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„Red Bull verleiht Flügel“?! Eine theoretische Diskussion über Energy Drinks und Neuroenhancement
(2019)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Neuroenhancement und Energy Drinks. Dazu werden beide Themen in Bezug auf ihre Geschichte, Verbreitung und Nebenwirkungen vorgestellt. Bezüglich Neuroenhancement werden gebräuchliche Neuroenhancer, deren Wirkung und allgemeiner Nutzen vorgestellt. Energy Drinks werden hinsichtlich ihrer einzelnen Inhaltsstoffe untersucht. Ziel der Arbeit ist es zu beantworten, inwiefern Energy Drinks in den Bereich Neuroenhancement eingeordnet werden können oder nicht. Dazu werden Unklarheiten der Definitionen herausgearbeitet und die Wirkung von Energy Drinks auf kognitive Leistungen analysiert. Des Weiteren wird die Wirkung von Energy Drinks mit der Wirkung der gebräuchlichsten Neuroenhancer verglichen. Zusätzlich werden Nebenwirkungen und Nutzen in die Untersuchung miteinbezogen. Die Ergebnisse lassen schlussfolgern, dass Energy Drinks in den Bereich Neuroenhancement eingeordnet werden können. Die Wirkung auf kognitive Leistungen ist nachweisbar. Im direkten Vergleich zu anderen Neuroenhancern zeigen sich Ausprägungen auf dem gleichen Niveau. Die Nebenwirkungen und Abhängigkeitsgefahren zeigen sich in ähnlichen Symptomen. Bezogen auf den Nutzen der Substanzen als Neuroenhancer lassen sich ähnliche Kritikpunkte festhalten. Die Relevanz der Thematik für die Sekundarstufe I ist aufgrund der Verbreitung unter Jugendlichen, in Kombination mit den erhöhten Risiken für Kinder und Jugendliche gegeben.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit verschiedenen Fragestellungen, die sich aus physikdidaktischer Perspektive aus der Tatsache ergeben, dass das Internet von Jugendlichen für das Lernen im schulischen Kontext genutzt wird. Zum einen beschäftigt sich die Arbeit im Rahmen einer Vorstudie mit der Nutzung von Physik-Internetforen durch Schüler. Gleichzeitig untersucht die Vorstudie die Qualität fachlicher Aussagen in Physik-Internetforen. Dadurch soll exemplarisch das Ausmaß fehlerhafter Informationen in physikbezogenen Internetinhalten abgeschätzt werden. Da die Rezeption fehlerhafter Informationen zur Entstehung von Fehlvorstellungen führen kann, beschäftigt sich die Arbeit zum anderen mit dem Erkennen widersprüchlicher Aussagen zu einem Sachverhalt als eine für Schüler realisierbare Möglichkeit, Fehler in Internetinhalten zum Thema Physik zu entdecken. Zwei Studien, die die zentralen Forschungsanliegen dieser Arbeit darstellen, wurden zum Erkennen fachlicher Widersprüche in internetbasierten Physiktexten durchgeführt: In einer experimentellen Studie wurde untersucht, ob das Erkennen fachlicher Widersprüche von äußeren Merkmalen der Webseite abhängt. In einer Interventionsstudie wurde untersucht, wie sich das Erkennen fachlicher Widersprüche im Rahmen des Physikunterrichts fördern lässt.
Die Ergebnisse der Vorstudie zeigen, dass Beiträge in Physik-Internetforen fachlich überwiegend richtig sind. Außerdem lassen sich Schüler, die Physik-Internetforen verwenden, in zwei Nutzertypen einteilen: In pragmatische Wenignutzer, die Hilfe bei den Hausaufgaben suchen, und in physikinteressierte Vielnutzer, die Hilfen geben. Die Interventionsstudie ergab, dass die Schüler der Treatmentgruppe fünf Wochen nach der Intervention signifikant mehr Widersprüche in einem internetbasierten Physiktext erkannten als die Schüler der Kontrollgruppe. Die Ergebnisse der experimentellen Studie zeigen, dass die Erkennensleistung in Abhängigkeit von den äußeren Webseitenmerkmalen „Autor der Information“ und „Art der Webseite“ differiert.
