bildet die Falldarstellungen bzw. Fallanalysen in Form der biographischen Anamnesen und anschließenden Fallinterpretationen. Im dritten und letzten Teil werden die herausgearbeiteten biographischen Muster gegenübergestellt und in ihrer Bedeutung für die Übergänge der jungen Männer gedeutet.
Aus Sicht der Lehrkräfte spielen Anschauungsmittel im arithmetischen Anfangsunterricht eine zentrale Rolle insbesondere für Kinder mit Schwierigkeiten beim Rechenlernen. Offene Fragen sind dabei, welche Kriterien die Lehrkräfte der Auswahl heranziehen, ob bzw. wie sie deren Einsatz einführen und begleiten und welche Überzeugungen diesen Entscheidungen zu Grunde liegen. In einer qualitativen Studie wird diesen Fragen anhand von Leitfadeninterviews mit Lehrkräften nachgegangen. In der vorliegenden Arbeit werden diese Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert.
Zur Bedeutung der Elternschaft für die Identitätsentwicklung der Frau mit geistiger Behinderung
(2004)
Im Mittelpunkt stehen zwei Themen: zum einen die Problematik der Identität und Identitätsentwicklung, besonders unter dem Blickwinkel der Identität von Frauen mit geistiger Behinderung zum anderen die Elternschaft von Frauen mit geistiger Behinderung als ein zentrales Thema der Identität. Es geht darum, die Identität von Frauen mit geistiger Behinderung unter vielfältigen Perspektiven und unter Einbeziehung ihrer konkreten Lebenssituation zu beleuchten sowie darum, zu sehen, welche Bedeutung Elternschaft haben kann und wie sie von Eltern und Kindern am besten bewältigt wird. Nach dem Versuch einer Klärung der verschiedenen Facetten des Identitätsbegriffs werden zunächst sozialwissenschaftliche Modelle der Identität und Identitätsentwicklung dargestellt und im Bezug auf ihre Bedeutung für die Identität von Frauen mit geistiger Behinderung hin untersucht. Dabei wird deutlich werden, dass die beiden „klassischen“ Sichtweisen von Identität,nämlich die psychologische (und dort vor allem psychoanalytische) und die soziologische (und dort vor allem die interaktionistische) der Ergänzung durch einen Identitätsbegriff bedürfen, der Leib und Körper einbezieht. Schon in diesem ersten Teil des zweiten Kapitels werden immer wieder Fragen der Identität von Frauen mit geistiger Behinderung angeschnitten. Doch im zweiten Teil geht es explizit um drei Aspekte von Identität, die sozusagen eine Abweichung von der Norm darstellen, nämlich die Aspekte weibliche Identität, „behinderte“ Identität sowie Erwachsensein bei geistiger Behinderung. In diesen Kapiteln werden verschiedene Aspekte der Lebenssituation von Frauen mit geistiger Behinderung dargestellt, um dadurch eine ganzheitlichere Sichtweise auf die Identität von Frauen mit geistiger Behinderung zu gewinnen. Im dritten Kapitel steht die Elternschaft von Frauen mit geistiger Behinderung im Zentrum, wobei zunächst der Behinderungsbegriff problematisiert wird. Unter vier Perspektiven wird dann auf die Elternschaft geistigbehinderter Frauen Bezug genommen: unter der Perspektive des Kinderwunsches, des psychosozialen Hintergrundes, der Situation von Kindern mit geistig behinderten Eltern und schließlich der professionellen Unterstützungsmöglichkeiten. Die Beleuchtung dieser vier Perspektiven wird deutlich machen, dass es keine einfachen Lösungen geben kann, sondern dass immer die vielfältigsten Bedingungen eine Rolle spielen und so immer der Einzelfall betrachtet werden muss. Am Ende der Arbeit bleibt dann noch die Notwendigkeit, aus dieser vielschichtigen Thematik mir wichtig erscheinende pädagogische Konsequenzen zu ziehen.
In der Arbeit wird ein abgeschlossenes Forschungsprojekt dargestellt, das sich mit der Frage beschäftigt, wie sich Pädagogen mit visuellen Repräsentationen von Behinderung auseinandersetzten. Innerhalb der aktuellen Gesellschaftsentwicklung hat der Umgang mit der Pluralität des menschlichen Lebens eine elementare Bedeutung. Eine Schlüsselrolle für die gesellschaftliche Entwicklung unter diesem Gesichtspunkt kommt Pädagoginnen und Pädagogen zu, die die heranwachsende Generation auf ihrem Weg, ein aktives Mitglied dieser Gesellschaft zu werden, begleiten. Die mentalen Bilder von Lehrer*innen prägen nicht nur ihr eigenes Handeln, sondern haben auch einen bedeutsamen Einfluss auf ihre pädagogische Arbeit.
