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"Meine Schwester hat Krebs! Und was ist mit mir?" - diese Frage stellen sich nicht wenige Geschwister von krebskranken Kindern und Jugendlichen. Die vorliegende Arbeit soll einen Einblick in das Leben von Geschwistern krebskranker Kinder während der zeit der Erkrankung und Behandlung geben. Dabei liegt der Fokus auf der Art des Erlebens und des Bewältigens der außergewöhnlichen Lebenssituation. Es geht um die Gefühle und Belastungen, die die Geschwisterkinder wahrnehmen sowie die Ressourcen und Bewältigungsstrategien, die sie entwickeln und nutzen, um mit der Situation umzugehen. In Forschung und Literatur werden meist die kranken Kinder und ihre Eltern thematisiert, während die gesunden Geschwister oft nur wenig Beachtung finden. Deshalb sollen in dieser Arbeit die Geschwister in den Vordergrund rücken und es soll deutlich gemacht werden, dass die gesunden Kinder der Familie in dieser Zeit ebenso Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigen, um mit der Belastungssituation zurechtzukommen und keine sozialen, psychischen und entwicklungspsychologischen Beeinträchtigungen davonzutragen. In einem theoretischen Teil wird vorhandene Literatur aufgearbeitet und analysiert während ein darauffolgender empirischer Teil mit der Analyse selbst durchgeführter Interviews zeigt, wie die Krebserkrankung der Schwester oder des Bruders in konkreten Situationen erlebt wurde und welche Auswirkungen dieses Ereignis auf die gesunden Kinder hatte.
Das Leben von Kindern mit Verhaltensstörungen ist von Konflikten geprägt. Dies wird – so die These der Autorin – besonders deutlich an Schulen für Erziehungshilfe. Lehrpersonen sind hier besonders häufig mit und sozialen Konflikten konfrontiert. Es ist Teil ihrer pädagogischen Aufgabe, den Schülern dabei zu helfen, diese Konflikte angemessen zu bewältigen. Der baden-württembergische Bildungsplan der Schulen für Erziehungshilfe (2010, 8) beschreibt die Aufgaben des Lehrpersonals folgendermaßen: „Die sonderpädagogischen Angebote ermöglichen die Stärkung emotionaler und sozialer Kompetenzen. Sie beziehen sich auf den Aufbau von Lern- und Leistungsmotivation, die Ausdifferenzierung der Selbststeuerung und der Wahrnehmung von Selbstwirksamkeit, den Erwerb angemessener sozialer Verhaltensweisen sowie den Aufbau von Kompetenzen zur Alltagsbewältigung.“ Deshalb befasst sich diese Arbeit mit der Frage, wie Lehrkräfte mit Konflikten in der Schule am besten umgehen und wie sie dadurch die Schüler bei der langfristigen Veränderung ihres Verhaltens unterstützen können. Eine mögliche Antwort auf diese Frage ist das Life Space Interview nach Redl. Dies wird in vier Kapiteln entfaltet: In Kapitel 1 wird geklärt, wie die Schülerschaft an einer Schule für Erziehungshilfe definiert und beschrieben werden kann und welche besonderen Anforderungen sich daraus für Lehrkräfte ergeben. Kapitel 2 und 3 stellen die gegenwärtige Forschungslage bezüglich Umgang mit Konflikten dar: „Konflikt“ als Phänomen, mögliche Definitionen, Klassifikationen von Konflikten, zugrundeliegende Ursachen und Konfliktdynamiken werden referiert. Die Frage nach den Grundhaltungen erzieherischen Handelns ergibt sich daraus. Die Methode Life Space Interview wird vorgestellt und methodenkritisch reflektiert. Die Durchführung von Experteninterview und Gruppendiskussion wird begründet. beschrieben. Abschließend (Kapitel 4) werden Möglichkeiten, Voraussetzungen und Organisation/Umsetzung des Life Space Interviews vorgestellt.
Dem Zaubern als Erweiterung des methodischen Inventars für Bildungs- und Therapieangebote im Bereich sprachlicher Förderung gilt die Aufmerksamkeit dieses Textes. Wie können (schrift)spachlich-kommunikative Fähigkeiten theoriegeleitet in der Praxis diagnostisch erfasst und gefördert werden? Welche besonderen sprachförderlichen Aspekte bietet dabei das Format Zaubern für ein Kind mit Förderbedarf? Die Beantwortung dieser Fragestellung erfolgt schrittweise, qualitativ empirisch und über einen längeren Zeitraum. Das bedeutet, dass bei einem Kind, ausgehend von den theoretischen Grundlagen, die Fähigkeiten diagnostiziert und gefördert wurden. Die Arbeit ist aufgeteilt in einen Theorieteil, in dem die durchgeführte Diagnose und Förderung theoretisch begründet wird, und einen Praxisteil, in dem die konkrete Umsetzung der Förderung dieses Kindes dargestellt ist.