E‐Learning ist seit einigen Jahren fester Bestandteil der Hochschullehre. Trotzdem wird das Potenzial von E‐Learning an deutschen Hochschulen nicht annähernd ausgeschöpft. Die Nutzung beschränkt sich häufig auf die Distribution von Materialien. Einerseits sind die Hochschulen aufgefordert, sich mit technologischen Innovationen und Entwicklungen zu beschäftigen und in die Lehre zu integrieren. Anderseits fehlt grundlegendes Wissen bei den Lehrenden darüber, in welchen Situationen und in welcher Form E‐Learning in der Hochschullehre sinnvoll eingesetzt werden kann. Vor diesem Hintergrund werden in der vorliegenden Arbeit didaktische E‐Learning‐Szenarien für die Hochschullehre systematisch entwickelt. Diese didaktischen E‐Learning‐Szenarien entstehen durch die Verknüpfung von herkömmlichen didaktischen Szenarien mit dafür geeigneten E‐Learning‐Methoden. E‐Learning‐Methoden werden empirisch mithilfe einer Befragung von E‐Learning‐Experten ermittelt. Die Befragten geben an, welche E‐Learning‐Technologie (eine oder mehrere) sich für die Umsetzung der ausgewählten Methoden mit E‐Learning eignet. Für die Erfassung und Identifizierung von Methoden, die sich besonders gut für die Umsetzung mit E‐Learning eignen, wird ein eigenes Vorgehen entwickelt. Zudem werden praktische Empfehlungen für den Einsatz der neu entwickelten didaktischen E‐Learning‐Szenarien in Form von Entscheidungstabellen herausgearbeitet.
Fragestellungen zur Konzeptualisierung und Messung professionsbezogener Kompetenzen von Lehrkräften stellen ein hochaktuelles Thema in der mathematikdidaktischen Forschung dar (z.B. Kunter et al., 2013; Kaiser et al., 2015). Trotz unterschiedlicher Ansätze in diesem Bereich besteht weitgehend Konsens darüber, dass Kompetenzen die persönlichen Voraussetzungen zur erfolgreichen Bewältigung berufsspezifischer situationaler Anforderungen beschreiben (Baumert & Kunter, 2013) und prinzipiell erlernbar und vermittelbar sind (Weinert, 2001b). Es gibt jedoch keine „Kompetenz“ per se, da die Beschreibung einer solchen stets einen relevanten berufsspezifischen Kontext voraussetzt (Hartig, 2008). Der Ausgangspunkt zur Beschreibung und Definition einer professionsbezogenen Kompetenz für Lehrkräfte sind folglich die beruflichen Anforderungen, die Lehrkräfte erfüllen müssen, um in Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern die Lerngelegenheiten bereitzustellen, die verständnisvolle Lernprozesse ermöglichen (Lindmeier, 2011; Koeppen et al., 2008; Baumert & Kunter, 2013). Für Mathematiklehrkräfte wurde der Umgang mit vielfältigen Darstellungen als eine solche zentrale Anforderung beschrieben (Hill, Schilling & Ball, 2004; Ball, Thames & Phelps, 2008). Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass hierbei die Wechsel zwischen unterschiedlichen Darstellungsformen komplexe kognitive Prozesse erfordern und oftmals für viele Schülerinnen und Schüler zu einer Lernhürde werden (z.B. Ainsworth, Bibby & Wood, 1998; Duval, 2006; Ainsworth, 2006). Lehrkräfte benötigen daher spezifisches Wissen in diesem Bereich, um die Lernenden bei Darstellungswechseln unterstützen zu können (Duval, 2006; Mitchell, Charalambous & Hill, 2014; Dreher & Kuntze, 2015a, b). Lehrkräfte müssen jedoch auch in der Lage sein, Unterrichtssituationen zum Umgang mit Darstellungen zu analysieren, also Beobachtungen in Unterrichtsituationen mit diesem Wissen zu verknüpfen, um potentiell schwierige Darstellungswechsel erkennen zu können (Friesen, Dreher & Kuntze, 2015; Friesen & Kuntze, 2016). Es besteht weitgehend Konsens darüber, dass diese Analyse von Unterrichtssituationen eine wesentliche Voraussetzung dafür darstellt, dass Lehrkräfte überhaupt passende Lernangebote und Hilfestellungen zur Verfügung stellen können (z.B. Sherin, Jacobs & Philipps, 2011; Schoenfeld, 2011; Santagata & Yeh, 2016). Dennoch bleibt in aktuellen Konzeptualisierungen professionsbezogener Kompetenzen von Lehrkräften das Analysieren von Unterrichtssituationen im Hinblick auf potentiell hinderliche Darstellungswechsel weitgehend unberücksichtigt (z.B. Baumert & Kunter, 2013; Kaiser et al., 2015). Im Rahmen dieser Studie wird daher ein solches fachdidaktisches Analysieren von Unterrichtssituationen als wichtige professionsbezogene Kompetenz von Mathematiklehrkräften beschrieben. Da es bislang kaum empirische Studien gibt, in denen eine solche Kompetenz untersucht wurde, soll somit auch ein Beitrag zur Messung fachdidaktischer Analysekompetenz geleistet werden.
