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Hauptgegenstand der Forschungsarbeit sind diskursanalytische Untersuchungen zu wissensvermittelnden Handlungen im Deutschunterricht der Sekundarstufe I. Im Mittelpunkt der Studie steht dabei die qualitative Auswertung von nonverbalen und verbalen Handlungen auf Lehrer- und Schülerseite, die im Grammatik-Unterricht der Klassen 7 und 8 für das „Erklären“ eingesetzt werden. Neben diesem empirischen Schwerpunkt geht es zudem um die theoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff des Erklärens und seiner Abgrenzung von anderen wissensvermittelnden Handlungen. Das Ergebnis der Studie stellt eine Rekonstruktion typischer Strukturen, Merkmale und Strategien des schulischen Erklärens im Deutschunterricht dar.
Menschen mit Komplexer Behinderung haben, wie alle Menschen, das Recht auf Bildung und bedürfen ihrer. Die Wissenschaftliche Hausarbeit mit dem Thema „Aspekte des Diskurses um Bildung von Menschen mit Komplexer Behinderung“ bringt sich in die Bildungsdebatte mit ein und greift den Gedanken einer menschenmöglichen Bildung auf. Die Thematik wurde aus dem Beweggrund des Interesses für die Situation der Menschen mit (Komplexer) Behinderung in Ungarn gewählt. Impulse aus phänomenologischer Sicht wurden eingearbeitet. Innerhalb der Wissenschaftlichen Hausarbeit findet eine Auseinandersetzung mit den Begrifflichkeiten der Bildung und der Komplexen Behinderung statt. Diese Begriffe werden im Weiteren auf verschiedenen Reflexionsebenen zusammengeführt und auf historisch-pädagogischer, ethisch-gesellschaftlicher und didaktischer Ebene beleuchtet. Im Rahmen dessen werden der Weg zur anerkannten Bildungsfähigkeit der Menschen mit Komplexer Behinderung sowie ein erweitertes Bildungsverständnis in der Geistigbehindertenpädagogik aufgezeigt. Ebenso wird das interdependente Verhältnis von Lebensrecht und Bildungsrecht herausgestellt und Bildung wird in verschiedene Verhältnisse gesetzt. Grundlage dieses Bildungsverständnisses ist Levinas‘ ethischer Ansatz, welcher zunächst vorgestellt und anschließend innerhalb der pädagogischen Verantwortung und des pädagogischen Handelns reflektiert wird. In dem Abschluss der Wissenschaftlichen Hausarbeit wird das vorliegende Thema noch einmal diskutiert.
Einstellungen von Schülerinnen der Förderschule und des Gymnasiums zur (Geschlechts-) Rolle der Frau
(2011)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Vorstellungen und Einstellungen von Schülerinnen im Jugendalter zur Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft. Neben einer allgemeinen Analyse der Geschlechtsrolleneinstellungen steht im Mittelpunkt des Erkenntnisprozesses die Kernfrage, ob die Form der schulischen Bildungsbeteiligung die individuellen Geschlechtsrolleneinstellungen der Mädchen beeinflusst. Daher wurde auf der Grundlage einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Rollenbegriff sowie der weiblichen Rolle im Wandel der Zeit eine Untersuchung konzipiert, bei der Förderschülerinnen und Gymnasiastinnen mittels eines Fragebogens zu ihren Geschlechtsrolleneinstellungen schriftlich befragt wurden. Die Auswertung der Fragebögen zeigte, dass sowohl die befragten Gymnasiastinnen als auch die Förderschülerinnen in der Mehrheit zu modernen Einstellungen gegenüber der weiblichen Rolle tendieren, so dass nicht von konträr ausgerichteten Einstellungsmustern der beiden Untersuchungsgruppen gesprochen werden kann. Trotzdem konnte im Vergleich beider Gruppen eine stärker ausgeprägte Orientierung der Gymnasiastinnen an einem modernen weiblichen Rollenverständnis und somit ein möglicher Zusammenhang von Bildungsniveau und Geschlechtsrolleneinstellungen festgestellt werden. Neben diesem Ergebnis zeichnete sich in der Untersuchung darüber hinaus ab, dass die Einstellungen der meisten Mädchen in Bezug auf die Arbeitsteilung der Geschlechter, trotz ihrer überwiegend auf Gleichberechtigung beruhenden Grundeinstellung, eher traditionell, am Ideal der bürgerlichen Kleinfamilie, ausgerichtet sind.
