Refine
Year of publication
Document Type
- Doctoral Thesis (15)
- Master's Thesis (3)
- Article (1)
- Course Material (1)
- Study Thesis (1)
- Working Paper (1)
Language
- German (20)
- English (1)
- Multiple languages (1)
Has Fulltext
- yes (22) (remove)
Is part of the Bibliography
- no (22)
Keywords
- Grundschule (3)
- Inklusion (3)
- Schule (3)
- Ethik (2)
- Schulbuch (2)
- Unterricht (2)
- ARISA (1)
- Amok (1)
- Analyse (1)
- Anfangsunterricht (1)
Institute
- Fakultät für Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften (22) (remove)
Untersucht wird die Wirkung der Lehrkräfteweiterbildung "Umgang mit besonderer Begabung und Heterogenität“ (Sperber & Reichle, 2007) zur Förderung hochbegabter und hochleistender Kinder und Jugendlicher im Gymnasialunterricht hinsichtlich folgender Ziele: (1) Die teilnehmenden Lehrpersonen sollen besondere Begabungen von Schülerinnen und Schülern diagnostizieren lernen, (2) eine offene, konstruktive Einstellung zu Hochbegabung erlangen sowie (3) auf der Basis eines leistungsdifferenzierten Umgangs mit Heterogenität im Schulalltag Begabungen fördern lernen. Die Besonderheit der Fortbildung liegt in der Fokussierung der Einstellung der betreffenden Lehrpersonen. Formal besteht das Programm aus sechs vollständig manualisierten 3-Stunden-Einheiten, jede Einheit thematisiert einen eigenen inhaltlichen Schwerpunkt. Nach einem quasi-experimentellen Prae-Post-Kontrollgruppendesign wurden Lehrpersonen an vier Gymnasien jeweils unmittelbar vor und sechs Wochen nach Besuch der Fortbildung mittels eines umfangreichen Fragebogens schriftlich anonym befragt. Von 97 Lehrpersonen, davon 48 in der Fortbildungsgruppe, liegen Daten zu beiden Messzeitpunkten vor. Zentrale, ausgewählte Befunde werden mittels Berechnungen anhand einer kleinen, parallelisierten Stichprobe von n = 20 validiert. Überprüft werden mit überwiegend selbstentwickelten Fragebögen Veränderungen der Probanden in (1) ihrer diagnostischen Kompetenz, (2) ihrer Einstellung zu Hochbegabung sowie (3) ihrer Förder- bzw. Methodenkompetenz. Da die Lehrerfortbildung interindividuell unterschiedlich wirken bzw. die Persönlichkeitsstruktur der Teilnehmenden als Moderator der Fortbildungseffekte fungieren könnte, werden Veränderungen bezüglich des beruflichen Engagements, der subjektiven Berufszufriedenheit sowie der Persönlichkeit der Probanden erhoben, außerdem Einflüsse von potentiell bedeutsamen Drittvariablen wie Alter, Geschlecht und Familienstand. Der Trainingserfolg wird durch keine der erhobenen Drittvariablen beeinflusst. Fehlerquellen, die im Rahmen der Studie erfasst werden konnten, sind kontrolliert. Bei den Trainingsteilnehmern zeigen sich nach dem Besuch der Fortbildung neben einer zunehmend binnendifferenzierten Gestaltung des eigenen Unterrichts insbesondere Verbesserungen der Diagnostischen Kompetenz, eine Reduktion von stereotypen Vorstellungen über Hochbegabte, eine offenere und konstruktivere Einstellung gegenüber Hochbegabtenförderung. Die Befunde belegen, dass Erfahrung und Training bei gleichzeitiger Optimierung der professionellen Wissensbasis zu valideren Lehrerurteilen und positiverer Einstellung führen können, so dass Begabungen im schulischen Bereich systematisch entdeckt und gefördert werden bzw. Kindern und Jugendlichen individuell entwicklungsangemessene Lernumwelten angeboten werden können.
Das Web 2.0 und dessen Dienste wie Weblogs, Wikis, Podcasts, Social Bookmarks, soziale Netzwerke, Foto- und Videoplattformen prägten zu Beginn des Dissertationsprojekts vor allem den Diskurs in der Computer- und Wirtschaftsbranche. Nur vereinzelt waren diese technologischen Entwicklungen auch in der Medienpädagogik verbreitet. Im Rahmen der vorliegenden Praxisforschungsstudie wurde daher das Potenzial des Web 2.0 ergründet, um aus den Erkenntnissen Handlungsansätze für die aktive Medienarbeit mit Jugendlichen zu entwickeln.
