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Sprache kommt im Mathematikunterricht eine tragende Rolle zu. Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf können jedoch Schwierigkeiten beim Erfassen von in Schriftsprache dargebotener Informationen haben. Das Ziel dieser Studie besteht darin, herauszufinden, wie solche Lesebarrieren reduziert werden können. Ein erleichterter Zugang zu Arbeitsaufträgen könnte durch den Einsatz von Leichter Sprache und Piktogrammen erreicht werden. Auch die Visualisierung kompletter Sätze durch Fotos könnte hilfreich sein. Zentrale Fragestellung dieser Studie ist, inwieweit die Verwendung von Leichter Sprache bzw. Leichter Sprache und Piktogrammen oder Fotos die Performanz bei der Bearbeitung mathematischer Aufgaben verbessert. Die Stichprobe bestand aus Schülerinnen und Schülern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Lernen (N = 144) und Lernenden ohne sonderpädagogischen Förderbedarf (N = 159). Die Schülerinnen und Schüler bearbeiteten Aufgaben, in welchen es um die Einführung des Bruchzahlbegriffs ging, in einer der folgenden Versionen: Leichte Sprache (EG 1), Leichte Sprache +Piktogramme (EG 2), Leichte Sprache +Fotos (EG 3) oder keine Unterstützungsmaßnahme (EG 4). Die Lesefertigkeit und der IQ der Lernenden wurde vor der Bearbeitung der Aufgaben erhoben, um vergleichbare Experimentalgruppen bilden zu können. Es zeigte sich ein signifikanter Effekt der verschiedenen Bedingungen auf die Aufgabenbearbeitung. Eine Post-Hoc-Analyse verdeutlichte, dass die Signifikanz aus dem Unterschied zwischen EG 3 und EG 4 resultierte. Die Schülerinnen und Schüler in EG 3 bearbeiteten die Aufgaben erfolgreicher als die Lernenden in EG 4.
We consider groups defined by non-empty balanced presentations with the property that each relator is of the form, where x and y are distinct generators and is determined by some fixed cyclically reduced word that involves both a and b. To every such presentation we associate a directed graph whose vertices correspond to the generators and whose arcs correspond to the relators. Under the hypothesis that the girth of the underlying undirected graph is at least 4, we show that the resulting groups are non-trivial and cannot be finite of rank 3 or higher. Without the hypothesis on the girth it is well known that both the trivial group and finite groups of rank 3 can arise.
Während die naturwissenschaftlichen Selbstkonzepte von Sekundarschülern beträchtliche Aufmerksamkeit erhalten haben, wurden einige wichtige Aspekte der Chemie-Selbstkonzepte noch nicht verstanden: Geschlechterverhältnisse, der Einfluss des kulturellen Hintergrunds der Schüler und der Einfluss des Chemie-Selbstkonzepts auf Lernprozesse . In der vorliegenden Studie konnten wir unsere Hypothese bestätigen, dass das Chemie-Selbstkonzept stark mit Lernzielorientierungen zusammenhängt. Dieser Teil der Studie baute auf Erkenntnissen aus der Pädagogischen Psychologie auf. Unsere Ergebnisse öffnen das Feld für praktische Interventionen zur Beeinflussung der Selbstkonzepte der Chemie. Wir untersuchten die Geschlechterverhältnisse im Selbstkonzept der Chemie mit besonderem Fokus auf den kulturellen Hintergrund der Studierenden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Selbstkonzept der Chemie vom Selbstkonzept der Naturwissenschaften unterscheidet: der traditionell in der Literatur beschriebene Gender Gap konnte nicht gefunden werden. Stattdessen legt die Studie nahe, dass eine Interaktion von Geschlecht und kulturellem Hintergrund das Selbstkonzept der Chemie beeinflussen könnte. Uns interessierte der Einfluss des Kontextes des Chemieunterrichts und der Sprache auf das Selbstkonzept. In Übereinstimmung mit der Literatur fanden wir heraus, dass eine gute Beziehung zum Chemielehrer einen positiven Einfluss auf das Chemie-Selbstkonzept zu haben scheint. Auch die Wahrnehmung der Chemiesprache und der Chemie-Selbstkonzepte waren stark korreliert. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden Vorschläge für praktische Interventionen gemacht.
Untersuchungen haben gezeigt, dass das wissenschaftliche Kapital der Schüler einen großen Einfluss auf ihre wissenschaftlichen Bestrebungen und ihre Entwicklung einer wissenschaftlichen Identität hat. In dieser Studie wenden wir den Begriff des Wissenschaftskapitals auf den Chemieunterricht an, um zu untersuchen, wie Schüler das Wissenschaftskapital im Bereich Chemie nutzen. Wir definieren Chemiekapital als die Ressourcen einer Person, die ihr oder ihm helfen, auf dem Gebiet der Chemie erfolgreich zu sein ( z, Eltern kennen Chemieinhalte, gemeinsame Aktivitäten zu Hause mit Chemie, …). Wir haben 48 Schülerinnen und Schüler in Deutschland befragt und eine thematische Analyse durchgeführt. Es verrät folgendes. (i) Chemiekapital in der häuslichen Umgebung ist ungleich verteilt. Schülerinnen und Schüler, die keine Familienmitglieder haben, die sich dem Mainstream-Konzept der Chemie anschließen können, konzentrieren sich tendenziell auf Schulen mit den niedrigsten Zugangsvoraussetzungen ( Hauptschulen, Sekundarstufe I). Chemiekapital wird also tendenziell reproduziert. (ii) In den meisten Fällen wird das Chemiekapital der Familie zum individuellen Chemiekapital der Schüler. Dies zeigt sich in einer Vielzahl von Verbindungen zwischen dem Chemiekapital der Familien und dem individuellen Chemiekapital der Schüler. (iii) Die deutschen Schulstrukturen neigen dazu, die bestehenden Ungleichheiten zu verschärfen: Dies führt dazu, dass den Schülern der Hauptschulen qualifizierte Chemielehrer vorenthalten werden. (iv) In einigen Ausnahmefällen erwerben Studierende Chemiekapital unabhängig von ihrem Familienkapital. Sie tun dies entweder, indem sie chemiebezogenen YouTube-Kanälen folgen oder indem sie eine Chemieidentität als Teil einer allgemeinen Lerneridentität entwickeln. Um die bestehenden Ungleichheiten abzubauen, bedarf es dringender VorkehrungenHauptschulen in Deutschland mit qualifiziertem Lehrpersonal für Chemie. Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, könnten Unterrichtsansätze, die sich auf Identitätsbildung konzentrieren und Schüler und ihre Eltern in einen Dialog über Chemie einbeziehen, möglicherweise fruchtbar sein.
Die Teilnahme an Naturwissenschaften ist unter den Schülern der Sekundarstufe nach Geschlecht, sozialer Schicht und ethnischer Zugehörigkeit ungleich verteilt. In der vorliegenden Studie wird der Einfluss des häuslichen Umfelds auf das Chemie-Selbstkonzept von Schülerinnen und Schülern als Erklärungsfaktor für Partizipation an Naturwissenschaften untersucht. Dazu wird die soziologische Linse des Chemiekapitals herangezogen. Eine Mixed-Methods-Studie (N=48) wurde mit quantitativen Daten zum Selbstkonzept und verwandten Variablen (Kognitionsbedürfnis, inkrementelle Theorie, Sprachwahrnehmung) und qualitativen Interviewdaten zum Chemiekapital durchgeführt. Die Daten deuten darauf hin, dass das Chemie-Selbstkonzept in quantitativer Hinsicht nicht mit dem Chemiekapital zusammenhängt. Jedoch, Die Untersuchung der qualitativen Dimensionen deutet darauf hin, dass das Chemiekapital im häuslichen Umfeld den Bezugsrahmen verändern könnte, vor dem die Schüler ihre Fähigkeiten interpretieren. Wir schlagen die Interpretation vor, dass Schüler ihre Fähigkeiten in Chemie zu Hause mit bedeutenden anderen vergleichen. Wenn Eltern über Chemiekapital verfügen, kann dies zu negativeren Bewertungen ihrer Fähigkeiten führen, die durch Vergleiche mit Klassenkameraden ausgeglichen werden können. Wenn Eltern kein Chemiekapital besitzen, könnten sich die Schüler als kompetenter wahrnehmen. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um diese Hypothese zu überprüfen. Die Ergebnisse und der integrative Mixed-Method-Ansatz werden diskutiert. Wir schlagen die Interpretation vor, dass Schüler ihre Fähigkeiten in Chemie zu Hause mit bedeutenden anderen vergleichen. Wenn Eltern über Chemiekapital verfügen, kann dies zu negativeren Bewertungen ihrer Fähigkeiten führen, die durch Vergleiche mit Klassenkameraden ausgeglichen werden können. Wenn Eltern kein Chemiekapital besitzen, könnten sich die Schüler als kompetenter wahrnehmen. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um diese Hypothese zu überprüfen. Die Ergebnisse und der integrative Mixed-Method-Ansatz werden diskutiert. Wir schlagen die Interpretation vor, dass Schüler ihre Fähigkeiten in Chemie zu Hause mit bedeutenden anderen vergleichen. Wenn Eltern über Chemiekapital verfügen, kann dies zu negativeren Bewertungen ihrer Fähigkeiten führen, die durch Vergleiche mit Klassenkameraden ausgeglichen werden können. Wenn Eltern kein Chemiekapital besitzen, könnten sich die Schüler als kompetenter wahrnehmen. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um diese Hypothese zu überprüfen. Die Ergebnisse und der integrative Mixed-Method-Ansatz werden diskutiert.
