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Bildung geschieht nicht zufällig oder beliebig. Es ist eine der zentralen Aufgaben in Bildungsorganisationen, alle Aktivitäten so zu gestalten, dass sie nachhaltige Bildungs- und Entwicklungsprozesse anstoßen für einzelne Menschen, in Teams und in Organisationen. Das Bildungsprozessmanagement zielt auf die Kernaufgabe von Kindertagesstätten, Schulen, Universitäten, in Akademien, Bildungshäusern und vielen weiteren Bildungsstätten: Das fortwährende Initiieren, Entwickeln und Regeln von Bildungsangeboten und -dienstleistungen.
Dieser Studientext führt in das generische Modell des Bildungsprozessmanagements ein und erläutert die funktionale Bedeutung im Bildungsmanagement. Für typische Handlungsschritte zur Steuerung und Gestaltung von Bildungsangeboten folgen Erläuterungen wesentlicher Aspekte, Leitfragen und Anregungen zur Umsetzung. Die Ausführungen verweisen auf weitere Aufsätze, Kapitel und Auszüge aus Fachquellen, in denen ausgewählte Themen im Lichte verschiedener Bildungsbereiche vertieft werden.
Stress und Burnout sind Phänomene, die weltweit verbreitet sind und in den verschiedensten Bereichen auftreten können. Hauptsächlich manifestieren sie sich jedoch in Professionen, deren Hauptaufgabe die Zusammenarbeit mit Menschen beinhaltet (Schaufeli, Leiter, & Maslach, 2008; Poulsen, 2009). Stress und Burnout treten vor allem im Bereich der helfenden Berufe auf (Wieclaw, Agerbo, Mortensen, & Bonde, 2006; Shinn, Rosario, Mǿrch & Chestnut, 1984). Seit Mitte der 70er Jahre rücken die Themen der seelischen Problematik von Helfenden, der hilflosen Helfer und des Burnout-Risikos für helfende Berufe immer mehr in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses (Reiners-Kröncke, Röhrig & Specht, 2010). Wieclaw et al. (2006) untersuchten beispielsweise das Risiko für Depressionen und Stress in den sogenannten „Human Service Professions“. Hierbei definierten sie die „Human Service Professions“ als Berufe in den Bereichen der Gesundheit, Bildung, Sozialarbeit und Kundendienstleistung. Ihre Ergebnisse zeigten einen konsistenten Zusammenhang zwischen einer Anstellung im Human Service Sektor und dem Risiko für affektive und stressbezogene Krankheiten, wobei das Risiko für Lehrer*innen und Sozialdienstleister*innen am höchsten war. Sozialarbeiter*innen zählen jedoch, vor allem im Gegensatz zu Lehrkräften (Moody & Barrett, 2009; Poulsen, 2009), zu einer weniger erforschten Berufsgruppe, obwohl auch in einigen weiteren Studien nachgewiesen werden konnte, dass Sozialarbeiter*innen einem deutlich erhöhten Risiko für Stress und Burnout ausgesetzt sind (bspw. Enzmann & Kleiber, 1989; Poulsen, 2009; Fengler & Sanz, 2011). Erkenntnisse, die das hohe Risiko erklären könnten, wie spezielle berufliche Anforderungen und Ressourcen, liegen nur in geringem Ausmaß, teilweise widersprüchlich oder veraltet vor (Allroggen, Fegert & Rau, 2017). Vor allem im deutschsprachigen Raum ist keine aktuelle und umfassende Darstellung der bedeutsamsten beruflichen Anforderungen und Ressourcen vorhanden. Dabei kann gerade die Identifikation der relevantesten Anforderungen und Ressourcen, denen Sozialarbeiter*innen in ihrem Beruf begegnen, dabei helfen, die gravierendsten Anforderungen zu reduzieren und die Ressourcen, die als am hilfreichsten empfunden werden, zu verstärken bzw. zur Verfügung zu stellen (Schaper, 2014). Dies kann dazu beitragen, Sozialarbeiter*innen vor Burnout und stressbedingten Erkrankungen zu schützen.
