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Diskussionen über Sprachstandsmessungen im Elementarbereich sind derzeit in allen Bundesländern aktuell. Möglichst früh sollen Kinder, die Schwierigkeiten im Spracherwerb haben entdeckt werden, um dann Sprachförderung zu bekommen. Schwierigkeiten im späteren Schriftspracherwerb sollen damit verhindert werden und die Kinder sollen „gleiche“ Bildungschancen für ihr zukünftiges Leben bekommen. Mit meiner wissenschaftlichen Hausarbeit will ich einen diagnostischen Weg aufzeigen, der die Funktion von Sprache und die kommunikativen Kompetenzen der Kinder in den Mittelpunkt stellt. Dabei gehe ich von Kenntnissen aus, die auf den Spracherwerbstheorien basieren und bei denen, die Bedürfnisse des Kindes im Vordergrund stehen. In meiner Förderung übe ich keine isolierten Fertigkeiten, sondern schaffe sprachliche Erfahrungsräume für Nora.
Die Arbeit gibt zunächst einen groben Überblick über das Fachgebiet der Unterstützten Kommunikation, ehe sie sich dem Übergang Schule – Beruf widmet. Hierbei geht es um die Frage von UK-spezifischer Förderung in Schule und im beruflichen Bereich im Vergleich sowie darum, inwiefern UK die beruflichen Perspektiven von Menschen ohne bzw. mit nur schwer verständlicher Lautsprache beeinflussen kann. Die Arbeit beschränkt sich hierbei hauptsächlich auf die Zielgruppe von sehr schwer körperlich beeinträchtigen Menschen mit durchschnittlicher Intelligenz, welche mit Hilfe eines elektronischen Sprachausgabegeräts (Talker) kommunizieren. Drei Personen, die dieser Zielgruppe zuzurechnen sind, wurden im Rahmen dieser Arbeit interviewt.
Maßsystem, Messwesen und Messpraxis verkörpern zentrale Bestandteile der menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Eine fundamentale mathematische Idee wie das Messen wurzelt in den Alltagserfahrungen der Kinder und wird nur durch praktisches Tun, Erkunden, Beobachten und Schätzen ausgebildet. Diese Handlungen der Schüler sind nötig, damit Rechenprobleme, Begriffe und Operationen durch Eigenaktivität entdeckt, erfunden und geschaffen werden können. In einer entsprechend anregenden Umgebung beginnen Kinder bereits sehr frühzeitig intuitiv damit, Gegenstände oder Formen zu vergleichen und zu ordnen. Kinder an Förderschulen haben diese basalen Erfahrungen in ihren Familien oft nicht gemacht. Ziel dieses Unterrichtskonzepts zum Thema „Messen von Längen und Flächen“ soll es daher sein, eben genau solche „praktischen“ Erfahrungen im Rahmen des Mathematikunterrichts zu ermöglichen. Bei der Entwicklung des Unterrichtskonzepts soll es ganz bewusst nicht darum gehen, „das Rad neu zu erfinden“. Vielmehr soll das „Messen“ im Mathematikunterricht an Förderschulen durch bestimmte Schwerpunktsetzungen und der Beleuchtung des Themas aus dem Blickwinkel des „Praktischen Lernens“ noch effektiver gestaltet werden. Hierfür wird das „Messen“ zunächst als Bildungsinhalt genauer betrachtet, dann werden bestehende didaktische Konzepte zur Einführung der Längen- und Flächenmessung dargestellt. Ein kurzer Überblick über allgemeine didaktische Konzeptionen für den Mathematikunterricht an Förderschulen soll weiterhelfen, die Unterrichtskonzeption zu fundamentieren. Schließlich soll das Konzept des Praktischen Lernens dargestellt werden. Dabei wird der Fokus auch auf die Relevanz des Praktischen Lernens im allgemeinen Unterricht und im Mathematikunterricht an Förderschulen gerichtet. Die Einbindung von Merkmalen des Praktischen Lernens ermöglicht Wissen durch aktive Auseinandersetzung mit der Thematik und Spielräume für eigene Erfahrungen. So möchte ich ein weiteres Fundament meines Unterrichtskonzepts herausarbeiten. Ein Teil der Aspekte meines Unterrichtskonzepts habe ich in einer Förderklasse der Schule für Erziehungshilfe erprobt. Die Ergebnisse und Erkenntnisse der Erprobungsstunde werden dargestellt und anschließend reflektiert.
