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Wie lernen Schülerinnen und Schüler mit einer körperlichen Behinderungen Mathematik? Gibt es überhaupt Unterschiede zu nichtbehinderten Kindern? Unter welchen Bedingungen findet die Zahlbegriffsentwicklung statt? Hierzu wird zuerst die Situation an der Schule für Körperbehinderte bezüglich mathematischer Basiskompetenzen betrachtet. Danach werden theoretische Modelle der Zahlbegriffsentwicklung kritisch analysiert und ein Blick auf den aktuellen Forschungsstand geworfen. Hierbei werden unter anderem das Konzept von Jean Piaget, Untersuchungen von Moser Opitz und das Aktiv-entdeckend Lernen bearbeitet. Nach dieser theoretischen Aufarbeitung werden Wege dargestellt, wie Kindern mit großen körperlichen Beeinträchtigungen das Handhaben zeitgemäßen didaktischen Materials ermöglicht werden kann. Dies wird konkretisiert an dem Beispiel zweier Kinder mit Athetose und der Adaption des 20er-Feldes mittels elektronischer Hilfsmittel.
Das erste Kapitel beschreibt den veränderten Begriff von Schulreife und gibt dazu einen geschichtlichen Überblick zum Wandel des Begriffsverständnisses von der Schulreife zur Schulfähigkeit. Die bildungspolitische Sicht von Schulfähigkeit wird dargestellt. Die gegenwärtigen bildungspolitischen Maßnahmen werden zusammenfassend dargestellt. Eine Definition von Schulfähigkeit wird vorgestellt und am Beispielkriterienkatalogs des Landesinstituts für Erziehung und Unterricht – Stuttgart verdeutlicht. Im zweiten Kapitel wird die veränderte Schuleingangsphase und das in BW praktizierte Konzept „Schulanfang auf neuen Wegen“ vorgestellt. Die Bedeutung von Schulfähigkeits-Kriterien sowie die Schwierigkeit zur Feststellung von Schulfähigkeit bzw. der Beurteilung, die auf Seiten der Lehrenden wird beschrieben. Im dritten Kapitel wird die Förderung der Schulfähigkeit, insbesondere ein Training phonologischer Bewusstheit im Kindergarten, diskutiert. Dies wird am Würzburger Trainingsmodells „Hören, lauschen, lernen„ veranschaulicht. Im vierten Kapitel wird die Frage um das „richtige“ Einschulungsalter diskutiert und mit statistischen Daten zur Einschulung in Baden-Württemberg illustriert. Das Konzept der Grundschulförderklassen als mögliche Perspektive wird vorgestellt. In Kapitel fünf werden ausgewählte Einschulungsverfahren bezüglich ihrer Leistung auf (Schrift-)Sprache untersucht. Im sechsten Kapitel wird das Forschungsprojekt „Förderung von Schulfähigkeit und (Schrift-)Sprache beim Übergang von der Kindertageseinrichtung zur Schule“ be-trachtet. Das siebten Kapitel vergleicht drei ausgewählte Kinder aus der Grundschul-förderklasse in Bezug auf deren Zurückstellungsgründe.
Grundlage dieser Arbeit stellt die theoretisch fundierte Darstellung des Zusammenhangs zwischen sprachlichen und mathematischen Kompetenzen dar. Es wird der Einfluss der sprachlichen Kompetenzen in den Bereichen „Fachbegriffe“, „Sachtexte“ und „Argumentieren und Kommunizieren“ auf die mathematischen Kompetenzen des „Operationsverständnisses“ und des „Sachrechnens“ betrachtet. Auf diesem theoretischen Hintergrund basiert die Fragestellung der Arbeit, welche sich auf die diagnosegeleitete Förderung des Viertklässlers Anton einer Schule für Sprachbehinderte bezieht: „Wirken sich Antons sprachliche Schwierigkeiten auf seine mathematischen Kompetenzen aus?“. Der Theorieteil der Arbeit enthält ausschließlich die sprachlichen und mathematischen Bereiche, die anhand einer informell durchgeführten Diagnostik Antons zur Beantwortung der Fragestellung als relevant erachtet wurden. Zur Beantwortung der Fragestellung wurden Antons sprachliche Kompetenzen über mehrere Wochen gezielt in den oben beschriebenen sprachlichen Bereichen gefördert, wobei der Bezug zur Mathematik stets gegeben war. Als Grundlage diente der Modellierungskreislauf zur Bearbeitung von Sachaufgaben von KRÄMER und NEUBERT (2008).