Die Arbeit stellt den Bezug zwischen der Sportart Judo und der Wissensvermittlung durch Narration dar. Diese von der Sonderpädagogik bisher weitgehend vernachlässigte methodische Rekonstruktion und Reflexion fasst nicht das bereits bekannte Spektrum an didaktischen Vorschlägen zusammen. Vielmehr geht es um die Frage ob und in welcher Weise das Vermitteln von Inhalten durch fantastische Geschichten methodisch produktiv werden kann. Eine Aufmerksamkeit gilt dabei dem Unterricht an Förderschulen und Einrichtungen der Erziehungshilfe. Dies schließt jedoch keinesfalls aus, dass auch andere Schulen und Bildungseinrichtungen mit Gewinn von diesem Zugang profitieren. Judo hat eine eigene Erzählkultur, Autoren wie Bonfranchi heben die Spezifik dieses Kampfsports hervor, der sich in Teilen mit didaktischen Elementen des Narrativen vergleichen lässt. Aus diesem Grund greift der Autor auf ein Beispiel aus dem Rahmen des Judounterrichts zurück. Dies soll allerdings nicht bedeuten, dass dieser Rahmen für den Einsatz von Geschichten stärker geeignet ist, als die Kern- oder andere Nebenfächer.
Die Arbeit fasst den derzeitigen wissenschaftlichen Stand des Themas Mobbing zusammen. Dabei geht die Autorin davon aus, dass es bisher keine Literatur gibt, die sich ausschließlich mit Mobbing im Förderschwerpunkt Lernen beschäftigt. Die wenigen Daten, die zu Mobbing in Förderschulen beispielsweise von SCHUBARTH erhoben wurden, werden vorgestellt. Anhand von Erfahrungsberichten von Schülerinnen und Schülern der siebten Klasse einer Förderschule im Kreis Reutlingen finden in Teil B empirische Belege statt. Die Fragestellung des empirischen Teils der Arbeit fokussiert insbesondere Erfahrungen und Erlebnisse von Schülern der Förderschule bezüglich Mobbing. Hierbei wird die These formuliert, dass Mobbing direkt mit dem Besuch der Förderschule korreliert.
Die Vermittlung der Diagnose Down-Syndrom an Mütter und Eltern ist ein überaus existentieller Moment. Wie wird dieses Ereignis von Eltern und Müttern erinnert? Welchen Einfluss hat es – in der Erinnerung - auf die sich anschließende gemeinsame Zeit? Unterschiedliche Barrieren und Hindernisse bestimmen den Alltag der Familien und zwingen sie dazu, sich immer wieder aufs Neue mit der Behinderung des Kindes auseinanderzusetzen und belastende Lebenssituationen zu bewältigen. Dabei gibt es scheinbar keine festen Regeln oder Schemata, nach denen mit belastenden Lebensereignissen umgegangen werden kann. Manchen Familien gelingt es leichter, während es für andere eine unüberwindbare Lebensaufgabe darstellt. Die vorliegende Arbeit greift diese Thematik auf und befasst sich mit elterlichen Belastungen. Deshalb lauten die beiden Leitfragen des Textes: Mit welchen Belastungen werden Eltern durch die Behinderung Down-Syndrom ihres Kindes konfrontiert? Wie bewältigen sie diese Lebenssituationen? Mit einem qualitativen Zugang in Form von Interviews mit betroffenen Eltern werden diese Fragen entfaltet. Die Entwicklung eines angemessenen Interviewleitfadens wird dargestellt, ebenso wird eine Auswahl theoretischer Konstrukte zu Belastungen und Bewältigungsprozessen referiert. Bedingungen und Durchführung der eigenen Untersuchung werden dargestellt. Daran schließen sich an Analyse, Interpretation, Reflexion sowie Darstellung der Untersuchungsergebnisse.
