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Klettern an der Förderschule - Auswirkungen auf das Selbstkonzept von Schülerinnen und Schülern
(2012)
Die theoretischen Auseinandersetzung mit der titelgebenden Fragestellung wird durch eine empirische Untersuchungen ergänzt. Im Zeitraum November/Dezember 2011 führte die Autorin ein Bildungsangebot zum Klettern an einer Förderschule durch. Dabei wurden u.a. auch die beteiligten Schüler befragt. In Kapitel fünf folgt die Darstellung dieser empirischen Untersuchung. Zunächst werden Design, Fragestellung und Rahmenbedingungen der Untersuchung beschrieben. Nach der Darstellung der Projekt-Durchführung und der Übersicht und Begründung der angewandten Untersuchungsmethoden erfolgt die ab-schließende Darstellung und Interpretation der Ergebnisse. Schließlich werden in Kapitel sechs als Fazit alle Ergebnisse zusammengefasst.
Homosexualität und (körperliche) Behinderung, zwei Tabuthemen in unserer Gesellschaft und in Kombination beinahe undenkbar. Der Umgang mit Sexualität im Behindertenbereich beginnt sich langsam zu öffnen, immer mehr Literatur erscheint und auch die Wichtigkeit, dieses Thema an Schulen aufzugreifen, wird immer mehr gesehen. Ein Prozess, der mit Freude zu beobachten ist. Doch wird hier bewusst der Begriff „Prozess“ gebraucht, da Menschen mit einer Behinderung noch nicht das gleiche grundlegende Recht auf Sexualität anerkannt wird, wie Menschen ohne Behinderung. Wird von Sexualität gesprochen, setzen dies die meisten Menschen mit Heterosexualität gleich und vergessen, wie vielfältig sich Sexualität gestalten kann. Die Homosexualität bleibt so meist außen vor, das heißt, sie wird schlichtweg vergessen oder nicht als gleichwertige Form der Liebe anerkannt. In der wenigen deutschsprachigen Literatur fiel mir immer wieder ein Punkt auf: Die fehlende Unterstützung in der Phase des Coming-outs und die damit verbundenen schlechten Erfahrungen in der Schulzeit. Das stellte mich als angehende Lehrerin an einer Schule für Körperbehinderte (SfK) vor die Frage, wie die Situation von Schülern mit homosexueller Orientierung in unseren Schulen zu bewerten ist. Um zu prüfen, ob Homosexualität ein Thema an der SfK darstellt, interviewte ich Lehrerinnen und Lehrer, da diese letztendlich entscheiden, wie der Unterricht gestaltet wird. Menschen mit homosexueller Orientierung haben es in unserer Gesellschaft häufig nicht leicht. Oft passen sie nicht in das Bild vom „normalen Bürger“. Schule ist für mich eine Institution, die einen hohen Stellenwert hat, wenn es um die Meinungsbildung von Kindern und Jugendlichen geht. Gerade in der Schule sollten Themen, die in der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden, thematisiert und gemeinsam besprochen werden. Die folgende Arbeit soll die Komplexität und Wichtigkeit von Sexualität aufzeigen und dies in all ihren Facetten. Sie soll uns darauf aufmerksam machen, wie unsere Gesellschaft auf Menschen reagiert, die nicht der „Norm“ entsprechen. Wie auch immer diese Norm definiert wird. Letztendlich sollte sich jeder fragen, wie gehe ich persönlich mit sexueller Vielfalt um und inwieweit spielt sie in meiner beruflichen Zukunft eine Rolle? Kann ich als Lehrer dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft ein Selbstverständnis fürs „Anderssein“ entwickelt?