Um Kompetenzen von Lehrkräften unterrichtsnah zu erfassen, gelten vignettenbasierte Erhebungen als besonders geeignet (Kaiser et al., 2015; Blömeke, Gustafs-son & Shavelson, 2015). Entsprechend wurde im Rahmen dieser Studie ein vignettenbasiertes Testinstrument mit sechs Unterrichtssituationen aus dem Bereich Bruchrechnung (Klasse 6) entwickelt, in welchen der Umgang mit Darstellungswechseln eine zentrale Rolle spielt. Bislang gibt es wenige Untersuchungen dazu, welche Rolle unterschiedliche Vignettenformate für die Auseinandersetzung mit Unterrichtsvignetten (z.B. für die wahrgenommene Authentizität) und die Analyse zum Umgang mit vielfältigen Darstellungen spielt, dasselbe gilt für unterschiedliche Frageformate. Da die spezifischen Eigenschaften unterschiedlicher Vignet-tenformate und Frageformate bei der Kompetenzmessung jedoch durchaus eine Auswirkung auf die Schwierigkeit der Items haben können (Hartig, 2008), sind Untersuchungen hierzu im Rahmen dieser Studie von besonderem Interesse. Um dem beschriebenen Forschungsinteresse nachzugehen, wurde jede der sechs Un-terrichtssituationen im Testinstrument in drei Formaten (Text, Comic, Video) umgesetzt und offene sowie geschlossene Frageformate zur Analyse des Umgangs mit Darstellungen in den Unterrichtssituationen vorgelegt. Das beschriebene Testinstrument bearbeiteten N = 298 Lehramtsstudierende, Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter sowie praktizierende Lehrkräfte. Die erhaltenen Daten wurden mit Raschmodellen analysiert, um die Qualität der vorgenommenen Kompetenzmessung zu prüfen (Bond & Fox, 2015).
Die Ergebnisse belegen eine gute Auseinandersetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Vignetten in allen drei Formaten (Text, Comic, Video), wodurch eine wichtige Voraussetzung für die Analyse der vorgelegten Unterrichtssituation gegeben war. Es zeigte sich, dass fachdidaktische Analysekompetenz zum Umgang mit Darstellungen unabhängig von den eingesetzten Vignetten-formaten (Text, Comic, Video) als eindimensionales Konstrukt modelliert werden kann. Während die drei unterschiedlichen Vignettenformate keinen systemati-schen Einfluss auf die Analyse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Umgang mit Darstellungen zeigten, wurde nachgewiesen, dass die Items aus den geschlossenen Formaten systematisch leichter zu beantworten waren. Die Analyseergebnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer lassen auf eine eher niedrige Ausprägung fachdidaktischer Analysekompetenz zum Umgang mit vielfältigen Darstellungen schließen, da potentiell problematische Darstellungswechsel in den Unterrichts-vignetten häufig nicht erkannt wurden. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass die drei Vignettenformate Text, Comic und Video vergleichbar zur Erhebung fachdidaktischer Analysekompetenz zum Umgang mit vielfältigen Darstellungen geeignet sind.
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Schultheaterangebote an Grundschulen, die sowohl als Kunstform als auch als schulisches Bildungsangebot situiert sind, gelingen könnten bzw. worin möglicherweise Erschwernisse für eine ästhetisch erfahrungswirksame Schultheaterarbeit liegen.
Ausgehend von der theoretischen Auseinandersetzung mit den Spezifika ästhetischer Erfahrungen und der Mimesis als Spielart der ästhetischen Erfahrung, werden zunächst Kategorien definiert, mit deren Hilfe Expert*inneninterviews, die mit Verantwortlichen für Theaterangebote an Grundschulen geführt wurden, untersucht werden. Die räumlichen, zeitlichen, personellen, finanziellen und konzeptionellen Rahmungen der Schultheaterangebote der befragten Grundschultheaterexpert*innen werden ebenfalls beschrieben.
