Fakultät für Kultur- und Naturwissenschaften
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"Ich komme nun zu dem Schluss, dass sich der Film Kitchen Sink in einem trinären System bewegt, verbunden durch die Eckpunkte: Das Wesen der Frau, einen Kampf der Geschlechter (impliziert das Wesen des Mannes) und die Lebendigkeit als Urform des Seins. Um den Geschlechterkampf oder treffender einen Kampf der Geschlechter darzustellen werden in Hinblick auf den Film verschiedene Stilmittel und Prinzipien eingesetzt..."
Siehe auch: urn:nbn:de:bsz:lg1-opus4-8120
Die Dissertation befasst sich mit dem bislang wenig erforschten Themenfeld der Nutzbarmachung von Bilderbüchern zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Elementarbereich.
Angesichts der sich zuspitzenden, prekären Weltlage der Menschheit (Klimakrise, Biodiversitätsverlust, Welthunger, Energiekrise, globale Ungerechtigkeit etc.) einerseits und den intensiven Maßnahmen zur Ausweitung des Bekanntheitsgrades des BNE-Konzepts, z.B. im Zuge der BNE-Weltdekade (2005 bis 2014) und dem nachfolgendem UNESCO-Weltaktionsprogramm (ESD for 2030) andererseits ist es verwunderlich, dass in den elementarpädagogischen Handlungskonzepten zur BNE das substanzielle Bildungspotenzial von qualitativ hochwertigen Bilderbüchern zu Themen der Nachhaltigkeit in den zurückliegenden Jahren nur eine sehr randständige Beachtung gefunden hat.
Daher wurde in Teil A der Forschungsarbeit der Frage nachgegangen, inwiefern Bilderbücher zu Themen einer nachhaltigen Entwicklung (kurz: Bilderbücher zur BNE) in Fachrezensionen und Empfehlungskatalogen für frühpädagogische Fachkräfte aufgenommen und welche konkreten Inhalte zur Nachhaltigkeit in den rezensierten Bilderbüchern aufgegriffen wurden. Das Analysesample dieser Rezensionsstudie umfasste alle Bilderbuchtitel aus vier maßgeblichen, deutschsprachigen Publikations- bzw. Rezensionsorganen von 2005 bis 2018 (z.B. 1001 Buch, Nominierungslisten zum Deutschen Jugendliteraturpreis). Insgesamt konnten aus 4771 Rezensionen zu kinder- und jugendliterarischen Werken 1245 Rezensionen zu Bilderbüchern identifiziert werden. Diese wurden hinsichtlich inhaltlicher Bezüge zur BNE überprüft, wobei insgesamt 3.7 % der Bilderbücher im Sinne der angelegten Kriterien einen hinreichenden BNE-Bezug aufwiesen. Die mehrdimensional-komparative Feinanalyse von 60 nachhaltigkeitsspezifischen Bilderbüchern ergab, dass aus einem per Indexanalyse neu konstruiertem Themenspektrum von 105 BNE-Indexbegriffen 70.5 % der Themen nie oder nur selten in dieses ermittelte Bilderbuchkorpus aufgenommen wurden (z.B. Treibhauseffekt, Fossile Brennstoffe, Fair Trade) und signalisiert eine markante Ausblendung relevanter Nachhaltigkeitsthemen in den Bilderbüchern für Kinder bis zum Einschulungsalter. Im Kontrast hierzu konnte für eine geringe Zahl an Themen ein häufiger bis sehr häufiger Einbezug im Bilderbuch-Korpus eruiert werden (z.B. Umwelt- und Naturschutz, Artensterben, Lebensstil).
Da die anwendungsorientierte Forschungsarbeit auf die praktische Nutzbarmachung von Bilderbüchern zur BNE für die elementarpädagogische Arbeit der Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen abzielte, wurde in einer Pilotstudie ein neues Analyse- und Beurteilungsverfahren für Bilderbücher zur BNE (kurz: ABV Alpha-Version) entwickelt und in der praktischen Anwendung auf Bilderbücher zur BNE erprobt. Auf der Basis der hieraus ermittelten Interrater-Übereinstimmungen bei der Einstufung der Bücher hinsichtlich vier Empfehlungskategorien wurde eine optimierte und mit Blick auf die Praxisakzeptanz vereinfachte Beta-Version des ABVs entwickelt, welche im Sinnes eines Praxistests einer breiteren empirische Erprobung unterzogen wurde (Teil B der Forschungsarbeit). Hierzu wurden in Baden-Württemberg und Bayern insgesamt 28 Kindertageseinrichtungen zur Mitarbeit gewonnen, wobei 71 Fachkräfte in Tandems die Anwendung des ABVs (Beta-Version) erprobten. Dieses ABV besteht im Kern aus einem vierstufigem, konditional gestaffelten Analyseverfahren unter Einbezug eines Themenfächers und zwölf BNE-Kriterien, an dessen Ende eine transparente, intersubjektiv nachvollziehbare Empfehlungseinstufung des jeweiligen Bilderbuches erfolgt.
