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Ausgehend von den Thesen, dass - einerseits die mathematischen Vorläuferfertigkeiten bereits ein halbes Jahr vor Schuleintritt erfasst werden können und diese eine gute Vorhersagekraft für die gesamte Grundschulzeit (vgl. KRAJEWSKI, SCHNEIDER 2006) und sogar darüber hinaus (vgl. MOSER-OPITZ 2007, zit. n. KRAJEWSKI et al. 2009, 28) haben und - andererseits davon ausgegangen wird, dass mangelnde mathematische Vorläuferfertigkeiten im letzten Kindergartenhalbjahr erfolgreich gefördert werden können (vgl. KRAJEWSKI et al. 2008a), werden im Rahmen dieser Arbeit die mathematischen Vorläuferfertigkeiten etwa ein halbes Jahr vor Schuleintritt anhand des ‚Freiburger Screenings’ (vgl. GERSTER, SCHULTZ 2010a) erhoben. Dieses Screening wurde von den sog. ‚Lernberaterinnen’ der Pädagogischen Hochschule Freiburg entwickelt und befindet sich derzeit noch in einer Erprobungsphase. Daher ist bisher nicht gesichert, ob es überhaupt für Kinder mit dem Förderschwerpunkt ‚geistige Entwicklung’ geeignet ist. Die Arbeit soll dazu beitragen, diese Frage zu klären. Dazu soll u.a. auch eine vergleichende Bestandsaufnahme der sog. mathematischen Vorläuferfertigkeiten zwischen den Kenntnissen von Vorschülern aus Regelkindergärten sowie von Vorschülern aus Schulkindergärten mit dem Förderschwerpunkt ‚geistige Entwicklung dienen.
Erarbeitung der Auswirkungen der Umsetzung des TEACCH Konzeptes in der Schule für Kinder mit Autismus. Vorstellung der Grundlagen des Konzeptes am Beispiel einer praktischen Anwendung. Besonders die Möglichkeiten der Verbesserung der Lebensqualität und der Selbstständigkeit der betroffenen Kinder werden deutlich. Zunächst wird das TEACCH Konzept vorgestellt und die wesentlichen, hinter dem Konzept stehenden Grundgedanken erläutert. Im Anschluss daran werden spezifische, speziell bei Kindern mit Autismus häufig auftretende Schwierigkeiten im Bereich des Lernens erläutert. Dabei werden Probleme in den Bereichen der Informationsverarbeitung, der sensorischen Wahrnehmung, der sozialen Interaktion, der Sprachentwicklung, Kommunikation und der Motorik dargestellt. Im dritten Kapitel wird das Structured Teaching als wichtiges Element des TEACCH Konzeptes genauer erläutert, um die dort genannten Ideen im folgenden Praxisbeispiel nutzen und umsetzen zu können. Im vierten Kapitel geht es dann schließlich um die praktische Umsetzung des TEACCH Konzeptes im Rahmen der Begleitung eines Schülers mit Autismus in einer Schule für Geistigbehinderte. Neben einer Darstellung der Rahmenbedingungen wird auch eine Begriffsbestimmung der zentralen Begriffe „Lebensqualität“ und „Selbstständigkeit“ vorgenommen. Es folgt eine detaillierte Beschreibung der Umsetzung der Ideen des TEACCH Konzeptes. Im Anschluss daran erfolgt eine Auswertung und Reflexion des Umsetzungsprozesses sowie eine abschließende Gesamtbeurteilung, welche auch eine Einschätzung der Auswirkungen des TEACCH Konzeptes auf die Lebensqualität und Selbstständigkeit beinhaltet.
Menschen mit Behinderungen2 wohnen und arbeiten in Deutschland regelmäßig in einer gesellschaftlich eigens für sie organisierten und institutionalisierten Lebenswelt. Die damit einhergehende Separierung dieser Menschen aus fundamentalen Kernbereichen ihrer gesellschaftlichen Lebensführung erzeugt hier ein gleichermaßen besonderes wie „besonderes“ Lebensumfeld mit weitreichenden Folgeerscheinungen. Eine dieser Folgen soll im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen. Ich stelle die These auf, dass Menschen mit Behinderungen in ihrem Arbeitsleben im Rahmen einer Werkstätte für behinderte Menschen (WfbM) einer Verhinderung ihrer politischen Subjektivierung ausgesetzt sind. Das Arbeitsleben von Menschen mit Behinderungen in Deutschland vollzieht sich fortlaufend und in zunehmendem Maße im Feld der Institutionen der WfbM3. Die WfbM ist für eine stetig anwachsende Zahl von Menschen somit ein zentraler Ort von Lebens‐ bzw. Arbeitserfahrungen. Gleichzeitig hat sie Menschen mit Behinderungen als Einrichtung zur Teilhabe und Eingliederung in das Arbeitsleben durch geeignete Maßnahmen einen Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Teilhabe bedeutet hier „die menschenrechtsethische Grundlage wie Zielbestimmung einer inklusiven Praxis, die sich gegen die soziale Abwertung und Ausgrenzung von Menschen mit Beeinträchtigungen und für deren Chancengleichheit durch Abbau von Zugangsbarrieren sowie Förderung realer Beteiligungschancen an öffentlichen Gütern engagiert.“ (LOB‐HÜDEPOHL 2010, 14). Inklusion4 bezieht sich auf „full and effective participation and inclusion in society“ (Artikel 3 Buchst. c. des Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen – kurz: UN‐BRK). Der hier vorgestellte Teilhabebegriff widerspricht aber der Grunderfahrung nahezu aller WfbM-Beschäftigten bezüglich ihrer tatsächlichen Teilhabemöglichkeiten am gesellschaftlichen Arbeitsleben. So war die WfbM paradoxerweise zwischen 2002 und 2006 für 99,89% aller dort Beschäftigten eine „vorübergehende Endstation“ in ihrem Arbeitsleben Worin unterscheiden sich betriebliche Mitbestimmung, Werkstättenmitwirkungsverordnung, Diakonie-Werkstättenmitwirkungsverordnung? Welche rechtlichen Grundlagen gelten jeweils? Welche Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten ergeben sich daraus für Teilhabe an Entscheidungsprozessen für Beschäftigte in Werkstätten? Wie müssen Bildungsangebote gestaltet werden, damit Mitbestimmung im Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung transparent und verständlich wird, politische Partizipation möglich wird?