Die Fähigkeit des Schreibens gilt als zentrale Schlüsselkompetenz unserer Gesellschaft (vgl. Fix 2006, 14). Schreiben im Alltag kann vielfältige Funktionen haben. Kann jemand nicht schreiben, so wird er häufig auf die Unterstützung durch andere angewiesen sein, um seinen Alltag meistern zu können, z.B. wenn es darum geht Verträge zu kündigen oder den Briefwechsel mit Behörden zu bewältigen. Deshalb kommt dieser Schlüsselkompetenz so ein zentraler Stellenwert im Curriculum und auch im schulischen Alltag zu (vgl. BILDUNGSPLAN DER FÖRDERSCHULE 2008, 144ff und BILDUNGSPLAN DER GRUNDSCHULE 2004, 42ff). Ziel des BILDUNGSPLANES DER FÖRDERSCHULE ist, dass die Jugendlichen nach Schulabschluss die deutsche Sprache „in Wort und Schrift“ als „Basis für Arbeit und Leben in der Gesellschaft“ erlernt haben (BILDUNGSPLAN DER FÖRDERSCHULE 2008, 144). Der Erwerb schriftsprachlicher Kompetenzen ist im Kontext des gesamten Spracherwerbs zu sehen. Mit dem Erwerb schriftsprachlicher Kompetenzen beginnt eine neue Phase des Spracherwerbs, welche auf die sprachlich-kognitive Entwicklung eines Menschen zurück wirkt. Im Zentrum des Spracherwerbs steht der Bedeutungserwerb – ohne Bedeutungen wäre auch keine andere sprachliche Entwicklung denkbar. Der Bedeutungserwerb ist einer der Bereiche des Spracherwerbs, die häufig unterschätzt werden. Wer jedoch nicht über Inhalte verfügt, bzw. diese nicht in Worte zu fassen vermag, ist auch nicht in der Lage, seine Fähigkeiten in den anderen Bereichen der Sprache weiterzuentwickeln. Wer nicht über Wörter verfügt, um Inhalte mitzuteilen, zu kommunizieren, dem wird auch der Erwerb der Schriftsprache schwer fallen. Denn Sprache ist sowohl mündlich wie auch schriftlich an Inhalte geknüpft. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile. Eingangs versuche ich ein Bild von Milena und ihrer Lebenssituation, in der sie aufwächst, zu vermitteln. Im zweiten Teil erfolgt eine Auseinandersetzung mit den theoretischen Grundlagen der Bereiche Mehrsprachigkeit, Bedeutungserwerb und Schriftspracherwerb, welcher exemplarisch am Bereich Schreiben dargestellt wird. Im dritten Teil wird am Beispiel der Förderung, die ich mit Milena durchgeführt habe dargestellt, wie ein Kind mit Schwierigkeiten in den Bereichen Bedeutungserwerb und Schriftspracherwerb, gefördert werden kann.
Ist es möglich, dass gestalterisches Tun auf das Selbst des Urhebers wirkt? Verschafft ein solches Tun Aufschluss über die Frage, wer man ist? Kann künstlerisches Gestalten Einfluss auf Identität nehmen und wenn ja, inwiefern? Und welches wären dann die Elemente, die ein solch stärkendes Potential in sich tragen, dass sie als Möglichkeitsbedingungen dafür angesehen werden könnten, Menschen in ihrem Selbstwerterleben „aufzurichten“ oder anders gesagt, der Waage auf der anderen Seite etwas mehr Gewicht zu verleihen? Weiter: Können Menschen bei der gestalterischen Arbeit zu sich selbst finden? Warum scheint eine solche Tätigkeit befriedigend zu wirken und worin besteht der Antrieb zu solchem Tun? Was passiert im Kern, wenn der von der Hand geführte Meisel unter der Last des Hammers den harten Stein berührt und sprengt? Was geschieht bei dieser Interaktion, wenn der Mensch im geklopften Rhythmus, im absolut auf sein Objekt fokussierten Zustand zu versinken scheint? Oder schließlich etwas allgemeiner: Worin könnte eine Verbindung von gestalterischer Tätigkeit und Innenwelt liegen? Die vorliegende Arbeit stellt einen Versuch dar, die aufgeworfenen Fragen zu bearbeiten und dabei Aufschluss über die Verbindung von Gestaltung und Sein zu erlangen.