Die vorliegende Arbeit diente dazu, diese Anforderungen und Ressourcen der Sozialen Arbeit erfassen zu können. Hierzu wurde ein Fragebogen entwickelt, der darüber hinaus im Sinne des transaktionalen Stressmodells (Lazarus & Folkman, 1984) und dessen arbeitstheoretischer Erweiterung, dem Job-Demands-Resources Modell (Demerouti, Bakker, Nachreiner & Schaufeli, 2001), eine Aussage zu dem jeweiligen individuellen Risiko für berufsbedingten Stress von Sozialarbeiter*innen treffen kann. Das transaktionale Stressmodell betrachtet Stress als eine Beziehung zwischen Individuum und seiner Umwelt, die unter Berücksichtigung der eigenen Ressourcen bewertet wird (Lazarus & Folkman, 1984; Turiaux & Krinner, 2014). Wird diese Beziehung durch sehr ausgeprägte oder eine Vielzahl von Anforderungen als die eigenen Ressourcen übersteigend oder bedrohlich angesehen, entsteht Stress (Lazarus & Folkman, 1984; Turiaux & Krinner, 2014). Das Job-Demand-Resources-Modell von Demerouti et al. (2001) dient der Einschätzung von Anforderungen im Arbeitsumfeld mit einer zusätzlich deutlichen Fokussierung auf die Ressourcen des Arbeitsumfeldes, ohne persönliche bzw. individuelle Faktoren einzubeziehen. Sowohl für Anforderungen als auch Ressourcen gilt, dass sie je nach Beruf in unterschiedlichem Ausmaß vorhanden, ausgeprägt und bedeutsam sein können (Bakker & Demerouti, 2007). Anforderungen müssen nicht unbedingt negativ für das Belastungserleben sein. Sie werden erst dann zu Stressoren, wenn die Erfüllung bzw. Bewältigung der Anforderungen zu hohe Anstrengung erfordert und keine Ressourcen zu eben jener Bewältigung zur Verfügung stehen (Bakker & Demerouti, 2007). Dies kann starke Stressreaktionen hervorrufen. Wenn die Arbeitsanforderungen also dauerhaft die Ressourcen überwiegen und dies zu vermehrten Stressreaktionen führt, kann chronischer Stress und somit auch Burnout entstehen. Deshalb war es für die vorliegende Arbeit von großer Bedeutung, die bedeutsamsten beruflichen Anforderungen und Ressourcen von Sozialarbeiter*innen zu erfassen und in einen Fragebogen einfließen zu lassen, der aus dem Verhältnis von individuell vorliegenden Anforderungen und Ressourcen ein Risiko für berufsbedingten Stress von Sozialarbeiter*innen ableitet. Als Grundlage für die Erstellung des Fragebogens mit dem Titel ARISA (Anforderungen- und Ressourceninventar für Sozialarbeiter*innen) dient der CARD (Classroom Appraisal of Resources and Demands) (Lambert, McCarthy & Abbott-Shim, 2001), der mit dem Ziel entwickelt wurde, insbesondere Lehrer gezielter vor Stress und Burnout schützen zu können. Der CARD ermöglicht Lehrern, ihre wahrgenommenen Anforderungen im Klassenzimmer („Classroom“), die theoretisch Stress fördern können, und ihre wahrgenommen durch die Schule bereitgestellten Ressourcen, zu bewerten (Lambert et al., 2001). Das Instrument setzt diese bewerteten Anforderungen und Ressourcen ins Verhältnis und trifft eine Aussage über das Risiko für berufsbedingten Stress.
