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Die Dissertation befasst sich mit dem bislang wenig erforschten Themenfeld der Nutzbarmachung von Bilderbüchern zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Elementarbereich.
Angesichts der sich zuspitzenden, prekären Weltlage der Menschheit (Klimakrise, Biodiversitätsverlust, Welthunger, Energiekrise, globale Ungerechtigkeit etc.) einerseits und den intensiven Maßnahmen zur Ausweitung des Bekanntheitsgrades des BNE-Konzepts, z.B. im Zuge der BNE-Weltdekade (2005 bis 2014) und dem nachfolgendem UNESCO-Weltaktionsprogramm (ESD for 2030) andererseits ist es verwunderlich, dass in den elementarpädagogischen Handlungskonzepten zur BNE das substanzielle Bildungspotenzial von qualitativ hochwertigen Bilderbüchern zu Themen der Nachhaltigkeit in den zurückliegenden Jahren nur eine sehr randständige Beachtung gefunden hat.
Daher wurde in Teil A der Forschungsarbeit der Frage nachgegangen, inwiefern Bilderbücher zu Themen einer nachhaltigen Entwicklung (kurz: Bilderbücher zur BNE) in Fachrezensionen und Empfehlungskatalogen für frühpädagogische Fachkräfte aufgenommen und welche konkreten Inhalte zur Nachhaltigkeit in den rezensierten Bilderbüchern aufgegriffen wurden. Das Analysesample dieser Rezensionsstudie umfasste alle Bilderbuchtitel aus vier maßgeblichen, deutschsprachigen Publikations- bzw. Rezensionsorganen von 2005 bis 2018 (z.B. 1001 Buch, Nominierungslisten zum Deutschen Jugendliteraturpreis). Insgesamt konnten aus 4771 Rezensionen zu kinder- und jugendliterarischen Werken 1245 Rezensionen zu Bilderbüchern identifiziert werden. Diese wurden hinsichtlich inhaltlicher Bezüge zur BNE überprüft, wobei insgesamt 3.7 % der Bilderbücher im Sinne der angelegten Kriterien einen hinreichenden BNE-Bezug aufwiesen. Die mehrdimensional-komparative Feinanalyse von 60 nachhaltigkeitsspezifischen Bilderbüchern ergab, dass aus einem per Indexanalyse neu konstruiertem Themenspektrum von 105 BNE-Indexbegriffen 70.5 % der Themen nie oder nur selten in dieses ermittelte Bilderbuchkorpus aufgenommen wurden (z.B. Treibhauseffekt, Fossile Brennstoffe, Fair Trade) und signalisiert eine markante Ausblendung relevanter Nachhaltigkeitsthemen in den Bilderbüchern für Kinder bis zum Einschulungsalter. Im Kontrast hierzu konnte für eine geringe Zahl an Themen ein häufiger bis sehr häufiger Einbezug im Bilderbuch-Korpus eruiert werden (z.B. Umwelt- und Naturschutz, Artensterben, Lebensstil).
Da die anwendungsorientierte Forschungsarbeit auf die praktische Nutzbarmachung von Bilderbüchern zur BNE für die elementarpädagogische Arbeit der Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen abzielte, wurde in einer Pilotstudie ein neues Analyse- und Beurteilungsverfahren für Bilderbücher zur BNE (kurz: ABV Alpha-Version) entwickelt und in der praktischen Anwendung auf Bilderbücher zur BNE erprobt. Auf der Basis der hieraus ermittelten Interrater-Übereinstimmungen bei der Einstufung der Bücher hinsichtlich vier Empfehlungskategorien wurde eine optimierte und mit Blick auf die Praxisakzeptanz vereinfachte Beta-Version des ABVs entwickelt, welche im Sinnes eines Praxistests einer breiteren empirische Erprobung unterzogen wurde (Teil B der Forschungsarbeit). Hierzu wurden in Baden-Württemberg und Bayern insgesamt 28 Kindertageseinrichtungen zur Mitarbeit gewonnen, wobei 71 Fachkräfte in Tandems die Anwendung des ABVs (Beta-Version) erprobten. Dieses ABV besteht im Kern aus einem vierstufigem, konditional gestaffelten Analyseverfahren unter Einbezug eines Themenfächers und zwölf BNE-Kriterien, an dessen Ende eine transparente, intersubjektiv nachvollziehbare Empfehlungseinstufung des jeweiligen Bilderbuches erfolgt.