Da sich die Studie an Ansätzen der medienpädagogischen Praxisforschung orientierte, fanden in Wiesbaden im Handlungsfeld der Jugendarbeit fünf medienpädagogische Projekte statt: ‚medien-street-art‘, ‚WI4YOU‘, ‚Das Event‘, ‚Ich, das Leben & die Liebe‘ sowie ‚Web 2.0 Guides‘. Die 41 Teilnehmer_innen setzten sich in vielfältigen, pädagogischen Arrangements mit dem Web 2.0 auseinander und erstellten mediale Eigenproduktionen wie z.B. Online-Landkarten oder Online-Bilderclips. Der Triangulation entsprechend wurden verschiedene Forschungsinstrumente angewandt. Die Produktionsprozesse und Interaktionen unter den 12- bis 15-Jährigen sowie zwischen Jugendlichen und professionell Handelnden wurden mit teilnehmender Beobachtung dokumentiert. Um Einblicke in subjektive Erfahrungen, Sicht- und Handlungsweisen der Teilnehmer_innen und der sozialen Fachkräfte zu erhalten, wurden elf Einzel- und Gruppengespräche geführt. Zugleich dienten diese Gespräche der Validierung erster Hinweise zur Beantwortung der Forschungsfragen. Doch erst aus der reflexiv-analytischen Auswertung der teilnehmenden Beobachtungsprotokolle, der Einzel- und Gruppengespräche sowie der medialen Eigenproduktionen ließen sich Erkenntnisse für die Medienpädagogik mit dem Web 2.0 in der Jugendarbeit herleiten.
So wurden im Rahmen der Praxisforschungsprojekte ‚medien-street-art‘ und ‚WI4YOU‘ sozialraumorientierte Handlungsansätze mit Jugendlichen fortgeschrieben und die mobile Jugendmedienbildung herausgearbeitet. Ausgestattet mit mobiler Medientechnologie suchten soziale Fachkräfte Jugendliche an Aufenthaltsorten und Treffpunkten im Stadtteil auf und gaben ihnen Impulse, sich mit dem eigenen Selbst und dem Sozialraum auseinanderzusetzen. Als Audiodatei oder Bilderclip stellten die Jugendlichen ihre Auseinandersetzungen auf eine Online-Landkarte. Dieses Verfahren schließt nicht nur an die ‚Nadelmethode‘ und die ‚subjektiven Landkarten‘, sondern auch an die partizipative Forschungsstrategie des ‚Community Mapping‘ an.
Neben der Identitätsarbeit mit Medien, die als digitale Selbstnarration bezeichnet wird, zeigte ‚Das Event‘ Möglichkeiten der mediengestützten Beteiligung in Jugendzentren auf. Über das Internet organisierten weibliche Heranwachsende aus fünf Jugendeinrichtungen eigenständig eine Veranstaltung. Mithilfe eines Content-Management-Systems artikulierten sie ihre Interessen und stimmten über Vorschläge für das Veranstaltungsprogramm sowie für Essen und Getränke ab.
Im Mittelpunkt des Praxisforschungsprojektes ‚Ich, das Leben & die Liebe‘ stand die digitale Selbstnarration, die mithilfe der Produktion und Online-Veröffentlichung von Selbstdarstellungsfotos, Online-Bilderclips, Sprachaufzeichnungen, Liedern sowie Kurzgedichten erfolgte. Die Erkenntnisse aus diesem Forschungsprojekt wiesen auf die Potenziale des Web 2.0 für die sozialräumlichen Verfahren der ‚Autofotografie‘ und der aktiven Medienarbeit mit Video hin.
Aufschluss über Peer Involvement in der medienpädagogischen Praxis gab das Peer-Education-Projekt ‚Web 2.0 Guides‘, das als entscheidende Qualität des medienpädagogischen Peer-Education-Ansatzes die Persönlichkeitsentwicklung herausstellte.
Abgesehen von Handlungsansätzen für die Medienpädagogik mit dem Web 2.0 in der Jugendarbeit lassen sich aus dem Dissertationsprojekt auch Schlussfolgerungen für zukünftige medienpädagogische Praxis- und Forschungsprojekte ableiten.
Begegnungen mit Schrift im Kindergarten. Eine Studie zur Initiierung früher Schrifterfahrung.
(2016)
In unserer Gesellschaft sind Kinder vielfältig von Schrift umgeben, so dass diese schon sehr früh zum Gegenstand ihres Interesses wird. Die Arbeit greift das große Thema der Schriftaneignung aus der frühkindlichen Perspektive betrachtet auf und gibt Hinweise darauf, wie frühes schriftsprachliches Lernen bereits im Kindergarten initiiert, begleitet und gefördert werden kann.
Die Dissertation erstellt ein Analyseschema für historische Geschichtsschulbuchkarten und wendet diese exemplarisch anhand einer Vielzahl von Karten aus Schulbüchern der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus an. Dabei wird deutlich, dass Karten Deutungen enthalten, die in Abhängigkeit zu Entstehungszeit und Autor bzw. Verlag stehen.
Ethikunterricht soll den Schüler_Innen eine „ethische Grundbildung“ (Thyen 2015) vermitteln, um sie „zu moralisch-praktischer Urteilsbildung und verantwortlichem Handeln“ (ebd.) zu befähigen. Dazu gehört ein Wissen um und eine Orientierungsfähigkeit „im Bereich der Grundsätze unseres […] Handelns“ (Schnädelbach, 1992, 381), welche nicht um ihrer selbst willen angeeignet, sondern „auf die Perspektive der Schüler_Innen, auf ihre Vorverständnisse und Erfahrungskontexte handlungswirksam zurückbezogen“ werden sollen (Thyen 2015). Einer dieser Erfahrungskontexte ist die mediale Welt.