Lesen ist eine zentrale Fähigkeit, die Jungen und Mädchen in der Regel im Laufe ihrer Kindheit erwerben. Jedoch bereitet die Tätigkeit des Lesens vielen Kindern und Jugendlichen keine Freude. Sie weisen dann zumeist eine nur geringe Lesemotivation auf. Genau mit dieser befasse ich mich in der vorliegenden Arbeit. Dafür werde ich über mein Projekt berichten, durch das ich bei Schülern einer Förderschule (Klasse 3-5), Freude am Lesen wecken bzw. intensivieren wollte. Dafür lege ich in Kapitel 1 zunächst dar, warum Lesen auch gegenwärtig noch von hoher Bedeutung ist. Daran schließt sich eine Annäherung an den Begriff Lesen sowie die Darstellung verschiedener Leseformen und –funktionen an. In Kapitel 3 erläutere ich, was sich hinter dem Begriff Lesekompetenz verbirgt und welche unterschiedlichen Ansätze sich in Bezug auf diesen unterscheiden lassen. Dabei betrachte ich auch die internationalen Vergleichsstudien PISA und IGLU näher. In Kapitel 4 arbeite ich heraus, wie Kinder sich zu kompetenten Lesern entwickeln. Hierbei gehe ich auf das Entwicklungsmodell des Lesens- und Schreibenlernens von VALTIN ein. Ich führe zudem das Zwei-Wege- Modell des Worterkennens von SCHEERER- NEUMANN sowie die Taktiken des Lesens von BRÜGELMANN an. Beim Erwerb von Lesekompetenz spielen dabei verschiedene informelle und formelle Sozialisationsinstanzen eine Rolle, weshalb ich deren Bedeutung in Kapitel 5 näher beleuchte. In Kapitel 6 befasse ich mich näher mit der Motivation und deren Bedeutung für das Lernen. In Kapitel 7 beschreibe ich zunächst wichtige Forschungserkenntnisse bezüglich der Lesemotivation. Zudem zeige ich konkrete Fördermöglichkeiten auf. Hierbei gehe ich besonders auf die freie Lesezeit sowie den handlungs- und produktionsorientierten Umgang mit Literatur ein. An diese theoriegeleiteten Überlegungen schließt sich in Kapitel 8 eine allgemeine Beschreibung der durchgeführten Lesemotivationsförderung sowie die Vorstellung der daran teilnehmenden Schüler an. Dabei greife ich auf Interviews zurück. Die für die Förderung zentrale Kinderfigur Hexe Lilli, werde ich in Kapitel 9 näher vorstellen. Hierbei gehe ich auch auf die Inhalte der berücksichtigten Bücher ein. Eine detaillierte Vorstellung der freien Lesezeit sowie der verschiedenen Leseeinheiten folgt in Kapitel 10. Im Anschluss an diese Beschreibung arbeite ich wichtige Bezüge der praktischen Inhalte zum Theorieteil dieser Arbeit heraus. Mein Projekt werde ich schließlich, in Bezugnahme auf die Schüler, in Kapitel 11 auswerten. Dabei zeige ich auch mögliche kurz- und mittelfristige Erfolge sowie Gestaltungsmöglichkeiten einer längerfristigen Lesemotivationsförderung auf. Bei meiner Auswertung bzw. den differenzierten Überlegungen, beziehe ich mich erneut auf verschiedene Interviews. In einem Fazit fasse ich abschließend zentrale Inhalte dieser Arbeit zusammen.
Das Dissertationsprojekt widmet sich einem bislang wenig erforschten Gebiet im Kulturmanagement: Den Formen und dem Management von Zusammenarbeit im öffentlichen Theaterbetrieb. Konkret wurden die Auslöser, Ziele, Wirkungsfähigkeiten, Managementaspekte sowie die internen und externen Herausforderungen von horizontalen Kooperationen und Fusionen zwischen öffentlichen Theatern beleuchtet. Abgeleitet von den aktuellen Problemfeldern und Reformdiskussionen im öffentlichen Theatersektor wurden alle Formen der Zusammenarbeit dahingehend überprüft, welchen Beitrag sie zur Lösung bzw. Linderung der gegenwärtigen Problemlagen leisten können. Dabei wurde ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der Kooperationen und Fusionen gleichermaßen erfasst und betrachtet, aber an notwendigen Stellen – aufgrund der inhaltlichen Unterschiede und Integrationstiefen – für die einzelnen Formen eine differenzierte Betrachtung vorlegt. Im Mittelpunkt der empirischen Untersuchung standen Zusammenschlüsse, die sich durch einen starken Formalisierungsgrad auszeichneten und dadurch besonders geeignet waren, sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte einer Zusammenarbeit abzubilden. Mit diesem Ansatz konnten, neben einer theoretischen und begrifflichen Fundierung, vor allem Erfolgsfaktoren für das Management von Kooperationen und Fusionen zwischen öffentlichen Theatern erarbeitet werden. Der Anspruch an die Forschungsarbeit war analog zur Ausgangsituation eine interdisziplinäre und differenzierte Analyse. Diese wurde durch qualitative und quantitative Forschungsmethoden erarbeitet. Dazu zählte eine eingehende Analyse von veröffentlichten sowie unveröffentlichten Quellen, die Durchführung von zehn narrativen und fünfzehn leitfadengestützten Interviews mit Akteuren aus dem öffentlichen Theaterbereich und dessen Umfeld sowie die Durchführung von acht Fallstudien und einer Fragebogenerhebung in der Spielzeit 2006/2007 unter allen öffentlichen Theatern in Deutschland (Netto-Rücklauf: 50,05 %). Die Doktorarbeit wurde von Prof. Dr. Armin Klein (Institut für Kulturmanagement, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg) und Prof. Dr. Bernd Günter (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Marketing, Universität Düsseldorf) betreut. Die vorliegende Dissertation erscheint zusätzlich in einer überarbeiteten und leicht gekürzten Fassung in der Reihe »Kulturmanagement und Kulturwissenschaften« von Prof. Dr. Armin Klein im Wiesbadener VS Verlag (ISBN: 978-3-531-17646-8).