Welche Formen, Methoden und Strukturen gibt es, um die Kunst von Menschen mit geistiger Behinderung in die Öffentlichkeit zu bringen und worin liegen Chancen und Grenzen dieser Techniken? Der erste Teil des Titels beschreibt die beiden zentralen Themenbereiche, mit denen sich die Arbeit auseinandersetzt, nämlich Öffentlichkeitsarbeit und Kunst von Menschen mit geistiger Behinderung. Der zweite Teil des Titels macht die Vorgehensweise sichtbar. Hamburger und Bremer Kunst- und Theaterprojekte für Menschen mit Behinderung werden vorgestellt und kritisch reflektiert. Interviews, Literaturübersicht, eigene Erfahrungen der Autorin liegen der Arbeit zugrunde.
„Der Frühling ist die schönste Zeit, was kann wohl schöner sein?“... Komplexe Beeinträchtigungen in der Schule. So lautet der Titel dieser Arbeit. Doch was verbirgt sich dahinter? In den letzten Jahren habe ich einen Einblick in den Schulalltag an Schulen für Geistigbehinderte bekommen. Dabei ist mir immer wieder aufgefallen, dass Schüler mit Komplexen Beeinträchtigungen zwar im Unterricht dabei sind, aber nicht aktiv und auf ihrem Lernniveau bei der Vermittlung von Bildungsinhalten einbezogen werden. Dadurch kam bei mir immer mehr die Frage auf, ob es überhaupt möglich ist Schülern mit Komplexen Beeinträchtigungen Bildungsinhalte zu vermitteln? Wenn ja, wie müsste dann ein Unterricht für diese Schülergruppe aussehen? Diese Fragen ließen mich nicht mehr los und so entstand meine Arbeit. Anhand des Frühlingsgedichts „Der Frühling ist die schönste Zeit, was kann wohl schöner sein?“ von Annette von Droste-Hülshoff, gleichzeitig Teil meines Titels, möchte ich in der Praxis versuchen, den Bildungsinhalt „Frühling“ einem Mädchen mit Rett-Syndrom zu vermitteln und daraus Rückschlüsse für mich ziehen, ob und wie es möglich sein kann, Bildungsinhalte bei Schülern mit Komplexen Beeinträchtigungen zu unterrichten. Doch zunächst möchte ich mich in den theoretischen Überlegungen mit dem Begriff Komplexe Beeinträchtigungen und der Begründung für die Vermittlung von Bildungsinhalten bei Menschen mit Komplexen Beeinträchtigungen auseinandersetzen. Im zweiten Kapitel beschäftige ich mich mit dem Rett-Syndrom, da ich meinen Praxisteil mit einer Schülerin mit Rett-Syndrom durchführen werde. Das Wissen über das Syndrom und dessen Besonderheiten soll bei der Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit helfen, gezielt auf die Bedürfnisse der Schülerin eingehen zu können. Bevor der Praxisteil folgt, möchte ich zunächst die beiden Schülerinnen vorstellen, mit denen ich meine Unterrichtseinheit durchführen werde: Lisa , die Schülerin mit Rett-Syndrom, ihre Mitschülerin Caroline sowie deren Klasse. In einem weiteren Schritt wird die Themenfindung für die Unterrichtseinheit, die Begründung des Themas sowie eine Sachanalyse folgen. Wie bereits erwähnt, wird das Thema der Unterrichtseinheit „Frühling“ sein, in Verbindung mit dem Frühlingsgedicht. Diese Unterrichtseinheit, die sich über vier Stunden erstreckt, werde ich im Praxisteil mit der Planung, Durchführung und der Reflexion näher erläutern. In einer Gesamtreflexion möchte ich mich zu meiner eingangs gestellten Frage gezielt äußern, ob es möglich ist, Schülern mit Komplexen Beeinträchtigungen Bildungsinhalte zu vermitteln. Des Weiteren möchte ich noch im Bezug zur Theorie und Praxis Voraussetzungen, die bei der Vermittlung von Bildungsinhalten bei Schülern mit Komplexen Beeinträchtigungen gegeben sein müssen und Herausforderungen für die Lehrperson und die Schüler, aufzeigen.