Einstellungen von Schülerinnen der Förderschule und des Gymnasiums zur (Geschlechts-) Rolle der Frau
(2011)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Vorstellungen und Einstellungen von Schülerinnen im Jugendalter zur Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft. Neben einer allgemeinen Analyse der Geschlechtsrolleneinstellungen steht im Mittelpunkt des Erkenntnisprozesses die Kernfrage, ob die Form der schulischen Bildungsbeteiligung die individuellen Geschlechtsrolleneinstellungen der Mädchen beeinflusst. Daher wurde auf der Grundlage einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Rollenbegriff sowie der weiblichen Rolle im Wandel der Zeit eine Untersuchung konzipiert, bei der Förderschülerinnen und Gymnasiastinnen mittels eines Fragebogens zu ihren Geschlechtsrolleneinstellungen schriftlich befragt wurden. Die Auswertung der Fragebögen zeigte, dass sowohl die befragten Gymnasiastinnen als auch die Förderschülerinnen in der Mehrheit zu modernen Einstellungen gegenüber der weiblichen Rolle tendieren, so dass nicht von konträr ausgerichteten Einstellungsmustern der beiden Untersuchungsgruppen gesprochen werden kann. Trotzdem konnte im Vergleich beider Gruppen eine stärker ausgeprägte Orientierung der Gymnasiastinnen an einem modernen weiblichen Rollenverständnis und somit ein möglicher Zusammenhang von Bildungsniveau und Geschlechtsrolleneinstellungen festgestellt werden. Neben diesem Ergebnis zeichnete sich in der Untersuchung darüber hinaus ab, dass die Einstellungen der meisten Mädchen in Bezug auf die Arbeitsteilung der Geschlechter, trotz ihrer überwiegend auf Gleichberechtigung beruhenden Grundeinstellung, eher traditionell, am Ideal der bürgerlichen Kleinfamilie, ausgerichtet sind.
Das drittmittelgeförderte ZwiGL-Projekt stellt ein Beispiel für ein erwachsenenpädagogisches Modell zur Bearbeitung des demografischen Wandels im betrieblichen Kontext dar. Dabei zeigt sich im Projektverlauf, dass die beteiligten Betriebe auch einen eigenständigen Umgang mit den einzelnen Projektschritten und insbesondere mit den integrierten Theorieblöcken verfolgen. Gleichwohl kann im Rückblick gezeigt werden, dass eine intensive Auseinandersetzung mit der Generationenthematik bei den Teilnehmenden angestoßen wurde. Mit Blick auf den Diskussionsstand zum intergenerationellen Lernen ergibt sich vor dem Hintergrund von ZwiGL die Herausforderung einer inhaltlichen Präzisierung für die theoretische und praktische Ebene. Zur weiteren Bearbeitung der Generationenthematik sollte die grundlegende, bisher auf wenige Betriebe angewandte Projektkonzeption eine breitere Umsetzung erfahren.
Sara ist neun Jahre alt und besucht die vierte Klasse einer Förderschule. Sie lebte bis zu ihrem sechsten Lebensjahr in Albanien und kam erst vor drei Jahren nach Deutschland, wo sie zum ersten Mal mit der deutschen Sprache konfrontiert wurde. Zunächst besuchte Sara eine internationale Vorbereitungsklasse und wechselte nach zwei Jahren in die Förderschule. Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer ist in Deutschland seit einigen Jahren keine Ausnahme mehr und rückt immer stärker ins Bewusstsein von Öffentlichkeit und Bildungspolitik. Der Zusammenhang von Bildungschancen und sprachlichen Fähigkeiten wird häufig diskutiert. Das Thema Sprachförderung ist deshalb heute in aller Munde, und der Markt überschwemmt von Angeboten und Konzepten zur Sprachförderung. Die vorliegende Arbeit setzt an diesem Punkt an und macht die Förderung von mündlichen und schriftsprachlichen Fähigkeiten zum zentralen Thema. Die Förderschule in Baden-Württemberg rückt hierbei in den Fokus, da der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund dort signifikant höher ist, als an anderen Schularten. Ziel dieser Arbeit ist es, die Situation von mehrsprachigen Kindern an Förderschulen in Baden-Württemberg zu analysieren und zu erörtern, welche Möglichkeiten zur Förderung ihrer sprachlichen Kompetenzen bestehen. Diese Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Im ersten Teil werden die theoretischen Hintergründe für die praktische Arbeit mit mehrsprachigen Kindern erörtert. Hierbei finden zunächst der Erwerb mehrerer Sprachen und die Situation mehrsprachiger Kinder an Förderschulen Beachtung. Anschließend werden Schwierigkeiten beim Erwerb mündlicher Sprache und der Schrift dargestellt und Möglichkeiten zur Förderung vorgestellt. Den zweiten Teil der Arbeit bildet eine Dokumentation über die Förderung der mehrsprachigen Schülerin Sara. Es findet dabei eine Verknüpfung der theoretischen Elemente mit den Erfahrungen aus der Praxis statt.
