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Das Web 2.0 und dessen Dienste wie Weblogs, Wikis, Podcasts, Social Bookmarks, soziale Netzwerke, Foto- und Videoplattformen prägten zu Beginn des Dissertationsprojekts vor allem den Diskurs in der Computer- und Wirtschaftsbranche. Nur vereinzelt waren diese technologischen Entwicklungen auch in der Medienpädagogik verbreitet. Im Rahmen der vorliegenden Praxisforschungsstudie wurde daher das Potenzial des Web 2.0 ergründet, um aus den Erkenntnissen Handlungsansätze für die aktive Medienarbeit mit Jugendlichen zu entwickeln.
Da sich die Studie an Ansätzen der medienpädagogischen Praxisforschung orientierte, fanden in Wiesbaden im Handlungsfeld der Jugendarbeit fünf medienpädagogische Projekte statt: ‚medien-street-art‘, ‚WI4YOU‘, ‚Das Event‘, ‚Ich, das Leben & die Liebe‘ sowie ‚Web 2.0 Guides‘. Die 41 Teilnehmer_innen setzten sich in vielfältigen, pädagogischen Arrangements mit dem Web 2.0 auseinander und erstellten mediale Eigenproduktionen wie z.B. Online-Landkarten oder Online-Bilderclips. Der Triangulation entsprechend wurden verschiedene Forschungsinstrumente angewandt. Die Produktionsprozesse und Interaktionen unter den 12- bis 15-Jährigen sowie zwischen Jugendlichen und professionell Handelnden wurden mit teilnehmender Beobachtung dokumentiert. Um Einblicke in subjektive Erfahrungen, Sicht- und Handlungsweisen der Teilnehmer_innen und der sozialen Fachkräfte zu erhalten, wurden elf Einzel- und Gruppengespräche geführt. Zugleich dienten diese Gespräche der Validierung erster Hinweise zur Beantwortung der Forschungsfragen. Doch erst aus der reflexiv-analytischen Auswertung der teilnehmenden Beobachtungsprotokolle, der Einzel- und Gruppengespräche sowie der medialen Eigenproduktionen ließen sich Erkenntnisse für die Medienpädagogik mit dem Web 2.0 in der Jugendarbeit herleiten.
So wurden im Rahmen der Praxisforschungsprojekte ‚medien-street-art‘ und ‚WI4YOU‘ sozialraumorientierte Handlungsansätze mit Jugendlichen fortgeschrieben und die mobile Jugendmedienbildung herausgearbeitet. Ausgestattet mit mobiler Medientechnologie suchten soziale Fachkräfte Jugendliche an Aufenthaltsorten und Treffpunkten im Stadtteil auf und gaben ihnen Impulse, sich mit dem eigenen Selbst und dem Sozialraum auseinanderzusetzen. Als Audiodatei oder Bilderclip stellten die Jugendlichen ihre Auseinandersetzungen auf eine Online-Landkarte. Dieses Verfahren schließt nicht nur an die ‚Nadelmethode‘ und die ‚subjektiven Landkarten‘, sondern auch an die partizipative Forschungsstrategie des ‚Community Mapping‘ an.
Neben der Identitätsarbeit mit Medien, die als digitale Selbstnarration bezeichnet wird, zeigte ‚Das Event‘ Möglichkeiten der mediengestützten Beteiligung in Jugendzentren auf. Über das Internet organisierten weibliche Heranwachsende aus fünf Jugendeinrichtungen eigenständig eine Veranstaltung. Mithilfe eines Content-Management-Systems artikulierten sie ihre Interessen und stimmten über Vorschläge für das Veranstaltungsprogramm sowie für Essen und Getränke ab.
Im Mittelpunkt des Praxisforschungsprojektes ‚Ich, das Leben & die Liebe‘ stand die digitale Selbstnarration, die mithilfe der Produktion und Online-Veröffentlichung von Selbstdarstellungsfotos, Online-Bilderclips, Sprachaufzeichnungen, Liedern sowie Kurzgedichten erfolgte. Die Erkenntnisse aus diesem Forschungsprojekt wiesen auf die Potenziale des Web 2.0 für die sozialräumlichen Verfahren der ‚Autofotografie‘ und der aktiven Medienarbeit mit Video hin.