Medienpädagogische Maßnahmen sollen die Kinder und Jugendlichen in diesen Kontexten und Welten handlungsfähig machen. Das heißt, sie im Sinne Baackes (1999, 34f.) zu befähigen, auf ihrem Wissen über Medien basierend selbige nutzen und gestalten zu können, aber eben auch, dass sie im Sinne der Medienkompetenz als Medienkritik verantwortungsvoll mit Medien umgehen. Ein medienpädagogisch reflektierter Ethikunterricht scheint dabei vor allem für die Stärkung der Medienkritikkompetenz gut geeignet zu sein, da es dort fachbedingt um die Ausbildung eines „ethische[n] und also philosophische[n] Orientierungswissen[s]“ (Thyen 2002, 184) geht. Die Ausbildung normativ reflektierter Medienkompetenz ist dabei nicht nur für den Bereich der sozialen Netzwerke, der Instantmessagingprogramme oder der Videoportale und für sonstige Internetangebote notwendig, sondern auch für einen anderen wichtigen Teil der medialen Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen: Für digitale Spiele. Gerade im Mehrspielermodus eines Spiels kann es dazu kommen, dass die Möglichkeiten und Freiheiten, die den Spieler_Innen gegeben sind, Handlungen ermöglichen, die aus (medien-)ethischer Sicht nicht wünschenswert sind – vor allem, da reale Personen die Leidtragenden sein könnten. Dazu gehören etwa Beleidigungen (vgl. McCorrmick 2001), aber auch andere Formen (medien-)ethisch nicht wünschenswerten Handelns.
Die Frage, die sich stellt, ist die danach, wie man damit umgehen kann und soll? Aus (medien-)pädagogischer Sicht lautet sie: Wie kann ein verantwortlicher Umgang mit dem Medienmöglichen gelehrt werden? Als Antwort wird hier vorgeschlagen, dass die Schüler_Innen befähigt werden sollen, ihre Werte/Präferenzen/Maximen darauf hin zu prüfen, ob sie ihren Geltungsanspruch auf Richtigkeit intersubjektiv einlösen könn(t)en – dafür notwendig ist aber „ethisches (Fach-)Wissen“ (Thyen 2002, 184). Die Vermittlung eines Teils dieses Wissens und die Ausbildung der Werturteilskompetenz im Bereich der digitalen Spiele soll dabei durch ein Projekt unterstützt werden, das in dieser Arbeit ausgearbeitet wurde. In ihm geht es um den Aufbau oder die Verbesserung dieser Werturteilskompetenz und zwar speziell im Bezug auf den Bereich der (Online-)Mehrspielerspiele.
Für das Projekt wurde auf Kohlbergs Konzept der Just Community zurückgegriffen, welches von ihm für die Umsetzung an Schulen erstellt wurde und die moralische Urteilsfähigkeit von Schüler_Innen schulen und diese – gemäß der Stufen moralischen Urteilens (vgl. Kohlberg 1996) – verbessern, das heißt auf höhere Begründungsstufen heben soll (vgl. Oser/Althof 2001, 252f.). In dem vorgestellten Projekt soll das Konzept der Just Community jedoch nicht auf die Institution Schule angewandt werden, sondern auf das digitale Spiel Minecraft (2011). Die Schüler_Innen, sollen eine Just Community in Minecraft gestalten. Dabei lernen die Schüler_Innen in einer Projektwoche zunächst die Kontraktualismen von Thomas Hobbes und Jean-Jacques Rousseau kennen, die ethische Prinzipien und Grundsätze vertraglich-konsensualer Gerechtigkeitsvorstellungen bereitstellen (vgl. Thyen 2015). Sie sollen dann diese Vertragstheorien nutzen, um ihr virtuelles „Zusammenleben“ und ihre virtuelle Gemeinschaft zu organisieren und vertraglich und diskursiv regeln. Ziel ist es, dass die Schüler_Innen sich durch das Spielen, ihrer Rolle als moralische Akteure in Medien und damit auch digitalen Spielen bewusst werden und damit auch ihrer Verantwortung bei der (Mit-)Gestaltung virtueller Welten. Den Abschluss bildet die Ausarbeitung eines allgemeinen Verhaltenskodex für den Onlinemehrspielerbereich, ähnlich dem Pressekodex für den Bereich des professionellen Journalismus oder den Richtlinien der Netiquette, also den Benimmregeln der Onlinekommunikation. Dieser soll sich auf ihr Handeln in digitalen Onlinespielen außerhalb des (Schul-)Projekts auswirken.
Für die Arbeit wurde auf die Ergebnisse aus zwei empirischen Erhebungen zurückgegriffen. Bei dem einen wurden die Nutzungspräferenzen in Bezug auf Minecraft abgefragt (N = 114). Die Ergebnisse soll(t)en als kleine Orientierungshilfe für die Gestaltung des Projekts dienen und sicherstellen, dass es nicht zu weit von den Nutzungsgewohnheiten der Spieler_Innen entfernt ist, was der Lebensweltrückbindung zuträglich ist. In der anderen Erhebung ging es um die normativen Präferenzen von Gamer_Innen im Allgemeinen (N = 8). Dabei wurden fünf männliche und drei weibliche Personen befragt. Die Ergebnisse dienen, da sie empirischer und damit deskriptiver Natur sind, nicht der Begründung dessen, was sein soll (vgl. Hume 2011, 409). Vielmehr dienen sie dazu, zu zeigen, dass es bei den normativen Präferenzen hinreichende Überschneidungen gibt, sodass eine Einigung beim Gestalten einer Just Community möglich ist.
