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Wie werden aus jungen Menschen Wissenschaftler mit ihren fachkulturspezifischen Werten? Unter Berücksichtigung von interdisziplinären Theorien aus der Hochschulsozialisationsforschung und den Ansätzen der Werteforschung wird u.a. dieser Frage nachgegangen. Dabei geht die Studie den allgemeinen Fragestellungen nach, ob Werteorientierungen von Studierenden sich im Laufe ihres Studiums wandeln und ob sich entsprechende Wertewandlungsprozesse als Hochschulsozialisationseffekte deuten lassen. Ausgehend von der Annahme, dass sowohl die „Hochschule als Umwelt“ als auch die „Umwelten von Hochschulen“ Einflüsse ausüben, wurde eine bundesweite Online-Befragung als Längsschnittstudie mit drei Erhebungswellen an drei Universitäten vorgenommen (N=789). Erhoben wurden neben den Wertorientierungen u.a. Studienmotive, sechs Studienfächer, Intensität der Auseinandersetzung mit Fachinhalten, außercurriculare Hochschulaktivitäten und (studienbedingte) Veränderungen der Lebenssituation. Insgesamt kann in der Arbeit gezeigt werden, dass studentische Werteorientierungen sich zwar mit dem Hochschulstudium verändern und sich fachkulturell unterscheiden, jedoch ohne dass diese Differenzierungen sich als Sozialisationseffekte der Fachkultursozialisation oder der Hochschulkultursozialisation bestätigen lassen. Lediglich auf die studienbezogene Vorsozialisation – ein niedriges sozial-altruistisches Studienmotiv – lassen sich Änderungen einiger Wertedimensionen zurückführen
Es ist unbestritten, dass Fähigkeiten im Umgang mit Informatiksystemen immer bedeutender werden. Trotzdem wird immer noch diskutiert, welche Kompetenzen für eine sachgerechte Bedienung von Informatiksystemen notwendig sind und welche entsprechenden Inhalte in der Schule vermittelt werden müssen. Es wird allerdings immer deutlicher, dass nur auf Basis informatischer Inhalte, die die Grundlage jeglicher Art von Informatiksystemen bilden, langfristig anwendbares Wissen aufgebaut werden kann. Wichtig ist, dass sich Schülerinnen und Schüler mit den Konzepten, die sehr abstrakt sein können, möglichst früh auseinander setzen. In einem spiralförmigen Curriculum müssen die Konzepte auf verschiedenen Abstraktionsniveaus wiederholt und vertieft werden. Ein kontinuierlicher Lernprozess ist Voraussetzung für das erfolgreiche Erlernen der informatischen Inhalte. Durch die Einbettung in bereits im Lehrplan vorgesehene Unterrichtsfächer bleibt das informatische Wissen nicht abstrakt sondern wird an Kontexte aus dem Schulalltag gebunden. Durch die Integration in verschiedene Unterrichtsfächer kann die Allgemeingültigkeit der Konzepte verdeutlicht werden. Die Berücksichtigung von fächerübergreifenden informatischen Aspekten führt außerdem zu einer stärkeren Hervorhebung der Gemeinsamkeiten der verschiedenen Fächer. In der vorliegenden Arbeit wurde ein Unterrichtskonzept entwickelt, in dem informatische Grundkonzepte bereits in der Klassenstufe 5 der Realschule in den Fächern Mathematik, Englisch, Deutsch und Musik vermittelt werden. Zentrale informatische Inhalte des Konzepts sind Algorithmisierung, Automatisierung, Codierung, Datenstrukturen, Modellierung, Objektorientierung, Modularisierung, Hierarchisierung, Abstraktion, Iteration, Rekursion, Programmablaufpläne, Syntaxdiagramme, UML-Klassendiagramme, Hierarchien, Netzwerke, Grammatik, Syntax, Semantik und Funktionen. Diese wurden vier Stunden pro Woche über ein gesamtes Schuljahr hinweg in den vier beteiligten Fächern und fachübergreifend erarbeitet. In einer fünfwöchigen Projektarbeit erstellten die Schülerinnen und Schüler im fächerübergreifenden Unterricht eine multimediale Rittergeschichte und wendeten dabei die informatischen Grundkonzepte an. Die gesamte Arbeit am Computer erfolgte mit Logo-Systemen. Sie bieten als pädagogische Werkzeuge die Möglichkeit, sowohl informatische Grundkonzepte altersgemäß aufzubereiten, als auch Arbeitsumgebungen zu entwickeln, in denen die teilweise theoretischen Konzepte konstruktiv erarbeitet werden können. Die Eignung des Gesamtkonzepts zur Vermittlung der informatischen Grundkonzepte wurde qualitativ auf Basis von Leitfadeninterviews mit Schülerinnen und Schülern und den drei Lehrerinnen, die den Unterricht beobachteten, ermittelt. Es zeigte sich, dass die Schülerinnen und Schüler trotz der teilweise abstrakten informatischen Inhalte, des gleichzeitigen Lernens von Fachinhalten und von informatischen Grundkonzepten, der Umsetzung von Problemlösungen