Wie und woran wird in der Deutschdidaktik geforscht? Insbesondere Novizen fällt der Überblick über die Disziplin noch schwer. Der vorliegende Band bietet in 19 Beiträgen einen einsteigerfreundlichen Einblick in die verschiedenen Forschungsfelder der Deutschdidaktik und ihre empirische Fachkultur. Hierbei werden historische Entwicklungen und aktuelle Forschungstendenzen betrachtet, Beispiele vorgestellt, Desiderate benannt und Literaturempfehlungen gegeben.
Ein Grundlagenwerk für Studierende und Promovierende.
Faktorstruktur des KABC-II im Alter von 5 und 6 Jahren: Ist sie in einer klinischen Probe gültig?
(2022)
Die Faktorenstruktur der deutschen Ausgabe des KABC-II für die 5- und 6-Jährigen wurde in einer klinischen Stichprobe untersucht. Teilnehmer waren 450 Kinder im Alter von 5 und 6 Jahren, die aufgrund verschiedener Verhaltens-, emotionaler oder Entwicklungsstörungen in fünf Zentren für Sozialpädiatrie (SPCs) untersucht worden waren. Unter Verwendung der Maximum-Likelihood-Schätzung wurden konfirmatorische Faktorenanalysen der Standardteststruktur einschließlich Kern-Subtests des Cattell-Horn-Carroll-Modells und des Luria-Modells durchgeführt. Mehrere modifizierte Strukturen, die von CHC-Fähigkeitsklassifikationen abgeleitet wurden, wurden bewertet. Faktorstrukturen zweiter Ordnung, die der Standardteststruktur des KABC-II entsprechen, zeigten eine adäquate globale Anpassung für beide theoretischen Modelle und waren eindimensionalen Modellen überlegen. Die Passform von Bifaktormodellen war vergleichbar mit Modellen zweiter Ordnung. In allen Untertests der allgemeine Faktor machte mehr Varianz aus als Gruppenfaktoren (breite Fähigkeiten). In mehr als der Hälfte der Untertests erklärte jedoch die eindeutige Varianz den größten Teil der Varianz. Die SkalaLearning/Glr zeigte einen Mangel an konvergenter Validität. Im Alter von 6 Jahren verbesserte ein Modell, bei dem der Subtest Rover weggelassen wurde, die Passform erheblich. In der kombinierten Stichprobe von 5- und 6-jährigen Kindern zeigten sowohl Modelle zweiter Ordnung als auch Bifaktor-Modelle mit neun Untertests eine hervorragende Anpassung.