In der Arbeit wird ein abgeschlossenes Forschungsprojekt dargestellt, das sich mit der Frage beschäftigt, wie sich Pädagogen mit visuellen Repräsentationen von Behinderung auseinandersetzten. Innerhalb der aktuellen Gesellschaftsentwicklung hat der Umgang mit der Pluralität des menschlichen Lebens eine elementare Bedeutung. Eine Schlüsselrolle für die gesellschaftliche Entwicklung unter diesem Gesichtspunkt kommt Pädagoginnen und Pädagogen zu, die die heranwachsende Generation auf ihrem Weg, ein aktives Mitglied dieser Gesellschaft zu werden, begleiten. Die mentalen Bilder von Lehrer*innen prägen nicht nur ihr eigenes Handeln, sondern haben auch einen bedeutsamen Einfluss auf ihre pädagogische Arbeit.
Da im fachwissenschaftlichen Diskurs noch keine Publikationen vorliegen, die sich mit dieser Fragestellung beschäftigen, stellt das dargestellte Forschungsprojekt einen ersten explorativen Zugang zu diesem Themenfeld dar. Die methodologischen Annahmen der dokumentarischen Methode ermöglichten einen Zugang zu den impliziten Wissensbeständen und den mentalen Repräsentationen im Kontext Behinderung von angehenden Pädagoginnen und Pädagogen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Methodisch umgesetzt wurde das Forschungsvorhaben mit Hilfe von Gruppendiskussionen, die durch Bildimpulse initiiert wurden. Insgesamt wurden drei Gruppendiskussionen ausgewertet und dokumentarisch interpretiert. Dies ermöglichte die Bestimmung von zwei Spannungsfeldern hinsichtlich der Rezeption der Bildimpulse, innerhalb derer sich die untersuchten Gruppen unterschiedlich positionierten.
Zum einen wurde, in Anschluss an Jürgen Link (2013) ein Spannungsfeld zwischen einer protonormalistischen und einer flexibel-normalistischen Rezeptionsstrategie der, auf den Bildimpulsen dargestellten Behinderungen herausgearbeitet. Zum anderen zeigte sich ein Spannungsfeld zwischen einem ikonologischem und einen (vor-)ikonographischen Rezeptionsmodus (in Anlehnung an Panofsky). Zudem ergaben sich Hinweise darauf, dass diese variierenden Rezeptionsstrategien in Zusammenhang mit einer allgemein- oder sonderpädagogischen Ausbildung stehen könnten.
Forschungsarbeiten zeigen, dass negative gruppenbasierte Einstellungen zu diskriminierendem Verhalten und zu sozialen Distanzen führen können, die unter anderem systematisch mit Ungleichheiten im Zugang zu Bildung und in Bildungsprozessen verbunden sein können. Das zentrale Anliegen dieser Arbeit ist es daher, die schulischen Möglichkeiten zu überprüfen, um eine Lernumgebung zu schaffen, in der Fähigkeiten und Fertigkeiten optimal entwickelt werden können. Dazu werden im ersten Manuskript Forschungsergebnisse zu Bildungsbenachteiligungen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zusammengefasst und Theorien der Einstellungsänderung sowie Evaluationsbefunde von einstellungsfokussierten Interventionen vorgestellt. Um die Effekte von Interventionsstudien zu quantifizieren, wurde auf der Grundlage expliziter Kriterien eine Metaanalyse von Interventionen durchgeführt, die in den letzten zwei Dekaden mit dem Ziel einer Einstellungsänderung bei Schülerinnen und Schülern in Schulen durchgeführt wurden (zweites Manuskript). Die Ergebnisse zeigen, dass in der Schule durch gut konzipierte und theoretisch fundierte Programme eine Einstellungsänderung bewirkt werden kann. Auf der Grundlage dieser Befunde wurde eine Intervention mit Erstklässlern entwickelt, in der die metaanalytisch nachgewiesenen günstigen Bedingungen umgesetzt und überprüft wurden (drittes Manuskript).
School Shootings werden in Deutschland spätestens seit den Ereignissen am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt 2002 und an der Albertville-Realschule in Winnenden 2009 in der Öffentlichkeit bewusst wahrgenommen. Viele Menschen sind mittelbar und unmittelbar von den Ereignissen betroffen. die Unsicherheit, wie mit den Erfahrungen und dem Erlebten umzugehen ist, versetzt in Unruhe. Viel wurde spekuliert: über Motive der Täter, deren Gründe und warum zielgerichtete Gewalt an Schulen stattfindet. Auch die Wissenschaft hat sich mit den Ereignissen in Erfurt und Winnenden beschäftigt. School Shootings als Form zielgerichteter Gewalt an Schulen haben neben der hohen Aufmerksamkeit in den Medien und der Einsetzung von Expertenkommissionen zur Präventionsforschung auch eine breite Diskussion unter Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrern, Politikern ausgelöst. Soziologische, entwicklungspsychologische sowie theologische, schulpastorale und religionspädagogische Reflexionen haben zum Ziel, Lehrerinnen und Lehrer dazu zu befähigen, verantwortungsvoll und fachlich kompetent mit den Erfahrungen zielgerichteter Gewalt an Schulen umgehen zu können. So richtet sich diese Arbeit an alle, welche mittelbar und unmittelbar durch ein School Shooting betroffen (worden) sind. In besonderer Weise sind hier die Kolleginnen und Kollegen im Schuldienst im Blick, aber ebenso interessierte Eltern und Begleiter über den schulischen Kontext hinaus. Diese Arbeit richtet sich an alle, die gerne etwas „tun“ wollen angesichts des Leids, das unvermittelt ein Teil der Lebenswirklichkeit wird und oft ohnmächtig im Handeln und Sprechen macht. Die Arbeit will jenen helfen, die an die Erfahrung von zielgerichteter Gewalt anschlussfähige Themenfelder suchen. Sie will dabei helfen, verstehen zu lernen, warum es zu einem School Shooting kommt, indem über Verhaltensmuster und die Persönlichkeitsentwicklung von Tätern und deren Analyse Verstehenshorizonte eröffnet werden. Wer zu verstehen lernt, warum jemand zu zielgerichteter Gewalt greift, kann mit anderen darüber sprechen.
