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Die Vermittlung der Diagnose Down-Syndrom an Mütter und Eltern ist ein überaus existentieller Moment. Wie wird dieses Ereignis von Eltern und Müttern erinnert? Welchen Einfluss hat es – in der Erinnerung - auf die sich anschließende gemeinsame Zeit? Unterschiedliche Barrieren und Hindernisse bestimmen den Alltag der Familien und zwingen sie dazu, sich immer wieder aufs Neue mit der Behinderung des Kindes auseinanderzusetzen und belastende Lebenssituationen zu bewältigen. Dabei gibt es scheinbar keine festen Regeln oder Schemata, nach denen mit belastenden Lebensereignissen umgegangen werden kann. Manchen Familien gelingt es leichter, während es für andere eine unüberwindbare Lebensaufgabe darstellt. Die vorliegende Arbeit greift diese Thematik auf und befasst sich mit elterlichen Belastungen. Deshalb lauten die beiden Leitfragen des Textes: Mit welchen Belastungen werden Eltern durch die Behinderung Down-Syndrom ihres Kindes konfrontiert? Wie bewältigen sie diese Lebenssituationen? Mit einem qualitativen Zugang in Form von Interviews mit betroffenen Eltern werden diese Fragen entfaltet. Die Entwicklung eines angemessenen Interviewleitfadens wird dargestellt, ebenso wird eine Auswahl theoretischer Konstrukte zu Belastungen und Bewältigungsprozessen referiert. Bedingungen und Durchführung der eigenen Untersuchung werden dargestellt. Daran schließen sich an Analyse, Interpretation, Reflexion sowie Darstellung der Untersuchungsergebnisse.
Diese Arbeit befasst sich mit der Lebenslage und den Sichtweisen von Eltern von Kindern mit Behinderung. Die Belastungs- und Bewältigungsforschung hat sich in den letzten Jahrzehnten bereits vielseitig damit auseinandergesetzt. In den 80ern ging es dabei vor allem um Belastungen und negative Belastungsfolgen (vgl. LANG 2001,25). "In den 90ern hat sich dieser eingeengte Blick auf die Lebenswirklichkeit von Familien mit einem behinderten Kind in bemerkenswerter Weise verändert" (ebd.25): Die zuerst nur problemzentrierte Sichtweise ist einer ressourcenorientier-ten Betrachtung gewichen (vgl. ebd. 25). An dieser Herangehensweise orientiert soll in dieser Arbeit der Frage nachgegangen werden, wie sich Eltern mit der Diagnose einer Behinderung auseinandersetzen, welche Herausforderungen und Belastungen sie empfinden und aus welchen Ressourcen sie schöpfen. Hierzu werden vier Interviews mit Eltern durchgeführt. Die Ergebnisse der Gespräche werden dargestellt und erläutert und in Bezug auf bisherige Erkenntnisse betrachtet.