Der Unterricht in heterogenen Lerngruppen wird nicht nur im Zusammenhang mit aktuellen Leitideen wie Integration und Inklusion diskutiert. Auch innerhalb der Sonderpädagogik wird das Für und Wider einer solchen Lerngruppenbildung immer wieder erörtert. Die vorliegende Arbeit greift diese Thematik auf, will dabei jedoch nicht die grundlegende Diskussion um Vor- und Nachteile von heterogenen und homogenen Lerngruppen erneut aufrollen. Vielmehr will sie – mit einem besonderen Fokus auf Schülerinnen und Schüler mit Komplexen Behinderungen (vgl. FORNEFELD, 2008) – angesichts aktueller schulpolitischer Entwicklungen die Chancen aufzeigen, die für diese Kinder und Jugendlichen, die lange Zeit als bildungsunfähige Pflegefälle galten, in einer heterogenen Lerngruppe erwachsen, ohne dabei die spezifischen Herausforderungen zu verschweigen, die sich aus einer solchen Beschulungsform ergeben können. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt darin, darzustellen, welche Rahmenbedingungen gegeben sein müssen, damit Kinder und Jugendliche mit Komplexen Behinderungen an den Lernprozessen in einer heterogenen Gruppe teilhaben können und sich der Unterricht für alle Beteiligten als sinnvolles und zufriedenstellendes Unterfangen erweist. Zu diesem Zweck wurden – neben einer ausführlichen Auseinandersetzung mit der aktuellen Fachliteratur – exemplarisch eine Sonderschule und eine (inklusive) Regelschule untersucht. Zur Datengewinnung wurden dabei zwei bedeutende Methoden der qualitativen Sozialforschung genutzt: das problemzentrierte Interview und die teilnehmende Beobachtung. Dabei konnten unmittelbar aus der Schulpraxis weitere bedeutsame Informationen hinsichtlich der Chancen und Herausforderungen des Unterrichts in heterogenen Lerngruppen mit Schülern mit Komplexen Behinderungen, sowie hinsichtlich der notwendigen Rahmenbedingungen gewonnen werden und im Hinblick auf die verschiedenen Schularten miteinander diskutiert und verglichen werden. Im Anhang der Arbeit können ein exemplarischer Interviewleitfaden und die transkribierten Interviews, ebenso wie ein exemplarischer Beobachtungsleitfaden und die Beobachtungsprotokolle eingesehen werden.
Die Arbeit ist eine Interviewstudie. Die Arbeit entfaltet die Frage entfaltet wie sich Musikalität bei Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen entwickelt. Die Autorin nähert sich dieser Frage methodisch über eine Interviewstudie. Entsprechend geht der vorangestellte Theorieteil zunächst darauf ein, was allgemein, d.h. nicht im sonderpädagogischen Kontext, sondern in der Musikwissenschaft unter „musikalisch“ und „musikalisch begabt“ verstanden wird, und welche Aspekte bei der Entwicklung musikalischer Fähigkeiten eine wichtige Rolle spielen. Sodann bezieht der Theorieteil die ausgewählte Zielgruppe ein, d.h. Menschen mit körperlicher Behinderung. Neben der auch hier erforderlichen Auseinandersetzung mit den relevanten Begrifflichkeiten nehmen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Menschen mit körperlicher Behinderung einen wichtigen Stellenwert ein. Denn diese haben einen großen Einfluss darauf, wie sich die Betroffenen in ihrer sozialen Umwelt persönlich entfalten können und welche Möglichkeiten ihnen ggf. vorenthalten bleiben bzw. verwehrt sind. Da die bisher genannten Aspekte, d.h. die (musikalische) Entwicklung, der Beruf, die Gesellschaft, die Körperbehinderung und die persönlichen Möglichkeiten zur Gestaltung der Lebenswelt einen Einfluss darauf haben können, wie die Betroffenen sich selbst sehen, d.h. auf welche Weise sie sich in ihrer sozialen Umwelt selbst „definieren“, bedarf letztlich auch der Begriff „Selbstkonzept“ einer näheren theoretischen Betrachtung. Im Anschluss wird die durchgeführte Interviewstudie vorgestellt und diskutiert. Diejenigen Aspekte werden besonders herausgestellt, die für den musikalischen Werdegang von vier befragten Musikern mit körperlicher Behinderung wichtig waren. Die Planung, d.h. die Fragestellungen, Zielsetzungen und methodischen Vorüberlegungen zu den durchgeführten leitfadengestützten Interviews, sowie die Auswertung und Interpretation der erhobenen Daten werden im empirischen Teil dokumentiert.
Geschwistern von Menschen mit Behinderung werden in der Forschung und Literatur zunehmend Aufmerksamkeit gewidmet. Neben den Risiken werden auch Chancen für die Entwicklung der Geschwisterkinder diskutiert. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich näher mit der Beziehung zwischen behinderten und nichtbehinderten Geschwister, ihrer Dynamik und Entwicklung. Schwerpunkt stellt jedoch nicht das häufig thematisierte Kindes- und Jugendalter dar, sondern die Phase des Erwachsenenalters. Neben der Bedeutung und den altersspezifischen Merkmalen einer Geschwisterbeziehung im allgemeinen und zwischen ‚besonderen‘ Geschwistern, werden zentrale Aspekte der Geschwisterbeziehung im Erwachsenenalter, wenn ein Geschwister eine Behinderung hat, erarbeitet. Qualitative und quantitative Veränderung in der Beziehung werden aufgeführt und Herausforderungen für behinderte und nichtbehinderte Geschwister in der jeweiligen Lebensphase analysiert. Die theoretische Ausarbeitung dient als Grundlage für die Durchführung dreier problemzentrierter Interviews mit erwachsenen Geschwistern von Menschen mit Behinderung. Durch Fragen nach ihrer Lebensgestaltung, Beziehungsentwicklung, Verantwortung, ihren Wünsche, Sorgen und Herausforderungen mi Erwachsenenalter werden die in der Fachliteratur diskutierten Aspekte mit persönlichen Lebensgeschichten in Verbindung gebracht.