Ein weiterer Baustein der empirischen Praktikabilitätsstudie bestand in der Erprobung neuer didaktischer Ansätze für Bilderbücher zur BNE. Hierzu wurden Ansätze zum Philosophieren mit Kindern (PmK) und das Konzept des Sustained Shared Thinking (SST) dezidiert auf die Arbeit mit Bilderbüchern zur BNE bezogen und methodisch-didaktische Umsetzungen für die nachhaltigkeitsfokussierte Bilderbuchbetrachtung mit Kindern konzipiert. Die Fachkräfte erprobten jeweils einen der beiden didaktischen Zugänge und reflektierten ihre Erfahrungen mittels Video-Stimulated-Recall.
Als Format der Praktikabilitätsstudie wurde im Kontext der Coronavirus-Pandemie 2020 / 2021 eine modular aufgebaute Online-Fortbildung im Umfang von etwa 30 Zeitstunden gewählt, in welcher den Teilnehmenden nach der Einführung in die theoretischen Grundlagen von BNE und narratoästhetischer Bilderbuchanalyse die Anwendung der Instrumente und didaktischen Konzepte vermittelt wurde (mittels Demonstrationsmaterial und Praxismanual).
Die Praktikabilitätsstudie lieferte durchwegs hochsignifikante Ergebnisse in den sechs ausdifferenzierten Praktikabilitätskriterien des Verfahrens (Verständlichkeit, Praxisrelevanz, Effektivität, Handhabung, Unterstützungspotenzial und Adaptivität), welche die Praktikabilität des Verfahrens untermauern. Die Primärversion des entwickelten Empfehlungskataloges für Bilderbücher zu BNE wurde im Zuge der Einschätzungen der Fachkräfte angepasst, wobei statistische Maße der Beurteilerübereinstimmung sowie Reliabilitätsmaße als Kriterien verwendet wurden. Als Resultat steht den elementarpädagogischen Fachkräften ein 360 Seiten umfassender, validierter Katalog für Bilderbücher zur BNE zur Verfügung, welcher nach verschiedenen Kategorien (Altersgruppe, BNE-Schwerpunkt, Themen) die Suche nach geeigneten Bilderbüchern zur BNE unterstützen und die Bildungsarbeit zur Nachhaltigkeit in den Kindertageseinrichtungen befördern kann. Zugleich unterstützt er die Ausdifferenzierung der Fach- und Methodenkompetenzen der Fachkräfte hinsichtlich einer mehrdimensional-komparativen Bilderbuchanalyse und -beurteilung. Mit dem erprobten ABV und den didaktischen Konzepten können die Fachkräfte künftig auf empirisch überprüfte, praxisaffine Verfahren zugreifen, deren Umsetzung sie z.B. in Inhouse-Fortbildungen in das Gesamtteam transferieren und für BNE-bezogene Impulse zur Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit nutzen können.
Beide Teile der Forschungsarbeit schließen mit Methoden- und Ergebnisdiskussionen und darauf bezogenen Folgerungen ab. In Teil B werden zudem Konsequenzen für die Aus- und Fortbildung der frühpädagogischen Fachkräfte und der Lehrkräfte an den Ausbildungsschulen dargelegt. Weiterführende Forschungsfragen und Desiderata, z.B. zur entwicklungs- und rezeptionspsychologischen Forschung, sowie auf Veränderungen im Bilderbuchangebot im Kontext der medienwirksamen Fridays for Future - Bewegung seit Herbst 2019 wird abschließend hingewiesen.
Wie gehen Schüler*innen im inklusionsorientierten Religionsunterricht der Grundschule miteinander um? Wie beziehen sie sich aufeinander, während sie gemeinsam daran teilnehmen?
