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Forschungsarbeiten zeigen, dass negative gruppenbasierte Einstellungen zu diskriminierendem Verhalten und zu sozialen Distanzen führen können, die unter anderem systematisch mit Ungleichheiten im Zugang zu Bildung und in Bildungsprozessen verbunden sein können. Das zentrale Anliegen dieser Arbeit ist es daher, die schulischen Möglichkeiten zu überprüfen, um eine Lernumgebung zu schaffen, in der Fähigkeiten und Fertigkeiten optimal entwickelt werden können. Dazu werden im ersten Manuskript Forschungsergebnisse zu Bildungsbenachteiligungen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zusammengefasst und Theorien der Einstellungsänderung sowie Evaluationsbefunde von einstellungsfokussierten Interventionen vorgestellt. Um die Effekte von Interventionsstudien zu quantifizieren, wurde auf der Grundlage expliziter Kriterien eine Metaanalyse von Interventionen durchgeführt, die in den letzten zwei Dekaden mit dem Ziel einer Einstellungsänderung bei Schülerinnen und Schülern in Schulen durchgeführt wurden (zweites Manuskript). Die Ergebnisse zeigen, dass in der Schule durch gut konzipierte und theoretisch fundierte Programme eine Einstellungsänderung bewirkt werden kann. Auf der Grundlage dieser Befunde wurde eine Intervention mit Erstklässlern entwickelt, in der die metaanalytisch nachgewiesenen günstigen Bedingungen umgesetzt und überprüft wurden (drittes Manuskript).
Qualität in Ganztagsgrundschulen. Einflussfaktoren am Beispiel Stuttgarter Ganztagsgrundschulen
(2023)
Die Analyse der Qualität an Stuttgarter Ganztagsgrundschulen ist das Thema der vorliegenden Dissertation. Das Ziel liegt in der Identifizierung qualitätssteigernder Einflussfaktoren mit Hilfe multivariater Analysemethoden. Im Kern geht es darum, die auf theoretischen Annahmen basierenden Qualitätsmerkmale, die einen besonders hohen Einfluss auf die Einschätzung der Gesamtqualität haben, zu definieren. Ein weiteres Erkenntnisinteresse gilt den Auswirkungen der Professionen, sowie den Rahmenbedingungen. Als Datengrundlage dient eine Befragung der Schulleitungen, pädagogischen Leitungen, Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte (N=402) der Stuttgarter Ganztagsgrundschulen.
Die Qualitätsmerkmale Gesamtkonzept und Haltung erweisen sich als besonders einfluss-reich auf die Gesamtqualität. Somit bestätigt sich die Grundannahme, dass eine grundsätz-lich positive Einstellung zur Ganztagsschule und ein gelungenes Gesamtkonzept die Qualität einer Schule steigern. Es können keine Effekte der Gruppenzugehörigkeit auf die Wahrnehmung der Gesamtqualität nachgewiesen werden, welche mittels bivariater Re-gressionen in Teilgruppen und Moderationsanalysen untersucht wurden. Ein weiterer Be-fund dieser Arbeit ist die positive Auswirkung einer längeren Dauer im Ganztagsbetrieb. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass Qualitätsentwicklungsprozesse im Laufe der Jahre sichtbar werden.
Darüber hinaus bieten die Ergebnisse und Analysen eine Basis an Forschungsansätzen an, um Qualitätsbedingungen an Schulen noch eindeutiger zu erfassen und liefert insbesondere für die künftige Qualitätsentwicklung in Stuttgart wichtige Hinweise in der Theorie und für die Praxis. Insgesamt bereichert die Dissertation das Forschungsfeld der Ganztagsschulen.