Da im fachwissenschaftlichen Diskurs noch keine Publikationen vorliegen, die sich mit dieser Fragestellung beschäftigen, stellt das dargestellte Forschungsprojekt einen ersten explorativen Zugang zu diesem Themenfeld dar. Die methodologischen Annahmen der dokumentarischen Methode ermöglichten einen Zugang zu den impliziten Wissensbeständen und den mentalen Repräsentationen im Kontext Behinderung von angehenden Pädagoginnen und Pädagogen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Methodisch umgesetzt wurde das Forschungsvorhaben mit Hilfe von Gruppendiskussionen, die durch Bildimpulse initiiert wurden. Insgesamt wurden drei Gruppendiskussionen ausgewertet und dokumentarisch interpretiert. Dies ermöglichte die Bestimmung von zwei Spannungsfeldern hinsichtlich der Rezeption der Bildimpulse, innerhalb derer sich die untersuchten Gruppen unterschiedlich positionierten.
Zum einen wurde, in Anschluss an Jürgen Link (2013) ein Spannungsfeld zwischen einer protonormalistischen und einer flexibel-normalistischen Rezeptionsstrategie der, auf den Bildimpulsen dargestellten Behinderungen herausgearbeitet. Zum anderen zeigte sich ein Spannungsfeld zwischen einem ikonologischem und einen (vor-)ikonographischen Rezeptionsmodus (in Anlehnung an Panofsky). Zudem ergaben sich Hinweise darauf, dass diese variierenden Rezeptionsstrategien in Zusammenhang mit einer allgemein- oder sonderpädagogischen Ausbildung stehen könnten.
Vor dem Hintergrund der Reform des Hebammengesetzes und dem damit verbundenen Systemwechsel der beruflichen Qualifikation von Hebammen von einer fachschulischen zu einer akademischen Ausbildung wird untersucht, was zur Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten, beruflichen Handlungskompetenz im praxisintegrierenden dualen Studium beitragen kann. Im Blick sind dabei vor allem die Steuerung und Gestaltung des berufspraktischen Studiums. Dementsprechend zielt die Forschungsfrage darauf, herauszuarbeiten wie sich das Studium so konzipieren und gestalten lässt, dass eine Verzahnung zwischen hochschulischem und berufspraktischem Studium gelingt und die Akteur*innen aus Hochschule und Praxiseinrichtungen wirkungsvoll zusammenarbeiten.
Zur Beantwortung dieser Frage werden zunächst theoretische Bezüge des Bildungsmanagements bestimmt und der Regelkreis des Bildungsprozess- managements als Werkzeug zur Steuerung und Gestaltung von Bildungsprozessen herangezogen. Es folgt eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem dualen Studium. Darin wird zum einen das künftige Studienformat genauer geklärt, zum anderen werden mit Blick auf die Forschungsfrage Studienergebnisse und Empfehlungen im Bereich akademischer dualer Erstausbildungen dargestellt und unter berufsspezifischer Perspektive näher beleuchtet. Anschließend werden die für die Fragestellung der Arbeit relevanten gesetzlichen Grundlagen zur Berufsqualifikation von Hebammen unter Bezugnahme auf die gewonnenen Erkenntnisse dargestellt und bewertet.
Dabei werden die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verzahnung herausgearbeitet und die Faktoren zu einer zielorientierten Kooperation, einer effektiven Koordinierung und wirkungsvollen Zusammenarbeit bestimmt. Es sind insbesondere der Einbezug der Beteiligten und entsprechend partizipative Verfahren in der Konzeption und Gestaltung,die entscheidend zur Qualität und Passung von Studienangeboten sowie zu einer verbesserten Zusammenarbeit beitragen. Deutlich wird auch, wie sich Transferlernen und die Entwicklung von Transferkompetenz im dualen Studium gezielt fördern lassen. Hierfür spielt die Gestaltung von Bildungsprozessmanagement unter Gesichtspunkten eines ganzheitlichen Transfermanagements eine zentrale Rolle.
Welche Formen, Methoden und Strukturen gibt es, um die Kunst von Menschen mit geistiger Behinderung in die Öffentlichkeit zu bringen und worin liegen Chancen und Grenzen dieser Techniken? Der erste Teil des Titels beschreibt die beiden zentralen Themenbereiche, mit denen sich die Arbeit auseinandersetzt, nämlich Öffentlichkeitsarbeit und Kunst von Menschen mit geistiger Behinderung. Der zweite Teil des Titels macht die Vorgehensweise sichtbar. Hamburger und Bremer Kunst- und Theaterprojekte für Menschen mit Behinderung werden vorgestellt und kritisch reflektiert. Interviews, Literaturübersicht, eigene Erfahrungen der Autorin liegen der Arbeit zugrunde.