Die Analyse des Datenmaterials führt zur Formulierung von Handlungsempfehlungen für eine ästhetisch erfahrungswirksame Schultheaterarbeit an Grundschulen. D. h., es werden konkrete Gelingensbedingungen für Schultheaterangebote, die zwischen Unterricht, Theaterprobe und experimenteller Performance oszillieren, aufgelistet.
This paper tries to answer the question whether the promising Content and Language Integrated Learning (CLIL) teaching method also has positive effects on the pragmatic competences of CLIL students compared to their peers in mainstream English as a Foreign Language (EFL) classrooms. To avoid deviances caused by other factors external to the teaching method, only students who have a similar language background were selected for the study by means of a questionnaire. Data on the articulations of requests, thanks, complaints, apologies, invitations, refusals and advice was collected during videotaped English role plays and role enactments. After the role plays/role enactments, students were interviewed about their performance and were given German Discourse Completion Tests (DCTs) to allow a comparison between respective articulations in their L1 and L2. Furthermore, teachers were questioned about the speech acts they used in CLIL and EFL classes and their judgements about the students’ possible activities.
Als erster deutscher Beitrag überhaupt wurde die Genossenschaftsidee im Dezember 2016 in die ‚Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit‘ der UNSECO aufgenommen. Galten sie lange als Auslaufmodell, so erleben sie nicht erst seit dieser Auszeichnung eine Renaissance. Mit der Novellierung des Genossenschaftsgesetzes 2006 und der damit einhergehenden Erweiterung des Förderzwecks, beispielsweise um kulturelle Belange, setzte eine Welle von Neugründungen – auch im Kulturbereich – ein. In der wissenschaftlichen Literatur finden Kulturgenossenschaften bisher jedoch keine Beachtung. Die fehlende Berücksichtigung muss hinterfragt werden, denn scheinbar bietet die Genossenschaftsform den Kulturinitiativen Vorteile gegenüber anderen Rechtsformen. Um diese herauszufinden, aber auch um mögliche Nachteile und Merkmale der Kulturgenossenschaften herauszuarbeiten, werden in dieser Arbeit Kinogenossenschaften sowie eine Vergleichsgruppe mit Vereinskinos in Fallstudien untersucht.
Digitale Medien sind zur Zeit noch eine Randerscheinung in Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Auch wenn es vielversprechende Ansätze gibt, die u.a. die mobil-LU-Studie von Lude und Kollegen (2013) bundesweit dokumentiert, hört man von Praktikern und Naturschützern kritische Stimmen. Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, die Frage zu untersuchen, ob sich ortsbezogene Spiele mit Smartphones, sogenannte Geogames, eignen, Naturverbundenheit aufzubauen und komplexere Lernziele der BNE zu erreichen.
Im Rahmen des Projektes „FindeVielfalt - Biodiversität erleben mit ortsbezogenen Spielen (BioDiv2Go)“ wurde ein Geogame zum Thema Wildkatze entwickelt und evaluiert. Ziel dieses Geogames ist es, Jugendlichen einen kognitiven und affektiven Zugang zum Lebensraum der Wildkatze zu ermöglichen. Verortet ist das Spiel im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, einer Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung. Die Spielerzählung behandelt eine grundlegende Herausforderung aller Biosphärenreservate: Die Abwägung von Naturschutz und der Nutzung natürlicher Ressourcen. Das Geogame verbindet dafür die reale Welt mit der virtuellen Spielerzählung: Geführt über eine GPS-Navigation erkunden die Spielgruppen den Naturraum, lösen an relevanten Orten Aufgaben und treffen Entscheidungen in Dilemma-Situationen. In einer integrierten ökologischen Simulation versuchen sie, den Schutz der Wildkatze mit der Holznutzung in ihrem Wald auszubalancieren. Diese Simulation stellt ein zentrales Spielelement dar, das ohne den Einsatz digitaler Technik nicht möglich wäre. Für die Vergleichsstudie wurde ein einfacheres ortsbezogenes Spiel entwickelt, das auch mit mobilen Endgeräten gespielt wird, diese Simulation aber nicht enthält.
