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Er ist glücklich, wenn er schaukeln darf und wenn er sich auf seinem Klettergerüst ausprobieren kann indem er die Feuerwehrstange runterrutscht oder hochklettert. Er strahlt über das ganze Gesicht, wenn man mit ihm Kinderlieder singt, ganz besonders liebt er „Backe, backe Kuchen“, hierbei kann er „mitsingen“, indem er die Bewegungen zum Lied macht. Er kann einem deutlich zu verstehen geben, wenn er etwas unbedingt will: er zieht die Hand eines anderen dorthin, wo er etwas haben möchte. Auch wenn er etwas nicht mag, zeigt er es deutlich: Dann stemmt er sich mit seinem ganzen Körper gegen einen. In diesen beiden Situationen kann er sehr ausdauernd sein. Das ist Leon, oder zumindest einige Facetten von ihm. Was Leon auch hat: das Down-Syndrom (DS). Und: Er kommuniziert, mit Ausnahme der oben be-schriebenen Situationen, nicht, zumindest nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Er spricht nicht, er blickt einen kaum an, zeigt nicht mit dem Zeigefinger, verwendet keine Gebärden und auch sonst keine Ausdrucksmittel der Unterstützten Kommunikation. Es scheint, als habe Leon gar kein Interesse daran, mit seiner Umwelt in Austausch zu treten, sich für die Menschen um ihn herum zu interessie¬ren oder sich selbst ihr mitteilen zu wollen. Jedoch stellt Kommunikation, die Fähigkeit, sich auszudrücken und sich mitzuteilen (vgl. TOMASELLO 2009, 83-86) aber auch die Mitteilungen des anderen zu verstehen (vgl., ebd., 76), eine fundamentale Möglichkeit der Teilhabe des Menschen in der Gesellschaft sowie der Ausbildung einer eigenen Identität dar (vgl. LING 2005, 107; 114-117). Deshalb stellt sich für diese Arbeit die Frage: Wie kann für Leon Kommunikation angebahnt oder wie können eventuell schon vorhandene Kommunikationsstrategien erweitert werden? In der Arbeit werden zunächst Leons kommunikative Fähigkeiten diagnostiziert: Was kann er, was kann er nicht? Und anschließend Möglichkeiten zur Anbahnung und Förderung der Kommunikation daraus abgeleitet. Eingeschlossen in die Überlegungen ist stets die Option einer Doppeldiagnose, auf die viele Verhaltensweisen Leons hindeuten: Die Koppelung von Down Syndrom und Autismus-Spektrum-Störungen (DS-ASS).
Förderung semantischer Fähigkeiten am Beispiel eines 7-jährigen Mädchens mit geistiger Behinderung
(2012)
In der Arbeit geht es den weitgehend vernachlässigten Aspekt der Sprachentwicklung bei Menschen mit geistiger Behinderung, insbesondere die Förderung semantischer Fähigkeiten und Kognitionsentwicklung. Vorgestellt wird die Förderung semantischer und kognitiver Fähigkeiten eines Kindes mit geistiger Behinderung mit Migrationshintergrund. Die Arbeit zeigt deshalb auch exemplarisch die Notwendigkeit interdisziplinärer fachwissenschaftlicher Kooperation. Die Arbeit gliedert sich in fünf Teile. Im ersten Teil werden wesentliche Aspekte der Krankheitsformen Lennox-Gastaut-Syndrom sowie die Tuberöse (Hirn-)Sklerose referiert. Daran schließt sich an eine Darstellung gegenwärtig diskutierteer Modelle für die Verarbeitung und Produktion von Sprache (Piaget und Vygostkij). Daraus ergeben sich für die Autorin themenrelevante Anhaltspunkte für Begriffs- und Bedeutungsentwicklung. Im vierten Teil stehen die Diagnose und Förderung kommunikativer und semantischer Fähigkeiten im Vordergrund. Dabei werde ich zunächst auf einige Leitfragen eingehen, die im Zusammenhang mit der Diagnose kommunikativer und semantischer Fähigkeiten berücksichtigt werden sollten. Darauf folgen einige grundlegende Überlegungen zur Diagnostik im Kontext von zweisprachigen Kindern. Schließlich werden die Maßnahmen und Methoden dargestellt, anhand derer Alinas kommunikative und semantische Fähigkeiten diagnostiziert und gefördert wurden. Es handelt sich dabei vor allem um Symbole und Gebärden. Im letzten Teil werden Details der durchgeführten Sprachtherapie vorgestellt und reflektiert.