Aufschluss über Peer Involvement in der medienpädagogischen Praxis gab das Peer-Education-Projekt ‚Web 2.0 Guides‘, das als entscheidende Qualität des medienpädagogischen Peer-Education-Ansatzes die Persönlichkeitsentwicklung herausstellte.
Abgesehen von Handlungsansätzen für die Medienpädagogik mit dem Web 2.0 in der Jugendarbeit lassen sich aus dem Dissertationsprojekt auch Schlussfolgerungen für zukünftige medienpädagogische Praxis- und Forschungsprojekte ableiten.
Der Übergang in das nachschulische Leben ist ein zentraler Aspekt im Arbeitsfeld der Sonderpädagogik. Eltern, Jugendlichen mit (geistiger) Behinderung, Lehrerinnen und Lehrer müssen sich mit der Frage auseinandersetzen „Schule und was kommt dann?“. Zwischenzeitlich ist dieses drängende Thema auch bei den politischen Entscheidungsträgern angekommen. Entsprechend steht die Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit (geistiger) Behinderung vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit. Auch die Leistungsträger stehen vor der Aufgabe, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Denn der bisher praktizierte Automatismus des direkten Wechsels von der Schule für Geistigbehinderte in die Werkstatt für behinderte Menschen wird zunehmend kritisch hinterfragt. Es zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab, der nicht nur durch den aktuellen Bildungsplan der Schule für Geistigbehinderte und dessen Forderung nach mehr Wahlmöglichkeiten bezüglich der Berufswahl klar markiert wird. Auch politische und gesetzliche Veränderungen, wie die verbindliche Anerkennung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland – in der unter anderem „[…] das gleiche Recht von Menschen mit Behinderung auf Arbeit […]“ (Art. 27 Abs.1 UN-BRK, zitiert nach BMAS 2011a, 40) gefordert wird – oder auch die gesetzliche Verankerung der Maßnahme Unterstützte Beschäftigung im SGB IX, fordern ein Umdenken. Die darin konstatierte personenzentrierte Sichtweise macht somit eine Auseinandersetzung mit dem Thema Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben unerlässlich. Hinzu kommen viele Projekte, mit unterschiedlichen Ansätzen, die sich dem Thema der Teilhabe von Menschen mit (geistiger) Behinderung am Arbeitsleben annehmen. Auch die Werkstatt für Menschen mit Behinderung muss sich diesen veränderten Bedingungen stellen. Und es gibt deshalb mittlerweile in Deutschland ein etabliertes und umfassendes System zur Unterstützung der Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings stellt sich dieses System mittlerweile für alle Beteiligten als ein „unbekanntes, unübersichtliches Territorium“ (Doose 2012, 91) dar. Dieses unübersichtliche Gelände zu rekonstruieren ist Anlass und Fragestellung dieser Arbeit.
Die Arbeit thematisiert die Sexualität von Jugendlichen mit geistiger Behinderung und ihre Vorstellungen zu diesem Thema. Im Rahmen einer didaktischen Rekonstruktion entsteht ein Überblick über den aktuellen fachwissenschaftlichen Diskussionsstand zur Sexualität bei Menschen mit geistiger Behinderung. Hierbei werden wesentliche Themen wie die Partnerschaft, die Sexualität sowie die psychosexuelle Entwicklung erläutert. Die Entwicklung des Körpers und der Sexualität wird im Vergleich zwischen Menschen mit und ohne geistiger Behinderung dargestellt. Dabei wird deutlich wie sehr Sexualität bei Menschen mit geistiger Behinderung bezogen auf Bildungsangebote tabuisiert ist. An Schulen für Geistigbehinderte gibt es kaum ausformulierte sexualpädagogische Konzepte und oder Überlegungen. Bestärkt wird dieser Befund durch die Auswertung der dazu durchgeführten und ausgewerteten Interviews. Aus der Verknüpfung der Fachwissenschaft und den Schülervorstellungen wird ein Auftrag für die Schule für Geistigbehinderte formuliert. Den Schülerinnen und Schülern muss ein angemessener Sexualkundeunterricht geboten werden. Es hilft nicht viel nur theoretisch fundiertes Wissen zu vermitteln, welches die Schülerinnen und Schüler nicht wirklich verstehen, wichtig sind der richtige Wortgebrauch, ausgewählte Schwerpunktthemen und ein Gespräch auf Augenhöhe. Es soll nicht nur die Verhütung eine übergeordnete Rolle spielen, sondern gerade auch die schönen und lustvollen Seiten der Sexualität thematisiert werden.