Die Datengrundlage zur Erstellung des ARISA setzt sich aus einer im Sommer 2017 durchgeführten Online-Vorerhebung zu Ressourcen und Anforderungen mit 96 Sozialarbeiter*innen aus dem deutschsprachigen Raum zusammen und einer qualitativen Vorherhebung mit sechs Interviewpartner*innen aus der Sozialen Arbeit, die im Herbst 2017 durchgeführt wurde. Aus den hieraus gewonnen Items wurde nach einem Abgleich mit der vorliegenden Literatur zum Thema ein Prototyp erstellt. Der ARISA Prototyp wurde im Frühjahr 2018 von sechs Sozialarbeiter*innen getestet. Von ihnen wurde anschließend ein qualitativ erhobenes Feedback zum Fragebogen eingeholt und dies wurde in die finale Version des ARISA eingearbeitet. Das Instrument umfasst 66 Anforderungen und 57 Ressourcen. Nach der Finalisierung des ARISA wurde dieses zur Validierung und weiteren Beantwortung der Forschungsfragen von 210 Teilnehmer*innen aus dem Feld der Sozialen Arbeit, die im deutschsprachigen Raum tätig sind, bearbeitet. Die Testung und Validierung des ARISA ergab zum einen zufriedenstellende Reliabilitäten und zum anderen konnten die Hypothesen bzgl. der Validierung des ARISA größtenteils bestätigt werden. Dies spricht für die Verwendbarkeit des Instruments, zumindest im deutschsprachigen Raum. Bedeutsame berufliche Ressourcen und Anforderungen konnten für die Stichprobe der Sozialarbeiter*innen in Deutschland ermittelt werden. Auch konnte für die Stichprobe das jeweilige Risiko für berufsbedingten Stress der Sozialarbeiter*innen analysiert werden und eine Gruppenbildung konnte zudem tiefere Einblicke in die Zusammenhänge zwischen einzelnen Anforderungen und Ressourcen mit dem Risiko für berufsbedingten Stress ermöglichen. Insgesamt ist klar, dass die vorliegende Studie keine abschließende Aussage zur Güte des ARISA liefern kann und das weitere Testungen und Validierungsstudien notwendig sind. Zur Sicherstellung ausreichend vorliegender Güte sind, wie bei allen diagnostischen Verfahren, Ansätze erforderlich, die aufeinander aufbauen, über einen längeren Zeitraum hinweg Daten erheben und letztendlich zu einer Gesamtaussage zusammengefügt werden können (Knottnerus, van Weel & Muris, 2002). Dennoch konnte durch die vorliegende Arbeit das zuvor festgestellte Forschungsdesiderat um zahlreiche Aspekte angereichert werden und somit der Mangel an Informationen, der vor allem im deutschsprachigen Raum in Bezug auf die berufliche Anforderungen, die beruflichen Ressourcen und das Risiko für berufsbedingten Stress von Sozialarbeiter*innen bestand, reduziert werden. Aus den Erkenntnissen dieser Arbeit konnten zudem verschiedene Handlungsempfehlungen, wie die gezielte Analyse von Anforderungen und Ressourcen in einzelnen Einrichtungen zur Reduktion des Risikos für berufsbedingten Stress oder die Förderung gezielter, besonders relevanter Ressourcen (z. B. Supervisionsmöglichkeiten oder Autonomie), abgeleitet werden.
Der vorliegende Beitrag fokussiert die Implementation von außerunterrichtlichen Peer Tutoring-Trainings im Lesen und Rechnen mit türkisch-deutschsprachigen Grundschulkindern. Hierbei bildeten jeweils zwei Grundschulkinder (Peers) ein Tandem, das von einer geschulten studentischen Trainingsleitung angeleitet wurde. Zur Erfassung der Implementation von Peer Tutoring-Elementen unter diesen Bedingungen wurde die Umsetzungsgenauigkeit herangezogen. Eine Besonderheit der Studie war, dass es einem Teil der Trainingsgruppen erlaubt war, beide Sprachen während des Trainings zu sprechen. Für die bilinguale Kommunikation wurden zusätzliche Operationalisierungen geprüft, um die Umsetzung bilingualer Kommunikation zu erfassen. Darüber hinaus wird im Beitrag konsequent zwischen der Implementation durch Trainingsleitungen und durch Lernende unterschieden. Die Ergebnisse unterstreichen die hohe Umsetzungsgenauigkeit der außerunterrichtlichen Peer Tutoring-Trainings. Sie zeigen aber auch auf, dass die Lernenden in diesem Setting nur wenig miteinander in ihrer Herkunftssprache kommunizierten und mehr türkischsprachige Impulse durch Trainingsleitungen nicht mit mehr bilingualer Kommunikation durch die Lernenden einherging. Der Beitrag liefert somit weitere Erkenntnisse zur Aktivierung und zum Umfang bilingualer Kommunikation beim kooperativen Lernen.
Begegnungen mit Schrift im Kindergarten. Eine Studie zur Initiierung früher Schrifterfahrung.
(2016)
In unserer Gesellschaft sind Kinder vielfältig von Schrift umgeben, so dass diese schon sehr früh zum Gegenstand ihres Interesses wird. Die Arbeit greift das große Thema der Schriftaneignung aus der frühkindlichen Perspektive betrachtet auf und gibt Hinweise darauf, wie frühes schriftsprachliches Lernen bereits im Kindergarten initiiert, begleitet und gefördert werden kann.