Ein weiterer Baustein der empirischen Praktikabilitätsstudie bestand in der Erprobung neuer didaktischer Ansätze für Bilderbücher zur BNE. Hierzu wurden Ansätze zum Philosophieren mit Kindern (PmK) und das Konzept des Sustained Shared Thinking (SST) dezidiert auf die Arbeit mit Bilderbüchern zur BNE bezogen und methodisch-didaktische Umsetzungen für die nachhaltigkeitsfokussierte Bilderbuchbetrachtung mit Kindern konzipiert. Die Fachkräfte erprobten jeweils einen der beiden didaktischen Zugänge und reflektierten ihre Erfahrungen mittels Video-Stimulated-Recall.
Als Format der Praktikabilitätsstudie wurde im Kontext der Coronavirus-Pandemie 2020 / 2021 eine modular aufgebaute Online-Fortbildung im Umfang von etwa 30 Zeitstunden gewählt, in welcher den Teilnehmenden nach der Einführung in die theoretischen Grundlagen von BNE und narratoästhetischer Bilderbuchanalyse die Anwendung der Instrumente und didaktischen Konzepte vermittelt wurde (mittels Demonstrationsmaterial und Praxismanual).
Die Praktikabilitätsstudie lieferte durchwegs hochsignifikante Ergebnisse in den sechs ausdifferenzierten Praktikabilitätskriterien des Verfahrens (Verständlichkeit, Praxisrelevanz, Effektivität, Handhabung, Unterstützungspotenzial und Adaptivität), welche die Praktikabilität des Verfahrens untermauern. Die Primärversion des entwickelten Empfehlungskataloges für Bilderbücher zu BNE wurde im Zuge der Einschätzungen der Fachkräfte angepasst, wobei statistische Maße der Beurteilerübereinstimmung sowie Reliabilitätsmaße als Kriterien verwendet wurden. Als Resultat steht den elementarpädagogischen Fachkräften ein 360 Seiten umfassender, validierter Katalog für Bilderbücher zur BNE zur Verfügung, welcher nach verschiedenen Kategorien (Altersgruppe, BNE-Schwerpunkt, Themen) die Suche nach geeigneten Bilderbüchern zur BNE unterstützen und die Bildungsarbeit zur Nachhaltigkeit in den Kindertageseinrichtungen befördern kann. Zugleich unterstützt er die Ausdifferenzierung der Fach- und Methodenkompetenzen der Fachkräfte hinsichtlich einer mehrdimensional-komparativen Bilderbuchanalyse und -beurteilung. Mit dem erprobten ABV und den didaktischen Konzepten können die Fachkräfte künftig auf empirisch überprüfte, praxisaffine Verfahren zugreifen, deren Umsetzung sie z.B. in Inhouse-Fortbildungen in das Gesamtteam transferieren und für BNE-bezogene Impulse zur Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit nutzen können.
Beide Teile der Forschungsarbeit schließen mit Methoden- und Ergebnisdiskussionen und darauf bezogenen Folgerungen ab. In Teil B werden zudem Konsequenzen für die Aus- und Fortbildung der frühpädagogischen Fachkräfte und der Lehrkräfte an den Ausbildungsschulen dargelegt. Weiterführende Forschungsfragen und Desiderata, z.B. zur entwicklungs- und rezeptionspsychologischen Forschung, sowie auf Veränderungen im Bilderbuchangebot im Kontext der medienwirksamen Fridays for Future - Bewegung seit Herbst 2019 wird abschließend hingewiesen.
Schüler*innen bearbeiten bereits ab der ersten Klasse eine Vielzahl an unterschiedlichen Aufgaben, die täglich an sie gestellt werden. Doch was geschieht während der Aufgabenbearbeitung? Wie gehen Schüler*innen mit Lese- und Schreibaufgaben um und welche Eigenlogiken bringen sie im Bearbeitungsprozess hervor, die jenseits der fachdidaktischen Intention der Lehrperson liegen können?