Die Autorin reklamiert im Fazit einen reflektierten Umgang mit den Schulbüchern, die im Unterricht eingesetzt werden, aber auch einen reflektierten Umgang bei der Einführung und der Erstellung von Schulbüchern. Ausgehend von ihrer Analyse der Schulbücher und den beschriebenen Befunden sei es notwendig, Schulbücher zu konzipieren, die zur Umsetzung von Inklusion in Schule und Gesellschaft verstärkt beitragen.
Bildung geschieht nicht zufällig oder beliebig. Es ist eine der zentralen Aufgaben in Bildungsorganisationen, alle Aktivitäten so zu gestalten, dass sie nachhaltige Bildungs- und Entwicklungsprozesse anstoßen für einzelne Menschen, in Teams und in Organisationen. Das Bildungsprozessmanagement zielt auf die Kernaufgabe von Kindertagesstätten, Schulen, Universitäten, in Akademien, Bildungshäusern und vielen weiteren Bildungsstätten: Das fortwährende Initiieren, Entwickeln und Regeln von Bildungsangeboten und -dienstleistungen.
Dieser Studientext führt in das generische Modell des Bildungsprozessmanagements ein und erläutert die funktionale Bedeutung im Bildungsmanagement. Für typische Handlungsschritte zur Steuerung und Gestaltung von Bildungsangeboten folgen Erläuterungen wesentlicher Aspekte, Leitfragen und Anregungen zur Umsetzung. Die Ausführungen verweisen auf weitere Aufsätze, Kapitel und Auszüge aus Fachquellen, in denen ausgewählte Themen im Lichte verschiedener Bildungsbereiche vertieft werden.
Seit der Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem werden Studiengänge hinsichtlich ihrer Kompetenzorientierung geprüft. Bachelorstudiengänge sollen „berufsqualifizierend“ den Übergang in die Arbeitswelt ermöglichen (z. B. KMK - Kultusministerkonferenz, 2003, 2017a). Der Arbeitsmarkt erwartet wiederum Absolventen, die dementsprechend ausgebildet sind - dazu gehören auch Führungskompetenzen, bereits für Bachelorabschlüsse (z. B. Konegen-Grenier, 2004). Diese sind in den bisherigen Studienprogrammen scheinbar nur begrenzt enthalten (z. B. Schaeper & Briedis, 2004), auch wenn einige Hochschulen bereits additive, aber meist nicht evaluierte Trainings dazu anbieten. In der vorliegenden Studie wurde aus diesem Grund ein Führungstraining für Studierende entwickelt. Ziel des Trainings war die Verbesserung berufsqualifizierender Kompetenzen zur Bewältigung von Führungsaufgaben.
Im Training übten sich die Studierenden in vier Kompetenzbereichen (Fachkompetenzen, Selbstkompetenzen, soziale und methodische Kompetenzen) anhand eines Trainingszirkels. Die Probanden wurden in Kontroll- und Trainingsgruppe unterteilt. In beiden Gruppen erfolgten Prä- und Postmessungen unterschiedlicher Kompetenzen hinsichtlich Führungsverhaltens. Untersucht wurden die Hypothesen, dass die Trainingsgruppe nach dem Training bessere Leistungen zeigte als die Kontrollgruppe bzw. sich als kompetenter wahrnahm.
Eine Besonderheit der Studie war die Verwendung sowohl subjektiver (eigene Kompetenzeinschätzung) als auch objektiver Messmethoden (Postkorbübung, Fallvignette) zur Evaluation der Wirksamkeit des Trainings hinsichtlich der Kompetenzsteigerung.
Herausfordernd dabei war, dass nur wenige wissenschaftlich evaluierte Trainingsbausteine für Führungstrainings veröffentlicht sowie wenig objektive Messverfahren evaluiert sind. Daher wurden zum Teil neue Trainingsbestandteile entwickelt bzw. aus praktischen Vorlagen adaptiert und eine neu konzipierte Fallvignette eingesetzt.