Obwohl die Oper nach Aussagen des „Jugendkulturbarometers“ an 14. und damit letzter Stelle des Beliebtheitsgrades der Kunstformen bei Jugendlichen rangiert , stößt man seit einiger Zeit vermehrt auf pädagogisches Interesse an dieser Kunstform. Nicht nur der Film „Rhythm is it“ machte Furore. Einmal auf der Suche, findet man allein schon bei Internetrecherchen eine Vielzahl an Projekten, in denen Kinder und Jugendliche aus schwierigen Lebenslagen aus verschiedenen Motiven heraus mit Werken der klassischen Hochkultur, und nicht selten mit Oper, in Berührung gebracht werden sollen. Vergleicht man diese Bestrebungen mit dem viel diskutierten Ansatz Gotthilf Hillers, der fordert, sozial benachteiligte Jugendliche in einem realitätsnahen Unterricht auf ein Leben in Teilkarrieren, fern von einem bürgerlichen Lebensentwurf, seinen Werten und kulturellen Ausdrucksweisen vorzubereiten , ergibt sich ein Problem. [...] In dieser Arbeit soll daher versucht werden, das angesprochene Dilemma aufzulösen -oder wenigstens doch zu mindern und Perspektiven zu entwickeln, professionell damit umzugehen. Es soll daher um die Frage gehen, welche Argumente dafür sprechen könnten, Kinder und Jugendliche in benachteiligten Lebenslagen mit dem Phänomen Oper vertraut zu machen und dieses möglicherweise als legitimen Bestandteil in ihre Lebenswelt zu integrieren- und was dagegen spricht, wobei gesellschaftliche und persönliche Aspekte berücksichtigt werden sollen. Es geht dabei ausdrücklich nicht um die Frage der Legitimation von Kulturarbeit überhaupt, sondern ausdrücklich um diese Ausdrucksform der Kultur.
Körperbehinderte Menschen „vom Almosenempfänger zum Steuerzahler“ machen. Das Leben und Wirken Konrad Biesalskis war von diesem Leitspruch geprägt. Konrad Biesalski Ziel war es körperbehinderte Menschen zu erwerbsfähigen Mitbürgern der Gesellschaft zu befähigen. Nur durch sinnvolle Arbeit könnten sie an dem gesellschaftlichen Leben teilhaben. Dieses Ziel konnte er nur durch finanzielle Spenden und durch Mithilfe von anderen Protagonisten erreichen. Die staatliche bzw. gesetzliche Unterstützung körperbehinderter Kinder und Jugendlicher spielte dabei eine wichtige Rolle, da es bis 1920 keine gesetzlich geregelte medizinische Versorgung für körperbehinderte Kinder und Jugendliche in Deutschland gab. Durch den enormen Einsatz Konrad Biesalskis trat das „Krüppelfürsorgegesetz“ am 1. 10. 1920 in Kraft und sicherte somit die medizinische und soziale Versorgung von über 70.000 körperbehinderten Kindern und Jugendlichen im damaligen Deutschen Reich. [...] Die Errichtung und Leitung des Oskar-Helene-Heims in Berlin, als einer orthopädischen und pädagogischen Behinderteneinrichtung, kann als ein Vorreitermodell für heutige Körperbehinderteneinrichtungen gesehen werden. Was trieb diesen Mann an, sein Leben körperbehinderten Kindern zu widmen? Dieser Frage werde ich in meiner Arbeit nachgehen.