Die vorliegende Studie untersucht mittels eines rekonstruktiven und interpretativen Forschungsansatzes, wie Schüler*innen im sprachlichen Anfangsunterricht kooperativ Lese- und Schreibaufgaben bearbeiten. Ganz im Sinne der Interpretativen Unterrichtsforschung sind dazu die Situierung der Aufgabenkontexte und die Interaktionsformen bei der Bearbeitung von Bedeutung. Vor diesem Hintergrund wird die Aufgabenbearbeitung als komplexe Ko-Konstruktion verstanden, die sich im Zusammenspiel von Aufgabenformat, Materialität der Aufgabe, Lehrer*innenhandeln und Schüler*inneninteraktion vollzieht. Da inbesondere praxistheoretische Untersuchungen darauf hinweisen, dass sich Schüler*innen im Unterricht eigene Aufgaben stellen, die Aufgaben der Lehrkräfte umdeuten, anderes tun, als ursprünglich intendiert war und eigene Deutungen in der Interaktion verhandeln, untersucht die vorliegende Arbeit die Interaktion während der Aufgabenbearbeitung hinsichtlich der sozialen, der arbeitsorganisatorischen und der fachlich-inhaltlichen Ebene.
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die prozesshaften Vollzüge der Aufgabenbearbeitung zu rekonstruieren. Das Gesamtkorpus von 25 Videoaufnahmen wurde zu einem Analysekorpus von 14 Videoaufnahmen reduziert. Mittels des interaktionsanalytischen Vorgehens im Forschungsprozess legt die Arbeit Ergebnisse bezogen auf zwei Gesichtspunkte vor: Zum einen werden Einzelfälle der Bearbeitung hinsichtlich der Präsenz der jeweiligen Interaktionsebene kontrastiert. Zum anderen werden aufgabenspezifische Muster der Bearbeitung von Lese- und Schreibaufgaben rekonstruiert. Die Ergebnisse weisen Prozessmerkmale sowie aufgaben- und schriftbezogene Handlungen von Erstklässler*innen aus.
Die Prozessbeschreibungen ermöglichen eine Annäherung an die Komplexität und Vielschichtigkeit von Aufgabenbearbeitungen und bieten Anknüpfungsmöglichkeiten für die Gestaltung von Lese- und Schreibaufgaben im sprachlichen Anfangsunterricht.
Persönliche Empfehlungen und Mund-zu-Mund-Kommunikation sind zentral in der Informationsbeschaffung und im Entscheidungsprozess für den Besuch einer Kultureinrichtung. Immer mehr öffentlich getragene Theater möchten diese Ressource ihres bestehenden Publikums effektiver nutzen und rufen Projekte ins Leben, bei denen begeisterte und engagierte Theatergänger*innen in ihrem sozialen Umfeld Interesse, Vertrauen und Lust für Theater aufbauen sollen. Angesichts eines schrumpfenden, alternden und überwiegend homogenen Publikums von Theatern erhoffen sie sich damit bisherige Nichtbesucher*innen zu gewinnen, strukturelle Zugangsbarrieren abzubauen und konstruktives Feedback zum Theater von den Teilnehmenden zu erhalten. Johannes Maria Gerlitz geht der Frage nach, inwiefern die Theaterbetriebe dieses Audience Development-Instrument der sogenannten Theatermittler*innen in der Praxis wirklich strategisch einsetzen und ob es ihnen damit gelingt, Besucher*innen zu gewinnen und zu binden. Mit der Evaluationsmethode des CIPP-Modells zeigt er die Rahmenbedingungen, strategischen Herangehensweisen, Durchführungspraktiken und Wirkungen bei vier projektdurchführenden Theatern auf, die er in der Spielzeit 2020/21 begleitet hat. Zudem ermittelt er erforderliche Kompetenzen der Mittler*innen sowie Gelingensbedingungen der kommunikativen Interaktion zwischen Mittler*innen und anvisierten neuen Besucher*innen.
Research has identified 10 high-leverage teaching practices (HLTPs) that can impact student learning of a foreign language. While acknowledging the importance of this work, more research is needed to inform the preparation of novice teachers to enact these practices. In response, the researchers conducted a case study involving two foreign language teacher preparation programs in the United States and Germany, to better understand how the two very different programs prepare their candidates to implement HLTPs, which HLTPs are emphasized, and how successful they are at preparing their aspiring teachers to implement one practice that has been identified in the research as particularly important (facilitating target language comprehensibility). Survey, teaching observation, and interview data collected from teacher candidates and their instructors suggested the critical nature of select HLTPs, that some of the subcomponents of one of these practices may be more challenging for novice teachers to master than others, and that there may be multiple approaches to preparing foreign language teachers to implement HLTPs.