Seit der Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem werden Studiengänge hinsichtlich ihrer Kompetenzorientierung geprüft. Bachelorstudiengänge sollen „berufsqualifizierend“ den Übergang in die Arbeitswelt ermöglichen (z. B. KMK - Kultusministerkonferenz, 2003, 2017a). Der Arbeitsmarkt erwartet wiederum Absolventen, die dementsprechend ausgebildet sind - dazu gehören auch Führungskompetenzen, bereits für Bachelorabschlüsse (z. B. Konegen-Grenier, 2004). Diese sind in den bisherigen Studienprogrammen scheinbar nur begrenzt enthalten (z. B. Schaeper & Briedis, 2004), auch wenn einige Hochschulen bereits additive, aber meist nicht evaluierte Trainings dazu anbieten. In der vorliegenden Studie wurde aus diesem Grund ein Führungstraining für Studierende entwickelt. Ziel des Trainings war die Verbesserung berufsqualifizierender Kompetenzen zur Bewältigung von Führungsaufgaben.
Im Training übten sich die Studierenden in vier Kompetenzbereichen (Fachkompetenzen, Selbstkompetenzen, soziale und methodische Kompetenzen) anhand eines Trainingszirkels. Die Probanden wurden in Kontroll- und Trainingsgruppe unterteilt. In beiden Gruppen erfolgten Prä- und Postmessungen unterschiedlicher Kompetenzen hinsichtlich Führungsverhaltens. Untersucht wurden die Hypothesen, dass die Trainingsgruppe nach dem Training bessere Leistungen zeigte als die Kontrollgruppe bzw. sich als kompetenter wahrnahm.
Eine Besonderheit der Studie war die Verwendung sowohl subjektiver (eigene Kompetenzeinschätzung) als auch objektiver Messmethoden (Postkorbübung, Fallvignette) zur Evaluation der Wirksamkeit des Trainings hinsichtlich der Kompetenzsteigerung.
Herausfordernd dabei war, dass nur wenige wissenschaftlich evaluierte Trainingsbausteine für Führungstrainings veröffentlicht sowie wenig objektive Messverfahren evaluiert sind. Daher wurden zum Teil neue Trainingsbestandteile entwickelt bzw. aus praktischen Vorlagen adaptiert und eine neu konzipierte Fallvignette eingesetzt.
Die Ergebnisse zeigten hypothesenkonform mittelgroße Interaktionseffekte in Bezug auf subjektiv eingeschätzte Analysefähigkeit, zielorientiertes Handeln, Methodenkompetenzen sowie Führungsverhalten. Kleine Interaktionseffekte ergaben sich bei den objektiv gemessenen Variablen Analyseverhalten und Handlungsorientierung sowie bei der Bearbeitung der Fallvignette. Die Trainingsgruppe erreichte nach dem Training bessere Ergebnisse als die Kontrollgruppe und schätzte sich auch dementsprechend ein. Die Ergebnisse zeigten zudem, dass die Kontrollgruppe auch ohne Training in der Nachbefragung zwei Monate später teilweise Verbesserungen in ihren Kompetenzen wahrnahm, was auch hinsichtlich weiterer Einflussfaktoren sowie Vor- und Nachteilen der verschiedenen Messmethoden diskutiert wird.