In der ersten Studie wird die Übertragung dieser Simulation in den Naturraum und ihre Wirkung auf die Spielfreude untersucht. Ökologische Simulationen für die Bildungsarbeit sind meist sehr komplex und beanspruchen längere Spielzeiten. Für die Anwendung im Rahmen des Geogames mussten deshalb Komplexität und Spielzeit deutlich reduziert werden, ohne aber die inhaltliche Validität zu verlieren. Als Indikator für den Erfolg dieses mehrstufigen Design-Prozesses wird in der Interventionsstudie die Spielfreude der Spielenden erfasst und eine Bewertung der einzelnen Spielelemente erhoben. Es zeigt sich dabei, dass die Simulation zur Spielfreude beiträgt, auch wenn sie nur 3% der Gesamtspielzeit umfasst. Bei den Spielgruppen der Mittelschulen ist eine Bevorzugung des Geogames mit Simulation gegenüber der einfacheren Spielversion feststellbar.
Die Frage nach der Wirkung auf die Naturverbundenheit wird in der zweiten Studie untersucht: Sind die Geogames förderlich für die Naturverbundenheit oder bindet die digitale Präsentation der Aufgaben die Aufmerksamkeit? Für beide Spielformen, das komplexe Geogame mit Simulation und die einfachere Version, zeigen die Ergebnisse einen signifikanten Anstieg der Naturverbundenheit nach dem Spiel. Die Spielfreude wirkt hier als Kovariate, d.h. je höher die Spielfreude ist, desto stärker ist die Entwicklung der Naturverbundenheit.
In der BNE hat die Bewertungskompetenz große Bedeutung. In einer streng operationalisierten Form auf die Teilkompetenz „Bewerten und Entscheiden“ wird sie in der dritten Studie herangezogen, um die Eignung der Geogames für die BNE zu untersuchen. Gelegenheiten zum Bewerten und Entscheiden geben im Geogame die Dilemma-Aufgaben, die in beiden Spielformen zu bearbeiten sind, im komplexeren Geogame kommt die Simulation als weitere Entscheidungssituation hinzu. Diese scheint aber für die Entwicklung der Bewertungskompetenz keine Wirkung zu haben, denn die Ergebnisse sind für beide Spielformen gleich: Nur für die älteren Spielenden (>17 Jahre), die schon mit höheren Werten in das Spiel einsteigen, zeigt sich eine signifikante Verbesserung der Bewertungskompetenz.
Zusammengefasst ergeben diese Studien, dass ortsbezogene Spiele mit mobilen Endgeräten eine vielversprechende Methode für Umweltbildung und BNE sind. Durch Variation der Spielelemente kann der Komplexitätsgrad der Spiele an die entsprechende Zielgruppe angepasst werden. Als erste Heranführung von „naturfernen“ Jugendlichen an den Naturraum sind die aktuellen Geogames ein geeignetes Mittel. Für die Verwirklichung komplexerer Lernziele bei jungen Erwachsenen, wie die Förderung von Bewertungskompetenz, braucht es anspruchsvolle Bewertungsaufgaben und/oder eine stärkere Verankerung der Simulation.
Die Kleinsten lernen Nachhaltigkeit
Im Rahmen des Projekts wurden Veranstaltungen für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Arbeit mit Familiengruppen („Eltern-Kind-Gruppen“) des Naturschutzbundes Baden-Württemberg (NABU) entwickelt. Die Veranstaltungen (Aktionstipps genannt) lassen sich in die Arbeit mit der eigenen Familie, aber auch in NABU-Familiengruppen, Kindergärten und Grundschulen einsetzen. Für jede der vier Jahreszeiten wurden fünf Aktionstipps entwickelt und beschrieben. Alle Umsetzungen haben das Ziel, über das Thema Konsum eine Verbindung zum Schutz der Biologischen Vielfalt zu schaffen. Die Veranstaltungskonzepte wurden in einem Stufenprozess entwickelt und in einem dreistufigen Verfahren evaluiert.
Die Projektbeteiligten sind von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und dem NABU Baden-Württemberg. Das Vorhaben wurde im Rahmen des Programms „Nachhaltigkeit lernen – Kinder gestalten Zukunft“ der Baden-Württemberg Stiftung gefördert.