Vorstellungen von College-Studenten über Veränderungen der Erde und des Lebens im Laufe der Zeit
(2020)
Während die interdisziplinäre Zusammenarbeit unter Forschern erwünscht ist, führt der traditionelle naturwissenschaftliche Unterricht im Allgemeinen dazu, dass naturwissenschaftliche Disziplinen als separate Einheiten unterrichtet werden. Diese Studie konzentriert sich auf das studentische Verständnis von Konzepten an der Schnittstelle zweier isolierter Disziplinen – Geowissenschaften und Biowissenschaften – bei zwei gezielten Stichproben von Studenten im College-Alter (USA, Deutschland). Insbesondere untersuchten wir: 1) wie Studenten großräumige biologische und geologische Veränderungen auf der Erde im Laufe der Zeit konzipieren; 2) die Beziehung zwischen den Vorstellungen der Schüler und ihrem Verständnis evolutionärer und geologischer Theorien; und 3) wie diese Konzeptualisierungen die Notwendigkeit der Integration von Konzepten in Schullehrpläne erläutern. Die Schüler wurden gebeten, Fragen zu sieben wichtigen evolutionären Ereignissen in der Erdgeschichte (Biowissenschaften) und wahrgenommenen Veränderungen der Erdgröße und der Kontinentalpositionen im Laufe der Zeit (Geowissenschaften) zu beantworten. Beide Gruppen zeigten Schwierigkeiten, absolute Zeitalter in der tiefen Zeit zu verstehen, obwohl Young Earth- und Young Life-Perspektiven in der US-Gruppe vorhanden und in der deutschen Gruppe nicht vorhanden waren. Die Vorstellungen über Veränderungen der Erdgröße und der kontinentalen Positionen im Laufe der Zeit waren in beiden Gruppen konsistent. Die Ergebnisse verdeutlichen den Bedarf an einer inhaltlich interdisziplinären naturwissenschaftlichen Bildungsvermittlung in beiden Ländern. Gruppe und fehlt in der deutschen Gruppe. Die Vorstellungen über Veränderungen der Erdgröße und der kontinentalen Positionen im Laufe der Zeit waren in beiden Gruppen konsistent. Die Ergebnisse verdeutlichen den Bedarf an einer inhaltlich interdisziplinären naturwissenschaftlichen Bildungsvermittlung in beiden Ländern. Gruppe und fehlt in der deutschen Gruppe. Die Vorstellungen über Veränderungen der Erdgröße und der kontinentalen Positionen im Laufe der Zeit waren in beiden Gruppen konsistent. Die Ergebnisse verdeutlichen den Bedarf an einer inhaltlich interdisziplinären naturwissenschaftlichen Bildungsvermittlung in beiden Ländern.
The current research in the field of argumentation in school contexts predominantly focuses on the development of oral and written argumentation skills and interventions to improve students’ argumentative skills, while comparative studies of argumentative practices in different modes, particularly the linguistic features of oral versus written argumentative practices, are still rare.
To close this gap, our study investigates argumentative oral and written practices of students in secondary school to answer the question whether the mode has an influence on the use of specific procedures and linguistic features. We examined how students express their stance on a controversial issue linguistically (Positionierung) by analyzing a small corpus of argumentative discussions and letters by 12th grade students. The results of the study show that while students use similar procedures and linguistic features in both modes, they are more varied and multifaceted in discussions, i.e. oral communication, than in letters, i.e. written communication.
The different facets of professional performance of teachers are being debated in the current educational
research discussion. Both qualitative and quantitative test constructions exist for vignette-based measurement of
competence. For economic reasons, a procedure with closed-ended items is often favored, a reference is required for
determining and comparing alternative responses. This paper sketches out the procedure for identifying adequate
reactions to responses that we call a technical education expert norm (PCK-T). This expert norm is generated from
a multi-step expert survey and, in addition, reveals possible validation steps that can be derived for developing
teaching situations. After a content validation (N1 = 8) a multi-step quantitative survey with specialised subject
experts at schools and universities, departmental heads at public colleges for education and teacher training, as well
as experienced teachers of technology was carried out (N2 = 79; N3 = 76). In order to assess teaching competencies
of pre-service teachers using a vignette-based test procedure, the generated technical education expert norm (PCKT) allows adequate responses to be differentiated from (rather) inadequate responses in the teaching situations
"Wir berichten über eine Studie zum syllogistischen Denken, die mit der Idee konzipiert wurde, dass die Leistung der Probanden in Experimenten stark von den kommunikativen Situationen abhängt, in denen die jeweilige Aufgabe gestellt wird. Aus dieser Perspektive beschreiben wir die Ergebnisse von Experiment 1, in dem die Leistung von Studenten im Grundstudium in 5 verschiedenen Aufgaben verglichen wird. Dieser Vergleich zwischen den Subjekten inspiriert zu einem Interventionsdesign innerhalb der Subjekte (Experiment 2). Die eingeführten Variationen traditioneller experimenteller Aufgaben und Einstellungen umfassen zwei Hauptdimensionen. Die erste konzentriert sich auf die Neugestaltung des Kontexts (der Pragmatik der konfrontierten Kommunikationssituationen) entlang der Dimension kooperativer vs. feindlicher Einstellungen. Die zweite besteht darin, die Konstruktion/Darstellung von Gegenbeispielen explizit zu machen, ein entscheidender Aspekt bei der Definition von Deduktion (im klassischen semantischen Sinne). Wir erhalten Beweise für die Möglichkeit einer signifikanten Änderung der Leistung der Schüler und der Strategien, denen sie folgen. Syllogistisches Denken wird hier als kontrollierter Mikrokosmos angesehen, der informativ genug ist, um Einsichten zu liefern, und wir schlagen Strategien für breitere Kontexte von Argumentation, Argumentation und Beweis vor."
Frauen und Angehörige ethnischer Minderheiten sind in naturwissenschaftlichen Berufen tendenziell unterrepräsentiert. Das Ziel dieser Arbeit war es, die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern unterschiedlichen Geschlechts und ethnischer Zugehörigkeit in Bezug auf die Berufsorientierung zu untersuchen, um zukünftige Interventionen auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden. Diese Arbeit stellt fest, dass Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Geschlechts und kulturellen Hintergrunds unterschiedliche Präferenzen hinsichtlich der Berufsorientierung in den Naturwissenschaften haben. Es wurden zwei Studien durchgeführt: (1) Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe (N = 450) wurden zu ihren aktuellen Aktivitäten und Bedürfnissen in Bezug auf die Berufsorientierung befragt; (2) Rückblickende Ansichten von Hochschulstudenten (N = 342) zu ihrer Berufsorientierung wurden untersucht. Bei den Sekundarschülern (1) fanden wir keine signifikanten Unterschiede in den naturwissenschaftlichen Ambitionen, bei der Unterscheidung zwischen der Kultur der Schüler und ihrem Geschlecht. Frauen mit Migrationshintergrund wünschen sich jedoch tendenziell Informationen aus anderen Quellen als andere Studierende (Kontakte zur Universität, Feedback von Lehrenden, dh eher formale/professionelle Quellen). Männliche Teilnehmer ohne Migrationshintergrund griffen tendenziell stärker auf informelle Quellen wie Online-Videoplattformen zurück. Diese Studie (2) bestätigte die Erkenntnis, dass professionelleres Feedback von Vorteil wäre. Diese Befunde legen nahe, dass die Berufsorientierung in der Wissenschaft zielgruppenspezifischer gestaltet werden sollte, um diejenigen zu erreichen, die derzeit in der Wissenschaft unterrepräsentiert sind. formellere/professionellere Quellen). Männliche Teilnehmer ohne Migrationshintergrund griffen tendenziell stärker auf informelle Quellen wie Online-Videoplattformen zurück. Diese Studie (2) bestätigte die Erkenntnis, dass professionelleres Feedback von Vorteil wäre. Diese Befunde legen nahe, dass die Berufsorientierung in der Wissenschaft zielgruppenspezifischer gestaltet werden sollte, um diejenigen zu erreichen, die derzeit in der Wissenschaft unterrepräsentiert sind. formellere/professionellere Quellen). Männliche Teilnehmer ohne Migrationshintergrund griffen tendenziell stärker auf informelle Quellen wie Online-Videoplattformen zurück. Diese Studie (2) bestätigte die Erkenntnis, dass professionelleres Feedback von Vorteil wäre. Diese Befunde legen nahe, dass die Berufsorientierung in der Wissenschaft zielgruppenspezifischer gestaltet werden sollte, um diejenigen zu erreichen, die derzeit in der Wissenschaft unterrepräsentiert sind.