Der Unterricht in heterogenen Lerngruppen wird nicht nur im Zusammenhang mit aktuellen Leitideen wie Integration und Inklusion diskutiert. Auch innerhalb der Sonderpädagogik wird das Für und Wider einer solchen Lerngruppenbildung immer wieder erörtert. Die vorliegende Arbeit greift diese Thematik auf, will dabei jedoch nicht die grundlegende Diskussion um Vor- und Nachteile von heterogenen und homogenen Lerngruppen erneut aufrollen. Vielmehr will sie – mit einem besonderen Fokus auf Schülerinnen und Schüler mit Komplexen Behinderungen (vgl. FORNEFELD, 2008) – angesichts aktueller schulpolitischer Entwicklungen die Chancen aufzeigen, die für diese Kinder und Jugendlichen, die lange Zeit als bildungsunfähige Pflegefälle galten, in einer heterogenen Lerngruppe erwachsen, ohne dabei die spezifischen Herausforderungen zu verschweigen, die sich aus einer solchen Beschulungsform ergeben können. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt darin, darzustellen, welche Rahmenbedingungen gegeben sein müssen, damit Kinder und Jugendliche mit Komplexen Behinderungen an den Lernprozessen in einer heterogenen Gruppe teilhaben können und sich der Unterricht für alle Beteiligten als sinnvolles und zufriedenstellendes Unterfangen erweist. Zu diesem Zweck wurden – neben einer ausführlichen Auseinandersetzung mit der aktuellen Fachliteratur – exemplarisch eine Sonderschule und eine (inklusive) Regelschule untersucht. Zur Datengewinnung wurden dabei zwei bedeutende Methoden der qualitativen Sozialforschung genutzt: das problemzentrierte Interview und die teilnehmende Beobachtung. Dabei konnten unmittelbar aus der Schulpraxis weitere bedeutsame Informationen hinsichtlich der Chancen und Herausforderungen des Unterrichts in heterogenen Lerngruppen mit Schülern mit Komplexen Behinderungen, sowie hinsichtlich der notwendigen Rahmenbedingungen gewonnen werden und im Hinblick auf die verschiedenen Schularten miteinander diskutiert und verglichen werden. Im Anhang der Arbeit können ein exemplarischer Interviewleitfaden und die transkribierten Interviews, ebenso wie ein exemplarischer Beobachtungsleitfaden und die Beobachtungsprotokolle eingesehen werden.
Homosexualität und (körperliche) Behinderung, zwei Tabuthemen in unserer Gesellschaft und in Kombination beinahe undenkbar. Der Umgang mit Sexualität im Behindertenbereich beginnt sich langsam zu öffnen, immer mehr Literatur erscheint und auch die Wichtigkeit, dieses Thema an Schulen aufzugreifen, wird immer mehr gesehen. Ein Prozess, der mit Freude zu beobachten ist. Doch wird hier bewusst der Begriff „Prozess“ gebraucht, da Menschen mit einer Behinderung noch nicht das gleiche grundlegende Recht auf Sexualität anerkannt wird, wie Menschen ohne Behinderung. Wird von Sexualität gesprochen, setzen dies die meisten Menschen mit Heterosexualität gleich und vergessen, wie vielfältig sich Sexualität gestalten kann. Die Homosexualität bleibt so meist außen vor, das heißt, sie wird schlichtweg vergessen oder nicht als gleichwertige Form der Liebe anerkannt. In der wenigen deutschsprachigen Literatur fiel mir immer wieder ein Punkt auf: Die fehlende Unterstützung in der Phase des Coming-outs und die damit verbundenen schlechten Erfahrungen in der Schulzeit. Das stellte mich als angehende Lehrerin an einer Schule für Körperbehinderte (SfK) vor die Frage, wie die Situation von Schülern mit homosexueller Orientierung in unseren Schulen zu bewerten ist. Um zu prüfen, ob Homosexualität ein Thema an der SfK darstellt, interviewte ich Lehrerinnen und Lehrer, da diese letztendlich entscheiden, wie der Unterricht gestaltet wird. Menschen mit homosexueller Orientierung haben es in unserer Gesellschaft häufig nicht leicht. Oft passen sie nicht in das Bild vom „normalen Bürger“. Schule ist für mich eine Institution, die einen hohen Stellenwert hat, wenn es um die Meinungsbildung von Kindern und Jugendlichen geht. Gerade in der Schule sollten Themen, die in der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden, thematisiert und gemeinsam besprochen werden. Die folgende Arbeit soll die Komplexität und Wichtigkeit von Sexualität aufzeigen und dies in all ihren Facetten. Sie soll uns darauf aufmerksam machen, wie unsere Gesellschaft auf Menschen reagiert, die nicht der „Norm“ entsprechen. Wie auch immer diese Norm definiert wird. Letztendlich sollte sich jeder fragen, wie gehe ich persönlich mit sexueller Vielfalt um und inwieweit spielt sie in meiner beruflichen Zukunft eine Rolle? Kann ich als Lehrer dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft ein Selbstverständnis fürs „Anderssein“ entwickelt?