Fallorientiert werden zwei Menschen mit Körperbehinderung beschrieben, die Sexualassistenz in Anspruch nehmen. Möglichkeiten und Grenzen von Sexualsssistenz werden dargestellt; rechtliche, finanzielle, psychosziale und soziologische Aspekte werden mit Bezug auf den gegenwärtigen Forschungsstand referiert. Dies bildet die Grundlage eines Interviews mit einer Frau mit Körperbehinderung.
Lehrpersonen an Grund- und Sonderschulen erhalten in dieser Handreichung Anregungen für die ersten Wochen und Monate im Anfangsunterricht Mathematik. Ausgehend von Erkenntnissen aus Fachdidaktik und Entwicklungspsychologie wird ein Überblick über die Entwicklung von Teile-Ganzes-Verständnis, Mengenverständnis, Zahl- und Operationsverständnis im frühen Kindesalter gegeben. In allen Kapiteln finden sich, neben theoretischen Ausführungen und Hinweisen für diagnostische Aufgabenstellungen, praxiserprobte konkrete Hinweise und Vorschläge zur Förderung. Die Autorinnen: Jutta Schäfer ist Professorin für Pädagogik und Didaktik im Förderschwerpunkt Lernen an der Fakultät für Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Ulrike Bopp-Schultheiß ist Sonderschullehrerin und Beauftragte für Gemeinsamen Unterricht am Staatlichen Schulamt Tübingen. Kopiervorlagen für Zehnerfelder und weitere Materialien können angefordert werden bei Prof. Dr. Jutta Schäfer (jutta.schaefer@ph-ludwigsburg.de). Die Autorinnen freuen sich außerdem über Anregungen, Rückmeldungen und Erfahrungen, die Lehrpersonen in der Praxis mit der Handreichung gemacht haben.
Mit ihrer Arbeit zu Bildungsangeboten der Gedenkstättenpädagogik für Menschen mit Behinderung betritt die Autorin in vielerlei Hinsicht ungesichertes Terrain: geschichtsdidaktische Konstrukte berücksichtigen diesen Personenkreis bisher nicht.Der aktuelle sonderpädagogische und geschichtsdidaktische Textbestand dazu ist umfänglich versammelt. Die leitende Fragestellung nach Kriterien für ein Bildungsangebot zu Opferbiografien (S.5) und die pädagogische Begründung für ein solches Angebot wird gegliedert in formuliert Die Arbeit gliedert ihre übergreifende Fragestellung in die Teilfragen Begriffsklärung (Menschen mit Behinderung nach W.Jantzen; historische Bildung, historisches Bewusstsein, Geschichtsbewusstsein nach Priebe 2006, historisches Lernen nach Hasberg 2014 und Pampel 2007). Daran schließt sich an ein Referat zu gegenwärtig relevanten Erklärungen über den Erwerb historisch-politischer Bildung; besonders geht die Autorin auf den Vorschlag von Hasberg (Regelkreis-Prozess nach Rüsen) ein und eröffnet so einen möglichen Anschluss an didaktische Überlegungen von inklusionspädagogischer Seite. Im Abschnitt 2.5 werden die erarbeiteten Perspektiven und Anliegen (ausgehend von geschichtsdidaktischen und inklusionspädagogischen Positionen) auf mögliche didaktische Anforderungen bezogen auf den Personenkreis Menschen mit Lernschwierigkeiten fokussiert. Hier bezieht sich die Autorin auf Überlegungen von Musenberg 2014, Hasberg 2014. Beide formulieren deutlich die gegenwärtig desolate didaktische Situation der historisch-politischen Bildung an der Sonderschule (S.28ff); Musenberg wendet dies konstruktiv durch die Formulierung von sechs Thesen – verbunden mit einem Plädoyer am Geschichtsbewusstsein festzuhalten. Argumentativer Kern der Arbeit stellt für mich Abschnitt 2.7 dar; hier werden Kriterien für historische Bildung formuliert (S.32f).