Bildung soll die Entwicklung einer nachhaltigeren Denk-, Arbeits- und Lebensweise unterstützen. Obwohl es eine breite Literatur zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gibt, wurde die Rolle von Schulleitern bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit und BNE in Schulen kaum berücksichtigt. Aufgrund der Ergebnisse der Schulwirkungsforschung kann jedoch davon ausgegangen werden, dass Schulleitungen einen signifikanten Einfluss auf BNE ausüben. Nachhaltigkeit ist ein Führungsthema. Wenn eine Schule die Integration von Nachhaltigkeit und BNE anstrebt, spielt die Schulleitung eine zentrale Rolle. Sie oder er muss das Vorhaben von ganzem Herzen und glaubwürdig unterstützen, einen partizipativen Prozess der Schulentwicklung organisieren, Nachhaltigkeit und BNE im Schulalltag betonen, Lehrkräfte bei der Anwendung von BNE unterstützen, und Studierenden Möglichkeiten bieten, eigene Initiativen zu starten. Der vorliegende Beitrag zum Themenheft „Nachhaltigkeit in Führung und Bildung“ ist ein theoretisches Konzeptpapier, das auf einer Literaturrecherche und der konzeptionellen Arbeit der Autoren basiert. Es bietet ein Modell und will Schulleitungen dabei unterstützen, ihre Schulen in Richtung Nachhaltigkeit zu führen. Daher wird ein Rahmen aus vier Stufen der Integration von Nachhaltigkeit und BNE in eine Schule definiert. Für jede dieser Phasen werden eine Reihe praktischer Maßnahmen und Managementstrategien vorgeschlagen und ausführlich erläutert. Es bietet ein Modell und will Schulleitungen dabei unterstützen, ihre Schulen in Richtung Nachhaltigkeit zu führen. Daher wird ein Rahmen aus vier Stufen der Integration von Nachhaltigkeit und BNE in eine Schule definiert. Für jede dieser Phasen werden eine Reihe praktischer Maßnahmen und Managementstrategien vorgeschlagen und ausführlich erläutert. Es bietet ein Modell und will Schulleitungen dabei unterstützen, ihre Schulen in Richtung Nachhaltigkeit zu führen. Daher wird ein Rahmen aus vier Stufen der Integration von Nachhaltigkeit und BNE in eine Schule definiert. Für jede dieser Phasen werden eine Reihe praktischer Maßnahmen und Managementstrategien vorgeschlagen und ausführlich erläutert.
Unter Verweis auf das hohe Belastungserleben von angehenden Erzieherinnen und Erziehern untersuchte die vorliegende Studie die potentiell schützende Funktion der Mentalisierungsfähigkeit an 264 Auszubildenden. Es zeigte sich, dass die Mentalisierungsfähigkeit nicht nur positiv mit dem Wohlbefinden der Stichprobe assoziiert war, sondern dass diese einen zum Stress- und Beschwerdeerleben gegenläufigen, förderlichen Effekt auf das Wohlbefinden verübte. Überdies wurde der Einfluss der Gesamtbelastung auf das Wohlbefinden über die Mentalisierungsfähigkeit partiell vermittelt. Die Daten zeigten, dass die Fähigkeit der Auszubildenden, eigenes und fremdes Verhalten auf Basis mentaler Zustände wahrzunehmen, deren Wohlbefinden förderlich beeinflusst.
Vielfältige Analytik
(2020)
Die chemische Analytik hat das Ziel, Antworten auf die Fragen nach dem „Was?“ und dem „Wieviel?“ zu finden. Wie vielfältig die Antworten auf diese Fragen sein können, zeigt sich darin, dass die chemische Analytik aus zahlreichen Teilgebieten besteht, etwa der Spektroskopie, der Elektrochemie, der Sensorik etc. Derzeit gibt es ca. 70 verschiedene Chemieanalytik-Zeitschriften weltweit...
Berufsorientierung stellt ChemielehrerInnen vor eine besondere Herausforderung, da vor allem Mädchen und junge Frauen geringere naturwissenschaftliche Karriereaspirationen zeigen. Derzeit mangelt es an wissenschaftlich fundierten Ansätzen, eine naturwissenschaftliche Identitätsbildung in der Berufsorientierung im Unterricht bei Mädchen und jungen Frauen aktiv zu unterstützen. Die vorliegende Studie untersucht nach dem Science-Capital-Ansatz, welche Gesprächsstrategien in der Berufsorientierung die naturwissenschaftliche Identitätsbildung von Mädchen und jungen Frauen fördern können. Im Rahmen des DiSenSU-Projekts zur Berufsorientierung in den Naturwissenschaften nahmen Mädchen und junge Frauen an einem Coachinggespräch über naturwissenschaftliche Identitäten und Karriereaspirationen teil. Für die vorliegende Studie wurden quantitative Daten zu Selbstkonzept und Karriereaspirationen sowie qualitative Daten aus den Coachinggesprächen analysiert. Untersucht wurde: (1) Welche Voraussetzungen bezüglich Selbstkonzept und Karriereaspirationen zeigen Mädchen und junge Frauen in der Reflexion über naturwissenschaftliche Berufe? (2) Welche Strategien der Gesprächsführung eignen sich, Science Capital zu fördern? Die Studie zeigt, wie Selbstkonzept und Karriereaspirationen als Anknüpfungspunkte im Coachinggespräch genutzt werden können und welche Gesprächsstrategien sich eignen, die naturwissenschaftliche Identitätsbildung bei Mädchen und jungen Frauen zu förden
Die zweidimensionale Spektroelektrochemie von elektrochromen und elektrolumineszierenden Substanzen zeigt eine direkte Korrelation auf zwischen den Elektrodenreaktionen und Änderungen der Absorption oder Lumineszenz. Dies wird anhand der beiden Substanzen N,N,N’,N’-Tetramethyl-p-phenylendiamin (Wurster's Blau) und Tris(2,2’-bipyridyl)rutheniumchlorid [Ru(bpy)3]Cl2 demonstriert. In diesem Artikel werden vornehmlich Hochschulexperimente vorgestellt. Zusätzlich wird an zwei Beispielen aufgezeigt, dass auch mit einfacheren schulischen Mitteln das Prinzip der Spektroelektrochemie experimentell erfasst werden kann.
Vollkommen unvollkommen. Beispiel einer Kurzfilmanalyse.
"Ich komme nun zu dem Schluss, dass sich der Film Kitchen Sink in einem trinären System bewegt, verbunden durch die Eckpunkte: Das Wesen der Frau, einen Kampf der Geschlechter (impliziert das Wesen des Mannes) und die Lebendigkeit als Urform des Seins. Um den Geschlechterkampf oder treffender einen Kampf der Geschlechter darzustellen werden in Hinblick auf den Film verschiedene Stilmittel und Prinzipien eingesetzt..."
Siehe auch: urn:nbn:de:bsz:lg1-opus4-12632
Die Gespenster von Demmin.
(2020)
Information des Hanser Verlages:
Wie sehr bestimmt die Geschichte unsere Gegenwart? Verena Keßlers Debüt über die Haltlosigkeit des Erwachsenwerdens "brummt nur so vor Lebendigkeit. Traurig, witzig, abgründig - Bombe!" (Stefanie de Velasco)
Larry lebt in einer Stadt mit besonderer Geschichte - Ende des Zweiten Weltkriegs fand in Demmin der größte Massensuizid der deutschen Geschichte statt. Für Larry ist ihre Heimatstadt aber vor allem eins: langweilig. Sie will so schnell wie möglich raus in die Welt und Kriegsreporterin werden. Während Larry mit den Unzumutbarkeiten des Erwachsenwerdens kämpft, steht einer alten Frau der Umzug ins Seniorenheim bevor. Beim Aussortieren ihres Hausstands erinnert sie sich an das Kriegsende in Demmin und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Mit Leichtigkeit und Witz erzählt Verena Keßler von Trauer und Einsamkeit, von Freundschaft und der ersten Liebe. Ein Roman über die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und die Möglichkeit, sie zu überwinden.
This article presents an analysis of the formation of organized interest groups in the post-communist context and organizational populations over time. We test two theories that shed doubt on whether vital rates of interest groups are explained by individual incentives, namely, the political opportunity structure and population ecology theory. Based on an analysis of the energy policy and higher education policy organizations active at the national level in Hungary, Poland, and Slovenia, we find that while the period of democratic and economic transition indeed opened up the opportunity structure for organizational formations, it by no means presented a clean slate. Communist-era successor and splinter organizations survived the collapse of communism, and all three countries entered transition with relatively high density rates in both organizational populations. We also find partial support for the density dependence hypothesis. Surprisingly, the EU integration process, the intensity of legislative activity, and media attention do not seem to have meaningfully influenced founding rates in the two populations
The article analyses the strategies of Hungarian higher education interest organisations against the encroachments on academic freedom by Viktor Orbán's governments. We contrast the 2012–2013 and 2017–2019 protest waves and find that innovations in strategy came from new organisations in both periods, whereas established ones were rather passive or opted for the status quo. However, in the second period, new actors consciously declined to pursue wider systemic goals and aimed at building up formal organisations instead of loose, movement-like networks. The focus on keeping a unified front and interest representation on the workplace level did not change the overall outcome. Just like during the first period, the government was able to reach its goals without major concessions. Nevertheless, during the second protest wave the government was unable to divide and pacify its opponents, which stripped it of its legalistic strategy and revealed its authoritarianism.