Ausgehend von der Annahme, dass benachteiligte Jugendliche auf dem Weg in die Erwerbstätigkeit besondere Unterstützungsangebote benötigen, die über das übliche Maß an Hilfestellung seitens von Ämtern und Schulen hinausgehen, wird in dieser Arbeit zunächst die Zielgruppe und deren Lebensverhältnisse umrissen. Auf dieser Grundlage wird der Frage nachgegangen, wie diese Unterstützungsangebote gestaltet sein müssen, um bei den Jugendlichen nicht ins Leere zu laufen. Die Initiative „raff dich!“ möchte genau zugeschnittene Hilfestellung anbieten. Am Beispiel einiger Jugendlicher aus der Initiative werden die sehr unterschiedlich verlaufenden Wege aufgezeigt. Diese Verläufe verdeutlichen, wie flexibel Mentoren bei dieser Tätigkeit sein müssen, und dass Rückschläge stets zu erwarten sind. Durch die Auswahl einiger Fallbeispiele, werden konkrete Problemstellungen und Schwierigkeiten, sowie typische Verhaltensmuster der benachteiligten Jugendliche offengelegt. Diese Zusammenschau an potentiellen Stolperstellen soll der Sensibilisierung von Mentoren dienen. Aber auch die Erfolgserlebnisse und Glücksmomente mit den Jugendlichen werden nicht verschwiegen. Manchmal scheint der Weg unendlich und immer neue Hindernisse tun sich auf, doch manchmal geht dann plötzlich eine Tür auf und alles geht ganz schnell. Patentlösungen dürfen jedoch nicht erwartet werden, es handelt sich lediglich um Anregungen resultierend aus konkreten Begleitungserfahrungen. Und vielleicht ist die einzige Antwort auf die eingangs gestellte Frage, dass die Grundhaltung und die Einstellung den Jugendlichen gegenüber, und die Bereitschaft, sie (nahezu) bedingungslos zu unterstützen, ausschlaggebend für individuelle und passgenaue Unterstützungsangebote.
In dieser wissenschaftlichen Hausarbeit soll es, wie der Titel schon erkennen lässt, um die Erarbeitung der Auswirkungen der Umsetzung des TEACCH Konzeptes in der Schule für Kinder mit Autismus gehen. Diese sollen nach einer theoretischen Einführung in wichtige Grundlagen des Konzeptes vor allem am Beispiel einer Umsetzung des Konzeptes in der Praxis erarbeitet werden. Besonders die Möglichkeiten der Verbesserung der Lebensqualität und der Selbstständigkeit der betroffenen Kinder sollen bei dieser praktischen Umsetzung genauer in den Blick genommen werden. Zunächst wird das TEACCH Konzept vorgestellt und die wesentlichen, hinter dem Konzept stehenden Grundgedanken erläutert. Im Anschluss daran werden spezifische, speziell bei Kindern mit Autismus häufig auftretende Schwierigkeiten im Bereich des Lernens erläutert. Dabei werden Probleme in den Bereichen der Informationsverarbeitung, der sensorischen Wahrnehmung, der sozialen Interaktion, der Sprachentwicklung, Kommunikation und der Motorik dargestellt. Im dritten Kapitel wird das Structured Teaching als wichtiges Element des TEACCH Konzeptes genauer erläutert, um die dort genannten Ideen im folgenden Praxisbeispiel nutzen und umsetzen zu können. Im vierten Kapitel geht es dann schließlich um die praktische Umsetzung des TEACCH Konzeptes im Rahmen der Begleitung eines Schülers mit Autismus in einer Schule für Geistigbehinderte. Neben einer Darstellung der Rahmenbedingungen wird auch eine Begriffsbestimmung der zentralen Begriffe „Lebensqualität“ und „Selbstständigkeit“ vorgenommen. Es folgt eine detaillierte Beschreibung der Umsetzung der Ideen des TEACCH Konzeptes. Im Anschluss daran erfolgt eine Auswertung und Reflexion des Umsetzungsprozesses sowie eine abschließende Gesamtbeurteilung, welche auch eine Einschätzung der Auswirkungen des TEACCH Konzeptes auf die Lebensqualität und Selbstständigkeit beinhaltet.