Bei der Forschungsarbeit handelt es sich um eine qualitativ empirische Untersuchung zu Erklärprozessen im Fach Englisch, die in der Klassenstufe 7 der Realschule durchgeführt wurde. Thematisch beschäftigt sich die Studie mit der Vermittlung von Grammatik, wobei die verbalen und nonverbalen Interaktionsprozesse im Vordergrund des Erkenntnisinteresses stehen. Dabei werden Vorkommen und Merkmale von Erklärungen im Grammatikunterricht in einer explorativ-deskriptiven und interpretativen Vorgehensweise beschrieben und analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Erklären im Fremdsprachenunterricht eine institutionalisierte Form darstellt und als eine Ko-Konstruktion zwischen der Lehrperson und den Schülern verstanden werden kann.
Die Geburt eines Kindes ist etwas Großartiges und Faszinierendes, die das bisherige Leben der Eltern zum Teil verändern wird. Die überwiegende Zahl der Eltern wird sich mit Sicherheit über ihren Nachwuchs freuen und dem gespannt entgegen sehen. Mit Veränderungen sind aber ebenso Unsicherheiten und Zweifel verbunden. Unweigerlich treten Fragen bezüglich des richtigen Umgangs mit dem Säugling, der Entwicklung des Kindes und seiner Erziehung auf. Eben an dieser Stelle möchte die vorliegende Arbeit anknüpfen. Fest steht, dass der frühen kindlichen Entwicklung und damit auch dem Säuglingsalter eine große Bedeutung zukommt. Hierbei spielen die Bezugspersonen, also vornehmlich die Eltern, bei denen die Verantwortung liegt, eine zentrale Rolle. Der Säugling ist zum Überleben und für eine bestmögliche Entwicklung auf Unterstützung angewiesen. Aber welche Möglichkeiten gibt es Eltern in ihren Kompetenzen zu stärken, damit sie an Sicherheit gewinnen und dem Kind eine bestmögliche Entwicklung bieten können? Eine Option sind die zahlreichen und vielfältigen Literaturratgeber für Eltern, doch gerade diese Medienflut an Ratgeber macht es den Eltern oftmals nicht leicht zu entscheiden, welche korrekte Informationen darstellen und für ihre individuelle Situation geeignet sind. Während der Schwangerschaft ist eine Hebamme, als Beratungs- und Vertrauensperson, sehr hilfreich. Wer jedoch übernimmt diese Funktion in den ersten Lebensjahren? Wo können Eltern allgemeine, aber auch individuell abgestimmte Informationen auf ihre Lebenssituation und Bedürfnisse erhalten und sich mit anderen Eltern oder Fachpersonal austauschen? Um diese Fragen zu beantworten greift die hier vorliegende Arbeit die aktuelle Entwicklung der letzten Jahre auf, bei der ein ständiger Zuwachs von Elternkursen zur Elternbildung zu verzeichnen ist. Der Fokus wird hierbei exemplarisch auf drei verschiedene Elternkursangebote gelegt („Das Prager-Eltern-Kind-Programm“, „Das Säuglings-ABC“ und „FERDA“). Neben der ausführlichen Darstellung dieser Kursangebote, vor allem ermöglicht durch leitfadengestützte Experteninterviews, und ihrem anschließenden Vergleich, wird auf weitere wichtige Fragen eingegangen: · Was ist unter Elternbildung zu verstehen und warum ist die frühe Elternbildung von Bedeutung? · Aus welchen Gründen wird die Elternbildung in der heutigen Zeit zu einem gar notwendigen Bestandteil der Erziehung eines Kindes? Wie lässt sie sich begründen? · Mit der Durchführung und der Wahrnehmung eines Kursangebotes ist stets ein präventiver Anspruch verbunden. In wieweit können Elternkursangebote diesem Anspruch gerecht werden und gibt es Grenzen ihrer präventiven Ausrichtung? · Wer bietet Elternkurse an und wer vor allem profitiert letztendlich davon? Mit der letzten Frage wird ein wichtiger Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit angesprochen. Bei Eltern, die z.B. aufgrund ihrer nationalen Herkunft in unserer Gesellschaft benachteiligt sind und nicht in dem Sinne an der Gesellschaft teilhaben können, wie es bei Eltern ohne Migrationshintergrund der Fall ist, kommen neben den Unsicherheiten und Zweifeln bezüglich des Umgangs und der Entwicklung des Kindes zusätzliche Herausforderungen durch oftmals prekäre Lebenslagen hinzu. Dem Leser sollte deshalb bewusst sein, dass Eltern sich in verschiedenen Lebenslagen befinden und diese zu berücksichtigen sind.