Mit diesem Artikel legen die Verfassenden eine bildungswissenschaftliche Begründung des Making-Ansatzes vor. Anhand eines Modells, das die Interaktionstiefen zwischen Mensch, Medium und Maschine beschreibt, wird verdeutlicht, dass die Bedeutung digitaler Technik sowie technologische Prinzipien im Mensch-Medien-Maschine-Verhältnis zunehmen und dadurch auch die menschliche Interaktion beeinflussen. Sie werden zeigen, dass die mit-kommunizierende Technik und der gesellschaftlich-kulturelle Einfluss technologischer Prinzipien ein breiteres Verständnis von Medienkompetenz im Sinne einer Digital Literacy erfordert. Ansätze wie Making, Coding und Tinkern können helfen, dieses Bildungsziel zu erreichen, indem sie die klassischen Dimensionen des Medienkompetenzkonzepts erweitern. Im Beitrag werden diese Ansätze zunächst handlungstheoretisch begründet; im Anschluss diskutieren die Verfassenden mit Blick auf Schule und die universitäre Lehrerbildung exemplarisch, inwiefern diese im Rahmen der Medienbildung bedeutsam sein können.
When “software takes command”, people take fright – a reaction which frequently accompanies change or novelty. Their fears are understandable, but they also cloud people’s view of the potentials that digital tools and digital media hold for society and especially educational contexts. Their fears also define societal debates and contribute to a general lack of ambition when it comes to seizing the opportunities for broad collaboration in the design of a “digital society”. This paper identifies a selection of conceptual digital potentials, presents the initial findings of an ongoing study and uses these as a basis to formulate recommendations for reclaiming society’s formative authority over the shape of the digital in its midst.
Technology criticism and data literacy: The case for an augmented understanding of media literacy
(2020)
Reviewing the history of media literacy education might help us to identify how creating media as an approach can contribute to fostering knowledge, understanding technical issues, and to establishing a critical attitude towards technology and data. In a society where digital devices and services are omnipresent and decisions are increasingly based on data, critical analysis must penetrate beyond the “outer shell” of machines – their interfaces – through the technology itself, and the data, and algorithms, which make these devices and services function. Because technology and data constitute the basis of all communication and collaboration, media literate individuals must in the future also have a sound understanding of technology and data literacy. This article examines the relevance of this broader definition of literacy and delivers a forward-looking defense of media literacy education in schools. It also posits the thesis that the digital transformation represents a challenge, which is confronting society, politics, and education alike.
In diesem Text wird anhand des Spiels Debugger 3.16: Hack'n'Run (2017) beispielhaft dargestellt, wie digitale Spiele in informatischen Bildungskontexten genutzt werden können, um problemorientierte Lehr-Lernsituationen zu gestalten. Es wird gezeigt, welche Vorteile dies für die informatische Bildung insbesondere von denjenigen Schüler*innen mit sich bringt, deren Medienhabitus als unterhaltungsorientiert beschrieben werden kann (vgl. Kutscher 2009).
In this text, the findings of cognitive psychology will be used to tackle certain misconceptions in academic philosophical learning contexts. It will be shown that some techniques that university teachers often recommend and on which students often rely on for working on texts and acquiring the contents of them and other contents – like for example highlighting, notetaking, and summarization – are not that effective for long-term retention. At least not if some aspects are not considered. The aim is to show what empirical research has found out about effective learning and how this can help to create tasks that foster long-term retention of philosophical contents which also helps with training higher-order skills such as applying, reflecting, evaluating, and modifying these contents.
Reading research shows that phonological decoding skills and intelligence work mostly independent from each other. However, there is a variety of results on the relationship between reading skills and IQ measures. Studies in this field mainly focus on students with reading disabilities (RD) or students with intellectual disabilities (ID) and less on pupils with Special Educational Needs in Learning (SEN-L). We performed a secondary data analysis to evaluate differences in reading skills and fluid intelligence between students with (N = 144) and without (N = 157) SEN-L and the relationship between SEN-L, reading skills, and fluid intelligence. Participants completed a standardized screening of reading skills (SLS 2-9) and a German culture fair intelligence test (CFT 20-R). Students with SEN-L had lower scores in both tests. Correlations between both scores were smaller within the two groups than in the total sample. Implications of the findings are discussed.
Leading Schools towards Sustainability. Fields of Action and Management Strategies for Principals.
(2020)
Education is expected to support the development of a more sustainable way of thinking, working, and living. Although there is a broad range of literature on Education for Sustainable Development (ESD), the role of principals in the implementation of sustainability and ESD in schools has rarely been taken into consideration. However, based on the results of school effectiveness research, one can assume that school principals exert a significant influence on ESD. Sustainability is a leadership issue. When a school aims at integrating sustainability and ESD, the principal plays a pivotal role. She or he has to support the endeavor wholeheartedly and credibly, organize a participative process of school development, emphasize sustainability and ESD in the daily life of the school, support teaching staff in the application of ESD, and offer students opportunities to launch their own initiatives. This article for the special issue on “Sustainability in leadership and education” is a theoretical concept paper based on a literature review and the authors’ conceptual work. It offers a model and seeks to support principals in leading their schools towards sustainability. Therefore, a framework of four stages of the integration of sustainability and ESD in a school is defined. For each of these stages, a number of practical actions and management strategies are suggested and explained in detail.
We report on a study on syllogistic reasoning conceived with the idea that subjects' performance in experiments is highly dependent on the communicative situations in which the particular task is framed. From this perspective, we describe the results of Experiment 1 comparing the performance of undergraduate students in 5 different tasks. This between-subjects comparison inspires a within-subject intervention design (Experiment 2). The variations introduced on traditional experimental tasks and settings include two main dimensions. The first one focuses on reshaping the context (the pragmatics of the communication situations faced) along the dimension of cooperative vs. adversarial attitudes. The second one consists of rendering explicit the construction/representation of counterexamples, a crucial aspect in the definition of deduction (in the classical semantic sense). We obtain evidence on the possibility of a significant switch in students' performance and the strategies they follow. Syllogistic reasoning is seen here as a controlled microcosm informative enough to provide insights and we suggest strategies for wider contexts of reasoning, argumentation and proof.
Hintergrund
Der Konfiguration selbstregulativer Fähigkeiten wird eine zentrale Rolle im Zustandekommen von Stress- und Belastungserleben zugewiesen, wobei dysfunktionale Anordnungen selbstregulativer Fähigkeiten charakteristisch für hohes Stresserleben sind. Mentalisieren – definiert als die Fähigkeit, Verhaltensweisen auf Basis mentaler Zustände wahrnehmen und bedenken zu können – ist ein ursprünglich klinisches Konzept, dem in jüngerer Zeit allerdings zusehends eine konstituierende Funktion im Zustandekommen psychischer Gesundheit zugewiesen wird und das hierbei Einfluss auf die Anordnung selbstregulativer Fähigkeiten verüben könnte.
Fragestellung
Die vorliegende Studie prüft, inwieweit ein mentalisierendes Verständnis mit adaptiven bzw. dysfunktionalen Konfigurationen selbstregulativer Merkmale assoziiert ist.
Methode
Die Studie nutzt Daten von 173 nichtklinischen Probanden (Querschnitt), die auf Basis von Fragebögen Mentalisierungsfähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale und selbstregulative Fähigkeiten einschätzten.
Ergebnisse
Die Ergebnisse deuten an, dass beeinträchtigte Formen der Mentalisierens unabhängig von Persönlichkeitsmerkmalen mit der zunehmenden Wahrscheinlichkeit assoziiert sind, maladaptiven Konstellationen selbstregulativer Fähigkeiten zugeordnet zu werden.
Diskussion
Unter Verweis auf die ermittelten Befunde lassen sich mentalisierungsfördernde Interventionen mit dem Ziel der Gesunderhaltung an nichtklinische Populationen gut begründen.
Competent use of the Internet to locate information is an important skill for today’s youth. Yet, many lack the knowledge and dispositions to engage in the processes necessary to effectively and efficiently find information on the Internet. As a result, various countries have incorporated references to the processes of online inquiry within their educational standards. Despite similarities in these standards, however, international comparisons are rare and have not produced insights into broader themes and patterns regarding how cognitive, metacognitive, and affective variables interact to influence outcomes on related measures of success, e.g., international assessments. The purpose of this research was two-fold: to examine the measurement invariance of a German-language version of the Survey of Online Reading Attitudes and Behaviors across a sample of participants from Germany and to compare the results with students from United States who completed the English-version of SORAB. The results justified comparisons across the samples with respect to the latent factor variables and comparisons yielded differences associated with cognitive and behavioral engagement, value/interest, and anxiety. No differences were noted with regard to self-regulation and efficacy for online reading. Implications are framed within broader contextual variables that may have been influential in producing the differences between the samples.