Die Ergebnisse zeigten hypothesenkonform mittelgroße Interaktionseffekte in Bezug auf subjektiv eingeschätzte Analysefähigkeit, zielorientiertes Handeln, Methodenkompetenzen sowie Führungsverhalten. Kleine Interaktionseffekte ergaben sich bei den objektiv gemessenen Variablen Analyseverhalten und Handlungsorientierung sowie bei der Bearbeitung der Fallvignette. Die Trainingsgruppe erreichte nach dem Training bessere Ergebnisse als die Kontrollgruppe und schätzte sich auch dementsprechend ein. Die Ergebnisse zeigten zudem, dass die Kontrollgruppe auch ohne Training in der Nachbefragung zwei Monate später teilweise Verbesserungen in ihren Kompetenzen wahrnahm, was auch hinsichtlich weiterer Einflussfaktoren sowie Vor- und Nachteilen der verschiedenen Messmethoden diskutiert wird.
e-Inclusion steht für digitale Inklusion, d. h. die Teilhabe aller an der digitalen Gesellschaft.
Immer mehr Menschen leben und arbeiten in digital vernetzten Umgebungen. Von den Vorteilen der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) profitieren aber nicht alle im selben Umfang. Es gibt Menschen, die bislang keinen Zugang zu den neuen Medien haben oder die den Umgang mit den Kommunikationsmitteln bisher nicht erlernen konnten. Hier setzt e-Inclusion oder die digitale Inklusion an.
Das Wissen über benutzergeneriertes Design ist für die Implementierung von assistiver Technologie (AT) für alle Gruppen von Menschen mit Behinderungen wissenschaftlich belegt und praktisch erprobt mit Ausnahme von Menschen mit kognitiven Behinderungen. Es gibt kaum eine inklusive Beteiligung dieser Zielgruppe als Mitforscherinnen und Mitforscher sowie als Experten, obwohl die Nutzerforschung zur kognitiven Zugänglichkeit (cognitive accessibility) des W3C die Herausforderungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder kognitiven Behinderungen bei der Nutzung von Webinhalten und -technologien beschreibt (vgl. W3C/WAI, 2016).
In den Sozialwissenschaften existieren inklusive Forschungsansätze für die Zielgruppe, in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung (F&E) werden jedoch inklusive Ansätze bislang vermisst. Das State of the Art zeigt, dass es an Kriterien für ein inklusives Forschungsdesign und an geeigneten Instrumenten und Methoden zur Unterstützung der Kommunikation und Interaktion in Forschung und Entwicklung fehlt, um Menschen mit kognitiven Behinderungen einzubeziehen (vgl. u. a. Istenič Starčič, A.; BAGON, S. 2013). Der Ausschluss der Zielgruppe von Forschung, einschließlich der Entwicklung von assistiven Technologien (AT) und Barrierefreiheit, basiert auf Problemen bei der Überwindung von Kommunikationsbarrieren und den Annahmen, dass Menschen mit kognitiven Behinderungen keine unabhängigen Entscheidungen fällen oder wertvolle Beiträge leisten können.
Es gibt unterschiedlichste Perspektiven auf inklusive Forschung und Entwicklung. Die übergreifende Forschungsfrage lautet deshalb: Können und sollen Nutzerinnen und Nutzer mit kognitiven Behinderungen, basierend auf einem inklusiven-partizipativen Forschungsansatz, aktiv an Forschung und Entwicklung für IKT und an einem User-Centred Design Forschungsprozess teilnehmen?
TEIL A dieser Arbeit zeigt die verschiedenen Perspektiven der inklusiven-partizipativen Forschung auf, um eine Orientierung zu geben.
In TEIL B wird das Forschungskonzept IPAR-UCD im Detail vorgestellt und in die einzelnen Forschungsphasen sowie in entsprechende Instrumente und Methoden eingeführt.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Handlungsfähigkeit sowie die Widerspruchserfahrungen betrieblicher Weiterbildner untersucht. Dabei stand unter anderem die Frage im Vordergrund, was die Handlungsfähigkeit betrieblicher Weiterbildner auszeichnet. Aus der erwachsenenpädagogischen Perspektive argumentiert wäre der Kern ihres Handelns die Planung, Organisation und Begleitung von Entwicklungs- und Weiterbildungsprozessen der betrieblich Beschäftigten. Gleichzeitig wird betriebliche Weiterbildung überwiegend aus ökonomischen Gründen veranlasst. Daraus lassen sich zwei Handlungsrichtungen für die betrieblichen Weiterbildner ablesen. Aus der betrieblichen Perspektive geht es um organisationale Interessen, aus der erwachsenenpädagogischen Perspektive um die Lernenden und die Weiterentwicklung ihrer Handlungsfähigkeit. Wie gehen betriebliche Weiterbildner mit diesen beiden Handlungsrichtungen um? Konkret wurden in dieser Arbeit Antworten auf die Frage gefunden, ob betriebliche Weiterbildner in ihrem Handeln diesen Widerspruch erfahren und wenn ja, wie sie diesen bewältigen.
Aus Sicht der Lehrkräfte spielen Anschauungsmittel im arithmetischen Anfangsunterricht eine zentrale Rolle insbesondere für Kinder mit Schwierigkeiten beim Rechenlernen. Offene Fragen sind dabei, welche Kriterien die Lehrkräfte der Auswahl heranziehen, ob bzw. wie sie deren Einsatz einführen und begleiten und welche Überzeugungen diesen Entscheidungen zu Grunde liegen. In einer qualitativen Studie wird diesen Fragen anhand von Leitfadeninterviews mit Lehrkräften nachgegangen. In der vorliegenden Arbeit werden diese Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert.
