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In der Vorstellung der breiten Öffentlichkeit sind Mathematik und Sprache zwei Bereiche, die wenig miteinander zu tun haben bzw. gar zwei völlig verschiedenen Welten angehören. Der bekannte Psychologe Vygotskij betont jedoch seit jeher, dass Sprache und Denken in einem engen Wechselverhältnis zueinander stehen und Sprache viele kognitive Prozesse erst möglich macht. Meine Arbeit zeigt auf, dass dies in bedeutsamer Weise auch den Bereich Mathematik betrifft – und sich sprachliche Störungen somit negativ auswirken können. Die Beziehungen zwischen Störungen im Bereich des sprachlichen Bedeutungserwerbs – dem „Dreh- und Angelpunkt der kindlichen Sprachentwicklung – und mathematischen Schwierigkeiten sind ein weitgehend „weißer Fleck auf der Forschungslandkarte“. Die bisherige Vernachlässigung dieses wichtigen Themas motivierte mich besonders, in meiner Arbeit die Frage zu erörtern, inwiefern sich semantische Störungen auf die mathematische Kompetenzentwicklung auswirken können.Im Anschluss an die Erläuterung der Funktionen der Sprache innerhalb der Mathematik sowie spezifischen Charakteristika der mathematischen Fachsprache identifiziere ich Zusammenhänge zwischen dem sprachlichen Bedeutungserwerb und der Entwicklung von mathematischen Kompetenzen, aus denen mögliche mathematische Schwierigkeiten von Kindern mit semantischen Störungen abgeleitet werden. Meine entwickelte Theorie veranschauliche und überprüfe ich schließlich an einem Beispiel aus der Praxis: Die diagnosegeleitete Förderung des mehrsprachigen Arsim zeigt ganz konkret, wie sprachliche und mathematische Schwierigkeiten zusammenhängen können.
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil „Zur Situation benachteiligter Jugendlicher“ wird eine Grundlage geschaffen, die erstens die Entwicklungsanforderungen der Jugendphase deutlich macht, zweitens aufschlüsselt, inwiefern sich soziale Benachteiligungen auf die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben, insbesondere auf die Identitätsbildung, auswirken, und die drittens zeigt, welche Rolle kulturelle Teilhabe und kulturelle Bildung dabei spielt. Ob Musik an die Existenzerfahrungen Jugendlicher anknüpft, ob diese jugendtypische Form der kulturellen Teilhabe Chancen und Potenziale beinhaltet und inwieweit die kultursoziologische Perspektive BOURDIEUS Hinweise und Anhaltspunkte für einen gelingenden Einsatz von Musik in der Jugendkulturarbeit gibt, sind Leitfragen des zweiten Teils „Jugend, Musik und Identität“. Im dritten Teil „Praxisfeld ‚Basics‘“ wird eine Verbindung zwischen Musik und Kulturarbeit hergestellt. Dazu werden die Funktionen und Wirkungen von Musik und des gemeinsamen Musizierens erläutert sowie das Musik- und Musikalitätsverständnis in der Kulturarbeit erklärt. Außerdem wird aufgedeckt, wodurch sich musikalische Professionalität in der Kulturarbeit auszeichnet. Schließlich wird auf das Praxisfeld der musikbezogenen Kulturarbeit von und mit benachteiligten Jugendlichen eingegangen. Es wird dazu der Versuch unternommen, musikalische Kulturarbeit zu konkretisieren und in Form einer auf Rhythmus ausgelegten Gruppenarbeit zu spezifizieren. Ziel ist es darzulegen, welche kunst- und kulturästhetischen Erfahrungen Jugendliche in einer rhythmusbezogenen Gruppenarbeit sammeln können bzw. welche elementaren Fähigkeiten und „Basics“ in einer derartigen Gruppenarbeit vermittelt werden können. Anhand eines Praxisbeispiels des Rhythmus- und Performanceprojekts BEATSTOMPER der Fakultät für Sonderpädagogik Reutlingen, wird anschließend auf Grenzen und Schwierigkeiten verwiesen, die sich in einer derartigen Gruppenarbeit ergeben können.