Durch das Speichern von Informationen auf externen Speicherspeichern können wir vorübergehend irrelevante Erinnerungen auslagern, die wir für die Zukunft als wichtig erachten. Das externe Speichern codierter Elemente verbessert die spätere Gedächtnisleistung für neue Informationen (Storm und Stone in Psychol Sci 26(2):182–188, 2015). In drei Experimenten haben wir diesen speicherverstärkten Gedächtniseffekt repliziert und spezifiziert .In Experiment 1 haben wir die Vorteile des Sparens repliziert und gezeigt, dass sie robust gegenüber Änderungen der Anweisungen sind. In Experiment 2 haben wir den speicherverstärkten Gedächtniseffekt auf motorisches Material ausgeweitet und, was noch wichtiger ist, Beweise für eine bessere Kodierung nach dem Speichern gefunden. In Experiment 3 war ein Kosteneffekt für gespeichertes verbalen Material vorhanden, was darauf hindeutet, dass das externe Speichern von Informationen die Zugänglichkeit für diese Informationen im Nachhinein reduzieren kann. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass mindestens zwei Faktoren zu den Vorteilen der Einsparung, einer besseren Kodierung und einer geringeren Störung beim Rückruf beitragen. Hiermit werden Ähnlichkeiten des speicherverstärkten Gedächtnisses mit Effekten des Listen-Methoden-gerichteten Vergessens-Phänomens und nützliche Implikationen für unser tägliches Informationsmanagement aufgezeigt.
Es wurde vermutet, dass sich die kognitive Hemmung bei der Alzheimer-Krankheit verschlechtert. Während zahlreiche Studien mit unterschiedlichen experimentellen Paradigmen Hinweise auf eine gestörte Aufmerksamkeits- und Gedächtnishemmung fanden, wurde im Hinblick auf das Phänomen des abrufinduzierten Vergessens Hinweise auf eine intakte Gedächtnishemmung berichtet (Moulin et al., 2002). Hier haben wir das zuvor verwendete Paradigma angepasst, um den Beitrag nicht-hemmender Prozesse zu reduzieren und untersucht, ob bei einer Stichprobe von Teilnehmern mit diagnostizierter Alzheimer-Krankheit noch ein abrufinduziertes Vergessen beobachtet werden kann. Im Gegensatz zum vorherigen Befund fanden wir, dass ein abrufinduziertes Vergessen nur in einer altersangepassten Kontrollgruppe auftrat.
Die Publikation erhellt ein bemerkenswertes Forschungsprojekt, das in zahlreichen Facetten informelle und interkulturelle Bildungsprozesse einfängt und rekonstruiert. Die Beiträge analysieren und exemplifizieren eindrücklich, wie Kinder Begegnungssituationen und Herausforderungen meistern, unterschiedliche Strategien und Wege nutzen, um Sprachbarrieren zu umgehen. Die videoethnographische Studie überzeugt in besonderem Maße durch die Ergebnisse und ermutigt zu grenzüberschreitenden Austauschen – auch oder gerade in Grundschulen, die nicht die erlernte Fremdsprache der Kooperationsschule sprechen. Ein äußerst gelungener Sammelband, der weit über die Austauschthematik hinaus, Antworten auf pädagogische Fragestellungen liefert, die im Kontext von Interkulturalität stehen. Die Ergebnisse ermutigen, die unterschiedlichen „Sprachen“ der Kinder, im Sinne von nicht sprachlicher Verständigungskompetenz, Ausdrucksmöglichkeiten und Kommunikationskreativität, zu berücksichtigen, sie konstruktiv zu nutzen, nicht nur in informellen Settings, sie vielmehr konsequent für Schule und Unterricht mitzudenken.
Obschon die Klassenführung von sportunterrichtenden Lehrkräften ein bedeutsamer Faktor eines guten Sportunterrichts darstellt, liegen keine Beobachtungsinstrumente vor, um die Qualität der klassenführungsbezogenen Performanzen bei sportunterrichtenden Lehrkräften valide, reliabel und objektiv erheben zu können. Derartige Instrumente erscheinen jedoch als wünschenswert, weil damit die Qualität der Klassenführung von sportunterrichtenden Lehrkräften ökologisch valide, situiert und verhaltensnah erfasst werden kann. In vorliegender Studie wurde dementsprechend die Fragestellung bearbeitet, durch welche Qualitätskriterien sich die klassenführungsbezogenen Performanzen bei sportunterrichtenden Lehrkräften erfassen lassen. In einem ersten Schritt wurde dazu eine Literaturanalyse realisiert und ein provisorisches Beobachtungsinstrument entwickelt. In einem zweiten Schritt wurde das Instrument im Rahmen einer Delphi-Runde und im Sinne einer inhaltlichen Validierung Sportdidaktikerinnen und Sportdidaktikern (n = 8) vorgelegt. Latente und manifeste Variablen wurden dabei verändert, ausgeschlossen und neue Variablen generiert. Zur empirischen Validierung wurde in einem dritten Schritt ein Beurteilungsverfahren durchgeführt. Raterinnen und Rater (n = 6) absolvierten dazu ein Training. Im Anschluss wurde die Qualität der klassenführungsbezogenen Performanzen anhand von 166 Unterrichtsstunden bei angehenden und tätigen sportunterrichtenden Lehrkräften beurteilt. Zur Überprüfung der Güte des Instruments wurden Faktorenanalysen durchgeführt und die Interraterreliabilität berechnet. Aus der empirischen Überprüfung geht ein 9‑faktorielles Modell hervor, welches aus 27 manifesten Variablen besteht. Die empirische Lösung weist auf einen ausreichenden bis guten Modell-Fit, die Interraterreliabilität zeigt gute bis exzellente Kennwerte. Mit der Studie wurde ein multidimensionales Beobachtungsinstrument entwickelt, mit dem die klassenführungsbezogenen Performanzen von sportunterrichtenden Lehrkräften valide, reliabel und objektiv erfasst werden können.
Sprache kommt im Mathematikunterricht eine tragende Rolle zu. Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf können jedoch Schwierigkeiten beim Erfassen von in Schriftsprache dargebotener Informationen haben. Das Ziel dieser Studie besteht darin, herauszufinden, wie solche Lesebarrieren reduziert werden können. Ein erleichterter Zugang zu Arbeitsaufträgen könnte durch den Einsatz von Leichter Sprache und Piktogrammen erreicht werden. Auch die Visualisierung kompletter Sätze durch Fotos könnte hilfreich sein. Zentrale Fragestellung dieser Studie ist, inwieweit die Verwendung von Leichter Sprache bzw. Leichter Sprache und Piktogrammen oder Fotos die Performanz bei der Bearbeitung mathematischer Aufgaben verbessert. Die Stichprobe bestand aus Schülerinnen und Schülern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Lernen (N = 144) und Lernenden ohne sonderpädagogischen Förderbedarf (N = 159). Die Schülerinnen und Schüler bearbeiteten Aufgaben, in welchen es um die Einführung des Bruchzahlbegriffs ging, in einer der folgenden Versionen: Leichte Sprache (EG 1), Leichte Sprache +Piktogramme (EG 2), Leichte Sprache +Fotos (EG 3) oder keine Unterstützungsmaßnahme (EG 4). Die Lesefertigkeit und der IQ der Lernenden wurde vor der Bearbeitung der Aufgaben erhoben, um vergleichbare Experimentalgruppen bilden zu können. Es zeigte sich ein signifikanter Effekt der verschiedenen Bedingungen auf die Aufgabenbearbeitung. Eine Post-Hoc-Analyse verdeutlichte, dass die Signifikanz aus dem Unterschied zwischen EG 3 und EG 4 resultierte. Die Schülerinnen und Schüler in EG 3 bearbeiteten die Aufgaben erfolgreicher als die Lernenden in EG 4.
Although raised in the early days of research on teacher noticing, the question of context specificity has remained largely unanswered to this day. In this study, we build on our prior research on a specific aspect of noticing, namely teachers’ analysis of how representations are dealt with in mathematics classroom situations. For the purpose of such analysis, we examined the role of context on the levels of mathematical content area and classroom situation. Using a vignette-based test instrument with 12 classroom situations from the content areas of fractions and functions, we investigated how teachers’ analyses regarding the use of representations are related concerning these two mathematical content areas. Beyond content areas, we were interested in the question of whether an overarching unidimensional competence construct can be inferred from the participants’ analyses of the different individual classroom situations. The 12 vignettes were analysed by N = 175 secondary mathematics teachers with different degrees of teaching experience and their written answers provided the data for this study. Our findings show that the data fit the Rasch model and that all classroom situations contributed in a meaningful way to the competence under investigation. There was no significant effect of the mathematical content area on the participants’ analyses regarding the use of multiple representations. The results of the study indicate that explicitly considering questions of context can strengthen research into teacher noticing.
This thesis presents the results of a series of studies (on syllogisms, on the interpretation of mathematical statements and on probabilistic thinking) conducted with the idea that different, legitimate kinds of reasoning are used by humans in a contextual way, and that therefore no single logic (e.g., classical logic) can be expected to account for this diversity.
The crucial role of interpretation is highlighted, showing how intensional and extensional reasoning may be mobilized according to it. In particular, in communication settings, this depends on our adoption of a cooperative, credulous disposition, or on the contrary, of an adversarial, sceptical one.
In reasoning about mathematics in an educational setting, students (and teachers) may be enrolled in a back and forth between believing, doubting, making sense, giving arguments and proving. These changes in dispositions imply changes in the logics used. All the studies presented show, in different ways, evidence for cooperative, intensional reasoning and, in some cases, the possibility of a shift towards the acquisition of an extensional view. This suggest that if we expect as educators the adoption of specific norms and the development of reasoning skills from students, we need first to know well what the point of departure is where they are, and that it is often not at all “irrational”.
Das European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) wurde im Rahmen der Bologna-Reform als europaweites Leistungspunktesystem an Hochschulen und Universitäten eingeführt.