Sowohl in der Fachliteratur, wie auch in Aussagen von Lehrkräften, die im Anfangsunterricht unterrichten, wird deutlich, dass die ‚Schere’ zwischen den mathematischen Kenntnissen der einzelnen Schulanfänger immer weiter auseinander geht: Einige Kinder kommen offenbar mit zunehmend größerem mathematischen (Vor-)Wissen in die Schule, andere hingegen verfügen kaum über die banalsten mathematischen Vorkenntnisse (z.B. Zählen bis drei). Aus dieser überblickartigen Feststellung kann jedoch nur schwer abgeleitet werden, was einen zukünftigen Lehrer im Anfangsunterricht tatsächlich erwartet. Deshalb sollen im Rahmen dieser Arbeit anhand des ‚Freiburger Screenings’, das sich noch in einer Erprobungsphase befindet, die mathematischen Vorläuferfertigkeiten etwa ein halbes Jahr vor Schuleintritt erfasst werden. Dabei soll der Fokus insbesondere auch auf die Fertigkeiten von Vorschülern mit dem Förderschwerpunkt ‚geistige Entwicklung’ gerichtet werden. Dazu wird zunächst in einem theoretischen Teil der aktuelle Forschungsstand bezüglich der mathematischen Vorläuferfertigkeiten dargelegt und auf die Bedeutung dieser Vorläuferfertigkeiten näher eingegangen. Zudem wird auf die Relevanz einer möglichst frühzeitigen mathematischen Förderung hingewiesen. Einige Diagnoseverfahren und mögliche Frühförderprogramme werden vorgestellt. Im anschließenden Praxisteil werden die Daten einer Untersuchung anhand des ‚Freiburger Screenings’ bei Vorschulkindern aus Regelkindergärten sowie Schulkindergärten mit dem Förderschwerpunkt ‚geistige Entwicklung’ im Großraum Reutlingen dargestellt, miteinander verglichen und in Beziehung zu bereits vorhandenen Ergebnissen aus der mathematikdidaktischen und psychologischen Literatur gebracht. Die vor der Untersuchung aufgestellten Hypothesen können dabei großteils wie folgt bestätigt werden: •Vorschüler aus Regelkindergärten im Raum Reutlingen verfügen, bezogen auf die Zählfertigkeiten und das ‚Teile-Ganze-Konzept’, in der Regel über dieselben mathematischen Vorläuferfertigkeiten, wie dies bereits in anderen Studien aus dem deutschsprachigen Raum nachgewiesen werden konnte. •Vorschüler mit dem Förderschwerpunkt ‚geistige Entwicklung’ weisen nicht zu unterschätzende mathematische Vorläuferfertigkeiten auf, die insgesamt aber etwas niedriger als bei Vorschülern aus Regelkindergärten anzusiedeln sind. Die Streuung der Leistungen ist noch breiter als bei Vorschülern aus Regelkindergärten. •Das ‚Freiburger Screening’ eignet sich für die Beurteilung der mathematischen Vorläuferfertigkeiten ein halbes Jahr vor Schuleintritt. Bei Vorschülern mit dem Förderschwerpunkt ‚geistige Entwicklung’ muss die Durchführung jedoch etwas modifiziert werden.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich in Theorie und Praxis mit der Thematik Mobbing. Im theoretischen ersten Teil wird versucht eine Definition des Begriffes zu finden und es gegenüber ähnlichen Verhaltensweisen abzugrenzen. Neben der Entstehung und Entwicklung des Prozesses, wird auch auf die Rollen der am Mobbing beteiligten Personen detaillierter eingegangen. Zudem werden mögliche allgemeine und schulspezifische Einflussfaktoren diskutiert sowie verschiedene eventuell eintretende Auswirkungen vorgestellt. Im praktischen Teil wird der Frage nachgegangen, ob es Schüler gibt, die an einer Regelschule wegen unterdurchschnittlicher Schulleistung gemobbt wurden, auf eine Förderschule Lernen gewechselt sind und dann dort nicht mehr die Rolle eines Mobbingopfers einnahmen. Die Diskussion der Fragestellung basiert auf einen in der Arbeit vorgestellten Multiple-Choice-Fragebogen, der von 233 Schülern ausgefüllt wurde.
Durch jüngere gesetzliche Entwicklungen fand im Verlauf der letzten Jahre das Thema „Barrierefreiheit“ zunehmend Beachtung in Politik und Gesellschaft. Durch das im Mai 2002 erlassene Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) müssen Hochschulbibliotheken und andere öffentliche Bildungs- und Kultureinrichtungen auch die Bedürfnisse und Ansprüche von Menschen mit Behinderung auf kulturelle Teilhabe berücksichtigen. Um allen Nutzern von Hochschulbibliotheken den gleichen Zugang zu ermöglichen, können bauliche Maßnahmen und Umgestaltungen vor und innerhalb der Gebäude erheblich dazu beitragen. Im Falle der Hochschulbibliothek der Hochschule Reutlingen ergibt sich hierbei die einmalige Chance, eine barrierefreie Um- bzw. Neugestaltung im Rahmen einer Sanierung der jetzigen Hochschulbibliothek in ein neues Lernzentrum zu begleiten. Das Hauptinteresse dieser Arbeit gilt daher der Problemstellung, wie Menschen mit Behinderung bereits zu Beginn des Entstehungsprozesses als Experten mit einbezogen werden können. Neben der Raumanalyse der Hochschulbibliothek erfolgt ein Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Barriere-Arten und mögliche Lösungsansätze hierfür. Abschließend werden die Gestaltungsmöglichkeiten für ein visuelles Leitsystem in Form von Schildern sowie ein integratives Übersichtsmodell für das Lernzentrum vorgestellt, welche von den Experten entwickelt wurden.
