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Förderung semantischer Fähigkeiten am Beispiel eines Erstklässlers der Schule für Sprachbehinderte
(2013)
In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, wie Sprachförderung durch Semantik für ein Kind bedeutsam wird. Bei diesem Kind der ersten Klasse wurde der Bereich Semantik unter Einbezug der Schriftsprache gefördert. Im Bereich Semantik wird speziell auf die Strukturierung von inhaltlich komplexeren Äußerungen eingegangen und exemplarisch semantische Felder erarbeitet, mit dem Ziel, dem Kind Strategien für die selbständige Erweiterung des Wortschatzes zu geben. Es werden die Maßnahmen und Methoden vorgestellt, anhand derer kommunikative und semantische Fähigkeiten des Kindes diagnostiziert und gefördert wurden. Im Anhang können zahlreiche Praxisbeispiele eingesehen werden.
Dem Zaubern als Erweiterung des methodischen Inventars für Bildungs- und Therapieangebote im Bereich sprachlicher Förderung gilt die Aufmerksamkeit dieses Textes. Wie können (schrift)spachlich-kommunikative Fähigkeiten theoriegeleitet in der Praxis diagnostisch erfasst und gefördert werden? Welche besonderen sprachförderlichen Aspekte bietet dabei das Format Zaubern für ein Kind mit Förderbedarf? Die Beantwortung dieser Fragestellung erfolgt schrittweise, qualitativ empirisch und über einen längeren Zeitraum. Das bedeutet, dass bei einem Kind, ausgehend von den theoretischen Grundlagen, die Fähigkeiten diagnostiziert und gefördert wurden. Die Arbeit ist aufgeteilt in einen Theorieteil, in dem die durchgeführte Diagnose und Förderung theoretisch begründet wird, und einen Praxisteil, in dem die konkrete Umsetzung der Förderung dieses Kindes dargestellt ist.
Häufig werden in der Literatur semantische Störungen auf einen begrenzten Wortschatz reduziert und Auswirkungen auf weitere sprachliche und nichtsprachliche Entwicklungsbereiche vernachlässigt. Diese Sichtweise soll mit dieser Arbeit um einen ganzheitlichen Blick ergänzt werden. Der Erwerb von Bedeutungen ist einer der wichtigsten Bereiche des Spracherwerbs, aber auch der schwierigste und somit der am wenigsten erforschte. Kinder wollen sich mitteilen und ausdrücken. Diese beiden Prinzipien haben oberste Priorität in der Sprachförderung. Kinder, vor allem im Elementarbereich, drücken sich im Spiel aus. Sprachförderung findet daher in für Kinder bedeutsamen Spielhandlungen statt. Auffälligkeiten der Semantik haben neben den Auswirkungen auf die sprachliche Entwicklung auch Konsequenzen für andere Entwicklungsbereiche. Auch das kindliche Spiel kann davon betroffen sein und in seiner Entwicklung verzögert bzw. gefährdet sein. Somit stellt es eine weitere wichtige Komponente der Therapie dar, die es zu berücksichtigen gilt. In dieser Arbeit wurden nicht nur allgemeine theoretische Überlegungen zur Bedeutungs- und Begriffsentwicklung sowie deren Beeinträchtigung und Einfluss auf weitere kindliche Entwicklungsbereiche angestellt, sondern auch Konsequenzen zur Förderung und damit auch Diagnostik semantischer Fähigkeiten dargestellt. Anhand eines Fallbeispiels aus dem Schulkindergarten für Sprachbehinderte wurde eine gezielte Sprachförderung dargestellt, die das Kind mit seinen individuellen Fähigkeiten und Schwierigkeiten in den Mittelpunkt der Therapie rückt.