Fakultät für Sonderpädagogik
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An Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung führen Schülerinnen und Schüler nur selten naturwissenschaftliche Experimente durch. Die Gründe dafür sind vielfältig: von fehlenden passgenauen Lernangeboten bis hin zur allgemeinen Skepsis bezüglich der erforderlichen Experimentierkompetenz seitens der Zielgruppe. Im Sinne eines inklusiven Ansatzes sollte jedoch das Ziel sein, allen Kindern und Jugendlichen – unabhängig von ihren persönlichen Lernvoraussetzungen – die Möglichkeit zu eröffnen, an naturwissenschaftsbezogenen Bildungsangeboten partizipieren zu können. Im Rahmen des Beitrags wird ein Projekt vorgestellt, in dem über ein Jahr hinweg regelmäßig mit Schülerinnen und Schülern im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung experimentiert wurde. Die Auswertung des genutzten systematischen Beobachtungsbogens zeigt, dass diese Schülerschaft an naturwissenschaftlichen Experimenten partizipieren und ihre experimentelle Kompetenz stetig ausbauen kann.
In diesem Artikel wird ein theoretisch und empirisch fundiertes integriertes Rahmenmodell der Führungsrolle des Schulleiters für inklusive Bildung vorgestellt und diskutiert. Führung wird vielfach als Schlüsselfaktor für den Erfolg inklusiver Bildung diskutiert. Zu dieser Thematik bedarf es weiterer systematischer Forschungsanstrengungen, insbesondere im Kontext des deutschen Schulwesens. Diese Studie analysiert die Führungsrollen von Schulleitern in einem Bundesland. Es wurden Interviews mit fünfzehn Schulleitern von Schulen geführt, die mit der Umsetzung inklusiver Bildung beauftragt sind. Erkenntnisse aus der qualitativen Inhaltsanalyse zeichnen ein komplexes Bild, das in einem integrierten Rahmenmodell zusammengefasst wird. Dieses Modell befasst sich mit (1) dem mehrstufigen hierarchischen Charakter des Schulsystems und (2) der Rolle des sozialen Diskurses bei der Gestaltung der Perspektiven der Schulleiter. Dieses Modell integriert verschiedene theoretische Ansätze wie das Vier-Rahmen-Modell der Führungsorientierung, die Theorie der Rekontextualisierung und die Bildungssteuerung, um die Hauptführung und ihren Beitrag zur inklusiven Bildung zu beschreiben.
Trends wie die digitale Transformation verstärken die bereits überwältigende Masse an Informationen, mit denen Wissensarbeiter in ihrem täglichen Leben konfrontiert sind, sogar noch. Um dem entgegenzuwirken, haben wir Maßnahmen zur Unterstützung von Wissensarbeit und Informationsmanagement untersucht, die vom menschlichen Vergessen inspiriert sind. In diesem Papier geben wir einen Überblick über Lösungen, die wir in den letzten 5 Jahren gefunden haben, sowie über Herausforderungen, die noch angegangen werden müssen. Darüber hinaus teilen wir Erfahrungen mit dem Prototyp eines ersten vergesslichen Informationssystems, das in den letzten 3 Jahren rund um die Uhr in unserer täglichen Arbeit eingesetzt wurde. Wir befassen uns auch mit dem ungenutzten Potenzial eines explizierteren Benutzerkontexts sowie mit Funktionen, die von Gedächtnishemmung inspiriert sind, was unser derzeitiger Forschungsschwerpunkt ist.