Menschen, die durch ihre Persönlichkeit oder ihren Intellekt von der Norm herausragend abweichen, werden im allgemeinen Sprachgebrauch häufig mit unterschiedlichen Etiketten wie talentiert, kreativ oder frühreif versehen und gelten dabei wahlweise als Genies, Exoten oder Spinner. Somit wurde Mozart als „Wunderkind“ mit außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten bezeichnet, galt Gottfried Wilhelm Leibniz als „Universaler Geist“, lässt sich über die Führungsqualitäten von Napoleon Bonaparte streiten und träumen viele von den begnadeten schauspielerischen Leistungen der Künstlerin Sharon Stone. Es ist anzunehmen, dass die auffälligen Talente und Begabungen dieser Menschen ihre jeweilige Umwelt zum Staunen brachten und diese womöglich dazu veranlassten, an ihren bisherigen Vorstellungen von „Normalität“ zu zweifeln. Außerordentliche Persönlichkeiten stehen aber zweifelsohne seit jeher im Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit und werden mit dem Begriff „hochbegabt“ charakterisiert. In der Antike wurden hochbegabten Menschen dabei noch Eigenarten zwischen Genialität und Wahnsinn nachgesagt und in Deutschland war die Verwendung des elitären Begriffs „Hochbegabung“ bis in die 1980er Jahre nahezu verpönt (vgl. STUMPF 2013, S.11-12). Dahingegen stehen hochbegabte Kinder und Jugendliche heutzutage insbesondere aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit im Fokus des wissenschaftlichen Interesses und das Phänomen „Hochbegabung“ wird vor allem im Leistungskontext behandelt (vgl. ebd.). Lange Zeit wurde angenommen, dass begabte Kinder und Jugendliche mühelos zu Spitzenleistungen fähig sind und keiner besonderen unterrichtlichen Förderung bedürfen (vgl. MÖNKS ET AL. 2003, S.5). Die Arbeit geht empiriegestützt der Frage nach, ob gängige Vermutungen zur „Hochbegabung“ für eine gesamte Gruppe an hochbegabten Menschen bestätigt werden können? Ist nicht vielmehr von einer großen Heterogenität unter Hochbegabten auszugehen, oder kann Hochbegabung sogar als „die schönste Form der Behinderung“ bezeichnet werden?
Kinder mit Down-Syndrom sind in ihrer sprachlichen Entwicklung retardiert und können sich häufig nur schwer verständlich mitteilen. Dadurch werden ihre Fähigkeiten und Kompetenzen oft falsch eingeschätzt, sie werden nicht ernst genommen und immer wieder im Alltag mit ihren sprachlichen Problemen bei der Verständigung mit der Umwelt konfrontiert. Da Sprache in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert hat und zu den Grundbedürfnissen des Menschen zählt, ist die Teilhabe an der Gesellschaft in erheblichem Maße eingeschränkt. Vor allem gegenüber fremden Personen gelingt es Kindern mit Trisomie 21 nur bedingt ihre Wünsche, Bedürfnisse oder Schwierigkeiten auszudrücken. Trisomie 21 ist die häufigste und bekannteste genetisch bedingte Behinderung. Trotz deutlicher syndromspezifischer Gemeinsamkeiten der Kinder untereinander, bilden sie bezogen auf Entwicklungs-, Lern- und Leistungsfähigkeit, eine sehr heterogene Gruppe mit individuellen Fähigkeiten und Beeinträchtigungen. Dieses zeigt sich auch in ihren unterschiedlichen Kompetenzen und Schwierigkeiten im Hinblick auf Spracherwerb, Sprachverständnis und Kommunikation. Frühlesen ist ein auf Kinder mit Down-Syndrom ausgerichtetes Konzept, welches sowohl die syndromtypischen Merkmale und Erkrankungen im Hinblick auf Sprachentwicklung und Sprachverständnis berücksichtigt, aber auch auf individuelle Interessen der Kinder eingeht und eine Möglichkeit zur Sprachförderung bei Kindern mit Trisomie 21 bietet. Diese wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit dem Thema „Frühlesen als Möglichkeit der Sprachförderung bei Kindern mit Down-Syndrom“. Es geht vor allem um die Fragestellung, ob und warum Frühlesen als sinnvolle Möglichkeit der Sprachförderung bei Kindern mit Trisomie 21 gesehen werden kann?