Diese Arbeit befasst sich mit der Lebenslage und den Sichtweisen von Eltern von Kindern mit Behinderung. Die Belastungs- und Bewältigungsforschung hat sich in den letzten Jahrzehnten bereits vielseitig damit auseinandergesetzt. In den 80ern ging es dabei vor allem um Belastungen und negative Belastungsfolgen (vgl. LANG 2001,25). "In den 90ern hat sich dieser eingeengte Blick auf die Lebenswirklichkeit von Familien mit einem behinderten Kind in bemerkenswerter Weise verändert" (ebd.25): Die zuerst nur problemzentrierte Sichtweise ist einer ressourcenorientier-ten Betrachtung gewichen (vgl. ebd. 25). An dieser Herangehensweise orientiert soll in dieser Arbeit der Frage nachgegangen werden, wie sich Eltern mit der Diagnose einer Behinderung auseinandersetzen, welche Herausforderungen und Belastungen sie empfinden und aus welchen Ressourcen sie schöpfen. Hierzu werden vier Interviews mit Eltern durchgeführt. Die Ergebnisse der Gespräche werden dargestellt und erläutert und in Bezug auf bisherige Erkenntnisse betrachtet.
Wenn Menschen mit Handicap als Musiker auftreten, erhalten sie meistens einen großen und enthusiastischen Applaus. Dieser Applaus steht in keinem oder nur geringem Zusammenhang mit der erbrachten musikalischen Leistung, auch schwächere Darbietungen werden häufig frenetisch gefeiert. Die Untersuchung beleuchtet und reflektiert mögliche Ursachen dieses Phänomens. Lassen sich scheinbar positiven Reaktionen des Publikums auf ein negatives Bild von Menschen mit Behinderung zurückzuführen und sind damit lediglich „Scheinakzeptierungen“ (Goffman)? Oder handelt es sich tatsächlich um positive Reaktionen als Ausdruck einer Wertschätzung des musikalischen Produkts unabhängig von Einstellungen gegenüber Behinderung und Menschen mit Handicap? Die Untersuchung entfaltet diese Fragestellung mit Hilfe durch Leitfrageninterviews.
Analyse von Lehrerbildungscurricula anhand des Profils zur inklusiven Bildung für die Lehrerbildung der European Agency for Development in Special Needs Education (2012) seit in Kraft treten der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Untersucht werden mögliche, realisierte sowie geplante Reformen der Lehrerausbildung in Baden-Württemberg sowie Berlin (Studium und Ausbildung der Lehrämter Grundschule, Sonderpädagogik) sowie der lehramtsübergreifenden Masterstudiengänge in den Erziehungswissenschaften. Einleitend und zur Klärung der verwendeten Termini werden die Geschichte der staatlichen Schulen, Reformpädagogik, Genese des Sonderschulwesens, Lehrerausbildung sowie die überaus vieldeutige Verwendung des Ausdrucks Inklusion referiert. Diese terminologische Klärung schließt mit einem Referat zum TE4l der EADSNE und dem dort formulierten Kompetenzprofil. Der Autor stellt insbesondere die Frage der Bildungsgerechtigkeit, Chancen der gesellschaftlichen Teilhabe sowie den rechtlichen Status der UN-Konvention dar. Der Autor zeigt abschließend, dass in beiden Bundesländern zwar die Notwendigkeit, die die UN-BRK mit sich bringt, erkannt wurde, dass aber die nötige politische Entscheidungskraft bislang wohl fehlt. Für die Lehrerausbildung ist in beiden Ländern, bei allen Unterschieden, ein Kooperationsmodell leitend, das zwar gemeinsamen Unterricht ermöglicht, dabei aber durch die weiterhin bestehende Besonderung einzelner Schüler, die dabei durch Sonderpädagogen betreut werden, nicht überwinden kann. Dennoch zeigt sich in beiden Ländern eine ganz grundsätzliche Anerkennung der Heterogenität in Lerngruppen, deren recht weit gefasster Begriff zumindest potenziell auch Behinderungen einschließen kann. Dafür müssen aber entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen und Konzepte geklärt werden, die Lehrkräften gemeinsamen Unterricht ermöglichen, und an denen sich eine konkretere Ausbildung bezüglich Inklusion orientieren könnte.