in Logo und des häufig fachintegrativen und fächerübergreifenden Lernens und Arbeitens nicht überfordert waren. Für sie war der kognitiv sehr anspruchsvolle Unterricht nicht schwieriger als der Fachunterricht und sie wünschten sich nach einem Jahr mehrheitlich eine Fortführung des Unterrichts. Die zusätzliche Vermittlung der informatischen Grundkonzepte hatte auch keinerlei negative Auswirkungen auf den Fachunterricht. Alle Fachinhalte der Klassenstufe 5 konnten vermittelt werden. Teilweise unterstützte die Beschäftigung mit den informatischen Grundkonzepten auch das Erlernen der Fachinhalte. Dies war insbesondere im Themenbereich Grammatik der Fall. Der Lernerfolg bezüglich der informatischen Grundkonzepte wurde mit Hilfe eines selbst entwickelten Leistungstests gemessen, der zu Beginn und am Ende des Schuljahrs eingesetzt wurde. Zur Absicherung der Ergebnisse wurden außerdem Arbeitsblätter, Tests und Programme aus dem Unterricht qualitativ ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass Schülerinnen und Schüler auch ohne formalen Unterricht zu Beginn des Schuljahrs vereinzelt schon informatische Strategien anwenden können. Nach dem Unterricht steigern sie ihre Leistungen signifikant. Die Verbesserung ist bei den Jungen ausgeprägter als bei den Mädchen. Die Ergebnisse im Leistungstest aber vor allem auch die Auswertung der Unterrichtsmaterialien zeigen, dass Kinder mit einem hohen kognitiven Gesamtleistungsniveau und Stärken im zahlengebundenen und formallogischen Denken bessere Ergebnisse erzielen. Das Unterrichtskonzept scheint also mathematisch stärkere Schülerinnen und Schüler besser zu fördern. Zusätzlich zu den informatischen Grundkonzepten und Fachinhalten werden allgemeine Kompetenzen wie das Vorausdenken, das Strukturieren, das Anwenden von Schemata, das genaue Arbeiten und Strategien zur Bewältigung von Frustrationen erworben.
TIMSS, PISA und die Einführung der Bildungsstandards erfordern eine Weiterentwicklung der Unterrichtskultur. In der vorliegenden Arbeit werden aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Einstellungen und Reaktionen von Mathematiklehrerinnen und -lehrern analysiert und ausgewertet. Ausgehend von der Frage, was einen guten Mathematikunterricht kennzeichnet, wird gezeigt, wie wichtig die emotionale Haltung der Lehrkraft gegenüber dem Fach Mathematik ist. Diese persönliche Einstellung prägt mit das Mathematikbild der Schülerinnen und Schüler. Aus der Perspektive der aktiven Lehrerin stellt die Autorin in diesem Zusammenhang ein Modell vor, in dem Schülerinnen und Schülern genügend Raum gegeben wird, sich eine eigene Vorstellung von Mathematik zu bilden. Die Analyse der Heftaufschriebe zeigt, dass Mädchen und Jungen einen unterschiedlichen Zugang zur Mathematik haben. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Einordnung der mathematischen Themen in die eigene Lebenswelt, wodurch eine emotionale Nähe zum Fach aufgebaut wird. Dies bildet die Grundlage für einen angstfreien Umgang mit dem Fach Mathematik und bietet insbesondere Mädchen die Gelegenheit, ein positives Selbstbild zu entwickeln.
Forschungsarbeiten zeigen, dass negative gruppenbasierte Einstellungen zu diskriminierendem Verhalten und zu sozialen Distanzen führen können, die unter anderem systematisch mit Ungleichheiten im Zugang zu Bildung und in Bildungsprozessen verbunden sein können. Das zentrale Anliegen dieser Arbeit ist es daher, die schulischen Möglichkeiten zu überprüfen, um eine Lernumgebung zu schaffen, in der Fähigkeiten und Fertigkeiten optimal entwickelt werden können. Dazu werden im ersten Manuskript Forschungsergebnisse zu Bildungsbenachteiligungen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zusammengefasst und Theorien der Einstellungsänderung sowie Evaluationsbefunde von einstellungsfokussierten Interventionen vorgestellt. Um die Effekte von Interventionsstudien zu quantifizieren, wurde auf der Grundlage expliziter Kriterien eine Metaanalyse von Interventionen durchgeführt, die in den letzten zwei Dekaden mit dem Ziel einer Einstellungsänderung bei Schülerinnen und Schülern in Schulen durchgeführt wurden (zweites Manuskript). Die Ergebnisse zeigen, dass in der Schule durch gut konzipierte und theoretisch fundierte Programme eine Einstellungsänderung bewirkt werden kann. Auf der Grundlage dieser Befunde wurde eine Intervention mit Erstklässlern entwickelt, in der die metaanalytisch nachgewiesenen günstigen Bedingungen umgesetzt und überprüft wurden (drittes Manuskript).