Die Arbeit beleuchtet die Thematik der Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Dabei wird zunächst in einem theoretisch orientierten Teil in die Thematik der Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen eingeführt. Es schließt sich eine empirische Untersuchung in Form einer Online-Befragung an. Es gibt zahlreiche Fachdisziplinen (Medizin, Psychologie, Soziologie), die die Verursachung von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen auf ganz unterschiedliche Weise begründen. Jede Disziplin nimmt im Hinblick auf die Ursache und das Bestehen von Verhal-tensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen eine andere Perspektive ein. Diese verschieden Perspektiven werden im theorieorientierten ersten Teil genauer beleuchtet. Der empirische Teil setzt sich mit der Perspektive von Lehrerinnen und Lehrern verschiedener Schularten auseinander, die tagtäglich mit vielen und auch ganz unterschiedlichen Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Ihre subjektiven Sichtweisen hinsichtlich der Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen werden betrachtet und mithilfe eines Fragebogens ermittelt. Der eigens dafür entwickelte Fragebogen soll Aufschluss über beispielsweise folgende Fragen geben: Empfinden Lehrkräfte die Verhaltensauffälligkeiten von ihren Schülerinnen und Schü-lern als belastend? Welche Maßnahmen ergreifen sie? Worin sehen Lehrerinnen und Lehrer die Ursache von Verhaltensauffälligkeiten? Die Online-Befragung gewährt einen Einblick in die subjektiven Sichtweisen und Reaktionen der Lehrerinnen und Lehrer auf Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen. Zudem wird deutlich, in welchen Bereichen es Unterschiede hinsichtlich verschiedener Schul-arten oder der Berufserfahrung gibt. Aus der Befragung geht hervor, dass Lehrerinnen und Lehrer verschiedener Schularten deutlich mehr externalisierende Verhaltensauffälligkeiten wahrnehmen als internalisierende Verhal-tensauffälligkeiten. Außerdem konnte gezeigt werden, dass Lehrkräfte, abhängig von ihrer Berufserfahrung bestimmte Maßnahmen (z.B. Bestrafung der Kinder und Jugendlichen; Gespräch mit den Eltern suchen) häufiger ergreifen, wenn sie mit auffälligem Verhalten von Kindern und Jugendlichen konfrontiert werden.
Diese Studie beschäftigt sich in einem ersten theorieorientierten Teil mit sexuellem Missbrauch in Einrichtungen der Erziehungshilfe. Dabei werden Täterstrategien, institutionelle Dynamiken und Voraussetzungen beleuchtet. Desweitern wird ein Überblick über Präventions- und Interventionsmaßnahmen gegeben. Ein vor 25 Jahren stattgefundener Fall des sexuellen Missbrauchs in einer Jugendhilfeeinrichtung wird angeführt und anhand der theoretischen Erkenntnisse kritisch betrachtet. Im zweiten praxisorientierten Teil werden zwei problemzentrierte Interviews mit Mitarbeitern einer Erziehungshilfeeinrichtung geführt, anhand derer überprüft wird, wie zwei Einrichtungen des selben Trägers Prävention von sexuellem Missbrauch betreiben. Die theoretischen Erkenntnisse von Prävention und Intervention werden exemplarisch auf ihre praktische Umsetzung hin überprüft.