Im ersten Teil der Arbeit geht es um die Mensch-Tier-Beziehung. Sie wird betrachtet hinsichtlich ihrer Geschichte im Allgemeinen und der von Mensch und Hund im Besonderen. Außerdem wird die Sichtweise in Religion und Philosophie sowie die Ambivalenz der Beziehung betrachtet. Desweiteren geht es um die Kommunikation zwischen Mensch und Tier und die möglichen Auswirkungen einer Mensch-Tier-Beziehung auf die kindliche Entwicklung, die Gesundheit, die Kognition und den sozial-emotionalen Bereich. Im zweiten Teil wird nach einer allgemeinen Abhandlung über die Geschichte von Tiergestützten Interventionen und deren Begrifflichkeiten der Einsatz von Hunden in Pädagogik und Therapie genauer betrachtet: Welche Ausbildung benötigt ein Hund, wie lässt sich der Einsatz eines Hundes überhaupt begründen, was erhofft man sich davon, wo stößt man auf Grenzen und welche methodischen Möglichkeiten gibt es? Im dritten Teil der Arbeit wird schließlich von einem Forschungsprojekt berichtet, das von der Autorin mit ihrem Hund an einer Schule für Erziehungshilfe durchgeführt wurde. Der Hund wurde im Rahmen der sogenannten Hort-Methode im Unterricht eingesetzt, die Beobachtungen der Autorin wurden durch Leitfrageninterviews mit den beteiligten Lehrern und Schülern ergänzt und mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Hauptgegenstand der Forschungsarbeit sind diskursanalytische Untersuchungen zu wissensvermittelnden Handlungen im Deutschunterricht der Sekundarstufe I. Im Mittelpunkt der Studie steht dabei die qualitative Auswertung von nonverbalen und verbalen Handlungen auf Lehrer- und Schülerseite, die im Grammatik-Unterricht der Klassen 7 und 8 für das „Erklären“ eingesetzt werden. Neben diesem empirischen Schwerpunkt geht es zudem um die theoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff des Erklärens und seiner Abgrenzung von anderen wissensvermittelnden Handlungen. Das Ergebnis der Studie stellt eine Rekonstruktion typischer Strukturen, Merkmale und Strategien des schulischen Erklärens im Deutschunterricht dar.
Bei der Forschungsarbeit handelt es sich um eine qualitativ empirische Untersuchung zu Erklärprozessen im Fach Englisch, die in der Klassenstufe 7 der Realschule durchgeführt wurde. Thematisch beschäftigt sich die Studie mit der Vermittlung von Grammatik, wobei die verbalen und nonverbalen Interaktionsprozesse im Vordergrund des Erkenntnisinteresses stehen. Dabei werden Vorkommen und Merkmale von Erklärungen im Grammatikunterricht in einer explorativ-deskriptiven und interpretativen Vorgehensweise beschrieben und analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Erklären im Fremdsprachenunterricht eine institutionalisierte Form darstellt und als eine Ko-Konstruktion zwischen der Lehrperson und den Schülern verstanden werden kann.
Unter dem Begriff Wille versteht man die im Handeln zum Ausdruck kommende Fähigkeit der persönlichen Selbstbestimmung. Man übernimmt Verantwortung für sein Handeln. Daher muss für den Willensakt ein Maß von Wachheit und Einsicht vorausgesetzt werden. Der Handlungsvollzug kann sich zeitlich weit vom Entschluß absetzen. (Hehlmann 1967, S.575f.) Um die Verortung dieser komplexen und vielschichtigen Begrifflichkeit bei Hans Würtz und Friedrich Nietzsche wird es im Folgenden gehen. In einem gedanklichen Akt wird im ersten Kapitel ein Kondensat eines kleinen Teils der Philosophie von Friedrich Nietzsche zu lesen sein. Dieser erste Schritt soll aber bei weiten nicht so stehen bleiben. Wie das bei vielen Menschen- die sich durch eine innere Getriebenheit hervortaten- ist wird auch Friedrich Nietzsche nach seinem Tod vereinnahmt, diffamiert, einseitig ausgelegt und belächelt. Gerade die Linie dessen was aber bei aller Ablehnung dann doch von den Gedanken Friedrich Nietzsches in die Pädagogik und Kultur des aufkommenden Kaiserreichs und später der Weimarer Republik wieder erscheint, soll hier wieder ausfindig gemacht werden. Im dritten Teil komme ich zu der eigentlichen Tragweite der Gedanken Nietzsches, in der Person des Pädagogen Hans Würtz, der bewußt die Gedankengänge des „wandernden Philosophen“ in seinem pädagogischen Konzept einer Krüppelpädagogik mitdenkt und zum Schluß kommt, dass der Wille allein die Menschen dazu befähigen könne über sich hinauszuwachsen. Die Skizzierung des Gedankengangs wird also hier im Mittelpunkt stehen und die daraus abgeleiteten pädagogischen Maßnahmen. In einem kurzen abschließenden Kapitel wird noch der heutigen Rezeption von Hans Würtz nachgegangen um kurz auf das evidente Prinzip der Übung bei Hans Würtz zu kommen.
Menschen mit Komplexer Behinderung haben, wie alle Menschen, das Recht auf Bildung und bedürfen ihrer. Die Wissenschaftliche Hausarbeit mit dem Thema „Aspekte des Diskurses um Bildung von Menschen mit Komplexer Behinderung“ bringt sich in die Bildungsdebatte mit ein und greift den Gedanken einer menschenmöglichen Bildung auf. Die Thematik wurde aus dem Beweggrund des Interesses für die Situation der Menschen mit (Komplexer) Behinderung in Ungarn gewählt. Impulse aus phänomenologischer Sicht wurden eingearbeitet. Innerhalb der Wissenschaftlichen Hausarbeit findet eine Auseinandersetzung mit den Begrifflichkeiten der Bildung und der Komplexen Behinderung statt. Diese Begriffe werden im Weiteren auf verschiedenen Reflexionsebenen zusammengeführt und auf historisch-pädagogischer, ethisch-gesellschaftlicher und didaktischer Ebene beleuchtet. Im Rahmen dessen werden der Weg zur anerkannten Bildungsfähigkeit der Menschen mit Komplexer Behinderung sowie ein erweitertes Bildungsverständnis in der Geistigbehindertenpädagogik aufgezeigt. Ebenso wird das interdependente Verhältnis von Lebensrecht und Bildungsrecht herausgestellt und Bildung wird in verschiedene Verhältnisse gesetzt. Grundlage dieses Bildungsverständnisses ist Levinas‘ ethischer Ansatz, welcher zunächst vorgestellt und anschließend innerhalb der pädagogischen Verantwortung und des pädagogischen Handelns reflektiert wird. In dem Abschluss der Wissenschaftlichen Hausarbeit wird das vorliegende Thema noch einmal diskutiert.