„Menschen mit Behinderung benötigen ständig unsere Hilfe …“ - Eine Äußerung, die man sehr häufig vernehmen kann. Auch Aussagen wie „die tun mir leid“, „die können sich nicht helfen“, „brauchen sehr viel Unterstützung und Hilfe im Alltag“ und „man will helfen“ zu Menschen mit Behinderung sind häufig zu vernehmen. Dabei muss beachtet werden, dass gesellschaftliche Meinungen vielfältig sind und keinesfalls verallgemeinert werden dürfen. Allerdings handelt es sich bei Menschen mit Behinderung um einen Personenkreis, dem in unserer Gesellschaft scheinbar häufig das Attribut ‚hilfsbedürftig‘ zugeordnet wird. Gemeinsam mit alten und kranken Menschen werden Menschen mit Behinderung dabei der schwächsten Gruppe der Gesellschaft zugeteilt. Diese Eingruppierung zu den ‚ganz besonders Hilfsbedürftigen‘ bekommt man im Alltag auf vielfältige Weise zu spüren, sei es durch mitleidige Blicke, die diese Personengruppe häufig erntet, oder aber das Nicht-zutrauen des Umfeldes in die Fähigkeiten des Menschen mit Behinderung. Diese Beobachtungen veranlassten zur Auseinandersetzung mit der vorliegenden Thematik und der Frage, in wieweit Menschen mit geistiger Behinderung auf Hilfe angewiesen sind und in welcher Form und in welchen Bereichen sie selbst helfend tätig werden können. Dazu erfolgt eine Auseinandersetzung mit Begriffen wie Angewiesenheit und Abhängigkeit, außerdem der allseits geforderten Selbstbestimmung. Schließlich erfolgt der Versuch, die zuvor getrennt voneinander thematisierten Begriffe der Angewiesenheit und der Selbstbestimmung mit dem Begriff des Helfens und der Bedeutung für Menschen mit geistiger Behinderung in Verbindung zu bringen. Dabei wird ein zweifaches Spannungsfeld, in dem sich Menschen mit geistiger Behinderung befinden, aufgezeigt werden. Zum einem im Bereich ‚Hilfe erhalten‘, zum anderen beim ‚Hilfe geben‘. Grundlage der Darstellung bilden die theoretischen Hintergründe und die Erfahrungen, die in einer Berufsschulklasse gesammelt wurden. Wie der Titel der vorliegenden Wissenschaftlichen Hausarbeit „Auch ich bin fähig zu helfen!“ bereits ankündigt, soll ein Schwerpunkt der Arbeit vor allem auf dem Selbsttätig-werden, dem Helfen liegen, weshalb im letzten Kapitel Möglichkeiten im schulischen Kontext aufgezeigt und pädagogische Schlussfolgerungen gezogen werden.
Die Arbeit geht aus von den Defiziten der Sexualpädagogik von Schülern mit schweren Behinderungen sowohl im Bereich schulischer Bildung als auch in der Erwachsenenpädagogik. Die Problematik über Sexualität nicht nur zu sprechen sondern Sexualität als Teil der eigenen Selbstbestimmung zu leben und zu erfahren wird auch noch heute weitgehend tabuisiert. Die Arbeit der Autorin entfaltet diese Problematik. U.a. wird dabei das Thema „Sexualassistenz“ erörtert. Dieses scheint mit sexualpädagogischen Perspektiven in hohem Maße mit der Personengruppe verflochten. Zu Grunde gelegt wird einleitend eine Bestimmung des Personenkreises „Menschen mit schweren Behinderungen“ (Kap. 2), damit transparent wird, um welche Personen es im Weiteren geht. Es folgen Betrachtungen über die psychosexuelle Entwicklung (Kap. 3) sowie die Ausdrucksformen von Sexualität (Kap. 4) dieses Personenkreises. Im Anschluss daran werden ausgewählte rechtliche Aspekte, die für das Thema relevant sind, aufgezeigt (Kap. 5). Daan schließen sich an die beiden Kapitel „Sexualassistenz“ (Kap. 6) und „Sexualpädagogik“ (Kap. 7).