Ziel dieser Arbeit ist es eine innovative statistische Lerneinheit zu entwickeln und zu evaluieren, mit deren Hilfe Mathematiklehramtsstudierende der Sekundarstufe I (und dann auch ihre Schülerinnen und Schüler) sich anhand multivariater Datensätze zu gesellschaftlich-relevanten Themen die Bereiche erarbeiten, die für eine evidenzbasierte Bewertung einer datenbasierten Aussage berücksichtigt werden sollten. Dazu wird zunächst ein Überblick über verschiedene Definitionen von statistischer Grundbildung gegeben, um im Anschluss die Verwendung innerhalb dieser Arbeit zu beschreiben. Sowohl die Relevanz statistischer Kompetenzen für mündige Bürger und deren Bedeutung innerhalb der Demokratie, als auch die Förderung von Mündigkeit in der Schule werden erörtert. Daran im Anschluss wird untersucht, welche Beiträge zur Verknüpfung von Statistik und Mündigkeit es innerhalb der Fachdidaktischen Statistik-Community gibt. Die statistische Lerneinheit, das CQS-Modul (critical questioning of data-based statements), und das Seminar, in dem es eingesetzt wurde, werden ausführlich beschrieben. Das CQS-Modul dient der Erarbeitung der Bereiche, die für eine evidenzbasierte Bewertung einer datenbasierten Aussage berücksichtigt werden sollten. Der empirische Teil der Arbeit besteht aus der Auswertung des eingesetzten Fragebogens, mit dem die Wirksamkeit des CQS-Moduls und des Seminars getestet wird, in welchem das CQS-Modul eingesetzt wurde. Dies impliziert die Aufstellung und Analyse von Strukturmodellen zu den Einflüssen der Variablen Wissen im Bereich Statistical Literacy, Einstellungen zur Statistik, Geschlecht und Teilnahme am Seminar im Pre-Posttestdesign. Die Ergebnisse werden im Anschluss diskutiert.
NEU 2024: Text in barrierearmem und screenreaderfreundlichem Layout
"Ich komme nun zu dem Schluss, dass sich der Film Kitchen Sink in einem trinären System bewegt, verbunden durch die Eckpunkte: Das Wesen der Frau, einen Kampf der Geschlechter (impliziert das Wesen des Mannes) und die Lebendigkeit als Urform des Seins. Um den Geschlechterkampf oder treffender einen Kampf der Geschlechter darzustellen werden in Hinblick auf den Film verschiedene Stilmittel und Prinzipien eingesetzt..."
Siehe auch: urn:nbn:de:bsz:lg1-opus4-8120
In westlichen, nordamerikanischen und asiatischen Kulturen gelten die vorunterrichtlichen Schülervorstellungen zu physikalischen Konzepten als gut erforscht. Die Ergebnisse der Studien deuten darauf hin, dass sich die vorunterrichtlichen Schülervorstellungen in diesen Kulturen sehr ähnlich sind (z. B. Scott et al., 2007). Die Frage nach möglichen kulturellen vorunterrichtlichen Unterschieden ist damit nicht abschließend entschieden, weil es bisher kaum Studien zu vorunterrichtlichen Schülervorstellungen in anderen als westlichen, nordamerikanischen und asiatischen Kulturen gibt. Die vorliegende Studie befasst sich deshalb mit vorunterrichtlichen Schülervorstellungen zu Wärme, Temperatur und Energie in Sub-Sahara-Afrika, genauer in Mosambik (Südost-Afrika). Mündliche und schriftliche Befragungen mosambikanischer Schülerinnen und Schüler in zwei Regionen in Mosambik in Klassenstufe 7 im Jahr 2017 zeigen im Vergleich mit Daten aus Deutschland als Vertreter der westlichen Kultur, dass die vorunterrichtlichen Schülervorstellungen zu Wärme, Temperatur und Energie bei mosambikanischen Schülerinnen und Schülern einerseits viele Ähnlichkeiten mit denen westlicher Schülerinnen und Schüler aufweisen, andererseits aber auch deutliche Unterschiede nachweisbar sind, die vermutlich in Unterschieden in der Alltagskultur und der Sprache begründet sind.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Zusammenstellung, Erprobung und Evaluation eines Instruments aus einzelnen Verfahrensteilen zu den Kompetenzbereichen des Faches Deutsch, welches es Lehrkräften ermöglicht, Schülerinnen und Schüler mit Sprachförderbedarf zu ermitteln und gleichzeitig Aussagen über die notwendige Förderung zu treffen.
Vollkommen unvollkommen. Beispiel einer Kurzfilmanalyse.
"Ich komme nun zu dem Schluss, dass sich der Film Kitchen Sink in einem trinären System bewegt, verbunden durch die Eckpunkte: Das Wesen der Frau, einen Kampf der Geschlechter (impliziert das Wesen des Mannes) und die Lebendigkeit als Urform des Seins. Um den Geschlechterkampf oder treffender einen Kampf der Geschlechter darzustellen werden in Hinblick auf den Film verschiedene Stilmittel und Prinzipien eingesetzt..."