Viele Studien haben globale Belastungen, einschließlich einer höheren psychischen Symptomschwere und hohem Stressniveau, mit einem geringen Wohlbefinden der Lehrkräfte in Verbindung gebracht, was darauf hindeutet, dass Schutzfaktoren identifiziert und empirisch bewertet werden müssen. Mentalisieren – die Fähigkeit, Verhalten in Bezug auf beabsichtigte mentale Zustände zu verstehen – kann ein potenzieller Schutzfaktor sein, um diese Assoziation zu vermitteln und das Wohlbefinden angesichts eines hohen globalen Leidensdrucks zu verbessern. Die vorliegende Studie untersucht, ob die Mentalisierungsfähigkeit subjektiv erlebten Stress und psychische Symptomschwere bei einer Stichprobe von Lehrkräften puffern kann. 215 Lehrerinnen und Lehrer füllten Fragebögen zur Messung von selbsteingeschätzten Stresserfahrungen, psychischen Symptomen,
Mentalisierungsfähigkeiten und Wohlbefinden im Querschnittsdesign aus. Die Modellierung von Strukturgleichungen wurde verwendet, um Mediationseffekte zu testen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Mentalisierung positiv mit Wohlbefinden assoziiert wird. Darüber hinaus wirkte die Mentalisierung dem negativen Einfluss von Stress und psychischer Symptomschwere entgegen. Ein Strukturgleichungsmodell, das die vermittelnde Wirkung von globalem Stress auf das Wohlbefinden durch Mentalisierung bewertet, war jedoch nicht signifikant. Daher weisen die Daten darauf hin, dass sich die Mentalisierungsfähigkeit von Lehrkräften unabhängig von psychischer Symptombelastung und subjektivem Stresserleben positiv auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Die Studie hebt die Schutzfunktion der Mentalisierung hervor und bildet einen Rahmen für psychologische Interventionen zur Steigerung des Wohlbefindens der Lehrkräfte. ein Strukturgleichungsmodell, das die vermittelnde Wirkung von globalem Stress auf das Wohlbefinden durch Mentalisierung bewertete, war nicht signifikant. Die Daten weisen daher darauf hin, dass sich die Mentalisierungsfähigkeit von Lehrkräften unabhängig von psychischer Symptombelastung und subjektivem Stresserleben positiv auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Die Studie hebt die Schutzfunktion der Mentalisierung hervor und bildet einen Rahmen für psychologische Interventionen zur Steigerung des Wohlbefindens der Lehrkräfte. ein Strukturgleichungsmodell, das die vermittelnde Wirkung von globalem Stress auf das Wohlbefinden durch Mentalisierung bewertete, war nicht signifikant. Daher weisen die Daten darauf hin, dass sich die Mentalisierungsfähigkeit von Lehrkräften unabhängig von psychischer Symptombelastung und subjektivem Stresserleben positiv auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Die Studie hebt die Schutzfunktion der Mentalisierung hervor und bildet einen Rahmen für psychologische Interventionen zur Steigerung des Wohlbefindens der Lehrkräfte.
In der Arbeit wird ein abgeschlossenes Forschungsprojekt dargestellt, das sich mit der Frage beschäftigt, wie sich Pädagogen mit visuellen Repräsentationen von Behinderung auseinandersetzten. Innerhalb der aktuellen Gesellschaftsentwicklung hat der Umgang mit der Pluralität des menschlichen Lebens eine elementare Bedeutung. Eine Schlüsselrolle für die gesellschaftliche Entwicklung unter diesem Gesichtspunkt kommt Pädagoginnen und Pädagogen zu, die die heranwachsende Generation auf ihrem Weg, ein aktives Mitglied dieser Gesellschaft zu werden, begleiten. Die mentalen Bilder von Lehrer*innen prägen nicht nur ihr eigenes Handeln, sondern haben auch einen bedeutsamen Einfluss auf ihre pädagogische Arbeit.
Da im fachwissenschaftlichen Diskurs noch keine Publikationen vorliegen, die sich mit dieser Fragestellung beschäftigen, stellt das dargestellte Forschungsprojekt einen ersten explorativen Zugang zu diesem Themenfeld dar. Die methodologischen Annahmen der dokumentarischen Methode ermöglichten einen Zugang zu den impliziten Wissensbeständen und den mentalen Repräsentationen im Kontext Behinderung von angehenden Pädagoginnen und Pädagogen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Methodisch umgesetzt wurde das Forschungsvorhaben mit Hilfe von Gruppendiskussionen, die durch Bildimpulse initiiert wurden. Insgesamt wurden drei Gruppendiskussionen ausgewertet und dokumentarisch interpretiert. Dies ermöglichte die Bestimmung von zwei Spannungsfeldern hinsichtlich der Rezeption der Bildimpulse, innerhalb derer sich die untersuchten Gruppen unterschiedlich positionierten.
Zum einen wurde, in Anschluss an Jürgen Link (2013) ein Spannungsfeld zwischen einer protonormalistischen und einer flexibel-normalistischen Rezeptionsstrategie der, auf den Bildimpulsen dargestellten Behinderungen herausgearbeitet. Zum anderen zeigte sich ein Spannungsfeld zwischen einem ikonologischem und einen (vor-)ikonographischen Rezeptionsmodus (in Anlehnung an Panofsky). Zudem ergaben sich Hinweise darauf, dass diese variierenden Rezeptionsstrategien in Zusammenhang mit einer allgemein- oder sonderpädagogischen Ausbildung stehen könnten.