Die vorliegende Arbeit geht der Fragestellung nach, inwieweit Italien als „Vorbild“ für die deutsche Inklusionsbewegung gelten kann, um eine qualitativ und quantitativ hochwertige Förderung aller Schülerinnen und Schüler an einer „Schule für alle“ zu verwirklichen. Da in Deutschland innerhalb der einzelnen Bundesländern unterschiedliche Gesetzeslagen und Voraussetzungen herrschen, bezieht sich die Arbeit schwerpunktmäßig auf Baden-Württemberg, wohingegen in Italien Gesetze und Vorschriften national verabschiedet werden. Es werden zunächst Begriffsbestimmungen und Modelle zur Inklusion dargestellt, um die beiden Systeme anschließend auf Basis des systemökologischen Ansatzes nach Bronfenbrenner (1981), hinsichtlich inklusiver Strukturen zu vergleichen. Berücksichtigt werden muss hier die unterschiedliche Ausgangslage beider Systeme, da in Italien nie ein so ausdifferenziertes Sonderschulsystem wie in Deutschland existiert hat. Der Vergleich wird zunächst anhand theoretischer Befunde durchgeführt und anschließend durch eigene Forschungen, in Form von Experteninterviews, in beiden Ländern überprüft. Die Ergebnisse geben einen exemplarischen Einblick in die tatsächliche Schulrealität beider Länder. Am Ende der Arbeit werden die Ergebnisse aus beiden Teilen zusammen geführt, um Ansätze zur Entwicklung einer erfahrungsbasierten Inklusionsstrategie zu entwickeln.
Viele Kinder verfügen schon, bevor sie in die Schule kommen, über schriftsprachliche Fähigkeiten. In der Auseinandersetzung mit Schrift, beispielsweise in Bilderbüchern, nehmen sie Schrift als etwas Bedeutungstragendes wahr und erhalten erste Einsichten in deren Funktion und Aufbau. Andere Kinder, besonders diejenigen, die wenig Kontakt zu Schrift haben, haben die Funktion von Schrift bei Schuleintritt möglicherweise noch nicht erkannt. Bei Schul-eintritt befinden sich die Kinder daher auf „...unterschiedlichen Stationen auf dem Weg zur Schrift“ (FÜSSENICH/ LÖFFLER 22008, S.11). Der Schriftspracherwerb stellt hohe Anforderungen an die sprachlich- kognitiven Fähigkeiten des Kindes. Es handelt sich hierbei nicht nur um die Verschriftung einzelner Grapheme, anhand einer Phonemanalyse, sondern um eine sprachanalytische Tätigkeit des Kindes. Sprache wird zum Gegenstand der Betrachtung. Daher muss der Lernende seine Aufmerksamkeit auf die formalen Aspekte von Sprache lenken und von der inhaltlichen Seite abstrahieren. Diese Analyse gelingt umso besser, je mehr Erfahrungen das Kind mit Schrift gesammelt hat und je mehr es über Schrift weiß (vgl. DEHN 2013, S. 12). Schwierigkeiten beim Erwerb der Schriftsprache wurden lange Zeit auf Defizite wie Teilleistungsschwäche zurückgeführt, was zu Konsequenzen im Lehr- Lernprozess führte, beispielsweise in Form von isolierten Teilleistungstrainingseinheiten. OSBURG (1997) und andere Autoren (u.a. DEHN 2013, VALTIN 2010) zeigen auf, dass Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb nicht nur auf Störungen der Wahrnehmung zurückzuführen sind, sondern auf eine fehlende Erkenntnis und Einsicht in die Funktion von Schrift. Ausgehend von diesem Forschungsansatz werden Diagnostik, Planung, Durchführung und Reflexion eines individuellen Förderangebotes dargestellt.