Die inklusive Wirklichkeit im Religionsunterricht, wie sie sich in den sozialen Praktiken der Schüler*innen darstellt, wird mit dieser empirischen religionspädagogischen Forschungsarbeit untersucht. Ziel ist es, Differenzkonstruktionen, Inklusionen und Exklusionen zu identifizieren und zu beschreiben.
Diese Dissertationsstudie wird im Kontext einer rekonstruktiven, auf Beobachtung basierenden inklusiven Unterrichtsforschung verortet. Auf Grundlage einer theoretischen mehrperspektivischen Annäherung an den Begriff der Inklusion werden Differenzen, Inklusionen und Exklusionen nicht nur im Religionsunterricht, sondern auch in seinem „Davor und Danach“ des Schulalltags und wie sie von allen, am Schulleben beteiligten Akteur*innen hervorgebracht werden, rekonstruiert.
Die Ethnographie erweist sich mit ihren Bestandteilen der teilnehmenden Beobachtung und der dichten Beschreibung als geeignete Forschungsstrategie, um über die beobachtbaren Praktiken und Interpretationen zu dem dahinterliegenden Bedeutungsspektrum zu gelangen.
Die Studie und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zeigen Wege auf, nach Konkretionen für die pädagogische Praxis im inklusiven Religionsunterricht zu fragen. Z.B. wie Sozial- und Arbeitsformen so transformiert werden können, dass Lernumgebungen und Lernangebote entstehen, die der Diversität und den individuellen Bedürfnissen aller Schüler*innen im gemeinsamen Religionsunterricht entsprechen.
Schüler*innen bearbeiten bereits ab der ersten Klasse eine Vielzahl an unterschiedlichen Aufgaben, die täglich an sie gestellt werden. Doch was geschieht während der Aufgabenbearbeitung? Wie gehen Schüler*innen mit Lese- und Schreibaufgaben um und welche Eigenlogiken bringen sie im Bearbeitungsprozess hervor, die jenseits der fachdidaktischen Intention der Lehrperson liegen können?
Die vorliegende Studie untersucht mittels eines rekonstruktiven und interpretativen Forschungsansatzes, wie Schüler*innen im sprachlichen Anfangsunterricht kooperativ Lese- und Schreibaufgaben bearbeiten. Ganz im Sinne der Interpretativen Unterrichtsforschung sind dazu die Situierung der Aufgabenkontexte und die Interaktionsformen bei der Bearbeitung von Bedeutung. Vor diesem Hintergrund wird die Aufgabenbearbeitung als komplexe Ko-Konstruktion verstanden, die sich im Zusammenspiel von Aufgabenformat, Materialität der Aufgabe, Lehrer*innenhandeln und Schüler*inneninteraktion vollzieht. Da inbesondere praxistheoretische Untersuchungen darauf hinweisen, dass sich Schüler*innen im Unterricht eigene Aufgaben stellen, die Aufgaben der Lehrkräfte umdeuten, anderes tun, als ursprünglich intendiert war und eigene Deutungen in der Interaktion verhandeln, untersucht die vorliegende Arbeit die Interaktion während der Aufgabenbearbeitung hinsichtlich der sozialen, der arbeitsorganisatorischen und der fachlich-inhaltlichen Ebene.
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die prozesshaften Vollzüge der Aufgabenbearbeitung zu rekonstruieren. Das Gesamtkorpus von 25 Videoaufnahmen wurde zu einem Analysekorpus von 14 Videoaufnahmen reduziert. Mittels des interaktionsanalytischen Vorgehens im Forschungsprozess legt die Arbeit Ergebnisse bezogen auf zwei Gesichtspunkte vor: Zum einen werden Einzelfälle der Bearbeitung hinsichtlich der Präsenz der jeweiligen Interaktionsebene kontrastiert. Zum anderen werden aufgabenspezifische Muster der Bearbeitung von Lese- und Schreibaufgaben rekonstruiert. Die Ergebnisse weisen Prozessmerkmale sowie aufgaben- und schriftbezogene Handlungen von Erstklässler*innen aus.