Sara ist neun Jahre alt und besucht die vierte Klasse einer Förderschule. Sie lebte bis zu ihrem sechsten Lebensjahr in Albanien und kam erst vor drei Jahren nach Deutschland, wo sie zum ersten Mal mit der deutschen Sprache konfrontiert wurde. Zunächst besuchte Sara eine internationale Vorbereitungsklasse und wechselte nach zwei Jahren in die Förderschule. Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer ist in Deutschland seit einigen Jahren keine Ausnahme mehr und rückt immer stärker ins Bewusstsein von Öffentlichkeit und Bildungspolitik. Der Zusammenhang von Bildungschancen und sprachlichen Fähigkeiten wird häufig diskutiert. Das Thema Sprachförderung ist deshalb heute in aller Munde, und der Markt überschwemmt von Angeboten und Konzepten zur Sprachförderung. Die vorliegende Arbeit setzt an diesem Punkt an und macht die Förderung von mündlichen und schriftsprachlichen Fähigkeiten zum zentralen Thema. Die Förderschule in Baden-Württemberg rückt hierbei in den Fokus, da der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund dort signifikant höher ist, als an anderen Schularten. Ziel dieser Arbeit ist es, die Situation von mehrsprachigen Kindern an Förderschulen in Baden-Württemberg zu analysieren und zu erörtern, welche Möglichkeiten zur Förderung ihrer sprachlichen Kompetenzen bestehen. Diese Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Im ersten Teil werden die theoretischen Hintergründe für die praktische Arbeit mit mehrsprachigen Kindern erörtert. Hierbei finden zunächst der Erwerb mehrerer Sprachen und die Situation mehrsprachiger Kinder an Förderschulen Beachtung. Anschließend werden Schwierigkeiten beim Erwerb mündlicher Sprache und der Schrift dargestellt und Möglichkeiten zur Förderung vorgestellt. Den zweiten Teil der Arbeit bildet eine Dokumentation über die Förderung der mehrsprachigen Schülerin Sara. Es findet dabei eine Verknüpfung der theoretischen Elemente mit den Erfahrungen aus der Praxis statt.
Das Spektrum von Aussprachestörungen reicht von nicht hörbaren Störungen, die im Alltag oftmals nicht ohne weiteres erkannt werden, bis hin zu hörbaren Störungen, die meist deutlicher wahrzunehmen sind. Hörbare Sprachstörungen können in den Bereichen Aussprache, Grammatik, Semantik und Pragmatik auftreten. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, wie sich Aussprachestörungen bei Kai und Leon äußern, die beide die zweite Klasse einer Sprachheilschule besuchen. Beide haben vorwiegend phonologische Störungen, was dazu führt, dass sie in ihrer alltäglichen Kommunikation stark eingeschränkt sind. Immer wieder kommt es zu Verständigungsproblemen, weil sich die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes manchmal unverstanden fühlen, oder die Kommunikationspartner die kindlichen Äußerungen nicht nachvollziehen können. Der fortschreitende Erwerb der Schriftsprache hat Einfluss auf die Aussprache. Es wird festgestellt, dass Kinder mit Aussprachestörungen einerseits behindernden Bedingungen beim Schriftspracherwerb begegnen können, etwa dann, wenn sie sich beim Verschriften an ihrer eigenen mündlichen Sprache orientieren. Andererseits kann die Schriftsprache positiven Einfluss auf die Aussprache haben und dabei helfen, Aussprachestörungen zu überwinden. Für die Förderung von Aussprachestörungen ist daher der Einsatz von Schrift sinnvoll. Im ersten Teil der Arbeit wird der theoretische Hintergrund zu Aussprachestörungen dargestellt. Einleitend wird ein Blick auf den Wandel des Verständnisses von Aussprachestörungen geworfen, dann wird der ungestörte Erwerb der Aussprache dargestellt und anschließend werden Diagnose- und Therapiemöglichkeiten aufgezeigt. Im zweiten Teil liegt das Augenmerk auf dem Schriftspracherwerb. Es wird erläutert, inwiefern Kinder beim Erwerb der Schriftsprache sprachanalytisch tätig sind, welche Möglichkeiten der Lernbeobachtung es gibt und wie schriftsprachliche Fähigkeiten gefördert werden können. Im dritten Teil der Arbeit wird der Zusammenhang zwischen Aussprachestörungen und Schriftspracherwerb erläutert. Anschließend erfolgt in Teil Vier die Vorstellung der beiden Jungen und es wird aufgezeigt, wie die Förderung verlaufen ist. Basis hierfür sind die in den vorherigen Kapiteln dargestellten Erkenntnisse.