The notion of “bounded rationality” was introduced by Simon as an appropriate framework for explaining how agents reason and make decisions in accordance with their computational limitations and the characteristics of the environments in which they exist (seen metaphorically as two complementary scissor blades).We elaborate on how bounded rationality is usually conceived in psychology and on its relationship with logic. We focus on the relationship between heuristics and some non-monotonic logical systems. These two categories of cognitive tools share fundamental features. As a step further, we show that in some cases heuristics themselves can be formalized from this logic perspective. We have therefore two main aims: on the one hand, to demonstrate the relationship between the bounded rationality programme and logic, understood in a broad sense; on the other hand, to provide logical tools of analysis of already known heuristics. This may lead to results such as the characterization of fast and frugal binary trees in terms of their associated logic program here provided.
Naturwissenschaftliche Bildung für alle! – Eine Antwort auf die wachsende Diversität der Schülerschaft ist der inklusive Naturwissenschaftsunterricht. Empfehlungen zur Verknüpfung inklusiver und naturwissenschaftlicher Prinzipien sind bisweilen mehr normativ als praxisorientiert. Im SchülerInnenlabor der PH Ludwigsburg werden inklusive Lernumgebungen entwickelt und umgesetzte, die allen Lernenden eine aktive Teilhabe und das Forschende Lernen ermöglichen. Diese werden von Lerngruppen bewertet. Es werden Evaluationsergebnisse aus zwei Perspektiven hinsichtlich des Gelingens der aktiven Teilhabe aller Lernenden und des Forschenden Lernens vorgestellt, die andeuten, dass kontextorientierte und Lernhilfen-gestützte Lernumgebungen sowie das Arbeiten in kooperativen Teams und mit Tablets sich beim Experimentieren im SchülerInnenlabor positiv auf das Gelingen und das situative Interesse der Lernenden auswirken.
This volume is largely about nontraditional data; this paper is about a nontraditional visualization: classification trees. Using trees with data will be new to many students, so rather than beginning with a computer algorithm that produces optimal trees, we suggest that students first construct their own trees, one node at a time, to explore how they work, and how well. This build-it-yourself process is more transparent than using algorithms such as CART; we believe it will help students not only understand the fundamentals of trees, but also better understand tree-building algorithms when they do encounter them. And because classification is an important task in machine learning, a good foundation in trees can prepare students to better understand that emerging and important field. We also describe a free online tool—Arbor—that students can use to do this, and note some implications for instruction.
Die Akteur*innen aus Kultur und Tourismus müssen sich heutzutage auf einem Käufer*innenmarkt behaupten. Dies macht die Entwicklung adäquater Marketingstrategien erforderlich. Hierfür sind insbesondere auch digitale Transformationsprozesse innerhalb der Institutionen und Organisationen erforderlich. Die kulturtouristischen Akteur*innen, die im städtischen Raum angesiedelt sind, stellen sich solchen Transformationsprozessen immer mehr und machen für ihr Tourismusmarketing inzwischen breit gestreut von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) Gebrauch. Im ländlichen Raum hingegen wird hinsichtlich des Einsatzes von IKT noch immer ein großer Nachholbedarf deutlich - obwohl insbesondere die dortigen Akteur*innen in erheblichem Maße von einem Einsatz von IKT profitieren können. Gleichzeitig ist eine Transformation im ländlichen Raum auch deshalb erforderlich, weil dieser zunehmend an Relevanz für den Kulturtourismus gewinnt. Bisher existieren jedoch nur wenige Publikationen zur Digitalisierung im Kontext Kulturtourismus im ländlichen Raum, insbesondere auch mit Blick auf das Kulturtourismusmarketing. Konkret fehlen noch immer empirische Erkenntnisse dazu, welche Anforderungen an den erfolgreichen Einsatz von IKT im ländlichen Kulturtourismusmarketing bestehen.
Sarah Schuhbauer gibt in ihrer Arbeit deshalb einen Einblick in den aktuellen Stand der Digitalisierung im ländlichen Kulturtourismusmarketing, bei dem sie sowohl die Kultur- als auch Tourismusseite berücksichtigt. Aus den empirischen Erkenntnissen mehrerer Untersuchungen leitet sie zudem geeignete Rahmenbedingungen und Strategien ab, mithilfe derer den Anforderungen an den erfolgreichen Einsatz von IKT begegnet werden kann. Hierfür hat sie drei qualitative Studien konzipiert und durchgeführt, die den Kern dieser publikationsbasierten Arbeit bilden. Diese drei Studien bindet sie in einen gemeinsamen kontextuellen Rahmen ein, diskutiert deren Ergebnisse und stellt sie einander gegenüber. Anschließend leitet sie daraus Implikationen für die Kulturtourismuspraxis und -forschung ab.