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Sprachförderung ist bildungspolitisch gesehen ein aktuelles Thema. Auch die frühkindliche Bildung gewinnt immer mehr an Bedeutung, der Begriff der Schulreife oder Schulfähigkeit taucht wieder auf, es ist die Rede vom frühen Fremdsprachenlernen, von Zeitfenstern, die zum Lernen genutzt werden müssen, usw. Die Lernpotenziale der ersten Lebensjahre werden also in den letzten Jahren besonders betont und Kinder sollen darum nicht mehr zurückgestellt, sondern lieber frühzeitig eingeschult werden. Andererseits scheinen immer mehr Kinder an Sprachentwicklungsstörungen zu leiden. Dies sind die Gründe, warum in den verschiedenen Bundesländern Rahmenpläne für den Elementarbereich und Sprachtests (meist ein Jahr vor der Einschulung) eingeführt werden. Kindertageseinrichtungen werden mit einer Vielzahl neuer (oder vermeintlich neuer) Aufgaben konfrontiert: Einführung und Umsetzung der neuen Rahmenpläne, Sprachförderung, Bildungsdokumentation etc. In dieser Arbeit gehe ich auf einen dieser Rahmenpläne, den „Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten“ ein. Spätestens seit der PISA-Studie ist bekannt, dass Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem vernachlässigt werden. Viele von ihnen kommen mit geringen oder gar keinen Deutschkenntnissen in den Kindergarten. In der Schule verlieren sie wegen ihrer sprachlichen Defizite den Anschluss. Kinder mit Deutsch als Zweitsprache können jedoch unmöglich innerhalb von maximal drei Jahren in der Kindertageseinrichtung denselben Sprachstand im Deutschen erlangen wie Kinder mit Deutsch als Erstsprache. Darum muss Sprach- beziehungsweise Deutschförderung Aufgabe von Kindergarten und Schule sein. Ziel dieser Arbeit ist es, an einem Fallbeispiel Sprachtherapie anhand eines interaktionistischen Ansatzes vorzustellen.
Förderung von Literacy: am Beispiel eines Mädchens mit Sprachförderbedarf im Regelkindergarten
(2009)
Lernerfahrungen in der frühen Kindheit beeinflussen spätere Bildungsprozesse nachhaltig. Lange Zeit herrschte die Meinung vor, die Familie sei in erster Linie für die frühe Bildung von Kindern zuständig. Erst mit Studien wie PISA und IGLU änderte sich dieser Blickwinkel. In dieser Arbeit werden die Fragestellungen behandelt, wie die Gestaltung einer sinnvollen (Sprach-)Förderung schon in Kindertageseinrichtungen verwirklicht werden kann und inwieweit man zu Literacy gehörende Fähigkeiten bei einem Kind mit Sprachförderbedarf einerseits feststellen, vor allem aber fördern kann. Im ersten Teil der Arbeit werden theoretische Grundlagen, die als Basis für eine Umsetzung in die Praxis dienen, dargestellt. Dabei gehe ich zunächst auf die Entwicklung des Elementarbereichs und im Besonderen auf die sich dadurch verändernden Aufgaben bezüglich der Sprachentwicklung von Kindern ein. Besonders wichtig für eine gelingende Unterstützung im Spracherwerb sind gemeinsame Handlungen. Deren Bedeutung wird dargestellt und im Zuge dessen auf die Spielentwicklung und den Zusammenhang von Sprache und Spiel eingegangen. Dabei wird das Rollenspiel besonders hervorgehoben, da es hohe sprachliche Anforderungen an ein Kind stellt. Die unter dem Begriff „Literacy“ gefasste literarische Bildung eines Kindes zu fördern ist eine wichtige Aufgabe des Elementarbereichs. Da eine literarische Bildung aber nur auf schon vorhandene Kompetenzen in der Sprache aufbauen kann, wird in Grundzügen auch auf den Bedeutungserwerb und auf Möglichkeiten der Diagnostik und Förderung in diesem Bereich eingegangen. Schließlich werden neben einer theoretischen Begriffsklärung von „Literacy“ auch die Fähigkeiten, die zu Literacy gehören, aufgezeigt. Da diese häufig entscheidenden Einfluss auf die Bildungschancen von Kindern haben, werden frühe Literacy-Erfahrungen unter Einbezug des Aspekts ungünstiger Entwicklungsbedingungen näher beleuchtet. Der Elementarbereich hat die Aufgabe, ungünstige Bedingungen auszugleichen. Wie eine Integration von Literacy-Konzepten in den Kindergartenalltag geschehen kann, wird daher zudem dargestellt. Im Anschluss daran werden Möglichkeiten der Diagnose von Literacy aufgezeigt. Überlegungen zur Förderung von Literacy schließen den theoretischen Teil der Arbeit ab. Im zweiten Teil der Arbeit wird die Förderung des Mädchens Lara dokumentiert und reflektiert. Der Schwerpunkt der Förderung liegt in der Entwicklung der beschriebenen Fähigkeiten rund um Literacy.