Bei Kindern mit Hörbeeinträchtigungen, schweren Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen oder mangelnden Kenntnissen der deutschen Sprache ist eine faire Beurteilung des kognitiven Leistungsniveaus mit Testverfahren, die expressive und rezeptive sprachliche Fähigkeiten voraussetzen, deutlich erschwert. Beim Einsatz stark sprachabhängiger Verfahren besteht die Gefahr, dass allgemeine kognitive Entwicklungsstörungen diagnostiziert werden, obwohl Beeinträchtigungen in erster Linie im Bereich verbaler Fähigkeiten vorliegen. Eine konsequent sprachfreie Intelligenzdiagnostik bedarf jedoch besonderer Aufgabentypen, die weder verbale Instruktionen noch sprachliche Reaktionen des untersuchten Kindes voraussetzen. Pionierarbeit auf diesem Gebiet leistete die niederländische Psychologin Nan Snijders-Oomen (1943). Sie begründete in ihrer Dissertation eine Testreihe, die seither kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Nach Erscheinen des „Nonverbalen Intelligenztests SON-R 6 – 40“ (Tellegen, Laros & Petermann, 2012), der den „Snijders-Oomen Nonverbalen Intelligenztest SON-R 5½-17“ (Snijders, Tellegen & Laros, 1997) ablöste, liegt jetzt mit dem SON-R 2–8 auch eine überarbeitete und neunormierte Fassung des „Nonverbalen Intelligenztests SON-R 2½-7“ vor...
Auch Du Hast Sommerferien.
(2018)
Das Sommertherapiecamp (STC) ist ein multimodaler kognitiv-verhaltenstherapeutischer Intensivbehandlungsansatz für die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Der Artikel berichtet über Befunde einer Wirksamkeitsstudie für das STC mit Prä-Post-Design und Kontrollgruppenvergleich. Die Eltern von N = 31 Kindern (7 – 11 Jahre) mit einer ADHS-Diagnose füllten vor und nach dem dreiwöchigen STC folgende Symptom-Fragebögen aus: CBCL/4 – 18, DISYPS-II FBB-ADHS und FBB-SSV. N = 13 weitere Kinder der gleichen Grundgesamtheit, die in der selben Zeit unbehandelt blieben oder „treatment as usual“ erhielten, dienten als Kontrollgruppe. Die STC-Gruppe zeigte eine Verbesserung der ADHS-Symptomatik sowie eine Reduktion weiterer Verhaltensauffälligkeiten, während vergleichbare Effekte für die Kontrollgruppe nicht nachweisbar waren. Angesichts kleiner Stichproben sind diese Befunde vorerst vorsichtig zu interpretieren, liefern jedoch erste ermutigende Hinweise auf die Brauchbarkeit des STC.
Psychometrische Eigenschaften der WISC–IV wurden bei 649 Kindern im Alter von 6 – 13 Jahren, die in Sozialpädiatrischen Zentren vorgestellt wurden, überprüft. Erfasst wurden ICD-10-Diagnosen und bei Teilstichproben weitere Intelligenzmaße (K–ABC, SON–R 2½–7) und Verhaltensratings (CBCL/4–18). Der mittlere Gesamt-IQ lag bei 92.5 (SD=15.9). Die split-half Reliabilität der Kerntests lag in den Altersjahrgängen zwischen .75 und .96, die Reliabilität der Indizes zwischen .91 und .96. Es fanden sich keine bedeutsamen Abweichungen von den im Manual berichteten Reliabilitätskennwerten. Analysen zur konvergenten und diskriminanten Validität zeigten signifikante Korrelationen des Gesamt-IQ der WISC-IV mit dem SON-R 2½-7 (r = .63) und der K-ABC (r = .80) , während sich zu Verhaltensvariablen (CBCL/4–18) keine bedeutsamen Zusammenhänge fanden. Insgesamt konnten wesentliche Gütekriterien der WISC–IV in der klinischen Anwendungspraxis repliziert werden, was die Brauchbarkeit des Verfahrens für diesen Anwendungsbereich bestätigt.