In der Wissenschaftlichen Hausarbeit mit dem Titel „Schriftspracherwerb als besondere Herausforderung für Kinder mit Aussprachestörungen“ beschäftige ich mich hauptsächlich mit der Fragestellung, in wie weit sich Aussprachestörungen und Schriftspracherwerb gegenseitig beeinflussen. Die Arbeit gliedert sich in zwei große Abschnitte: 1.Theoretische Grundlagen zur Förderung des Schriftspracherwerbs eines Kindes mit Aussprachestörungen 2.Förderung des Schriftspracherwerbs eines Kindes mit Aussprachestörungen Im ersten Teil stelle ich allgemein Schriftspracherwerb mit Hilfe von Entwicklungsmodellen dar und beschreibe die Veränderung der wissenschaftlichen Sicht auf Schriftspracherwerb. Anschließend zeige ich mögliche Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb auf, die unabhängig von Aussprachestörungen auftreten können und mit Hilfe welcher Methoden sie festgestellt und beobachtet werden können. In einem weiteren Schritt ordne ich Schriftspracherwerb in den Bildungsplan 2004 ein, um die Relevanz des Themas im Unterricht an Grundschulen wie auch an Schulen für Sprachbehinderte zu verdeutlichen. Ebenfalls im ersten Teil meiner Arbeit stelle ich die theoretischen Grundlagen zu Aussprachestörungen dar. Abschließend führe ich die theoretischen Grundlagen von Schriftspracherwerb mit denen von Aussprachestörungen zusammen und erörtere, wie die Förderung des Lese- und Schreibprozesses von Kindern mit Aussprachestörungen aussehen könnte. Der zweite Teil meiner Arbeit setzt den Schwerpunkt auf die praktische Umsetzung der im ersten Teil erarbeiteten theoretischen Fragen. Die praktische Arbeit findet in einer Schule für Sprachbehinderte statt, in der ich einen Jungen betreue, der die zweite Klasse besucht. Seine ein Jahr zuvor diagnostizierten schwerwiegenden phonologischen Störungen haben sich stark verbessert, jedoch sind die Schwierigkeiten im Lese- und Schreiblernprozess auch am Ende der zweiten Klasse noch sehr gravierend. Nach einer Diagnose dieser Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb folgt eine Phase der intensiven Förderung des Jungen, an deren Ende ich einen Ausblick für die weitere Förderung des Jungen stelle. Methodisch halte ich mich in meiner Arbeit an freie Lese- und Schreibproben, die ich transkribiert habe und der Arbeit beigelegt habe. Zusätzlich benutze ich „Alphabetisches Schreiben“ nach FÜSSENICH/LÖFFLER (2005b) und setzte zur Förderung der Lesefähigkeit ein selbst hergestelltes Leseheft ein, das ich den Fähigkeiten des Kindes angepasst habe.
Stellt ein Freiwilliges Soziales Jahr eine Chance für benachteiligte Jugendliche am Übergang Schule – Beruf und für ihre soziale und emotionale Entwicklung dar? Dieser Frage wird in dieser wissenschaftlichen Hausarbeit nachgegangen, sodass die Arbeit am Ende mit einem eindeutigen „Ja“ geschlossen werden kann. Zu Beginn werden einige Grundlagen zu FSJ, Jugendalter, Kapital nach Bourdieu und Benachteiligung dargestellt. Im Zuge der Arbeit wird geprüft, ob ein FSJ die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben im Jugendalter voranbringt. Außerdem liegt der Fokus auf den Bereichen Lernen (formal, non-formal und informell) und Kompetenzerwerb. Hierbei geht es neben sozialen und emotionalen Kompetenzen auch um den Bereich der Alltagskompetenzen, welche für Jugendliche, die von Benachteiligung betroffen sind, von entscheidender Bedeutung sein können.In einem Forschungsteil (Leitfadeninterviews) kommen Jugendliche, die ein FSJ absolvieren, selbst zu Wort und schildern ihre persönlichen Erfahrungen und Veränderungen während dieser Zeit. Einen weiteren Teil stellt die Darstellung der praktischen Arbeit im Rahmen von Bildungsseminaren dar, die einen wichtigen und wesentlichen Bestandteil eines FSJs ausmachen.