Das Spektrum von Aussprachestörungen reicht von nicht hörbaren Störungen, die im Alltag oftmals nicht ohne weiteres erkannt werden, bis hin zu hörbaren Störungen, die meist deutlicher wahrzunehmen sind. Hörbare Sprachstörungen können in den Bereichen Aussprache, Grammatik, Semantik und Pragmatik auftreten. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, wie sich Aussprachestörungen bei Kai und Leon äußern, die beide die zweite Klasse einer Sprachheilschule besuchen. Beide haben vorwiegend phonologische Störungen, was dazu führt, dass sie in ihrer alltäglichen Kommunikation stark eingeschränkt sind. Immer wieder kommt es zu Verständigungsproblemen, weil sich die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes manchmal unverstanden fühlen, oder die Kommunikationspartner die kindlichen Äußerungen nicht nachvollziehen können. Der fortschreitende Erwerb der Schriftsprache hat Einfluss auf die Aussprache. Es wird festgestellt, dass Kinder mit Aussprachestörungen einerseits behindernden Bedingungen beim Schriftspracherwerb begegnen können, etwa dann, wenn sie sich beim Verschriften an ihrer eigenen mündlichen Sprache orientieren. Andererseits kann die Schriftsprache positiven Einfluss auf die Aussprache haben und dabei helfen, Aussprachestörungen zu überwinden. Für die Förderung von Aussprachestörungen ist daher der Einsatz von Schrift sinnvoll. Im ersten Teil der Arbeit wird der theoretische Hintergrund zu Aussprachestörungen dargestellt. Einleitend wird ein Blick auf den Wandel des Verständnisses von Aussprachestörungen geworfen, dann wird der ungestörte Erwerb der Aussprache dargestellt und anschließend werden Diagnose- und Therapiemöglichkeiten aufgezeigt. Im zweiten Teil liegt das Augenmerk auf dem Schriftspracherwerb. Es wird erläutert, inwiefern Kinder beim Erwerb der Schriftsprache sprachanalytisch tätig sind, welche Möglichkeiten der Lernbeobachtung es gibt und wie schriftsprachliche Fähigkeiten gefördert werden können. Im dritten Teil der Arbeit wird der Zusammenhang zwischen Aussprachestörungen und Schriftspracherwerb erläutert. Anschließend erfolgt in Teil Vier die Vorstellung der beiden Jungen und es wird aufgezeigt, wie die Förderung verlaufen ist. Basis hierfür sind die in den vorherigen Kapiteln dargestellten Erkenntnisse.
Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in allgemeinen Schulen mit christlicher Wertorientierung
(2011)
Die vorliegende Arbeit untersucht theoretisch sowie praktisch mit Hilfe eines christlichen Menschenbildes Begründungsmöglichkeiten des gemeinsamen Unterrichts von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Grundlage bilden die Untersuchung des Einflusses der christlichen Theologie auf die Bildung, die Auseinandersetzung mit den Begriffen „sonderpädagogischer Förderbedarf“, „Inklusion“ und „Integration“ sowie die Darlegung der rechtlichen Grundlagen. Im Kapitel „christliche Wertorientierung und gemeinsamer Unterricht“ findet zunächst ein Annäherungsversuch an ein „christliches Gottesbild“ statt, welcher die Grundlage für die Untersuchung verschiedener Aspekte eines christlichen Menschenbildes darstellt. Die Schlagworte „Rechtfertigung des Menschen“, „Gottebenbildlichkeit“, „Bestimmung zur Gemeinschaft“ und „Hoffnung“ umreißen ein christliches Menschenbild, aus welchem Konsequenzen hinsichtlich des gemeinsamen Unterrichts gezogen werden. Um die Zusammenhänge von christlichem Menschenbild und gemeinsamen Unterrichts in der Praxis zu untersuchen, nimmt die Arbeit eine allgemeine freie evangelische Schule in den Blick, die sich auf den Weg macht, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu integrieren. Dazu sind mit fünf Personen eines Arbeitskreises Gespräche geführt und analysiert worden (Einzelfallanalyse). Das Arbeiten an der Schule, Voraussetzungen und Erfahrungen des gemeinsamen Unterrichts und der Einfluss eines christlichen Menschenbildes auf die Arbeit wurden dabei besonders in den Blick genommen. Der Anhang umfasst eine weitere Ausarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Baden-Württemberg, die Fragebögen und transkribierten Interviews.