Die vorliegende Studie untersucht vergleichend das Stress- und Beschwerdeerleben von 264 angehenden Erzieherinnen und Erziehern in Ausbildung, 103 bereits berufstätigen Erzieherinnen und Erziehern und 64 Studierenden im Studiengang „Frühe Bildung“. Hierbei zeigt sich, dass Auszubildende signifikant höheres Stress- und Beschwerdeerleben berichten als berufstätige Erzieherinnen und Erzieher und Studierende im Studiengang „Frühe Bildung“. Die Ergebnisse unterstreichen, dass im Rahmen der Ausbildung zur Erzieherin oder Erzieher neben fachlichen Ausbildungsinhalten auch psychosoziale Unterstützungs- und Präventionsmaßnahmen Berücksichtigung finden sollten.
Unter Verweis auf das hohe Belastungserleben von angehenden Erzieherinnen und Erziehern untersuchte die vorliegende Studie die potentiell schützende Funktion der Mentalisierungsfähigkeit an 264 Auszubildenden. Es zeigte sich, dass die Mentalisierungsfähigkeit nicht nur positiv mit dem Wohlbefinden der Stichprobe assoziiert war, sondern dass diese einen zum Stress- und Beschwerdeerleben gegenläufigen, förderlichen Effekt auf das Wohlbefinden verübte. Überdies wurde der Einfluss der Gesamtbelastung auf das Wohlbefinden über die Mentalisierungsfähigkeit partiell vermittelt. Die Daten zeigten, dass die Fähigkeit der Auszubildenden, eigenes und fremdes Verhalten auf Basis mentaler Zustände wahrzunehmen, deren Wohlbefinden förderlich beeinflusst.
Reading research shows that phonological decoding skills and intelligence work mostly independent from each other. However, there is a variety of results on the relationship between reading skills and IQ measures. Studies in this field mainly focus on students with reading disabilities (RD) or students with intellectual disabilities (ID) and less on pupils with Special Educational Needs in Learning (SEN-L). We performed a secondary data analysis to evaluate differences in reading skills and fluid intelligence between students with (N = 144) and without (N = 157) SEN-L and the relationship between SEN-L, reading skills, and fluid intelligence. Participants completed a standardized screening of reading skills (SLS 2-9) and a German culture fair intelligence test (CFT 20-R). Students with SEN-L had lower scores in both tests. Correlations between both scores were smaller within the two groups than in the total sample. Implications of the findings are discussed.
Hintergrund
Der Konfiguration selbstregulativer Fähigkeiten wird eine zentrale Rolle im Zustandekommen von Stress- und Belastungserleben zugewiesen, wobei dysfunktionale Anordnungen selbstregulativer Fähigkeiten charakteristisch für hohes Stresserleben sind. Mentalisieren – definiert als die Fähigkeit, Verhaltensweisen auf Basis mentaler Zustände wahrnehmen und bedenken zu können – ist ein ursprünglich klinisches Konzept, dem in jüngerer Zeit allerdings zusehends eine konstituierende Funktion im Zustandekommen psychischer Gesundheit zugewiesen wird und das hierbei Einfluss auf die Anordnung selbstregulativer Fähigkeiten verüben könnte.
Fragestellung
Die vorliegende Studie prüft, inwieweit ein mentalisierendes Verständnis mit adaptiven bzw. dysfunktionalen Konfigurationen selbstregulativer Merkmale assoziiert ist.
Methode
Die Studie nutzt Daten von 173 nichtklinischen Probanden (Querschnitt), die auf Basis von Fragebögen Mentalisierungsfähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale und selbstregulative Fähigkeiten einschätzten.
Ergebnisse
Die Ergebnisse deuten an, dass beeinträchtigte Formen der Mentalisierens unabhängig von Persönlichkeitsmerkmalen mit der zunehmenden Wahrscheinlichkeit assoziiert sind, maladaptiven Konstellationen selbstregulativer Fähigkeiten zugeordnet zu werden.
Diskussion
Unter Verweis auf die ermittelten Befunde lassen sich mentalisierungsfördernde Interventionen mit dem Ziel der Gesunderhaltung an nichtklinische Populationen gut begründen.