Das European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) wurde im Rahmen der Bologna-Reform als europaweites Leistungspunktesystem an Hochschulen und Universitäten eingeführt.
Durch die Zuweisung einer bestimmten Stundenanzahl zu einer konkreten Studieneinheit (Leistung, Modul, Studiengang) hat das ECTS die Aufgabe die zeitliche Arbeitsbelastung (Workload) der Studierenden zu quantifizieren und somit die Planbarkeit von Studiengängen zu verbessern.
Eine möglichst genaue quantitative Erfassung der Arbeitsbelastung der Lehramtsstudierenden Bachelor Sekundarstufe 1 der PH Ludwigsburg ist das Hauptziel der vorliegenden Untersuchung und bildet somit die Grundlage des Forschungsvorhabens.
Neben der Dokumentation werden konkret die Schwankungen des Workloads im Semesterverlauf untersucht, sowie die Abbildung des Selbststudiums innerhalb der Arbeitsbelastung. Außerdem wird analysiert, ob Unterschiede bezüglich des Workloads bei verschiedenen Unterrichtsfächern der Lehramtstudierenden auftauchen. Schließlich werden die dokumentierten Workload-Werte mit den Vorgaben der Bologna-Reform verglichen.
Um die Forschungsfragen zu beantworten, füllten die Teilnehmenden einen kurzen Online-Fragebogen mit demografischen Daten, Angaben zum Studium und einer Abfrage der wahrgenommenen Selbststeuerung bei der Erstellung des Stundenplans (N=12). Zusätzlich führten die Teilnehmenden drei Mal im Semester, zu Beginn, in der Mitte und am Ende, jeweils eine Woche täglich ein Zeittagebuch, in dem sie ihre privaten und studienbezogenen Aktivitäten dokumentierten.
Die zentralen Ergebnisse dieser Erhebung zeigen eine starke Streuung des Workloads unter den Studierenden. Vor allem in der ersten Erhebungswoche lassen sich hohe Extremwerte verzeichnen. Die Arbeitsbelastung nimmt während des zweiten Erhebungsintervalls ab und steigt am Ende des Semesters wieder an. Des Weiteren lässt sich eine Tendenz erkennen, die darauf hinweist, dass der Workload vom Unterrichtsfach abhängig sein könnte. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass die wöchentliche Arbeitsbelastung der Studierenden abhängig vom Erhebungszeitpunkt sowohl unter als auch über den Bologna-Vorgaben (32 – 28 Wochenstunden) liegt.
Der Diskussionsbeitrag problematisiert auf Basis internationaler Forschungsarbeiten sowie unter Einbezug von empirischen Studien der Verfasserinnen das Spannungsfeld konfligierender Ansprüche bei der Umsetzung von Partizipation in Grundschule und partizipationsorientierter Schulforschung. Mithilfe des Analysemodells von Pearce und Wood (2019) werden Partizipationspraxen in Schule und Forschung anhand der Kategorien Dialog, Inklusivität, Intergenerationalität und Transgression geprüft. Dabei werden für beide Systeme „Blinde Flecke“ identifiziert, die insbesondere dann entstehen, wenn die transformatorischen Effekte von Partizipation außer Acht bleiben. Gerade hierüber braucht es einen offenen, reflexiven Dialog zwischen Akteurinnen und Akteuren aus Grundschule und Forschung.
Thema der vorliegenden Dissertation ist die Entwicklung mathematischer Kompetenzen vom Kindergartenalter bis zum Ende der zweiten Klassenstufe und die Frage, ob diese Entwicklung bei Mädchen und Jungen unterschiedlich verläuft.
Anhand zweier Messzeitpunkte einer Längsschnittstudie wurde zunächst untersucht, inwieweit sich Mädchen (N = 105) und Jungen (N = 119) im letzten Kindergartenjahr hinsichtlich ihrer mathematischen Basiskompetenzen (erhoben mit dem MBK-0; Krajewski, 2018) unterscheiden. Dies könnte Hinweise auf eine mögliche geschlechtsspezifische Sozialisation in Bezug auf den frühen Erwerb mathematischer Kompetenzen geben. Ein Dreivierteljahr vor der Einschulung (MZP 1) unterschieden sich Mädchen und Jungen nicht signifikant bezüglich ihrer mathematischen Basiskompetenzen. Ein Vierteljahr vor der Einschulung (MZP 2) wiesen Jungen signifikant höhere mathematische Basiskompetenzen auf als Mädchen. Dieser Geschlechtsunterschied war insbesondere auf einen signifikanten Vorteil der Jungen hinsichtlich der numerischen Basisfertigkeiten (Ebene 1 des Modells der Zahl-Größen-Verknüpfung (Krajewski, 2013); Zahlenfolge und Ziffernkenntnis) zurückzuführen. Die Effekte sind jedoch als gering einzustufen. Auffallend war, dass der Geschlechtsunterschied hinsichtlich des Gesamtwertes der mathematischen Basiskompetenzen im unteren Leistungsbereich kaum vorhanden war und zum oberen Leistungsbereich hin anstieg. Eine Tendenz diesbezüglich war bereits zum ersten Messzeitpunkt erkennbar. Da teilweise deutliche Deckeneffekte vorlagen, waren die Kompetenzen der Kinder im oberen Leistungsbereich jedoch nicht genau charakterisierbar.