Kaum ein Bereich innerhalb des schulischen Erziehungs- und Bildungsauftrages ist mit so viel Emotionen und persönlicher Betroffenheit verbunden wie der Bereich der Sexualerziehung. Obwohl er wichtig ist, wird er häufig an den Rand gedrängt oder vernachlässigt. Diese Ausarbeitung stellt eine theoretische Basis für ein sexualpädagogisches Konzept zusammen, die sich auf die Jungenarbeit in einer multikulturellen Förderschule konzentriert. Damit soll ein erster Schritt hin zu einem sexualpädagogischen Angebot gemacht werden, das die Sexualerziehung für alle Beteiligten erleichtert und verbessert. Die Schwerpunktsetzung ist entstanden in Bezug zu meiner studierten Fachrichtung, der förderschulischen multikulturellen Realität und der Tatsache, dass die Perspektive der Jungen gerade in der sexualpädagogischen Arbeit in der Vergangenheit vernachlässigt wurde. Die Ausarbeitung ist in vier Bereiche gegliedert. Als erstes wird die allgemeine Sexualpädagogik betrachtet, um wichtige Ansätze, Methoden und die Grundlage für die theoretische Basis herauszuarbeiten. Anschließend wird direkt auf Sexualpädagogik im multikulturellen Kontext eingegangen, da gerade im Bereich der Sexualität die kulturellen Differenzen groß sein können. In einem weiteren Schritt werden die Jungenarbeit und ihre Bedingungen und Prinzipien betrachtet. Im vierten Bereich wird die Förderschule in den Fokus genommen. Die Grundlagen und Voraussetzungen für eine gelingende Zusammenarbeit mit den Schülern werden herausgearbeitet. Abschließend wird durch die Verknüpfung der einzelnen Bereiche die theoretische Grundlage für die „Sexualpädagogische Jungenarbeit in einer multikulturellen Förderschule“ erstellt.
Die Geburt eines Kindes ist etwas Großartiges und Faszinierendes, die das bisherige Leben der Eltern zum Teil verändern wird. Die überwiegende Zahl der Eltern wird sich mit Sicherheit über ihren Nachwuchs freuen und dem gespannt entgegen sehen. Mit Veränderungen sind aber ebenso Unsicherheiten und Zweifel verbunden. Unweigerlich treten Fragen bezüglich des richtigen Umgangs mit dem Säugling, der Entwicklung des Kindes und seiner Erziehung auf. Eben an dieser Stelle möchte die vorliegende Arbeit anknüpfen. Fest steht, dass der frühen kindlichen Entwicklung und damit auch dem Säuglingsalter eine große Bedeutung zukommt. Hierbei spielen die Bezugspersonen, also vornehmlich die Eltern, bei denen die Verantwortung liegt, eine zentrale Rolle. Der Säugling ist zum Überleben und für eine bestmögliche Entwicklung auf Unterstützung angewiesen. Aber welche Möglichkeiten gibt es Eltern in ihren Kompetenzen zu stärken, damit sie an Sicherheit gewinnen und dem Kind eine bestmögliche Entwicklung bieten können? Eine Option sind die zahlreichen und vielfältigen Literaturratgeber für Eltern, doch gerade diese Medienflut an Ratgeber macht es den Eltern oftmals nicht leicht zu entscheiden, welche korrekte Informationen darstellen und für ihre individuelle Situation geeignet sind. Während der Schwangerschaft ist eine Hebamme, als Beratungs- und Vertrauensperson, sehr hilfreich. Wer jedoch übernimmt diese Funktion in den ersten Lebensjahren? Wo können Eltern allgemeine, aber auch individuell abgestimmte Informationen auf ihre Lebenssituation und Bedürfnisse erhalten und sich mit anderen Eltern oder Fachpersonal austauschen? Um diese Fragen zu beantworten greift die hier vorliegende Arbeit die aktuelle Entwicklung der letzten Jahre auf, bei der ein ständiger Zuwachs von Elternkursen zur Elternbildung zu verzeichnen ist. Der Fokus wird hierbei exemplarisch auf drei verschiedene Elternkursangebote gelegt („Das Prager-Eltern-Kind-Programm“, „Das Säuglings-ABC“ und „FERDA“). Neben der ausführlichen Darstellung dieser Kursangebote, vor allem ermöglicht durch leitfadengestützte Experteninterviews, und ihrem anschließenden Vergleich, wird auf weitere wichtige Fragen eingegangen: · Was ist unter Elternbildung zu verstehen und warum ist die frühe Elternbildung von Bedeutung? · Aus welchen Gründen wird die Elternbildung in der heutigen Zeit zu einem gar notwendigen Bestandteil der Erziehung eines Kindes? Wie lässt sie sich begründen? · Mit der Durchführung und der Wahrnehmung eines Kursangebotes ist stets ein präventiver Anspruch verbunden. In wieweit können Elternkursangebote diesem Anspruch gerecht werden und gibt es Grenzen ihrer präventiven Ausrichtung? · Wer bietet Elternkurse an und wer vor allem profitiert letztendlich davon? Mit der letzten Frage wird ein wichtiger Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit angesprochen. Bei Eltern, die z.B. aufgrund ihrer nationalen Herkunft in unserer Gesellschaft benachteiligt sind und nicht in dem Sinne an der Gesellschaft teilhaben können, wie es bei Eltern ohne Migrationshintergrund der Fall ist, kommen neben den Unsicherheiten und Zweifeln bezüglich des Umgangs und der Entwicklung des Kindes zusätzliche Herausforderungen durch oftmals prekäre Lebenslagen hinzu. Dem Leser sollte deshalb bewusst sein, dass Eltern sich in verschiedenen Lebenslagen befinden und diese zu berücksichtigen sind.