Unter dem Begriff Wille versteht man die im Handeln zum Ausdruck kommende Fähigkeit der persönlichen Selbstbestimmung. Man übernimmt Verantwortung für sein Handeln. Daher muss für den Willensakt ein Maß von Wachheit und Einsicht vorausgesetzt werden. Der Handlungsvollzug kann sich zeitlich weit vom Entschluß absetzen. (Hehlmann 1967, S.575f.) Um die Verortung dieser komplexen und vielschichtigen Begrifflichkeit bei Hans Würtz und Friedrich Nietzsche wird es im Folgenden gehen. In einem gedanklichen Akt wird im ersten Kapitel ein Kondensat eines kleinen Teils der Philosophie von Friedrich Nietzsche zu lesen sein. Dieser erste Schritt soll aber bei weiten nicht so stehen bleiben. Wie das bei vielen Menschen- die sich durch eine innere Getriebenheit hervortaten- ist wird auch Friedrich Nietzsche nach seinem Tod vereinnahmt, diffamiert, einseitig ausgelegt und belächelt. Gerade die Linie dessen was aber bei aller Ablehnung dann doch von den Gedanken Friedrich Nietzsches in die Pädagogik und Kultur des aufkommenden Kaiserreichs und später der Weimarer Republik wieder erscheint, soll hier wieder ausfindig gemacht werden. Im dritten Teil komme ich zu der eigentlichen Tragweite der Gedanken Nietzsches, in der Person des Pädagogen Hans Würtz, der bewußt die Gedankengänge des „wandernden Philosophen“ in seinem pädagogischen Konzept einer Krüppelpädagogik mitdenkt und zum Schluß kommt, dass der Wille allein die Menschen dazu befähigen könne über sich hinauszuwachsen. Die Skizzierung des Gedankengangs wird also hier im Mittelpunkt stehen und die daraus abgeleiteten pädagogischen Maßnahmen. In einem kurzen abschließenden Kapitel wird noch der heutigen Rezeption von Hans Würtz nachgegangen um kurz auf das evidente Prinzip der Übung bei Hans Würtz zu kommen.
In der Arbeit werden verschiedene für die Theaterarbeit mit Wohnungslosen relevante Theorien untersucht. Dazu werden Formen des politischen Theaters (Episches Theater, dokumentarisches Drama, politische Revue) und Konzepte der inneren / individuellen Seite (Theater der Grausamkeit, Armes Theater) einander gegenüber gestellt. Ebenso werden Aspekte der theatralen Improvisation analysiert und mögliche Schnittmengen zwischen politischen Erscheinungsformen und eher psychologisch orientierten Konzepten, wie sie sich beispielsweise im brasilianischen Theater der Befreiung finden, herausgearbeitet. Diese literaturwissenschaftlichen Betrachtungen, aber auch wichtige pädagogisch-therapeutische Gesichtspunkte werden im Folgenden exemplarisch anhand der Produktion „Fidelio – ein Theaterstück“ von „Kultur am Rande e.V.“, einem Esslinger Verein von wohnungs- und langzeitarbeitslosen Kulturschaffenden, reflektiert. Dabei ist der Widerspruch, ein Werk aus der bürgerlichen Kunstform der Oper zu einem Stück über wohnungs- und langzeitarbeitslose Menschen zu bearbeiten, von besonderem Interesse. Ziel der Arbeit ist eine Annäherung beziehungsweise der Versuch einer Antwort auf die Frage, ob und inwiefern Theater mit Wohnungslosen politische Wirkung haben, also „etwas verändern“ kann. Überdies werden Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung der Künstlerinnen und Künstler untersucht. Zu dieser Arbeit wurden einschlägige Quellen und Monographien herangezogen und qualitative Interviews mit am Projekt Beteiligten geführt.