In Deutschland erkranken jährlich rund 4000 Kinder an progressiven oder progredient verlaufenden Krankheiten. Diese Erkrankungen sind fortschreitend und nicht heilbar. Die Kinder werden häufig durch ihre Erkrankung aus dem Leben gerissen (Jennessen 2007, 16). Unter diesen Kindern befinden sich auch die, welche an progressiven Muskeldystrophien erkrankt sind, zu denen die Muskeldystrophie Duchenne zählt (Bergeest 2002, 99). Jährlich werden zahlreiche Familien damit konfrontiert, dass ihr Kind an einer nicht heilbaren Krankheit erkrankt ist (Forst 2000, 10), die zu einer verkürzten Lebenserwartung der Kinder führt (Daut 2005, 31f). Wie man mit schwer kranken Kindern, die einem frühzeitigen Tod und einem progressiven Verlauf ihrer Erkrankung ausgesetzt sind, über ihre Erkrankung sprechen soll und welche Informationen man dem Kind dabei vermittelt. Ist es überhaupt angemessen ein Kind über seine schwerwiegende Krankheit zu informieren? Welche Informationen sollen dem Kind gegeben werden? Wie soll eine solche Vermittlung von Informationen stattfinden? Ist es für das Kind wichtig, dass es darüber sprechen kann? Die Untersuchung schließt an die Forschungsergebnisse von Daud (2005) an durch Befragung von Betroffenen deren Bezugspersonen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Prozess der Informationsvermittlung. Die Erfahrungen, Empfindungen und Vorstellungen werden aufgezeigt. Insbesondere geht es dabei um emotionale, soziale und psychische Aspekte der Erkrankung und die daraus resultierenden Anforderungen und Belastungen. In forschungsmethodischer Hinsicht wird insbesondere die Erstellung des Interviewleitfadens dargestellt, die Beschreibung der durchgeführten Untersuchung. Die Auswertung der Befragungen wird im Anschluss dargestellt, in dem die Aussagen der Interviewpartner/Innen geschildert und miteinander in Beziehung gesetzt werden und abschließend diskutiert. Im Anhang befindet sich der ausführliche Interviewleitfaden I (der Betroffenen) und der Interviewleitfaden II (der Eltern). Ebenso alle ausführlichen Transkriptionen der Gesprächssituationen mit einer kurzen Einführung, welche einen Einblick in die Gesprächssituation geben soll.
Die Kleinsten lernen Nachhaltigkeit
Im Rahmen des Projekts wurden Veranstaltungen für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Arbeit mit Familiengruppen („Eltern-Kind-Gruppen“) des Naturschutzbundes Baden-Württemberg (NABU) entwickelt. Die Veranstaltungen (Aktionstipps genannt) lassen sich in die Arbeit mit der eigenen Familie, aber auch in NABU-Familiengruppen, Kindergärten und Grundschulen einsetzen. Für jede der vier Jahreszeiten wurden fünf Aktionstipps entwickelt und beschrieben. Alle Umsetzungen haben das Ziel, über das Thema Konsum eine Verbindung zum Schutz der Biologischen Vielfalt zu schaffen. Die Veranstaltungskonzepte wurden in einem Stufenprozess entwickelt und in einem dreistufigen Verfahren evaluiert.
Die Projektbeteiligten sind von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und dem NABU Baden-Württemberg. Das Vorhaben wurde im Rahmen des Programms „Nachhaltigkeit lernen – Kinder gestalten Zukunft“ der Baden-Württemberg Stiftung gefördert.
Die Arbeit gliedert sich in eine theoretische Darlegung der beiden Themenbereiche Judo und Psychomotorik mit jeweils einem knappen historischen Überblick. Moralisch-ethische Fundierungen von Judo als Kampfsportart werden referiert. Bezüge zwischen Judo und Psychomotorik werden unter Leitaspekten wie Ganzheitlichkeit, Bewegungsförderung, Orientierung am Kind formuliert. Planung und Durchführung eines Bildungsangebotes werden dargestellt. Dies bildet die Grundlage einer ausführlichen Einzelfallstudie.