Siehe auch: urn:nbn:de:bsz:lg1-opus4-12632
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine quantitative und qualitative Untersuchung des bilingualen deutsch-englischen Sachfachunterrichts (Geographie) unter den Auswirkungen des Einsatzes von Medien. Dazu werden die Einflüsse von digitalen Medien in Form von Interaktiven Whiteboards und analogen Medien in Form von Tageslichtprojektoren auf die unterrichtliche Interaktion verglichen. Im Mittelunkt des Erkenntnisinteresses stehen die Menge und die Qualität der mündlichen Äußerungen der Schülerinnen und Schüler unter dem Einfluss von Medien sowie die Menge, Qualität und Art der Verwendung der eingesetzten Medien und entsprechenden Materialien.
Die Grundlage für die Datenerhebung besteht aus der Videographie von zwei Unterrichtseinheiten aus jeweils acht Unterrichtsstunden an Realschulen in Baden-Württemberg als einer nicht-gymnasialen Schulform im Fach Geographie. Die Datenerhebung wurde mit Hilfe von in der explorativ-interpretativen Forschung und sozialen Forschung häufig verwendeten Forschungsinstrumenten durchgeführt: mit der Videographie, der teilnehmenden Beobachtung (Feldnotizen) und zusätzlich dem Verfahren der Triangulation.
Zum Abschluss werden aus den Erkenntnissen der vorliegenden Arbeit Implikationen für die Schul- und Unterrichtspraxis abgeleitet sowie Forschungsperspektiven zum bilingualen Sachfachunterricht mit digitalen Medien eröffnet.
Schüler*innen bearbeiten bereits ab der ersten Klasse eine Vielzahl an unterschiedlichen Aufgaben, die täglich an sie gestellt werden. Doch was geschieht während der Aufgabenbearbeitung? Wie gehen Schüler*innen mit Lese- und Schreibaufgaben um und welche Eigenlogiken bringen sie im Bearbeitungsprozess hervor, die jenseits der fachdidaktischen Intention der Lehrperson liegen können?
Die vorliegende Studie untersucht mittels eines rekonstruktiven und interpretativen Forschungsansatzes, wie Schüler*innen im sprachlichen Anfangsunterricht kooperativ Lese- und Schreibaufgaben bearbeiten. Ganz im Sinne der Interpretativen Unterrichtsforschung sind dazu die Situierung der Aufgabenkontexte und die Interaktionsformen bei der Bearbeitung von Bedeutung. Vor diesem Hintergrund wird die Aufgabenbearbeitung als komplexe Ko-Konstruktion verstanden, die sich im Zusammenspiel von Aufgabenformat, Materialität der Aufgabe, Lehrer*innenhandeln und Schüler*inneninteraktion vollzieht. Da inbesondere praxistheoretische Untersuchungen darauf hinweisen, dass sich Schüler*innen im Unterricht eigene Aufgaben stellen, die Aufgaben der Lehrkräfte umdeuten, anderes tun, als ursprünglich intendiert war und eigene Deutungen in der Interaktion verhandeln, untersucht die vorliegende Arbeit die Interaktion während der Aufgabenbearbeitung hinsichtlich der sozialen, der arbeitsorganisatorischen und der fachlich-inhaltlichen Ebene.
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die prozesshaften Vollzüge der Aufgabenbearbeitung zu rekonstruieren. Das Gesamtkorpus von 25 Videoaufnahmen wurde zu einem Analysekorpus von 14 Videoaufnahmen reduziert. Mittels des interaktionsanalytischen Vorgehens im Forschungsprozess legt die Arbeit Ergebnisse bezogen auf zwei Gesichtspunkte vor: Zum einen werden Einzelfälle der Bearbeitung hinsichtlich der Präsenz der jeweiligen Interaktionsebene kontrastiert. Zum anderen werden aufgabenspezifische Muster der Bearbeitung von Lese- und Schreibaufgaben rekonstruiert. Die Ergebnisse weisen Prozessmerkmale sowie aufgaben- und schriftbezogene Handlungen von Erstklässler*innen aus.
Die Prozessbeschreibungen ermöglichen eine Annäherung an die Komplexität und Vielschichtigkeit von Aufgabenbearbeitungen und bieten Anknüpfungsmöglichkeiten für die Gestaltung von Lese- und Schreibaufgaben im sprachlichen Anfangsunterricht.