Durch die Zuweisung einer bestimmten Stundenanzahl zu einer konkreten Studieneinheit (Leistung, Modul, Studiengang) hat das ECTS die Aufgabe die zeitliche Arbeitsbelastung (Workload) der Studierenden zu quantifizieren und somit die Planbarkeit von Studiengängen zu verbessern.
Eine möglichst genaue quantitative Erfassung der Arbeitsbelastung der Lehramtsstudierenden Bachelor Sekundarstufe 1 der PH Ludwigsburg ist das Hauptziel der vorliegenden Untersuchung und bildet somit die Grundlage des Forschungsvorhabens.
Neben der Dokumentation werden konkret die Schwankungen des Workloads im Semesterverlauf untersucht, sowie die Abbildung des Selbststudiums innerhalb der Arbeitsbelastung. Außerdem wird analysiert, ob Unterschiede bezüglich des Workloads bei verschiedenen Unterrichtsfächern der Lehramtstudierenden auftauchen. Schließlich werden die dokumentierten Workload-Werte mit den Vorgaben der Bologna-Reform verglichen.
Um die Forschungsfragen zu beantworten, füllten die Teilnehmenden einen kurzen Online-Fragebogen mit demografischen Daten, Angaben zum Studium und einer Abfrage der wahrgenommenen Selbststeuerung bei der Erstellung des Stundenplans (N=12). Zusätzlich führten die Teilnehmenden drei Mal im Semester, zu Beginn, in der Mitte und am Ende, jeweils eine Woche täglich ein Zeittagebuch, in dem sie ihre privaten und studienbezogenen Aktivitäten dokumentierten.
Die zentralen Ergebnisse dieser Erhebung zeigen eine starke Streuung des Workloads unter den Studierenden. Vor allem in der ersten Erhebungswoche lassen sich hohe Extremwerte verzeichnen. Die Arbeitsbelastung nimmt während des zweiten Erhebungsintervalls ab und steigt am Ende des Semesters wieder an. Des Weiteren lässt sich eine Tendenz erkennen, die darauf hinweist, dass der Workload vom Unterrichtsfach abhängig sein könnte. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass die wöchentliche Arbeitsbelastung der Studierenden abhängig vom Erhebungszeitpunkt sowohl unter als auch über den Bologna-Vorgaben (32 – 28 Wochenstunden) liegt.
e-Inclusion steht für digitale Inklusion, d. h. die Teilhabe aller an der digitalen Gesellschaft.
Immer mehr Menschen leben und arbeiten in digital vernetzten Umgebungen. Von den Vorteilen der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) profitieren aber nicht alle im selben Umfang. Es gibt Menschen, die bislang keinen Zugang zu den neuen Medien haben oder die den Umgang mit den Kommunikationsmitteln bisher nicht erlernen konnten. Hier setzt e-Inclusion oder die digitale Inklusion an.
Das Wissen über benutzergeneriertes Design ist für die Implementierung von assistiver Technologie (AT) für alle Gruppen von Menschen mit Behinderungen wissenschaftlich belegt und praktisch erprobt mit Ausnahme von Menschen mit kognitiven Behinderungen. Es gibt kaum eine inklusive Beteiligung dieser Zielgruppe als Mitforscherinnen und Mitforscher sowie als Experten, obwohl die Nutzerforschung zur kognitiven Zugänglichkeit (cognitive accessibility) des W3C die Herausforderungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder kognitiven Behinderungen bei der Nutzung von Webinhalten und -technologien beschreibt (vgl. W3C/WAI, 2016).
In den Sozialwissenschaften existieren inklusive Forschungsansätze für die Zielgruppe, in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung (F&E) werden jedoch inklusive Ansätze bislang vermisst. Das State of the Art zeigt, dass es an Kriterien für ein inklusives Forschungsdesign und an geeigneten Instrumenten und Methoden zur Unterstützung der Kommunikation und Interaktion in Forschung und Entwicklung fehlt, um Menschen mit kognitiven Behinderungen einzubeziehen (vgl. u. a. Istenič Starčič, A.; BAGON, S. 2013). Der Ausschluss der Zielgruppe von Forschung, einschließlich der Entwicklung von assistiven Technologien (AT) und Barrierefreiheit, basiert auf Problemen bei der Überwindung von Kommunikationsbarrieren und den Annahmen, dass Menschen mit kognitiven Behinderungen keine unabhängigen Entscheidungen fällen oder wertvolle Beiträge leisten können.
Es gibt unterschiedlichste Perspektiven auf inklusive Forschung und Entwicklung. Die übergreifende Forschungsfrage lautet deshalb: Können und sollen Nutzerinnen und Nutzer mit kognitiven Behinderungen, basierend auf einem inklusiven-partizipativen Forschungsansatz, aktiv an Forschung und Entwicklung für IKT und an einem User-Centred Design Forschungsprozess teilnehmen?
TEIL A dieser Arbeit zeigt die verschiedenen Perspektiven der inklusiven-partizipativen Forschung auf, um eine Orientierung zu geben.
In TEIL B wird das Forschungskonzept IPAR-UCD im Detail vorgestellt und in die einzelnen Forschungsphasen sowie in entsprechende Instrumente und Methoden eingeführt.
Bildung geschieht nicht zufällig oder beliebig. Es ist eine der zentralen Aufgaben in Bildungsorganisationen, alle Aktivitäten so zu gestalten, dass sie nachhaltige Bildungs- und Entwicklungsprozesse anstoßen für einzelne Menschen, in Teams und in Organisationen. Das Bildungsprozessmanagement zielt auf die Kernaufgabe von Kindertagesstätten, Schulen, Universitäten, in Akademien, Bildungshäusern und vielen weiteren Bildungsstätten: Das fortwährende Initiieren, Entwickeln und Regeln von Bildungsangeboten und -dienstleistungen.
Dieser Studientext führt in das generische Modell des Bildungsprozessmanagements ein und erläutert die funktionale Bedeutung im Bildungsmanagement. Für typische Handlungsschritte zur Steuerung und Gestaltung von Bildungsangeboten folgen Erläuterungen wesentlicher Aspekte, Leitfragen und Anregungen zur Umsetzung. Die Ausführungen verweisen auf weitere Aufsätze, Kapitel und Auszüge aus Fachquellen, in denen ausgewählte Themen im Lichte verschiedener Bildungsbereiche vertieft werden.
Erklären im Sprachfördersommercamp: eine Analyse von Erklärprozessen bei jugendlichen DaF-Lernenden
(2020)
Erklärhandlungen sind nicht nur ständige Begleiter unseres Alltags, sondern auch essenzieller Bestandteil von Lehr-Lernhandlungen. Das Wissen darüber, wie Erklärungen definiert, strukturiert und durchgeführt werden, ermöglicht uns Rückschlüsse zu ziehen, wie gelingende wissensvermittelnde Handlungen ablaufen und aufgebaut sind. An dieser Frage anknüpfend, verfolgt die Forschungsarbeit zunächst das Ziel einer theoretischen Auseinandersetzung über die bestehenden Konzepte des mündlichen Erklärens. Die gesprächsanalytische Untersuchung und Auswertung von wissensvermittelnden Handlungen innerhalb des Sprachfördersommercamps stellt den Mittelpunkt dieser Forschungsarbeit dar. Während eines zweiwöchigen Sommercamps begegnen sich Jugendliche unterschiedlicher Nationen und drehen gemeinsam Kurzspielfilme auf Deutsch. Das Erklären auf (der Fremdsprache) Deutsch spielt hierbei eine übergeordnete Rolle und wird bewusst in verschiedenen Phasen des Projekts in den Vordergrund gestellt, wodurch der Rahmen dieses Projekts eine einzigartige Möglichkeit darstellt, die Diskurseinheit des mündlichen Erklärens näher zu beforschen. Die Ergebnisse zeigen Strukturen und Verhaltensweisen auf, die zur Weiterentwicklung unterrichtlichen Erklärens, verbunden mit sprachförderlichen Aspekten, genutzt werden können.
Mit der Bereitstellung eines Rasters zur Differenzierung individueller Lern- und Arbeitstätigkeiten wird der Praxis der beruflichen Ersteingliederung ein Analyseinstrument an die Hand gegeben. Den theoretischen Hintergrund für das Forschungsprojekt liefern tätigkeitstheoretische Zugänge. Mit dem gewählten Forschungsdesign wird eine Analyse des individuellen Tätigkeitssystems möglich, das Störungen erklären und die Verhältnisse zwischen Subjekt und Gemeinschaft beschreiben kann. Der gewählte Ansatz kann mit einem subjektwissenschaftlichen Interesse das Tätigkeitssystem hinsichtlich Störungen und Probleme analysieren. Dies stellt jedoch nicht den Abschluss, sondern den Beginn von Forschung dar. Die Anbieter von Unterstützungsleistung der beruflichen Rehabilitation sind Teil der kollektiven Tätigkeit, deren System erst analysiert werden müsste.
Vor dem Hintergrund der Reform des Hebammengesetzes und dem damit verbundenen Systemwechsel der beruflichen Qualifikation von Hebammen von einer fachschulischen zu einer akademischen Ausbildung wird untersucht, was zur Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten, beruflichen Handlungskompetenz im praxisintegrierenden dualen Studium beitragen kann. Im Blick sind dabei vor allem die Steuerung und Gestaltung des berufspraktischen Studiums. Dementsprechend zielt die Forschungsfrage darauf, herauszuarbeiten wie sich das Studium so konzipieren und gestalten lässt, dass eine Verzahnung zwischen hochschulischem und berufspraktischem Studium gelingt und die Akteur*innen aus Hochschule und Praxiseinrichtungen wirkungsvoll zusammenarbeiten.