Die Prozessbeschreibungen ermöglichen eine Annäherung an die Komplexität und Vielschichtigkeit von Aufgabenbearbeitungen und bieten Anknüpfungsmöglichkeiten für die Gestaltung von Lese- und Schreibaufgaben im sprachlichen Anfangsunterricht.
Die vorliegende Dissertationsarbeit untersucht die Begriffe Moral und Ethik im Hinblick auf die Anwendbarkeit auf technische Systeme, allen voran solche, die seit geraumer Zeit als ‚künstliche Intelligenz‘ bezeichnet werden. Zentrale Fragen sind dabei unter anderem: Können technische Systeme moralisch handeln und wenn ja, was bedeutet das? Sowie: Können technische Systeme anhand ethischer Maßstäbe auf menschenähnliche Weise reflektieren und Werte abwägen und wenn ja, was bedeutet das? Die Relevanz der zentralen Themen der im März 2022 eingereichten Arbeit werden durch die zum Jahresbeginn 2023 aufkommenden Technologien und Diskussionen um aktuellste Chatprogramme und deren Möglichkeiten verdeutlicht.
Die Vineland-3 sind ein Fremdbeurteilungsverfahren zur Erfassung des adaptiven Verhaltens von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Dia-Inform Verfahrensinformation zu den Vineland-3 gibt einen Überblick über den theoretischen Hintergrund, den Aufbau, die Durchführung sowie die psychometrischen Eigenschaften des Verfahrens. Anwendungsmöglichkeiten sowie Stärken und Schwächen der Vineland-3 werden diskutiert und sinnvolle Ergänzungen vorgestellt.
Das Studium des Lehramts für Sonderpädagogik ist eine wissenschaftliche Ausbildung und erfordert daher ein Arbeiten, das wissenschaftlichen Standards entspricht.
Die folgenden Ausführungen stellen eine kurze Zusammenfassung wesentlicher Anforderungen an wissenschaftliches Arbeiten dar und ersparen nicht die Lektüre grundlegender einführender Werke zu diesem Thema. Dieser Reader gilt als verbindlicher Bestandteil des Anforderungsprofils aller Hausarbeiten / Ausarbeitungen / Abschlussarbeiten, die von Herrn Scheer betreut werden.
Persönliche Empfehlungen und Mund-zu-Mund-Kommunikation sind zentral in der Informationsbeschaffung und im Entscheidungsprozess für den Besuch einer Kultureinrichtung. Immer mehr öffentlich getragene Theater möchten diese Ressource ihres bestehenden Publikums effektiver nutzen und rufen Projekte ins Leben, bei denen begeisterte und engagierte Theatergänger*innen in ihrem sozialen Umfeld Interesse, Vertrauen und Lust für Theater aufbauen sollen. Angesichts eines schrumpfenden, alternden und überwiegend homogenen Publikums von Theatern erhoffen sie sich damit bisherige Nichtbesucher*innen zu gewinnen, strukturelle Zugangsbarrieren abzubauen und konstruktives Feedback zum Theater von den Teilnehmenden zu erhalten. Johannes Maria Gerlitz geht der Frage nach, inwiefern die Theaterbetriebe dieses Audience Development-Instrument der sogenannten Theatermittler*innen in der Praxis wirklich strategisch einsetzen und ob es ihnen damit gelingt, Besucher*innen zu gewinnen und zu binden. Mit der Evaluationsmethode des CIPP-Modells zeigt er die Rahmenbedingungen, strategischen Herangehensweisen, Durchführungspraktiken und Wirkungen bei vier projektdurchführenden Theatern auf, die er in der Spielzeit 2020/21 begleitet hat. Zudem ermittelt er erforderliche Kompetenzen der Mittler*innen sowie Gelingensbedingungen der kommunikativen Interaktion zwischen Mittler*innen und anvisierten neuen Besucher*innen.