Aufgrund theoretischer Annahmen zu verschiedenen Denkweisen, die bei Mädchen und Jungen unterschiedlich häufig vorkommen könnten, wurde darüber hinaus untersucht, ob das visuell-räumliche Arbeitsgedächtnis beim Erwerb mathematischer Basiskompetenzen im Vorschulalter bei Mädchen eine geringere Rolle spielt als bei Jungen, beim Kompetenzerwerb im Schulalter dann jedoch bei Mädchen eine größere Rolle spielt als bei Jungen. Um dies zu überprüfen wurden Pfadmodelle für Mädchen (N = 85) und Jungen (N = 105) spezifiziert. Gruppenvergleiche ergaben jedoch keine signifikanten Geschlechtsunterschiede in Bezug auf die vermuteten Prozesse.
Auch wurde untersucht, ob die Prognose einer Rechenschwäche aufgrund der vermuteten Entwicklungsunterschiede bei Mädchen ungenauer ausfällt als bei Jungen. Die zur Bewertung der Prognose herangezogenen Gütekriterien unterschieden sich nicht signifikant zwischen Mädchen und Jungen. Die Prävalenz einer Rechenschwäche fiel bei Mädchen tendenziell höher aus (23 Prozent) als bei Jungen (12 Prozent). Ein Geschlechtsunterschied hinsichtlich mathematischer Kompetenzen scheint also zunächst vorrangig im oberen und mittleren Leistungsbereich aufzutreten und sich innerhalb der ersten Grundschuljahre auf die gesamte Verteilung auszubreiten.
Um den vorhandenen Geschlechtsunterschied im Kindergartenalter auszugleichen, müssten Mädchen bereits vor Schulbeginn stärker ermuntert werden, sich mit höheren (mindestens zweistelligen) Zahlen (auch in Ziffernform) auseinanderzusetzen. Eine Förderung des einfachen (ZGV-Modell: Ebene 2) und tiefen Zahlverständnisses (ZGV-Modell: Ebene 3) sollte dabei jedoch nicht vernachlässigt werden, da diese Kompetenzen eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung erfolgreicher Rechenstrategien bilden.
Effective school leaders significantly influence the performance of their schools. Unfortunately, in many countries worldwide attracting qualified candidates to become school principals is becoming increasingly difficult. This paper reports on several comparative studies that were carried out within the framework of a long-term research cooperation between a German and an US-American University. The aim of these studies was to clarify the motivation of teachers in deciding for or against taking over a position as a principal. For a better understanding of the background, the article also includes a section on the similarities and differences between the school systems of Germany and the USA and the responsibilities of principals.
Wie gehen Schüler*innen im inklusionsorientierten Religionsunterricht der Grundschule miteinander um? Wie beziehen sie sich aufeinander, während sie gemeinsam daran teilnehmen?
Die inklusive Wirklichkeit im Religionsunterricht, wie sie sich in den sozialen Praktiken der Schüler*innen darstellt, wird mit dieser empirischen religionspädagogischen Forschungsarbeit untersucht. Ziel ist es, Differenzkonstruktionen, Inklusionen und Exklusionen zu identifizieren und zu beschreiben.
Diese Dissertationsstudie wird im Kontext einer rekonstruktiven, auf Beobachtung basierenden inklusiven Unterrichtsforschung verortet. Auf Grundlage einer theoretischen mehrperspektivischen Annäherung an den Begriff der Inklusion werden Differenzen, Inklusionen und Exklusionen nicht nur im Religionsunterricht, sondern auch in seinem „Davor und Danach“ des Schulalltags und wie sie von allen, am Schulleben beteiligten Akteur*innen hervorgebracht werden, rekonstruiert.
Die Ethnographie erweist sich mit ihren Bestandteilen der teilnehmenden Beobachtung und der dichten Beschreibung als geeignete Forschungsstrategie, um über die beobachtbaren Praktiken und Interpretationen zu dem dahinterliegenden Bedeutungsspektrum zu gelangen.
Die Studie und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zeigen Wege auf, nach Konkretionen für die pädagogische Praxis im inklusiven Religionsunterricht zu fragen. Z.B. wie Sozial- und Arbeitsformen so transformiert werden können, dass Lernumgebungen und Lernangebote entstehen, die der Diversität und den individuellen Bedürfnissen aller Schüler*innen im gemeinsamen Religionsunterricht entsprechen.
Die vorliegende Dissertationsarbeit untersucht die Begriffe Moral und Ethik im Hinblick auf die Anwendbarkeit auf technische Systeme, allen voran solche, die seit geraumer Zeit als ‚künstliche Intelligenz‘ bezeichnet werden. Zentrale Fragen sind dabei unter anderem: Können technische Systeme moralisch handeln und wenn ja, was bedeutet das? Sowie: Können technische Systeme anhand ethischer Maßstäbe auf menschenähnliche Weise reflektieren und Werte abwägen und wenn ja, was bedeutet das? Die Relevanz der zentralen Themen der im März 2022 eingereichten Arbeit werden durch die zum Jahresbeginn 2023 aufkommenden Technologien und Diskussionen um aktuellste Chatprogramme und deren Möglichkeiten verdeutlicht.