Zur Beantwortung dieser Frage werden zunächst theoretische Bezüge des Bildungsmanagements bestimmt und der Regelkreis des Bildungsprozess- managements als Werkzeug zur Steuerung und Gestaltung von Bildungsprozessen herangezogen. Es folgt eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem dualen Studium. Darin wird zum einen das künftige Studienformat genauer geklärt, zum anderen werden mit Blick auf die Forschungsfrage Studienergebnisse und Empfehlungen im Bereich akademischer dualer Erstausbildungen dargestellt und unter berufsspezifischer Perspektive näher beleuchtet. Anschließend werden die für die Fragestellung der Arbeit relevanten gesetzlichen Grundlagen zur Berufsqualifikation von Hebammen unter Bezugnahme auf die gewonnenen Erkenntnisse dargestellt und bewertet.
Dabei werden die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verzahnung herausgearbeitet und die Faktoren zu einer zielorientierten Kooperation, einer effektiven Koordinierung und wirkungsvollen Zusammenarbeit bestimmt. Es sind insbesondere der Einbezug der Beteiligten und entsprechend partizipative Verfahren in der Konzeption und Gestaltung,die entscheidend zur Qualität und Passung von Studienangeboten sowie zu einer verbesserten Zusammenarbeit beitragen. Deutlich wird auch, wie sich Transferlernen und die Entwicklung von Transferkompetenz im dualen Studium gezielt fördern lassen. Hierfür spielt die Gestaltung von Bildungsprozessmanagement unter Gesichtspunkten eines ganzheitlichen Transfermanagements eine zentrale Rolle.
Die Dia-Inform Testinformation zu den Raven’s 2, Deutsche Fassung der Raven’s Progressive Matrices 2 – Clinical Edition, gibt einen Überblick über theoretische Grundlagen, Aufbau und psychometrische Eigenschaften des Verfahrens. Die Testinformation stellt Stärken und Schwächen der Raven‘s 2 dar und diskutiert Einsatzmöglichkeiten in der sonderpädagogischen und klinisch-psychologischen Diagnostik. Dabei werden insbesondere die spezifischen Anforderungen einer Intelligenzdiagnostik bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen berücksichtigt.
In Germany, secondary school students differ greatly in their science achievement, a dispersion that is far above the OECD average (Schiepe-Tiska, Rönnebeck, & Neumann, 2019). Immigrant students tend to be at the lower end of the scale in Germany – on average, they achieve substantially less well in science than non-immigrant students (OECD, 2016d), which is partially due to the German school system (Zoido, 2013). These differences in achievement translate into underrepresentation of immigrants in science-related jobs in Germany (OECD, 2008). Achievement and career choices are closely intertwined with academic self-concept (for an overview see Marsh & Craven, 2006). Regarding science self-concept, the pattern that immigrant students tend to score lower is present in many countries (e.g. Riegle-Crumb, Moore, & Ramos-Wada, 2011).
The goal of the present research project was to investigate these inequalities between immigrant and non-immigrant secondary school students. This was done focusing on secondary school students’ chemistry self-concepts. Chemistry self-concepts were focused on because achievement in chemistry is an important factor for careers in natural sciences (Cohen & Kelly, 2019). Research on chemistry self-concept has concentrated on young adults (e.g. Bauer, 2005; Xu & Lewis, 2011) and so little is known about secondary school students. Besides the impact of students’ migration background, the research project analyses the role that gender plays because gender has important effects on science self-concepts (e.g. Jurik, Gröschner, & Seidel, 2013; Riegle-Crumb et al., 2011; Wan & Lee, 2017).
A big challenge in this context was that the prevailing methods in academic self-concept research are prone to yield biased data (Byrne, 2002; Byrne et al., 2009). Although this was pointed out more than 15 years ago, the problem persists in science self-concept research. The present research project addresses this issue and presents a new mixed methods approach to culture-sensitive academic self-concept research. The term ‘culture’ is used in the sense of migration background, a concept that categorizes people’s migration histories in Germany. A combination of qualitative interview data and quantitative data permit an investigation of certain types of bias defined by Byrne and colleagues (2009). The pilot study operated with a chemistry self-concept questionnaire (N=116) and qualitative interviews (N=43). The main study was based on an extended questionnaire comprising several other scales (N=585) and deeper qualitative interviews (N=48).
The hypotheses based on the literature were that in Germany, (h1) immigrant students would show more negative chemistry self-concepts than non-immigrant students. (h2) Female students would show more negative chemistry self-concepts than male students. The third hypothesis (h3) was that the home environment has an important impact on students’ chemistry self-concepts. The first two hypotheses (h1 and h2) were not confirmed. Gender and migration background did not show a significant effect on students’ chemistry self-concepts. Instead, gender relations differ depending on the students’ migration background. Among students without a migration background, boys tend to have stronger chemistry self-concepts than girls. In contrast, among students with a Turkish migration background, girls tend to have stronger chemistry self-concepts. Existing science self-concept literature did not explain this.
Literature on gender relations in science in Turkey suggests that this interaction effect could be due to a more gender-neutral conception of science in Turkey. Slightly more women than men work in science in Turkey (OECD, 2009a) and girls achieve substantially better (Batyra, 2017a, 2017b). According to the third hypothesis (h3), the gender conceptions in Turkey could potentially be transmitted to students with a Turkish migration background in the home environment, through their parents or other people.
Science education literature did not provide a satisfying model for conceptualizing the influence of the home environment on students in the field of chemistry that would allow investigating the third hypothesis (h3). Therefore, the concept of chemistry capital was introduced based on the analysis of the interviews in the main study. Chemistry capital was developed based on the concept of science capital by Archer and colleagues (2015). Chemistry capital conceptualizes the resources a person possesses that have value in the field of chemistry. This encompasses social networks (e.g. knowing a chemist) as well as emotional and cognitive resources (e.g. attitudes towards chemistry and chemistry knowledge), and the engagement in chemistry-related activities. In particular, the concept allows analyzing the transmission processes of chemistry from the home environment to the individual student.
The qualitative analyses in the main study showed that the chemistry capital home environment influences the students in the field of chemistry in multiple ways. This supports hypothesis 3 (h3). Further, the data suggest that structural inequalities in the German school system might foster differences in chemistry. Students who already possess little chemistry capital in their home environments are in addition found more often at the type of school (Hauptschule) in which the proportion of chemistry teachers who do not hold a university degree in chemistry is the highest, depriving these students of another possible source of chemistry capital. Vice versa, students who already possess a lot of chemistry capital in their home environments more often attend school types (Gymnasium, Realschule) where also more formally qualified chemistry teachers are available, thus potentially widening the gap.
The mixed methods analysis in the main study suggested that a simple linear relationship between student chemistry self-concept and chemistry capital in the home environment does not exist. A study based on quantitative (or mixed methods) analyses of data of a larger sample on chemistry capital in the home environment and students’ chemistry self-concepts could provide further insights. It is not yet clear if the third hypothesis (h3) is true.
To sum up, the present research project thus advances the field of chemistry education in three regards: (i) it provides an approach to culture-sensitive academic self-concept. This approach proved to increase both the validity and the explanatory power of chemistry self-concept research. It is not chemistry-specific and can, thus, be used in other areas of research as well. (ii) The research discovered an interaction effect of gender and migration background on chemistry self-concept that was unknown in science education literature. (iii) It introduces and defines the concept of chemistry capital which permits to analyze chemistry education from a sociocultural perspective. Employing the concept of chemistry capital helps to shift the focus from the individual student to the resources a student possesses in the sociocultural context that help him or her succeed in the field of chemistry. This allows uncovering social inequalities in the field that need to be addressed in educational policy. Moreover, it can inspire intervention studies and application-focused research (e.g. approaches to culture-sensitive chemistry teaching).
Ziel dieser Arbeit ist es eine innovative statistische Lerneinheit zu entwickeln und zu evaluieren, mit deren Hilfe Mathematiklehramtsstudierende der Sekundarstufe I (und dann auch ihre Schülerinnen und Schüler) sich anhand multivariater Datensätze zu gesellschaftlich-relevanten Themen die Bereiche erarbeiten, die für eine evidenzbasierte Bewertung einer datenbasierten Aussage berücksichtigt werden sollten. Dazu wird zunächst ein Überblick über verschiedene Definitionen von statistischer Grundbildung gegeben, um im Anschluss die Verwendung innerhalb dieser Arbeit zu beschreiben. Sowohl die Relevanz statistischer Kompetenzen für mündige Bürger und deren Bedeutung innerhalb der Demokratie, als auch die Förderung von Mündigkeit in der Schule werden erörtert. Daran im Anschluss wird untersucht, welche Beiträge zur Verknüpfung von Statistik und Mündigkeit es innerhalb der Fachdidaktischen Statistik-Community gibt. Die statistische Lerneinheit, das CQS-Modul (critical questioning of data-based statements), und das Seminar, in dem es eingesetzt wurde, werden ausführlich beschrieben. Das CQS-Modul dient der Erarbeitung der Bereiche, die für eine evidenzbasierte Bewertung einer datenbasierten Aussage berücksichtigt werden sollten. Der empirische Teil der Arbeit besteht aus der Auswertung des eingesetzten Fragebogens, mit dem die Wirksamkeit des CQS-Moduls und des Seminars getestet wird, in welchem das CQS-Modul eingesetzt wurde. Dies impliziert die Aufstellung und Analyse von Strukturmodellen zu den Einflüssen der Variablen Wissen im Bereich Statistical Literacy, Einstellungen zur Statistik, Geschlecht und Teilnahme am Seminar im Pre-Posttestdesign. Die Ergebnisse werden im Anschluss diskutiert.