Die Autorin reklamiert im Fazit einen reflektierten Umgang mit den Schulbüchern, die im Unterricht eingesetzt werden, aber auch einen reflektierten Umgang bei der Einführung und der Erstellung von Schulbüchern. Ausgehend von ihrer Analyse der Schulbücher und den beschriebenen Befunden sei es notwendig, Schulbücher zu konzipieren, die zur Umsetzung von Inklusion in Schule und Gesellschaft verstärkt beitragen.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Handlungsfähigkeit sowie die Widerspruchserfahrungen betrieblicher Weiterbildner untersucht. Dabei stand unter anderem die Frage im Vordergrund, was die Handlungsfähigkeit betrieblicher Weiterbildner auszeichnet. Aus der erwachsenenpädagogischen Perspektive argumentiert wäre der Kern ihres Handelns die Planung, Organisation und Begleitung von Entwicklungs- und Weiterbildungsprozessen der betrieblich Beschäftigten. Gleichzeitig wird betriebliche Weiterbildung überwiegend aus ökonomischen Gründen veranlasst. Daraus lassen sich zwei Handlungsrichtungen für die betrieblichen Weiterbildner ablesen. Aus der betrieblichen Perspektive geht es um organisationale Interessen, aus der erwachsenenpädagogischen Perspektive um die Lernenden und die Weiterentwicklung ihrer Handlungsfähigkeit. Wie gehen betriebliche Weiterbildner mit diesen beiden Handlungsrichtungen um? Konkret wurden in dieser Arbeit Antworten auf die Frage gefunden, ob betriebliche Weiterbildner in ihrem Handeln diesen Widerspruch erfahren und wenn ja, wie sie diesen bewältigen.
Das European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) wurde im Rahmen der Bologna-Reform als europaweites Leistungspunktesystem an Hochschulen und Universitäten eingeführt.
Durch die Zuweisung einer bestimmten Stundenanzahl zu einer konkreten Studieneinheit (Leistung, Modul, Studiengang) hat das ECTS die Aufgabe die zeitliche Arbeitsbelastung (Workload) der Studierenden zu quantifizieren und somit die Planbarkeit von Studiengängen zu verbessern.
Eine möglichst genaue quantitative Erfassung der Arbeitsbelastung der Lehramtsstudierenden Bachelor Sekundarstufe 1 der PH Ludwigsburg ist das Hauptziel der vorliegenden Untersuchung und bildet somit die Grundlage des Forschungsvorhabens.
Neben der Dokumentation werden konkret die Schwankungen des Workloads im Semesterverlauf untersucht, sowie die Abbildung des Selbststudiums innerhalb der Arbeitsbelastung. Außerdem wird analysiert, ob Unterschiede bezüglich des Workloads bei verschiedenen Unterrichtsfächern der Lehramtstudierenden auftauchen. Schließlich werden die dokumentierten Workload-Werte mit den Vorgaben der Bologna-Reform verglichen.
Um die Forschungsfragen zu beantworten, füllten die Teilnehmenden einen kurzen Online-Fragebogen mit demografischen Daten, Angaben zum Studium und einer Abfrage der wahrgenommenen Selbststeuerung bei der Erstellung des Stundenplans (N=12). Zusätzlich führten die Teilnehmenden drei Mal im Semester, zu Beginn, in der Mitte und am Ende, jeweils eine Woche täglich ein Zeittagebuch, in dem sie ihre privaten und studienbezogenen Aktivitäten dokumentierten.
Die zentralen Ergebnisse dieser Erhebung zeigen eine starke Streuung des Workloads unter den Studierenden. Vor allem in der ersten Erhebungswoche lassen sich hohe Extremwerte verzeichnen. Die Arbeitsbelastung nimmt während des zweiten Erhebungsintervalls ab und steigt am Ende des Semesters wieder an. Des Weiteren lässt sich eine Tendenz erkennen, die darauf hinweist, dass der Workload vom Unterrichtsfach abhängig sein könnte. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass die wöchentliche Arbeitsbelastung der Studierenden abhängig vom Erhebungszeitpunkt sowohl unter als auch über den Bologna-Vorgaben (32 – 28 Wochenstunden) liegt.