Homosexualität und (körperliche) Behinderung, zwei Tabuthemen in unserer Gesellschaft und in Kombination beinahe undenkbar. Der Umgang mit Sexualität im Behindertenbereich beginnt sich langsam zu öffnen, immer mehr Literatur erscheint und auch die Wichtigkeit, dieses Thema an Schulen aufzugreifen, wird immer mehr gesehen. Ein Prozess, der mit Freude zu beobachten ist. Doch wird hier bewusst der Begriff „Prozess“ gebraucht, da Menschen mit einer Behinderung noch nicht das gleiche grundlegende Recht auf Sexualität anerkannt wird, wie Menschen ohne Behinderung. Wird von Sexualität gesprochen, setzen dies die meisten Menschen mit Heterosexualität gleich und vergessen, wie vielfältig sich Sexualität gestalten kann. Die Homosexualität bleibt so meist außen vor, das heißt, sie wird schlichtweg vergessen oder nicht als gleichwertige Form der Liebe anerkannt. In der wenigen deutschsprachigen Literatur fiel mir immer wieder ein Punkt auf: Die fehlende Unterstützung in der Phase des Coming-outs und die damit verbundenen schlechten Erfahrungen in der Schulzeit. Das stellte mich als angehende Lehrerin an einer Schule für Körperbehinderte (SfK) vor die Frage, wie die Situation von Schülern mit homosexueller Orientierung in unseren Schulen zu bewerten ist. Um zu prüfen, ob Homosexualität ein Thema an der SfK darstellt, interviewte ich Lehrerinnen und Lehrer, da diese letztendlich entscheiden, wie der Unterricht gestaltet wird. Menschen mit homosexueller Orientierung haben es in unserer Gesellschaft häufig nicht leicht. Oft passen sie nicht in das Bild vom „normalen Bürger“. Schule ist für mich eine Institution, die einen hohen Stellenwert hat, wenn es um die Meinungsbildung von Kindern und Jugendlichen geht. Gerade in der Schule sollten Themen, die in der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden, thematisiert und gemeinsam besprochen werden. Die folgende Arbeit soll die Komplexität und Wichtigkeit von Sexualität aufzeigen und dies in all ihren Facetten. Sie soll uns darauf aufmerksam machen, wie unsere Gesellschaft auf Menschen reagiert, die nicht der „Norm“ entsprechen. Wie auch immer diese Norm definiert wird. Letztendlich sollte sich jeder fragen, wie gehe ich persönlich mit sexueller Vielfalt um und inwieweit spielt sie in meiner beruflichen Zukunft eine Rolle? Kann ich als Lehrer dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft ein Selbstverständnis fürs „Anderssein“ entwickelt?
Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in allgemeinen Schulen mit christlicher Wertorientierung
(2011)
Die vorliegende Arbeit untersucht theoretisch sowie praktisch mit Hilfe eines christlichen Menschenbildes Begründungsmöglichkeiten des gemeinsamen Unterrichts von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Grundlage bilden die Untersuchung des Einflusses der christlichen Theologie auf die Bildung, die Auseinandersetzung mit den Begriffen „sonderpädagogischer Förderbedarf“, „Inklusion“ und „Integration“ sowie die Darlegung der rechtlichen Grundlagen. Im Kapitel „christliche Wertorientierung und gemeinsamer Unterricht“ findet zunächst ein Annäherungsversuch an ein „christliches Gottesbild“ statt, welcher die Grundlage für die Untersuchung verschiedener Aspekte eines christlichen Menschenbildes darstellt. Die Schlagworte „Rechtfertigung des Menschen“, „Gottebenbildlichkeit“, „Bestimmung zur Gemeinschaft“ und „Hoffnung“ umreißen ein christliches Menschenbild, aus welchem Konsequenzen hinsichtlich des gemeinsamen Unterrichts gezogen werden. Um die Zusammenhänge von christlichem Menschenbild und gemeinsamen Unterrichts in der Praxis zu untersuchen, nimmt die Arbeit eine allgemeine freie evangelische Schule in den Blick, die sich auf den Weg macht, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu integrieren. Dazu sind mit fünf Personen eines Arbeitskreises Gespräche geführt und analysiert worden (Einzelfallanalyse). Das Arbeiten an der Schule, Voraussetzungen und Erfahrungen des gemeinsamen Unterrichts und der Einfluss eines christlichen Menschenbildes auf die Arbeit wurden dabei besonders in den Blick genommen. Der Anhang umfasst eine weitere Ausarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Baden-Württemberg, die Fragebögen und transkribierten Interviews.