Die Akteur*innen aus Kultur und Tourismus müssen sich heutzutage auf einem Käufer*innenmarkt behaupten. Dies macht die Entwicklung adäquater Marketingstrategien erforderlich. Hierfür sind insbesondere auch digitale Transformationsprozesse innerhalb der Institutionen und Organisationen erforderlich. Die kulturtouristischen Akteur*innen, die im städtischen Raum angesiedelt sind, stellen sich solchen Transformationsprozessen immer mehr und machen für ihr Tourismusmarketing inzwischen breit gestreut von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) Gebrauch. Im ländlichen Raum hingegen wird hinsichtlich des Einsatzes von IKT noch immer ein großer Nachholbedarf deutlich - obwohl insbesondere die dortigen Akteur*innen in erheblichem Maße von einem Einsatz von IKT profitieren können. Gleichzeitig ist eine Transformation im ländlichen Raum auch deshalb erforderlich, weil dieser zunehmend an Relevanz für den Kulturtourismus gewinnt. Bisher existieren jedoch nur wenige Publikationen zur Digitalisierung im Kontext Kulturtourismus im ländlichen Raum, insbesondere auch mit Blick auf das Kulturtourismusmarketing. Konkret fehlen noch immer empirische Erkenntnisse dazu, welche Anforderungen an den erfolgreichen Einsatz von IKT im ländlichen Kulturtourismusmarketing bestehen.
Sarah Schuhbauer gibt in ihrer Arbeit deshalb einen Einblick in den aktuellen Stand der Digitalisierung im ländlichen Kulturtourismusmarketing, bei dem sie sowohl die Kultur- als auch Tourismusseite berücksichtigt. Aus den empirischen Erkenntnissen mehrerer Untersuchungen leitet sie zudem geeignete Rahmenbedingungen und Strategien ab, mithilfe derer den Anforderungen an den erfolgreichen Einsatz von IKT begegnet werden kann. Hierfür hat sie drei qualitative Studien konzipiert und durchgeführt, die den Kern dieser publikationsbasierten Arbeit bilden. Diese drei Studien bindet sie in einen gemeinsamen kontextuellen Rahmen ein, diskutiert deren Ergebnisse und stellt sie einander gegenüber. Anschließend leitet sie daraus Implikationen für die Kulturtourismuspraxis und -forschung ab.
Qualität in Ganztagsgrundschulen. Einflussfaktoren am Beispiel Stuttgarter Ganztagsgrundschulen
(2023)
Die Analyse der Qualität an Stuttgarter Ganztagsgrundschulen ist das Thema der vorliegenden Dissertation. Das Ziel liegt in der Identifizierung qualitätssteigernder Einflussfaktoren mit Hilfe multivariater Analysemethoden. Im Kern geht es darum, die auf theoretischen Annahmen basierenden Qualitätsmerkmale, die einen besonders hohen Einfluss auf die Einschätzung der Gesamtqualität haben, zu definieren. Ein weiteres Erkenntnisinteresse gilt den Auswirkungen der Professionen, sowie den Rahmenbedingungen. Als Datengrundlage dient eine Befragung der Schulleitungen, pädagogischen Leitungen, Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte (N=402) der Stuttgarter Ganztagsgrundschulen.
Die Qualitätsmerkmale Gesamtkonzept und Haltung erweisen sich als besonders einfluss-reich auf die Gesamtqualität. Somit bestätigt sich die Grundannahme, dass eine grundsätz-lich positive Einstellung zur Ganztagsschule und ein gelungenes Gesamtkonzept die Qualität einer Schule steigern. Es können keine Effekte der Gruppenzugehörigkeit auf die Wahrnehmung der Gesamtqualität nachgewiesen werden, welche mittels bivariater Re-gressionen in Teilgruppen und Moderationsanalysen untersucht wurden. Ein weiterer Be-fund dieser Arbeit ist die positive Auswirkung einer längeren Dauer im Ganztagsbetrieb. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass Qualitätsentwicklungsprozesse im Laufe der Jahre sichtbar werden.
Darüber hinaus bieten die Ergebnisse und Analysen eine Basis an Forschungsansätzen an, um Qualitätsbedingungen an Schulen noch eindeutiger zu erfassen und liefert insbesondere für die künftige Qualitätsentwicklung in Stuttgart wichtige Hinweise in der Theorie und für die Praxis. Insgesamt bereichert die Dissertation das Forschungsfeld der Ganztagsschulen.