Seit der Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem werden Studiengänge hinsichtlich ihrer Kompetenzorientierung geprüft. Bachelorstudiengänge sollen „berufsqualifizierend“ den Übergang in die Arbeitswelt ermöglichen (z. B. KMK - Kultusministerkonferenz, 2003, 2017a). Der Arbeitsmarkt erwartet wiederum Absolventen, die dementsprechend ausgebildet sind - dazu gehören auch Führungskompetenzen, bereits für Bachelorabschlüsse (z. B. Konegen-Grenier, 2004). Diese sind in den bisherigen Studienprogrammen scheinbar nur begrenzt enthalten (z. B. Schaeper & Briedis, 2004), auch wenn einige Hochschulen bereits additive, aber meist nicht evaluierte Trainings dazu anbieten. In der vorliegenden Studie wurde aus diesem Grund ein Führungstraining für Studierende entwickelt. Ziel des Trainings war die Verbesserung berufsqualifizierender Kompetenzen zur Bewältigung von Führungsaufgaben.
Im Training übten sich die Studierenden in vier Kompetenzbereichen (Fachkompetenzen, Selbstkompetenzen, soziale und methodische Kompetenzen) anhand eines Trainingszirkels. Die Probanden wurden in Kontroll- und Trainingsgruppe unterteilt. In beiden Gruppen erfolgten Prä- und Postmessungen unterschiedlicher Kompetenzen hinsichtlich Führungsverhaltens. Untersucht wurden die Hypothesen, dass die Trainingsgruppe nach dem Training bessere Leistungen zeigte als die Kontrollgruppe bzw. sich als kompetenter wahrnahm.
Eine Besonderheit der Studie war die Verwendung sowohl subjektiver (eigene Kompetenzeinschätzung) als auch objektiver Messmethoden (Postkorbübung, Fallvignette) zur Evaluation der Wirksamkeit des Trainings hinsichtlich der Kompetenzsteigerung.
Herausfordernd dabei war, dass nur wenige wissenschaftlich evaluierte Trainingsbausteine für Führungstrainings veröffentlicht sowie wenig objektive Messverfahren evaluiert sind. Daher wurden zum Teil neue Trainingsbestandteile entwickelt bzw. aus praktischen Vorlagen adaptiert und eine neu konzipierte Fallvignette eingesetzt.
Die Ergebnisse zeigten hypothesenkonform mittelgroße Interaktionseffekte in Bezug auf subjektiv eingeschätzte Analysefähigkeit, zielorientiertes Handeln, Methodenkompetenzen sowie Führungsverhalten. Kleine Interaktionseffekte ergaben sich bei den objektiv gemessenen Variablen Analyseverhalten und Handlungsorientierung sowie bei der Bearbeitung der Fallvignette. Die Trainingsgruppe erreichte nach dem Training bessere Ergebnisse als die Kontrollgruppe und schätzte sich auch dementsprechend ein. Die Ergebnisse zeigten zudem, dass die Kontrollgruppe auch ohne Training in der Nachbefragung zwei Monate später teilweise Verbesserungen in ihren Kompetenzen wahrnahm, was auch hinsichtlich weiterer Einflussfaktoren sowie Vor- und Nachteilen der verschiedenen Messmethoden diskutiert wird.
Biodiversität erleben mit ortsbezogenen Spielen – Biodiversität to go (BioDiv2Go) / Finde Vielfalt
(2020)
Verantwortlich für den Artenrückgang sind v.a. wir. Die breite Bevölkerung nimmt die Biodiversität vor Ort kaum wahr und misst Kenntnis und Schutz kaum Bedeutung zu.
Um die lokale Biodiversität zu entdecken und schätzen zu lernen, wurden im Rahmen des BMBF/BMU-Projekts „Finde Vielfalt - Biodiversität erleben mit ortsbezogenen Spielen (BioDiv2Go)“ neue Zugänge entwickelt. Schlüssel ist, die Biodiversität durch zeitgemäße Technologien auf mobilen elektronischen Endgeräten (Smartphones, Tablets) erfahrbar zu machen und deren Bedeutung aufzuzeigen. Dies geschah mit sogenannten Geogames (ortsbezogenen Spielen). Die Konzeptionen des erfahrungsbasierten sowie des forschend-entdeckenden Lernens wurden hierbei in motivierender Weise verknüpft und Geogames mit unterschiedlichem Ortsbezug und für unterschiedliche Zielgruppen konzipiert. Zwei Spieletypen werden unterschieden.
(1) Bei „FindeVielfalt Simulation“ erfahren die Spieler/innen wie verschiedene Naturräume nachhaltig genutzt werden können. Über ortsbezogenen Aufgaben lernen sie in einer realen Streuobstwiese z.B. welche Bedeutung Pflanzabstände haben, wie verschiedene Obstsorten genutzt werden können und treffen Entscheidungen für Nutzungs-Dilemmata. In einer Simulation bewirtschaften sie über mehrere Spielrunden eine virtuelle Streuobstwiese. Dabei muss beides erreicht werden: ökonomischer Erfolg und Schutz der Biodiversität. Weitere Simulationen gibt es für Schafbeweidung auf Kalkmagerrasen, Rinder im Alpenvorland und Bergischen Land, Luchs, Wildkatze und Stadtökologie.
(2) Der zweite Spieletyp ist ein Such- und Sammelspiel. Beim „Grünen Schatz“ werden in der Natur verschiedene Pflanzenarten fotografiert. Die Ausprägung von unterschiedlichen Eigenschaften der Pflanzen, wie Essbarkeit, Heilwirkung oder Besonderheiten sind mit Spielpunkten hinterlegt. Ziel ist es einen vielfältigen Schatz zu sammeln. Hierbei lernen die Spieler/innen, dass Pflanzen nicht nur grün sondern auch für uns Menschen nutzbar sind.
Durch eine Variante des Design-Based-Research-Ansatzes wurde die Spielgestaltung zum Bestandteil des Forschungsprozesses mit zyklischen Analysephasen. Das Forschungsrahmenmodell wurde mit Umweltpsychologen entwickelt und die Inhalte mit Beratung durch Biologen und Naturschützern. Praktiker sowie Jugendliche waren in die Entwicklung der Spielgeschichte einbezogen.
Im Projekt wurden Kompetenzen aus Biologiedidaktik (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg) mit der geoinformatischen Spieleforschung (Universität Bamberg) vereint. Als Umsetzungspartner trug das Deutsche Jugendherbergswerk als bundesweiter Träger dazu bei, das Konzept flächendeckend umzusetzen und eine Langfristigkeit zu sichern.
Die Dia-Inform Testinformation zu Leseverständnistest für Erst- bis Siebtklässler (ELFE II) gibt einen Überblick über theoretische Grundlagen, Aufbau und psychometrische Eigenschaften des Testverfahrens. Die Verfahrensinformation diskutiert Stärken und Schwächen des ELFE II und weist auf sinnvolle Einsatzmöglichkeiten in der sonderpädagogischen und klinisch-psychologischen Diagnostik hin. Dabei werden die spezifischen Anforderungen einer Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen berücksichtigt.
Die Autorin reklamiert im Fazit einen reflektierten Umgang mit den Schulbüchern, die im Unterricht eingesetzt werden, aber auch einen reflektierten Umgang bei der Einführung und der Erstellung von Schulbüchern. Ausgehend von ihrer Analyse der Schulbücher und den beschriebenen Befunden sei es notwendig, Schulbücher zu konzipieren, die zur Umsetzung von Inklusion in Schule und Gesellschaft verstärkt beitragen.
Digitale Kommunikation ist oft von einem Kalkül geprägt. Die Chancen, ein kommunikatives Ziel zu erreichen, können optimiert werden. Durch den strategischen Einsatz technischer sowie verhaltenspsychologischer Faktoren können Kommunikationsangebote so gestaltet werden, dass sie bei einem Adressaten gezielte Handlungsimpulse auslösen.
Basierend auf einer literaturgestützten Inhaltsanalyse werden 19 technische und psychologische Faktoren erörtert, die für diese Kommunikationssituationen relevant sind. In einem zweiten Schritt wird das ‚Engagement‘ von Adressaten verhaltenspsychologisch und medientheoretisch untersucht und auf Basis der 19 Faktoren in einen Modellentwurf überführt, der strategische Kommunikation entlang mehrerer Ebenen systematisiert. Schließlich wird das aufgestellte Modell anhand eines Praxisbeispiels angewandt und Handlungsmaxime werden abgeleitet.
Weitere Forschung kann einzelne Facetten des Modells experimentell überprüfen und erweitern.