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine qualitative Untersuchung des bilingualen deutsch-englischen Geschichtsunterrichts, welcher in seiner Wirksamkeit mit dem monolingualen Geschichtsunterrichts verglichen wird. Im Mittelunkt des Erkenntnisinteresses stehen die mündlichen Schüleräußerungen, deren beobachtbaren Formen die Möglichkeiten der Lerner zur Teilnahme am historischen Diskurs untersuchen. Es werden jeweils zwei Kohorten untersucht, welche in derselben Schule, Klassenstufe, von derselben Lehrkraft und mit denselben Materialen unterrichtet werden. Die Materialen unterschieden sich nur durch die Verwendung der Sprachen Deutsch oder Englisch. Als Forschungsinstrumente dienen Videografien, Interviews und Fragebögen.
Die Dissertation „Grammatik in Texten im Deutschunterricht (Deutsch als Zweitsprache und Deutsch als Fremdsprache) – ein internationaler Vergleich Deutschland – Kroatien“ stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Gebrauch morphosyntaktischer Mittel zwischen den DaF-Schülern in Kroatien, die Deutsch als Fremdsprache lernen, und den DaZ-Schülern in Deutschland, die Deutsch als Zweitsprache lernen. Das Ziel der empirischen Untersuchung ist es, aufgrund einer Textanalyse herauszufinden, wie die kroatischen DaF-Schüler die morphosyntaktischen Mittel umsetzen und welche Aneignungsschritte sie dabei durchlaufen. Ein relevanter Punkt in der empirischen Untersuchung war es auch zu zeigen, welche Bereiche schneller und welche langsamer von den Schülern in ihren schriftlichen Produktionen umsetzen. Im darauffolgenden Schritt wurden die Daten der kroatischen Schüler mit den Daten aus dem FISA-Projekt (vgl. Junk-Deppenmeier 2016) verglichen, um Parallelen zwischen Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache zu ziehen. Die empirische Studie war eine Längsschnittstudie, die in den Jahren 2013/2014 an kroatischen Schulen durchgeführt wurde. Die Datenanalyse erfolgte auf der Grundlage von verschiedenen Analyserastern, die dafür erstellt wurden, und der Profilanalyse nach Grießhaber (2010).
Die Ergebnisse der Dissertation bestätigen, dass der Zweitspracherwerb in Phasen abläuft (Ludger et al. 2017). Bei den kroatischen DaF-Schülern werden individuelle Unterschiede in der Geschwindigkeit und der Phasenabfolge festgestellt. Dies bestätigt auch die These aus dem DiGS-Projekt (Diehl et al. 2000), dass der Fremdspracherwerb nicht der schulischen Progression entspricht. Es werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Fremdsprach- und Zweitspracherwerb festgestellt. Den Ergebnissen zufolge beherrschen die deutschen DaZ-Schüler die deutsche Sprache besser als die kroatischen DaF-Schüler, durchlaufen aber ähnliche Aneignungsschritte wie die kroatischen DaF-Schüler.
Die Dissertation ist sowohl für Studierende im Lehramt Deutsch /Deutsch als Zweitsprache/ Deutsch als Fremdsprache, als auch für Lehrende in diesen Bereichen interessant.
Entwicklung und Evaluation einer Lehrerfortbildung zur Unterrichtsplanung von Erarbeitungsphasen
(2019)
Die Dissertation stellt die Entwicklung und Evaluation einer zweistufigen Lehrerfortbildung für Mathematiklehrkräfte der Sekundarstufe I dar. Gegenstand der Fortbildung war die Unterrichtsplanung für Erarbeitungsphasen. Die Intervention zielte im Bereich des Professionswissens darauf ab, verständnisorientiertes Mathematiklernen durch geeignete Planungsüberlegungen initiieren zu können. Ein weiteres Ziel war, die mathematikunterrichtlichen Überzeugungen der beteiligten Lehrkräfte hin zu eher konstruktivistischen Überzeugungen weiterzuentwickeln.
Zentrale Ergebnisse auf der Entwicklungsebene sind ein funktionierendes Fortbildungsdesign, eine normative Konzeption von verständnisorientierter Unterrichtsplanung sowie ein neues Evaluationsinstrument für mathematikunterrichtliche Überzeugungen. Auf der Forschungsebene konnten Erkenntnisse über die Art und Weise der alltäglichen Unterrichtsplanung von Mathematiklehrkräften sowie über mögliche Lernverläufe und Lernhürden gewonnen werden. Darüber hinaus konnten erste Konsequenzen für die Lehrerbildung abgeleitet werden.