Während meines Studiums und besonders durch das Seminar "Rechtschreibkompetenz beobachten und fördern" wurde mir bewusst, dass Rechtschreiben mehr ist als Wörter korrekt zu verschriften und in Diktaten so wenig wie möglich rot markiert zu bekommen. Richtig Schreiben bezeichnet eine Fähigkeit mit Rechtschreibstrategien umgehen zu können und diese auf jedes beliebige Wort anwenden zu können. Das Richtig Schreiben ist in das Verfassen von Texten eingebettet und sollte auch mit Hilfe von Texten gefördert werden. Rechtschreibschwierigkeiten sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen wie zum Beispiel ungünstige Lehrprozesse. In der vorliegenden Arbeit werden sowohl ausgewählte Aspekte des Schreibens als auch des Richtig Schreibens und die Schwierigkeiten dabei aufgezeichnet. Zur Erhebung der Fähigkeiten im Richtig Schreiben können verschiedene Verfahren angewendet werden. Ich habe mich in meiner Arbeit für informelle Verfahren entschieden. Hierbei werden zusätzlich noch Grundlagen der Förderdiagnostik dargestellt. Denn gerade beim (Richtig) Schreiben ist zu beachten, dass Fehler auch positiv sein können und Meilensteine der Entwicklung darstellen. Die Förderung des Richtig Schreibens sollte in das Verfassen von Texten eingebettet sein. Darüber hinaus bilden Rechtschreibgespräche einen wesentlichen Aspekt der Förderung. Hierbei werden die Rechtschreibstrategien verinnerlicht und bei den selbst verfassten Texten immer wieder aufgegriffen. Auch die Förderung von orthographischen Aspekten ist wichtig. Alle diese Themenbereiche bilden den Theorieteil. Ich habe die Theorie in mehreren Förderstunden mit einer Sechstklässlerin an der Förderschule erprobt, umgesetzt und reflektiert. Die Vorgehensweise und Ergebnisse werden im Praxisteil dargestellt. Abgerundet wird die Arbeit durch eine Reflexion.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Behinderung, verursacht durch einen Unfall. Die Grundlage für diese Arbeit bildet ein dreistündiges Interview mit einem 30-jährigen Mann, welcher mit 15 Jahren einen Herzstillstand erlitt. Infolge dessen befand er sich ein halbes Jahr im Koma und trug neurologische Schäden davon. Sein Leben und das seiner Familie veränderten sich daraufhin radikal. Inwiefern der Unfall (im Sinne einer einschneidenden Veränderung des bisherigen Lebens) zu einer Behinderung führt und wie diese von der betroffenen Person wahrgenommen wird, ist Hauptgegenstand der Arbeit. Um die individuelle Sichtweise möglichst authentisch darzulegen, wird mit Elementen der Biographieforschung, des narrativen Interviews sowie der objektiven Hermeneutik gearbeitet. Mit Hilfe von Sequenzanalysen wird zunächst die Anfangssequenz des Interviews analysiert, woraus sich das Kernthema Identität & Behinderung herauskristallisiert. Ziel ist es, das persönliche Konstrukt Behinderung zu erschließen und darzulegen. Dabei werden eigene Abgrenzungen, aber auch Fremdzuschreibungen herausgearbeitet. Die Arbeit ist explizit als biographische Annäherung zu verstehen, da nur Bruchteile des Interviews analysiert werden und bedeutende Teilbereiche des Lebens (z.B. Hobbys) ausgeblendet werden müssen, um eine Fokussierung auf das Thema Identität & Behinderung zu ermöglichen.
Es ist ein allseits bekanntes Phänomen, dass Menschen dazu neigen auf Basis des physischen Erscheinungsbildes einer unbekannten Person auf dessen psychische Struktur zu schließen. In unterschiedlichsten Kulturen und historischen Kontexten nehmen Menschen mit körperlichen Normabweichungen einen Sonderstatus ein. Das Medium Film schuf diesen Menschen im direkten Anschluss an die Freakshows eine neue Bühne. Die Arbeit beschäftigt sich mit dieser beschriebenen Verflechtung zwischen Psyche und Physis im Bezug auf den Horrorfilm am Beispiel von White Zombie. Hierbei stehen die dargestellten Zombies in einem komplexen Spannungsverhältnis zwischen den historischen Beschreibungen von Menschen als Freaks, Monster und Monstrositäten und der modernen Situation von Menschen mit Behinderungen. Die Arbeit gliedert sich in einen ersten Teil, der sich mit dem Verständnis von Behinderung inklusive spezifischer gesellschaftlicher Phänomene, der amerikanischen Rezeption der Zombiefigur und relevanten psychologischen Mechanismen des Rezipienten beim Konsum von Horrorfilmen auseinandersetzt. Und einen zweiten Teil, in dem der Film mittels der Objektiven Hermeneutik analysiert und mit dem komplexen Konstrukt Behinderung in Beziehung gesetzt wird.
Im August 2013 kommt eine Methode auf den Markt, Kinder mit Down-Syndrom vorgeburtlich allein durch Untersuchung des mütterlichen Bluts zu erkennen. Diese neue Methode in der pränatalen Diagnostik erhielt auch eine hohe Medienpräsenz. Die pränatale Diagnostik mit dem unausgesprochenen Ziel der "Fehler-Vermeidung" rückt dadurch wieder ein Stück weiter in das öffentliche Bewusstsein. Die Arbeit untersucht im Rahmen einer Online-Befragung wie Eltern von Kindern mit Down-Syndrom über diese neue diagnostische Möglichkeit denken. Hierzu wurden 492 Personen befragt. Der erste Teil legt die theoretischen Grundlagen offen: Verständnis von Down-Syndrom und dessen Varianten; bisheriger Stand der Pränataldiagnostik (Entwicklung, Methoden, Verlässlichkeit usw.). Im zweiten Teil gibt einen Überblick über die gegenwärtige Debatte: gesellschaftliche Debatte um die Ethik und die Moral des PraenaTest; Medien als Meinungsbildner, Stellungnahmen unterschiedlicher Institutionen. Im dritten Teil wird das Untersuchungsdesign der Umfrage vorgestellt. Daran schließt sich an die Darstellung der Ergebnisse sowie eine Interpretation und eine methoden-kritische Reflexion.