Als erster deutscher Beitrag überhaupt wurde die Genossenschaftsidee im Dezember 2016 in die ‚Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit‘ der UNSECO aufgenommen. Galten sie lange als Auslaufmodell, so erleben sie nicht erst seit dieser Auszeichnung eine Renaissance. Mit der Novellierung des Genossenschaftsgesetzes 2006 und der damit einhergehenden Erweiterung des Förderzwecks, beispielsweise um kulturelle Belange, setzte eine Welle von Neugründungen – auch im Kulturbereich – ein. In der wissenschaftlichen Literatur finden Kulturgenossenschaften bisher jedoch keine Beachtung. Die fehlende Berücksichtigung muss hinterfragt werden, denn scheinbar bietet die Genossenschaftsform den Kulturinitiativen Vorteile gegenüber anderen Rechtsformen. Um diese herauszufinden, aber auch um mögliche Nachteile und Merkmale der Kulturgenossenschaften herauszuarbeiten, werden in dieser Arbeit Kinogenossenschaften sowie eine Vergleichsgruppe mit Vereinskinos in Fallstudien untersucht.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Beschreibung eines seltenen Phänomens im Bereich der Arbeits- und Berufsgestaltung für Menschen mit Behinderungen: des Konzeptes der künstlerischen Arbeitsplätze. Hier geht es darum, Menschen mit Behinderungen eine Möglichkeit zu bieten, jenseits der „klassischen“ Arbeitsplätze in den Produktionsbereichen der Werkstätten für behinderte Menschen zu arbeiten. Als Beispiel für solche Maßnahmen der Arbeitsgestaltung wird die Betriebsstätte Station 17 aus Hamburg vorgestellt, die solche Künstlerarbeitesplätze im musikalischen Bereich anbietet.
Menschen mit Behinderungen2 wohnen und arbeiten in Deutschland regelmäßig in einer gesellschaftlich eigens für sie organisierten und institutionalisierten Lebenswelt. Die damit einhergehende Separierung dieser Menschen aus fundamentalen Kernbereichen ihrer gesellschaftlichen Lebensführung erzeugt hier ein gleichermaßen besonderes wie „besonderes“ Lebensumfeld mit weitreichenden Folgeerscheinungen. Eine dieser Folgen soll im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen. Ich stelle die These auf, dass Menschen mit Behinderungen in ihrem Arbeitsleben im Rahmen einer Werkstätte für behinderte Menschen (WfbM) einer Verhinderung ihrer politischen Subjektivierung ausgesetzt sind. Das Arbeitsleben von Menschen mit Behinderungen in Deutschland vollzieht sich fortlaufend und in zunehmendem Maße im Feld der Institutionen der WfbM3. Die WfbM ist für eine stetig anwachsende Zahl von Menschen somit ein zentraler Ort von Lebens‐ bzw. Arbeitserfahrungen. Gleichzeitig hat sie Menschen mit Behinderungen als Einrichtung zur Teilhabe und Eingliederung in das Arbeitsleben durch geeignete Maßnahmen einen Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Teilhabe bedeutet hier „die menschenrechtsethische Grundlage wie Zielbestimmung einer inklusiven Praxis, die sich gegen die soziale Abwertung und Ausgrenzung von Menschen mit Beeinträchtigungen und für deren Chancengleichheit durch Abbau von Zugangsbarrieren sowie Förderung realer Beteiligungschancen an öffentlichen Gütern engagiert.“ (LOB‐HÜDEPOHL 2010, 14). Inklusion4 bezieht sich auf „full and effective participation and inclusion in society“ (Artikel 3 Buchst. c. des Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen – kurz: UN‐BRK). Der hier vorgestellte Teilhabebegriff widerspricht aber der Grunderfahrung nahezu aller WfbM-Beschäftigten bezüglich ihrer tatsächlichen Teilhabemöglichkeiten am gesellschaftlichen Arbeitsleben. So war die WfbM paradoxerweise zwischen 2002 und 2006 für 99,89% aller dort Beschäftigten eine „vorübergehende Endstation“ in ihrem Arbeitsleben Worin unterscheiden sich betriebliche Mitbestimmung, Werkstättenmitwirkungsverordnung, Diakonie-Werkstättenmitwirkungsverordnung? Welche rechtlichen Grundlagen gelten jeweils? Welche Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten ergeben sich daraus für Teilhabe an Entscheidungsprozessen für Beschäftigte in Werkstätten? Wie müssen Bildungsangebote gestaltet werden, damit Mitbestimmung im Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung transparent und verständlich wird, politische Partizipation möglich wird?
Folgenden Fragestellungen liegen dieser Arbeit zugrunde und werden entfaltet: -Lassen sich künstlerische Gestaltungsformen innerhalb der sonderpädagogischen Diagnostik zur Ermittlung von Förderbedarf heranziehen, -wie könnte ein solches Verfahren konkret aussehen, das im Praxisfeld der Sonderpädagogik diagnostische Untersuchungen im Rahmen künstlerischer Gestaltungsformen durchführt? -können bei einem solchen Verfahren nutzbringende Informationen für die weitere Förderarbeit ermittelt werden? -Lassen sich therapeutisch orientierte künstlerische Gestaltungsformen unter bestimmten Rahmenbedingungen bei pädagogischen Problem- und Bedürfnislagen in die pädagogische Praxis einbeziehen? -Kann eine solche (sonder-) pädagogische Förderung im Rahmen therapeutisch orientierter künstlerischer Gestaltungsformen eine positive Wirkung auf die Entwicklung des Kindes und sein schulisches Arbeiten und Verhalten erzielen?